Titel: Betrayed
Autor (A/N): kateydidnt
Übersetzer (Ü/N): Angel-liam
Beta: Laemmi (danke*knuddel*)
Rating: PG
Disclaimer: I own nothing
Ü/N: Ähm, ja ... vielleicht haben die Leute, die Kapitel 15 gleich am Samstag gelesen haben ... ähm, ein paar Fragezeichen und Klammern gesehen .... ähm, ja, das war das ungebetate Kapitel .... fragt mich nicht, wie ich das geschafft habe, aber ich hab anscheinend das gebetate gelöscht und das ungebetate behalten ... Ich Depp! Naja, ich hab jetzt mal versucht, zu retten, was zu retten ist, und werde Kapitel 15 demnächst richtig gebetat noch mal updaten ....
Jetzt kriegt ihr aber erst mal Kapitel 16 (das wunderbar von Laemmi gebetat ist!*g*)! Und in dem hier sind die Klammern keine Fehler!*g*
Dabei noch eine Warnung: Kein trauriges Lied nebenher laufen lassen, vor allem nicht „My Immortal" von Evanescence ... ich hab euch gewarnt!!
Wie immer hier auch wieder ein Hinweis auf die Mailinggroup, siehe Profil!
Viel Spaß bei Kapitel 16!!
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BETRAYED – Kapitel 16 – A Hero's Tale
Zwei Wochen waren vergangen, seit Courtney ihren Brief mit der Bitte um Rat an Harry geschickt hatte. Ihre Schularbeiten hatten sie voll in Anspruch genommen, zumal das Semester nur noch 4 weitere Wochen hatte. Verzweifelt war sie dabei, alle Informationen, die sie von Harry bekommen hatte, auf Papier zu bringen. Dennoch fehlten ihr immer noch die Informationen über sein fünftes Schuljahr und seine Zeit im Gefängnis. Vor einer Woche hatte sie eine Nachricht von ihren beiden Eltern bekommen. Darin stand, dass sie ihr erlaubten, ihren Anteil an WWW zu behalten. Sie war erleichtert über ihre Antwort und begeistert darüber, dass ihr Vater zugestimmt hatte. Er hatte ihr auch noch eine zusätzliche Nachricht geschrieben, in der einfach stand, wie es mit ihm voranging. Sie hatte ihm freundlich zurück geschrieben und ihm von ihren Schularbeiten erzählt. Sie ging sogar soweit, ihm Quidditch zu erklären. Sie wusste nicht, wie er das aufnehmen würde, wusste aber auch nicht wirklich, was sie sonst sagen sollte.
Sie wunderte sich auch, woher dieser plötzliche Sinneswandel kam. Der Brief von ihm war so geschrieben, als ob sie während der ganzen Zeit ununterbrochen kommuniziert hätten. Sie war so verwirrt gewesen, dass sie sogar zu Professor Black gegangen war (welcher der einzige Lehrer war, der ihren Vater getroffen hatte), um mit ihm darüber zu reden. Er hatte sie einfach ermutigt dem Beispiel ihres Vaters zu folgen, zumal es so aussah, als ob ihr Vater versuchen würde, sich zu dem Typ Vater zu entwickeln, den Courtney brauchte.
Deshalb, obwohl sie immer noch verwirrt war, entschied sie sich, ihrem Vater eine Chance zu geben, um zu zeigen, dass er es mit diesem Sinneswandel ernst meinte, und verzieh ihm. An diesem Morgen schickte sie einen Brief an ihn, in dem sie schrieb, dass sie ihm vergab und ihm für seine Versuche dankte.
Während sie schnellst möglich zum Zaubertrankunterricht ging, dachte sie noch mal über das merkwürdige Verhalten des Professors nach. Die ganze Zeit nachdem sie nachsitzen musste, schien es so, als ob er sie beobachten würde. Um ehrlich zu sein, gruselte es sie. Im Unterricht wurde sie von ihm nur selten aufgerufen, doch jeder hatte mitbekommen, dass er sie außerordentlich im Auge behielt. Konsequenterweise warf die ganze Klasse immer mal wieder Blicke auf sie. Dass sie im Zaubertrankunterricht nicht gut war, half ihr dabei in keinster Weise. Bald fing sie an, Zaubertränke zu hassen.
