Titel: Betrayed
Autor (A/N): kateydidnt
Übersetzer (Ü/N): Angel-liam
Beta: Talyn (danke*knuddel*)
Rating: PG
Disclaimer: I own nothing
Ü/N: Ich wollte Kapitel am Samstag schon onstellen ... dann ging FFnet net *grml*... oder besser gesagt hats gesponnen, bei den einen gings, bei den anderen net ... alles nur noch Chaos! Aber jetzt scheints wieder zu funzen und ich hab das Kapitel gleich ongestellt ... allerdings werde ich die ganzen Reviewer später nachtragen!
Wie immer hier auch wieder ein Hinweis auf die Mailinggroup, siehe Profil!
Viel Spaß bei Kapitel 12!!
************************ BETRAYED – Kapitel 12 - TalkingCourtney fand zwei Tage später eine Gelegenheit, ihren neuen Tarnumhang zu benutzen. Sie hatte den ganzen Abend damit verbracht, Hausaufgaben für ihre anderen Fächer zu erledigen, und keine Zeit gehabt, die Bücher anzuschauen, die Professor Black ihr empfohlen hatte. Sie wollte sie sich allein anschauen, damit niemand unangenehme Fragen stellen konnte. Der nächste Tag war Samstag, deshalb konnte sie ausschlafen, doch es war schon nach der Sperrstunde. Sie schlüpfte unter ihren Tarnumhang und wartete ein paar Minuten beim Porträtloch. Sie wusste, dass mindestens zwei Schüler bald vom Nachsitzen zurückkommen würden. Sie hatte Recht, denn fünf Minuten später öffnete sich das Portrait, als ein Mädchen aus dem dritten Jahrgang – sie konnte sich nicht mehr an den Namen erinnern – hereinkam. Sie kletterte schnell aus dem Gemeinschaftsraum, bevor das Mädchen das Portrait hinter sich schließen konnte. Von dort aus ging sie leise zur Bibliothek.
Als sie den stillen Raum betrat, ging sie zu einer der hinteren Ecken, wo sie eine Kerze an der Wand anzündete. Dann ließ sie ihren Zauberstab aufleuchten und holte die Liste aus ihrer Hosentasche.
„Die Geschichte des Merlinordens" würde in der Geschichtsabteilung sein. Familienstammbäume, noch mal Geschichtsabteilung. Mitgliedschaften im Hohen Rat der Zauberer: 2010-2015, dasselbe. Und Moderne Defensivtaktiken und –theorien, Abteilung für Verteidigung.
Als erstes ging sie in die Geschichtsabteilung und sammelte die genannten Bücher zusammen. Nachdem sie sie auf den Tisch gelegt hatte, ging sie hinüber zur Abteilung für Verteidigung, um das letzte Buch zu finden. Zu ihrer Enttäuschung war es nicht da. Sie vermutete, dass es entweder ausgeliehen war oder sich in der Verbotenen Abteilung befand. Egal, welcher Fall nun der richtige war, sie hatte sowieso mehr als genug Lesestoff für einmal.
Sie öffnete „Die Geschichte des Merlinordens" zuerst und wandte sich dem Inhalt zu. Es enthielt eine Erklärung, was der Orden war, und ein alphabetisch geordnetes Verzeichnis. In der Annahme, dass es das war, was sie suchte, blätterte sie es rasch durch, bis sie zum Buchstaben P kam.
„Ponder, Pondor, Pooket, Poole, Porsir, Porsimmon, Porsnippet, Porslin, Pos, Pose, Posarem, Posaret, Post, Postuvamu, Posumama, was für komische Namen …, Potack, Potluck, Pott, Pottalamer, Potter, endlich!" Sie fuhr mit dem Finger zu dem Eintrag und las, was darunter stand.
„'Potter, James, ausgezeichnet mit dem Orden des Merlin zweiter Klasse, verliehen nach seinem Tod 1981, für geleistete Dienste während des Ersten Dunklen Krieges.' Was? Oh! Der falsche." Sie fuhr mit ihrem Finger weiter nach unten zum nächsten Eintrag.
„Potter, Harry. Ausgezeichnet mit dem Orden des Merlin Erster Klasse in Abwesenheit 2005. Für die Bezwingung von Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf und die Rettung der Hogwarts Schule für Zauberei und Hexerei, deren Schulleiter und überhaupt der ganzen Zaubererwelt. Potter nahm an der Auszeichnungszeremonie nicht teil. Es wurde empfohlen, dass Potter die Auszeichnung Merlins Stab erhalten sollte. Entscheidung bevorstehend. Mehr Informationen über Merlins Stab auf Seite 673."
Ihre Neugierde, warum ‚James' vor ‚Harry' in einer Auflistung - die doch alphabetisch geordnet sein sollte - war, verschwand, als sie den Eintrag nochmals las.
„Für die Bezwingung Voldemorts? Für die Rettung der Schule, des Schulleiters und der gesamten Zauberergesellschaft? Oha, das ist sicherlich nicht das, was Professor Granger gesagt hat!"
Dann blätterte sie zu Seite 673, um herauszufinden, was Merlins Stab war.
Die Auszeichnung Merlins Stab kam ursprünglich noch vor Merlins Zeit auf. Es wurde raajaadhiraaja genannt, was in Sanskrit „Überkönig der Könige" bedeutet. Es ist die höchstmögliche Auszeichnung in der Zaubererwelt. Sie kommt ursprünglich aus dem alten Ägypten, ungefähr 8000 vor Christus (der ursprüngliche ägyptische Name ging verloren) und wurde nur sechsmal vergeben, das letzte mal vor 900 Jahren. Es wurde als Merlins Stab bekannt, als Merlin selbst (ein Empfänger dieser Auszeichnung) seinen Stab dem nächsten Empfänger der Anerkennung übergab (das einzige Mal übrigens, dass zwei Empfänger zur selben Zeit lebten). In der modernen Zeit ist jeder, der diesen Titel innehat, auch der offizielle Vorsitzende der Internationalen Konföderation der Zauberer.
Um mit Merlins Stab ausgezeichnet zu werden, müssen alle Zaubererministerien auf der ganzen Welt einstimmig der Ernennung zustimmen. Mit Zustimmung zu dieser Ernennung erklären Sie sich gleichzeitig bereit, die gewählte Person als höchste Autorität aller Zaubererangelegenheiten anzuerkennen. Er (oder sie – jedoch wurde noch nie eine Frau mit dieser Auszeichnung geehrt) steht über der Autorität jeder Regierung und jeglicher Gesetze, die zu seiner Zeit existieren. Am bedeutsamsten ist jedoch: Wenn die Ernennung einmal erfolgt ist (das heißt, sobald eine Regierung zugestimmt hat) kann sie nicht zurückgenommen werden. Es gibt drei Wege, auf denen Merlins Stab genommen werden darf – durch Tod, durch eine selbstbestimmte Handlung, die die eigene Ernennung aufhebt, oder wenn einer andere Person mit dieser Position ausgezeichnet wird.
Jeder Zaubererausschuss muss die gesetzten Kriterien genau überprüfen, und wenn diese mit den Eigenschaften der nominierten Person übereinstimmen, muss die Ernennung vollzogen werden.
Albus Dumbledore wurde für die Auszeichnung in Erwägung gezogen, wurde jedoch deshalb disqualifiziert, weil Grindelwald nicht die ganze Welt bedrohte. Seine Ernennung scheiterte an zehn Zustimmungen.
Zur Zeit steht die Ernennung von Harry Potter zur Frage. Bisher haben 183 Regierungen der Ernennung zugestimmt. Die restlichen Zustimmungen werden Ende nächsten Jahres erwartet.
Die erste Person, die den Titel innehielt, war .....
Courtneys Augen weiteten sich. Sie suchte schnell nach dem Veröffentlichungsdatum. 2010.
Konnte Harry Potter den Titel Merlins Stab innehaben und es nicht mal wissen?
Courtney schüttelte sich und schlug das Buch zu. Sie konnte nicht einmal verstehen, warum überhaupt jemandem so viel Macht gegeben werden sollte. Sie öffnete das Buch über den Hohen Rat der Zauberer und schaute den Index durch, bis die „Potter, Harry" fand. Schnell blätterte sie zu der Seite und las den Eintrag.
Wurde 2012 zum vorsitzendem Zauberer des Hohen Rates ernannt. Mr. Potter hat jedoch niemals an einer Versammlung des Hohen Rates der Zauberer teilgenommen. Während seiner Abwesenheit hat Albus Dumbledore die Position übernommen...