Nachdem sie die Qualen dieser Stunde hinter sich hatte, verließ sie erfreut die Kerker und betrat den Speisesaal noch vor vielen ihrer Mitschüler. Sie aß schnell und schaffte es, der großen Menge zu entgehen. Sie wusste, dass Angela mit ihr reden wollte. Wahrscheinlich wieder über Snape´s Unterricht. Sie allerdings war nicht in der Stimmung für ein Gespräch mit ihr. Im Gemeinschaftsraum erholte sie sich am Feuer und öffnete ihr Buch, um ihre Hausaufgaben für Zauberkünste noch mal durchzugehen.
Ein Ruf unterbrach sie und sie sah hoch und erblickte Rex. Entzückt sprang sie auf, um das Paket, das an seinem Bein befestigt war, entgegenzunehmen. Sie war überrascht, dass es ein Paket war. Sie war gerade dabei, das Paket zu öffnen, als sie draußen Stimmen hörte. Als sie auf ihre Uhr schaute, stellte sie fest, dass sie noch 10 Minuten bis zu Zauberkünste hatte.
Schnell stürmte sie die Treppen zu ihrem Schlafsaal hinauf. Sie sprang auf ihr Bett und öffnete das Paket. Obendrauf waren einige gefaltete Pergamente. Sie nahm sie heraus und legte die Schachtel beiseite.
Nachdem sie sie geöffnet hatte, fing sie an zu lesen.
Liebe Courtney,
Ich fühle mich geehrt dass du dich entschlossen hast, dich wegen deiner Probleme mit deinem Vater mir anzuvertrauen. Wie du dich fühlst, ist leicht zu verstehen. Jedoch bin ich wohl nicht die beste Person wenn es darum geht, gefragt zu werden, wie man anderen vergibt. Ich hoffe, dass sich dennoch alles regelt. Vergiss einfach nicht, dass dein Vater dich liebt.
Ich entschuldige mich dafür, dass dieser Brief so lange gebraucht hat. Dies war der schwerste Brief, den ich jemals geschrieben habe. Sobald ich dir erzählt habe, was alles passiert ist, erwähne es bitte nie wieder. Ich möchte mich nicht mehr damit beschäftigen als es nötig ist.
Der Sommer nach meinem vierten Jahr war wahrscheinlich der schlimmste. Meine Verwandten, die mich immer noch für den Streich, den Fred und George Dudley gespielt haben verantwortlich machten, waren entschlossen, meinen Sommer schrecklich zu machen. Ich bekam einmal am Tag etwas zu essen und den Rest des Tages wurde von mir erwartet, dass ich alle Arten von Arbeiten und Dienstleistungen für die Dursleys machte. Manchmal gaben sie mir etwas zu tun, nur um mich zu beschäftigen. Ich glaube, ich musste die Bücher in Onkel Vernons Bibliothek mindestens vier Mal neu sortieren: Alphabetische Sortierung nach Autor, Alphabetische Sortierung nach Titel, Chronologische Sortierung nach Herausgabedatum, und Sortierung nach Rufnummer nach dem Dewey-Zahlen-System. Eine Menge von dem, was sie von mir wollten, war einfach mühsam. Genaugenommen machte mir diese Mühsamkeit sogar nichts aus. Es beruhigte meine Nerven. Das Schlimmste waren die Arbeiten im Freien, die sie mir aufgezwungen hatten, zumal diese sehr anstrengend waren. Besonders, da ich halb verhungert war. Wie ich schon sagte, es war kein angenehmer Sommer.
Was ihn noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass Voldemort wieder aktiv war. Da er seine Angriffe meist von der Öffentlichkeit fern hielt, erregte er nicht die Aufmerksamkeit des Ministeriums. Er griff die an, die mit Dumbledore zu tun hatten. Deswegen stempelte das Ministerium Dumbledore als Unruhestifter ab. Dennoch, dank meiner Narbe, bekam ich vieles von dem mit, was er in jenem Sommer getan hatte. Courtney, es war schrecklich und ich werde nicht beschreiben was ich sah. Es half auch nicht, dass meine Verbindung mit Voldemort anscheinend immer stärker wurde. Ich denke, dass ist deshalb, weil er einen Teil seiner Kräfte auf mich übertrug, als ich ein Jahr alt war, und er auch mein Blut dazu benutze, um wieder aufzuerstehen. Das einzig Gute, das ich darin sehen konnte, war, dass er sich dieser Verbindung anscheinend nicht bewusst war und mich somit nicht so beobachten konnte wie ich ihn.
Ich glaube der Grund, warum es mir die Verbindung erlaubte ihn zu spüren, ihm aber nicht mich, liegt darin, dass ich beides Mal der unfreiwillige Beteiligte war und das blockte ihn zumindest teilweise ab. Da er derjenige war, der mich absichtlich im Alter von einem Jahr angegriffen hat (und das übertrug irgendwie seine Kraft) und derjenige, der gewaltsam mein Blut nahm, trat er willentlich (wenn auch nicht wissentlich) in einen Bund mit mir ein und war so (für mich) nicht geblockt.
Am Ende des Sommers war ich physisch und emotional am Ende. Zu dieser Zeit hatte ich nicht ständig diese Träume und wusste somit nicht alles, was vor sich ging. Ich wusste, dass er etwas Großes plante, kannte aber keine Details.
Im Oktober meines fünften Jahres griff Voldemort das Ministerium im Untergrund von London an. Das Ministerium konnte seine Rückkehr nicht länger verleugnen und wechselte so in das andere Extrem. Jeder, der auch nur verdächtigt wurde, in die Aktivitäten der dunklen Seite irgendwie involviert zu sein, wurde verhaftet und verhört. Dennoch, wegen ihrer Inkompetenz war man nicht in der Lage, die echten Todesser zu fassen – obwohl es endlich öffentlich war, dass viele einflussreiche Leute im Ministerium Todesser waren – wie Malfoy und Macnair.
Meine schulischen Leistungen litten immens aufgrund der Tatsache, dass ich keinen erholsamen Schlaf bekam (in diesem Jahr entdeckte ich, dass der Traumlos-Schlaf-Trank die Visionen nicht aufhielt und nur damit endete, dass ich länger in der Umgebung blieb, in der Voldemort war) und ich mich demzufolge nicht konzentrieren konnte. Wenn in diesem Jahr Quidditch erlaubt gewesen wäre, wäre ich sicher wegen meiner schulischen Leistungen aus dem Team genommen worden.
Irgendwie habe ich es dann doch geschafft, in einem Stück durch das Semester zu kommen. Meine Visionen von Voldemort wurden störenderweise häufiger. Dennoch hatte ich Probleme, mich an alles zu erinnern. Details, wie Wörter, Namen und wichtige Fakten gingen bei mir verloren. Vielleicht hätte ich gewusst, was Voldemort plante, wenn ich mich besser hätte erinnern können. Unglücklicherweise konnte ich mich fast perfekt an die Bilder erinnern.
Ron und Hermione waren während des Semesters für mich da, wie sie es noch nie zuvor waren. Die Hälfte der Zeit schienen sie meine Gedanken lesen zu können und genau zu wissen, wann ich das Bedürfnis hatte zu reden und wann ich allein gelassen werden wollte. In diesem Semester fing ich auch an, mich mit Ginny zu treffen. Sirius und ich behielten eine regelmäßige Kommunikation bei und Professor Dumbledore´s Büro war oft für mich offen, wenn ich einen weisen Zuhörer brauchte. Kurze Zeit, auch wenn die Gefahr in dieser Zeit wahrscheinlich größer war als je zuvor in den vorherigen 4 Jahren, war ich glücklicher, da ich Leute hatte, die mich unterstützten.