Der Artikel ging weiter, gab jedoch keinen Hinweis darauf, ob Harry den Titel erhalten hatte.
Sie stopfte alle Bücher in ihre Tasche, schlüpfte zurück unter ihren Tarnumhang und verließ die Bibliothek. Sie hatte genug gelesen für eine Nacht.
~~**~~
Nervös am Ende ihrer Feder kauend, versuchte Courtney herauszufinden, wie sie Mr. Potter am besten erzählen konnte, dass Sirius von ihrer Korrespondenz wusste.
Sie war nicht besonders gut aufgelegt. Besonders, da sie nicht herausgefunden hatte, ob Harry alle Ernennungen für den Stab des Merlin erhalten hatte oder nicht. Sie befand sich wieder in der Bibliothek, und es war Samstag Nachmittag.
„Woran arbeiten Sie so hart, Miss Barnes?" fragte eine Stimme hinter ihr.
Courtney sprang auf und sah ihrer Geschichtsprofessorin ins Gesicht. „N-nichts. Nur ein Brief."
Hermione hob eine Augenbraue und antwortete humorvoll „In der Bibliothek, umgeben von Geschichtsbüchern?" Courtney hatte die Bücher, die sie in der Nacht zuvor ausgesucht hatte, wieder auf dem Tisch ausgebreitet.
Courtney wand sich. „Kann ich irgendetwas für Sie tun?" fragte sie.
„Eigentlich wollte ich mit Ihnen über Ihr Projekt reden. Ich bin ein bisschen besorgt darüber, dass Sie scheinbar Probleme damit haben, Informationen zu finden."
„Professor, die Informationen, die Sie uns im Unterricht gegeben haben, finden sich in allen Biographien wieder, die ich finden konnte ... sei es nun in der Verbotenen Abteilung oder nicht . Ich habe das Verzeichnis überprüft. Wie soll ich irgendwelche Informationen finden, wenn diese fast wie ein Staatsgeheimnis behandelt werden?"
Hermione seufzte. Jeder Schüler, der sich mit Harry Potter beschäftigte, wurde mit diesem Problem konfrontiert. Der einzige Grund, warum sie Projekte über Harry Potter überhaupt erlaubte, war, weil die Schüler meutern würden, wenn es verboten wäre. Sie fragte sich immer wieder, warum alle so besessen von diesem Thema waren, wenn man doch so viele Informationen wie möglich verbarg. Sie schob diese Gedanken beiseite und wandte sich wieder Courtney zu.
„Warst du in der Lage, irgendetwas außer dem, was ich dir erzählt habe, herauszufinden?"
Courtney dachte einen Moment nach, dann nickte sie. Sie konnte die Informationen, die sie aus den Bibliotheksbüchern gesammelt hatte, mitteilen – aber nichts von Professor Black oder Harry selbst.
„Ich hab einen Verweis gefunden, der darauf hindeutet, dass während Harry Potters Aufenthalt in Askaban Dementoren statt Auroren das Gefängnis führten. Ich habe auch herausgefunden, dass Harry mit dem Orden des Merlin Erster Klasse ausgezeichnet wurde. Für die Bezwingung Voldemorts – und nicht nur als Hilfe für Dumbledore, wie Sie gesagt haben - und die Rettung Hogwarts', des Schulleiters und der ganzen Zaubererwelt. Ich habe herausgefunden, dass er für den Titel Merlins Stab nominiert wurde, aber ich konnte noch nicht herauskriegen, ob er ihn erhalten hat oder nicht. Wissen Sie es?"
Hermione Kinnlade fiel herunter. Keiner ihrer früheren Schüler hatte es geschafft, diese Information auszugraben.
„Du hast deine Hausaufgaben wirklich gemacht." Und dann rannte die Professorin förmlich aus der Bibliothek.
Courtney kicherte ein bisschen über die Reaktion, blickte finster drein, da sie immer noch nichts über die Ernennung erfahren hatte, und begann dann, ihre Bücher einzupacken, um Professor Black zu besuchen und seine Zeitungen anzuschauen.
~~**~~
Dienstag Nachmittag öffnete David erwartungsvoll den neuesten Brief von Courtney. Jede Zurückhaltung, die er war vorher an den Tag gelegt hatte, war schon längst verschwunden.