Unterstützung war etwas, was ich in meiner Erziehung nie gehabt hatte. Wie ich schon sagte, meine Pflegeeltern hassten und fürchteten mich. Deswegen erniedrigten und verunglimpften sie mich bei jeder Gelegenheit. In dieser Umgebung aufzuwachsen ist nicht förderlich, wenn es darum geht, jemandem einfach zu vertrauen oder jemanden um Hilfe zu bitten. So, nach 4 Jahren hatte ich es endlich geschafft, die Erwachsenen in meiner Umgebung um Hilfe zu bitten und meinen Freunden meine Unsicherheiten anzuvertrauen. Ich vertraute Sirius sogar genau an, wie schlecht mich die Dursleys behandelten. Er ermutigte mich, zu Dumbledore zu gehen und ihm zu sagen, wie ich mein ganzes Leben lang vernachlässigt und praktisch missbraucht wurde. Anfang Dezember tat ich das dann letztendlich. Nachdem ich ihm alles erzählt hatte, versprach er mir, dass ich im Sommer nicht wieder in ihr Haus zurückkehren musste. Ich erinnere mich daran, wie ich, nachdem ich das losgeworden bin, dachte, dass, wenn ich gewusst hätte, dass das das Ergebnis ist, schon Jahre zuvor zu ihm gegangen wäre.
Als Anfang Dezember die Spannungen außerhalb des Schlosses heftiger wurden erlebte ich einige der schlimmsten Visionen die ich je hatte. Sie waren so schlimm, dass ich mich zu der Zeit nicht dazu überwinden konnte, über sie zu reden. Anderen zu vertrauen war immer noch neu für mich und ich glaube, ich fürchtete mich ein bisschen davor, wie sie auf meine Visionen reagieren würden. Sie waren so schlimm und jeder Traum verstärkte meinen Glauben daran, dass es meine Schuld war, dass Voldemort wiedergeboren wurde (ich bin sicher, alle wussten, dass ich mir die Schuld gab, obwohl ich nie darüber reden würde). Ich hatte Angst, dass sie dasselbe erkennen würden, wenn sie verstehen würden, wie schlimm es wurde, und deswegen zog ich mich zurück. Ich glaube, sie machten sich Sorgen darüber, dass ich in Depressionen versinken würde, denn als ich aufhörte, so offen mit meinen Visionen zu sein, stellten sie sicher, dass ich nie allein war. Es machte mir genaugenommen nichts aus, denn wenn jemand bei mir war, hielt es mich davon ab über meine Visionen nachzudenken.
Zu der Zeit fürchtete ich mich davor zu schlafen. Häufig machte ich drei Nächte lang durch, ohne zu schlafen, bis Hermione, Ron oder Ginny, oder alle drei mich zu Madam Pomfrey schleppten, wo sie mich dazu zwang zu schlafen, indem sie eine Zusammenstellung aus Tränken, Sprüchen oder magischen Artefakten benutze.
Ungeachtet dessen war Weihnachten wundervoll. Die meisten der Schüler blieben in der Schule, weil ihre Eltern wussten, dass es dort sicherer war, als bei ihnen zu Hause. Einige gingen sogar soweit, zur Schule zu kommen, um Weihnachten zusammen zu verbringen. Das war auch der Fall bei den Weasleys. Alle der älteren Kinder kamen zusammen mit Mr. und Mrs. Weasley nach Hogwarts. Professor Dumbledore arrangierte es sogar für Hermiones Eltern, über Weihnachten da zu sein. Und Sirius (bedenke, er war zu der Zeit immer noch auf der Flucht) war in dieser Nacht da, um Geschenke mit mir im Privaten auszutauschen.
An Neujahr hatte ich die überhaupt schlimmste Vision. Meine Narbe öffnete sich sogar und fing an zu bluten und ich stand buchstäblich unter Schock, weil das, was ich gesehen hatte, so schrecklich war. Natürlich, nachdem er die Berichte des Angriffs erhalten hatte, wusste Dumbledore, dass ich es mitangesehen hatte, aber noch nicht einmal das Endergebnis konnte das Geschehen schildern. Ich verbrachte die nächsten paar Tage auf der Krankenstation und war nicht willens, zu essen oder gar zu sprechen.
Am dritten Tag traf ich eine Entscheidung. Ich wusste, dass ich weiterhin Visionen haben würde und mehr wie das kommen würde, was ich gesehen hatte. Deswegen entschied ich mich, nicht aufzugeben. Ich hatte soviel, für das es sich zu leben lohnte. Ich hatte Freunde, Familie (wenn auch nicht in Blut, so aber im Geiste), Leute die mich liebten und die an meiner Seite stehen würden. Ich entschied, dass ich mit allen Mitteln gegen Voldemort kämpfen würde und in der Zwischenzeit die Zeit mit meinen Freunden genießen würde. Ich würde nicht zulassen, das Voldemort meine Taten bestimmte.
Eine Woche danach ging ich von der Bibliothek zurück in den Gryffindorturm und traf Ron im Korridor. Er schien aufgeregt zu sein und ich folgte ihm, während er von der Karte plapperte, die er mit seinen Schokofrosch bekommen hatte. Ich hielt an und lachte, als ich mich an das erste Mal erinnerte, wie ich einen Schokofrosch im Zug nach Hogwarts gegessen habe. Amüsiert über seine Begeisterung griff ich nach der Karte.
Sobald ich sie berührt hatte, realisierte ich, dass es ein Portschlüssel war. Ich wurde, mit Ron, zum Verbotenen Wald transportiert. Entsetzt und verärgert, verlangte ich, zu wissen, was los war. Seine Antwort war eine Ganzkörperklammer und er nahm meinen Zauberstab an sich. Während dieser „Ron" so da stand, erkannte ich, dass er nicht seinen eigenen Zauberstab in der Hand hielt. Ich schloss daraus, dass es jemand war, der den Vielsafttrank getrunken hatte. Wer auch immer das war, schien nervös zu sein und sah sich um, als ob er auf jemand warten würde. Schließlich gab es einen Knall und Wurmschwanz erschien.
Sie diskutierten etwas zu weit weg von mir, als dass ich es verstehen konnte. Dann kam Wurmschwanz zu mir und nahm etwas von meinen Haaren. Ich sah, wie er den Vielsafttrank trank und sich in mich verwandelte und sich schnell aufs Schloss zu bewegte.
Eine halbe Stunde später hörte der Vielsafttrank von „Ron" auf zu wirken und ich sah, dass es Draco Malfoy war. Er lächelte spöttisch und sagte „Das ist dein Ende". Dann löste er die Ganzkörperklammer und ergriff, bevor ich reagieren konnte, einen anderen Portschlüssel. Ich war auf mich selbst angewiesen, um wieder den Weg zurück zum Schloss zu finden. Ich war verwirrt und machte mir Sorgen, was wohl der Sinn hiervon war. Ich war entführt worden, bin aber unversehrt geblieben. Ja, der Verbotene Wald war gefährlich, aber nicht genug, um „mein Ende" zu garantieren. Ich fragte mich, was wohl mit dem echten Ron passiert war, und beeilte mich, nach Hogwarts zurückzukehren.
Ich konnte die Lichter und die Kanzeln zwischen den Bäumen sehen, als ich von links „Stupefy!" hörte und betäubt zu Boden fiel. Als ich wieder zu mir kam, saß ich – angekettet - in einem Stuhl vor dem vollversammelten Hohen Rat der Zauberer. Ich konnte Dumbledore unter ihnen sehen und unter den Zuschauern sah ich meine Lehrer, Freunde, die Weasleys und viele andere. Ich sah sogar Remus mit Snuffles.
Ich war orientierungslos und konnte mich kaum auf das konzentrieren, was gesagt wurde. Ich fühlte mich kalt und wusste, dass ein oder zwei Dementoren da sein mussten. Ich zwang mich selber dazu, mich zu konzentrieren, und als ich das tat, hörte ich Ron aussagen wie er gesehen hat, dass ich Hagrid umgebracht hätte. Ich hörte auch Arabella Figg und Remus Lupin dasselbe aussagen.