Sehr geehrter Mr. Potter,
Als allererstes muss ich Ihnen etwas beichten. Ich habe den letzten Brief von Ihnen im Unterricht gelesen und ein Lehrer hat mich dabei erwischt. Er nahm mir den Brief weg und wollte ihn bis Ende des Schuljahres behalten. Am Ende musste ich ihm davon erzählen, damit ich ihn wieder zurückbekam. Es war Professor Black. Er weiß, dass wir in Kontakt stehen. Er hat mir jedoch versprochen, dass er es niemandem erzählen wird. Er hat auch angeboten, dass er mich seine alten Zeitungen anschauen lässt, die mit Ihnen zu tun haben.
Er hat mir einige Bücher empfohlen, die ein paar Informationen über Sie enthielten. Wussten Sie, dass Sie mit dem Orden des Merlin Erster Klasse ausgezeichnet worden sind? Sie sind auch der momentan vorsitzende Zauberer des Hohen Rates der Zauberer. Sie wurden für Merlins Stab nominiert, aber ich kann nicht herausfinden, ob Sie ihn jemals erhalten haben, oder nicht.
Durch ein anderes Buch, Familienstammbäume, habe ich herausgefunden, dass Ihre Mutter theoretisch keine Muggelgeborene war. Sie war die erste Hexe nach vier Generationen von Squibs väterlicherseits.
Es gibt noch ein Buch, das Sie erwähnt, aber ich muss in die verbotene Abteilung gehen, um es zu lesen. Selbst mit dem Tarnumhang macht mich das ein bisschen nervös.
Halloween steht an und die ganze Schule darf Hogsmeade besuchen. Ich kann es kaum erwarten!
Courtney Barnes
David lehnte sich zurück und dachte darüber nach, was Courtney erzählt hatte. Dann seufzte er und nahm seinen neuesten Brief für Courtney (mit Details über die Geschehnisse beim Trimagischen Turnier, was enorm schwer zu schreiben gewesen war) und gab ihn der Eule (eine der Schuleulen). Als sie davonflog, packte er den Brief, den er gerade bekommen hatte, in seine Tasche und verließ den Park, um heimzufahren.
Nach seiner Ankunft fand er heraus, dass Courtney offenbar zwei Briefe zur selben Zeit geschickt hatte: einen an ihre Familie und einen an Harry.
Kathryn las den Brief gerade Michael vor. David ignorierte ihn einfach, so gut er konnte, und nahm seine Krawatte ab. Ein drückendes Schweigen war in den letzten zwei bis drei Wochen entstanden. Kathryn hatte aufgehört, David zu konfrontieren, was seine Abneigung gegenüber jeder Magie betraf, und im Gegenzug hatte David aufgehört, so harsch zu reagieren. Er las die Briefe immer noch nicht selbst (jedenfalls nicht offen), und half ihr auch nicht, die Briefe zu beantworten. Aber er verließ den Raum nicht mehr.
Das heutige Abendessen war angefüllt mir Michael Geplapper über die Schule und Kathryns Erzählung über den Unterricht, den sie heute gehalten hatte (sie arbeitete als Vertretungslehrerin). Nachdem sie Michael ins Bett gebracht hatte, kam Kathryn die Treppe herunter und fand ihren Mann die Abendzeitung lesend. Sie setzte sich neben ihn auf die Couch und nahm ihm die Zeitung aus der Hand. „Ich muss mit dir reden." sagte sie als Erklärung.
David nickte und lächelte schmal.
„Ich habe heute einen Brief erhalten von der Mutter von einem von Courtneys Freunden. Sie hat mich gefragt, ob wir irgendwann etwas zusammen unternehmen wollen. Ich möchte sie hierher einladen und sie besser kennen lernen. Sie hat keine magischen Kräfte, aber ihr Ehemann hat welche, genauso wie ihre drei Kinder. Ihr jüngstes heißt Caleb und ist in Courtneys Haus. Sie heißt Megan Weasley, und ich möchte sie gern treffen und mich mit ihr anfreunden. Ich wollte nur, dass du weißt, dass ich sie in unser Haus einladen und auch mal etwas mit ihr unternehmen werde." Kathryn beobachtete die Reaktion ihres Mannes ganz genau.
Er schloss die Augen und antwortete dann, ohne sie zu öffnen. „Ich werde dich nicht davon abhalten, Courtney zu unterstützen oder mehr vertraut mit dem Weg zu werden, den sie eingeschlagen hat. Ich werde keine Entscheidungen für dich treffen, und ich werde höflich zu jedem sein, den du hierher einlädst, Kathryn. doch bitte verlang nicht von mir, das alles zu akzeptieren. Ich tue, was ich kann."
Kathryn fühlte sich innerlich erleichtert. Es war nicht annähernd die Antwort, die sie gern gewollt hätte, doch es war immerhin mehr, als sie vor zwei Monaten hätte erwarten können.
Sie küsste ihren Mann und kündigte an, dass sie ins Bett gehen würde.
~~**~~
Am nächsten Morgen wählte Kathryn die Telefonnummer, die Megan Weasley ihr gegeben hatte.
„Hallo?"
„Megan? Hier ist Kathryn. Sie haben mir einen Brief geschrieben und mich gefragt, ob wir irgendwann etwas miteinander unternehmen könnten. Ich würde wirklich gerne. Ich muss mich einfach mehr in die Zauberergesellschaft einleben."
„Haben Sie heute Zeit?" war die Antwort.
„Ja, hab ich."
„Okay, würde Sie dann heute gerne in die Winkelgasse kommen? Fred, mein Mann, arbeitet heute da. In seinem Scherzartikelladen ist um Halloween herum immer besonders viel los, und ich liebe es, ihn manchmal dort zu besuchen."
„Das klingt wunderbar. Ich muss nur um drei zurücksein, um meinen Sohn von der Schule abzuholen."
„Geben Sie mir Ihre Adresse und wir sind in zehn Minuten da."
Kathryn tat es und legte dann auf.
**********
Megans Wort getreu klingelte es zehn Minuten später an der Tür. Kathryn öffnete und ein großer Mann mit roten Haaren und einer Vielzahl von Sommersprossen und eine große Frau mit braunen Haaren kamen zum Vorschein. Nach einer kurzen Vorstellung gingen die drei die Straße herunter.
„Wo genau gehen wir hin?" fragte Kathryn.
„Wir benutzen das nächste öffentliche Flohnetzwerk. Es gibt eines in der U-Bahn Station", erklärte Fred. „Von dort aus kommen wir per Flohpulver in die Winklegasse."
„Flohpulver .. das ist Reisen per Feuer, richtig?" sagte Kathryn, sich an Courtneys ersten Brief erinnernd.
Als sie die U-Bahn Station betraten, führte Fred sie zu einem Drehkreuz, das weit weg von den anderen stand, und das anscheinend niemand benutzte, obwohl sie sich in der morgendlichen Rush Hour befanden.
„Es ist verzaubert", erklärte Fred leise. „Ihr könnte es nur sehen, weil ich bei euch bin." Er fummelte in seiner Tasche herum und zog drei silberne Münzen heraus. Er gab Megan und Kathryn jeweils eine und steckte dann seine eigene in den Schlitz. Das Drehkreuz bewegte sich und aus dem Schacht, wo normalerweise die Wertmarke herauskommen würde, rutschte ein kleiner Beutel. Fred nahm sie und wartete dann ruhig auf die anderen beiden.
„Du gehst vor", sagte Megan.
Kathryn hob ihren Arm, um ihre Münze einzuwerfen, und ließ sie prompt fallen. Nachdem sie sie errötend aufgehoben hatte, schaffte sie es diesmal und schob sich durch das Drehkreuz. Sie hob den Beutel auf, schaute sich dann um und ihr stockte der Atem.
Sie konnte den Rest der U-Bahn-Station nicht mehr sehen, sondern fand sich stattdessen in einem Raum mit einem großen Kamin wieder, den sie von der anderen Seite des Drehkreuzes aus nicht hatte sehen können. Megan kam einen Moment später in den Raum und die drei gingen direkt zu dem Kamin.
„Megan, würdest du zuerst gehen, um es Kathryn zu zeigen?" sagte Fred.
Megan nickte und trat in den Kamin. Nachdem sie den kleinen Beutel geöffnet hatte, schüttete sie dessen Inhalt zu ihren Füßen. Kathryn Augen weiteten sich, als sie die grünen Flammen sah. „Winkelgasse!" Megan verschwand.
Kathryn schaute besorgt auf den Kamin, als Fred ihr einen leichten Stoß gab.
„Werd nur nicht nervös, mach einfach, was sie getan hat", ermutigte sie Fred.
Kathryn trat in den Bau aus Stein und fummelte am Knoten ihres Beutels herum. Nachdem sie es zu ihren Füßen geschüttet hatte, war sie erstaunt, dass die grünen Flammen sie nur an den Füßen kitzelten. „Winkelgasse!" rief sie deutlich.
Plötzlich drehte und drehte drehte sie sich.... und das mochte sie nun wirklich nicht. Als sie begann, sich zu verlangsamen und endlich anhielt, fiel sie direkt aus dem Kamin und übergab sich sofort auf den Boden.
Beschämt, aber immer noch mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, versuchte Kathryn den ekligen Geschmack aus ihrem Mund zu bekommen, als Megan ihr aufhalf.
Fred kam genau zur gleichen Zeit herein und entfernte sofort die Schweinerei auf dem Boden.
„Bist du okay?" fragte er.
„Ja", antwortete Kathryn schwach. „Ich bin nur ein Tollpatsch, und mir wird bei heftigen Bewegungen so schnell schlecht – offensichtlich keine gute Kombination für das Flohnetzwerk."
Sie atmete tief ein und fühlte sich ein wenig besser, besonders nachdem Fred ein Glas Wasser für sie herbeigezaubert hatte, um sich den Mund damit sauber zu machen. Sie sah sich um und entdeckte, dass sie sich in einem Raum befanden, der nur aus einem Kamin und ein paar Bänken an den Wänden bestand. Gleich gegenüber des Kamins gab es eine Tür.
Sie gingen nach draußen und Kathryn fand sich in einer ganz anderen Welt wieder.
~~**~~
Fred kicherte innerlich, als er beobachtete, wie seine älteste Tochter, Amanda, 21 Jahre alt, mit Megan und Kathryn aus dem Laden ging. Die drei würden viel Spaß haben, das wusste er jetzt schon. Megan liebte die magische Welt und Kathryn schien genauso begierig darauf zu sein, sie kennenzulernen, wie Megan es das erste Mal gewesen war.
„Brian!" schrie er durch den Laden. Sein neunzehnjähriger Sohn sollte bereits hier sein.
„Ja, Dad?" kam die Stimme seines Sohnes aus dem Hinterzimmer.
„Hast du schon nach der Post gesehen?"
„Ja, zwei Briefe. Ich hab sie in das Regal unter die Kasse gelegt."
Fred nahm die Briefe und setzte sich auf die Theke, um sie zu öffnen. Der erste war eine Gelegenheit für das Geschäft, eine Filiale in Südafrika aufzumachen. Er lächelte. George würde sich darüber freuen. Sein Zwillingsbruder hatte schon lange versucht, in Afrika Fuß zu fassen. Es war der einzige Kontinent ohne eine WWW Filiale – was bedauerlich war, denn er hatte eine höhere magische Bevölkerung pro Quadratmeter als jeder andere. Doch die Leute schienen mehr auf die „Hexen Doktor AG" zu stehen, einen Scherzartikelladen, der dort seit über hundert Jahren florierte.
Zu schade, dass George heute Dienst hatte. Sie hatten eine Abmachung mit dem Zaubereiministerium und der Abteilung für Mysterien – sie wechselten sich dort ab. Fred hatte seinen Job im Ministerium am Tag zuvor erledigt, deshalb war er heute dran, den Laden zu führen. Normalerweise würde das Ministerium dem nie zugestimmt haben, doch es hatte durchaus seine Vorteile, die besten Unaussprechlichen zu sein.
Er legte den ersten Brief beiseite, um ihn George später zu zeigen, und öffnete den zweiten.
~~**~~
Brian pfiff vor sich hin, während er an die Verabredung dachte, die er heute Nacht mit seiner Freundin geplant hatte. Er hatte eine besondere Nacht im Sinn.
Er seufzte und wandte sich der Inventurliste zu. Sie mussten mehr Kanariencreme aus der Fabrik bekommen, denn sie waren fast ausverkauft, und eine Menge neuer Aufträge kamen mit den Eulen.
Als er sich umdrehte, um die Schnappenden Pralinenschachteln zu überprüfen, hörte er einen undeutlichen Schrei aus dem Laden und streckte seinen Kopf hinaus. „Dad?"
„Du kümmerst dich um den Laden!" schrie sein Vater, als er zur Vordertür hinauslief und einen sehr verwirrten Sohn zurückließ.
~~**~~
Fred keuchte, als er von seinem Apparationspunkt in Hogsmeade aus hoch nach Hogwarts joggte. Seine Gedanken rasten. Das war undenkbar!
Er öffnete das Portal zur Schule und ging schnell hinein. Niemand war in der Eingangshalle, deshalb begann er, rasch zum Büro des Direktors zu gehen. Er wusste nicht wirklich, warum er hier war, doch er fiel in eine alte Verhaltensweise zurück, die während des Krieges entstanden war. Wenn du Zweifel hast – geh zu Dumbledore.
Er nahm seinen Zauberstab heraus und tippte damit auf die pinken Fingernägel der linken Hand des Wasserspeiers. Der Wasserspeier hüpfte zur Seite und gab die Treppe frei. Er hatte keine Zeit, das Passwort zu überdenken, und wusste, dass der Trigger, den Dumbledore ihnen vor Jahren gelehrt hatte, immer noch funktionieren würde.
Er hörte Stimmen von drinnen, hob seine Hand und klopfte an. Die Stimmen verstummten und Albus' Stimme sagte. „Herein!"
Er öffnete die Tür, und fand den Direktor mit Sirius und Hermione vor.
„Fred, schön dich zu sehen!" Albus grinste fröhlich. Fred hatte niemals herausbekommen, woher er immer wusste, welcher Zwilling welcher war, wenn selbst ihre eigene Mutter es niemals perfekt hinbekommen hatte.
„Albus, Sirius, Hermione." Fred nickte ihnen zu. Dann brach er ab, unfähig, ihnen auch nur zu erzählen, was geschehen war.
„Gibt es irgendetwas, was ich für dich tun kann?" fragte Albus nach einem Moment des Schweigens.
„Ich weiß nicht! Ich ... ich bin total durcheinander. Megan und Amanda spielen heute Führer für Kathryn Barnes. Ich war im Laden, als ich einen Brief erhielt." Fred brach erneut ab.
Sirius wurde hellhörig. Er wusste einfach, dass es etwas mit Courtneys Kontakt zu Harry zu tun hatte.
„Und?" fragte Hermione ungeduldig.
„Der Brief besagte ... Es ging um ... Er will, dass ...!" Fred stand auf und begann herumzugehen.
„Von wem war er?" fragte Albus, sichtlich verwirrt über Freds Reaktion.
„Harry!" brach es aus Fred in einem Ton heraus, der klar sagte ‚Zwick mich, damit ich sicher sein kann, dass ich nicht träume oder Halluzinationen habe!'.
„Harry?" fragte Hermine verwirrt.
„Harry Potter! Es war ein Brief von Harry Potter!" schrie Fred.
Hermione erstarrte und starrte Fred an. Albus wurde so weiß wie sein Bart. Sirius reagierte nicht halb so heftig und was deswegen der einzige, der eine weitere Frage formulieren konnte.
„Was stand drinnen?"
„Er ... er will, dass sein ganzer Anteil, inklusive aller Rechte und Privilegien, die ihm ursprünglich garantiert worden sind, und die Einnahmen der Firma sofort auf Courtney Barnes als Teilhaberin übertragen werden. Und er will, dass es ihr eröffnet wird, vertraulich, an Halloween, wenn sie in Hogsmeade ist."
Sirius Augen weiteten sich geschockt, und er umklammerte die Lehne seines Stuhles fester. Obwohl er schon vorher von der Freundschaft zwischen Courtney und Harry gewusst hatte, hätte er doch niemals das erwartet!
„Harry gehörte immer noch ein Teil?" sagte Hermione schwach.
Fred nickte. „Ein Drittel der Firma, ein Drittel der Einnahmen, und garantierte lebenslange Versorgung aller Sachen aus unserem Inventar, die er gebrauchen kann. Und obwohl er es niemals benutzt hat, hat er ein gleichwertiges Mitspracherecht in allen Firmenangelegenheiten wie George und ich." Fred sagte das alles wie mechanisch.
Albus hatte es irgendwie geschafft, seinen Schock zu überwinden, und sagte mit fragender Stimme. „Woher wusste er, dass sie an Halloween nach Hogsmeade gehen wird? Woher kennt er sie überhaupt?"
Hermione schüttelte wie erschlagen den Kopf, und Fred schaute auf und fragte sich, was als nächstes passieren würde.
Sirius vergrub den Kopf in den Händen und stöhnte.
„Sirius?" fragte Hermione.
Er antwortete ihr, aber hob den Kopf dabei nicht. „Courtney hat seit der zweiten Septemberwoche Kontakt mit Harry. Er hat ihr alles erzählt."
Hermione begann völlig unerwartet zu weinen.
„Woher weißt du das?" fragte Albus Sirius mit einer zögernden Stimme, die niemand von ihm seit Jahren gehört hatte.
„Ich hab sie erwischt, wie sie vor zwei Wochen einen Brief im Unterricht gelesen hat. Ich habe ihn konfisziert. Sie bat darum, ihn zurückzuerhalten. Irgendwann musste sie mir erzählen, was es war, damit ich ihn ihr zurückgab. Nach dem zu urteilen, was ich gesehen habe, hat er ihr darin alles über sein zweites Jahr erzählt."
Durch ihre Tränen hindurch murmelte Hermione. „Sie hat heute morgen beim Frühstück einen Brief erhalten. Dick, mit vielen Blättern."
Schweigen herrschte in dem Büro, als die vier Anwesenden nachdachten – oder versuchten, nachzudenken. Dann seufzte Albus und wandte sich an Fred, der nun schwach auf seinem Stuhl hing.
„Ich vermute, dass du auf der Suche nach einem Ratschlag gekommen zu mir gekommen bist?" Fred nickte stumm.
„Ich schlage vor, du machst einfach das, was er gesagt hat. Erzähl es niemandem und versuche nicht, Harry zu kontaktieren, es sei denn, er hat um eine Bestätigung der Transaktion gebeten?" Fred schüttelte den Kopf.
„Versuch bloß nicht, mit ihm in Kontakt zu treten!" kreischte Hermione schrill. „Aber das könnte doch bedeuten, dass er zurückkehren will!"
Albus schüttelte traurig den Kopf. „Ich wurde sofort nach dem Frühstück informiert, dass Mr. Charlie Longbottom auf die Krankenstation gebracht worden ist, nachdem er eine Begegnung mir Harrys unliebsamen Antworten hatte. Ich kann nicht verstehen, warum Harry beschlossen hat, Courtney Barnes in sein Leben zu lassen. Aber wir werden das hinnehmen und uns nicht einmischen. Wenigstens so viel können wir tun, nachdem wir so viele Jahre hilflos waren."
Nach ein paar Minuten nickten die anderen drei. Dann saßen sie alle für gute zehn Minuten schweigend da, bis ein Klopfen an der Tür sie aus ihren Grübeleien herausholte. Hermione sprang auf und Sirius gab einen erschrockenen Laut von sich. Fred schoss hoch und sah aus, als würde er beim ersten Anzeichen von Gefahr wegrennen. Albus (unbeeindruckt – natürlich) gab ihnen einen Moment um sich wieder zu fassen, und bat dann den Gast herein. Er stellte sich als Severus heraus, der finster dreinblickte, als er die im Büro Anwesenden erblickte.
„Ein schlechter Zeitpunkt, Albus? Du hast gesagt, du willst mich um 11.30 treffen, richtig?"
„Oh, wir wollten grade gehen!" sagte Hermione hastig und Sirius nickte. Fred murmelte etwas von „...George informieren." Er eilte an dem Zaubertrankmeister vorbei, und stolperte die Treppen hinunter.
Hermione und Sirius entschuldigten sich ebenfalls hastig, und ließen einen völlig verwirrten Snape hinter sich.
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Danke an meine lieben Reviewer! Und mir ist aufgefallen, das de Kapitel im Moment wirklich a bissl langatmig sind ... aber bald schließt sich der Kreis! Wir sind schließlich schon bei 12!*g* Bei 14 fängt er damit schon an!*g*
Ich kann euch heute net namentlich nennen, weil FFnet anscheinend grade spinnt, aber ich werds nachtragen!