Dann sagten Dumbledore, Hermione und die Hälfte meiner Lehrer über mein kürzlich „verändertes Verhalten" aus, als ob es meinen Wechsel zur Dunklen Seite bekräftigen würde. Mein plötzlicher Wechsel von Depression zur Normalität wurde als „verdächtig" angesehen.
Mir wurde keine Chance gegeben, mich zu verteidigen, ich hatte keine Chance in Berufung zu gehen, keine Chance mittels Veritaserum auszusagen. Minister Fudge drehte sich zum versammelten Hohen Rat der Zauberer um und sagte. „Harry James Potter ist hier angeklagt, zweimal einen der Unverzeihlichen Flüche angewendet zu haben, einen Mord begangen zu haben, versucht zu haben, der Festnahme zu entgehen, und mit bekannten Kriminellen zu verkehren. Sie haben die Aussagen der Zeugen gehört."
Dann fragte er nach dem Urteilsspruch. Er war einstimmig. Ich wurde für schuldig befunden. Dann sagte Fudge. „Als ein Minderjähriger kann Harry James Potter nicht zum Kuss der Dementoren verurteilt werden. Deswegen wird er hiermit zu einer Lebenslangen Haftstrafe in Azkaban verurteilt."
Ich war hysterisch, weinte, flehte, beharrte auf meiner Unschuld. Sie ignorierten mich. Ich fing an zu schreien und Fudge benutzte einen Schweigezauber. Ich sah mich verzweifelt nach Hilfe um. Ich sah Hermione und Ron an, aber beide hatten Hass in ihren Augen. Dumbledores Gesicht war voller Wut und ich wusste, dass sie auf mich gerichtet war. Meine Lehrer hatten unterschiedliche Ausdrücke von Abscheu und Wut. Dann sah ich Sirius. Obwohl er ein Hund war, konnte ich seinen Ausdruck perfekt lesen. Ich sah keine Wut; stattdessen sah er tot aus. Er sah so enttäuscht und verletzt aus, dass ich wieder anfing zu weinen. Er dachte tatsächlich, dass ich es getan hatte! Zwei Auroren ketteten mich vom Stuhl los und eskortierten mich in eine Zelle, wo ich auf den Transport nach Azkaban wartete.
Ich hatte keine Energie, keinen Willen. Ich konnte mich in der Zelle, in der ich festgehalten wurde, nicht bewegen. Meine Welt war buchstäblich zusammengebrochen. Jeder, den ich kannte, und jeder, dem ich vertraute, hatte mir den Rücken zugekehrt. Sie hatten mich verraten. Ich hatte mir geschworen, dass ich nicht aufgeben würde, solange ich Leute hatte, die sich um mich sorgten, Leute, denen ich vertrauen konnte. Und nun war alles vorbei.
Dumbledore (sein Gesicht nun nicht mehr mit Wut bedeckt) kam zur Zelle und sagte mit einer Stimme, die alt und abgekämpft und verletzt klang: „Du hast eine sehr ernste, sehr falsche Entscheidung getroffen und jetzt musst du mit den Konsequenzen leben. Ich denke nicht, dass ich jemals verstehen werde, warum du diese Entscheidung getroffen hast, aber ich bringe es nicht fertig, zu glauben, dass du ein böses Herz hast. Ich glaube, du hast einen schrecklichen, schrecklichen Fehler gemacht, aber ich hoffe für dich, dass du dir selbst für deine Entscheidung verzeihen kannst." Dieser selbstgefällige Bastard. Ich hätte ihm mitten ins Gesicht gelacht, wenn der Schweigezauber entfernt gewesen wäre. Dann, sozusagen als i-Tüpfelchen sagte er: „Du hast dein Leben ruiniert. Aber du hast sogar mehr als nur das. Du hast die Hoffnung aus hunderten Leuten herausgerissen und du hast Snuffles' Leben genauso ruiniert. Du warst sein Grund zu leben und du hast ihn schlichtweg zerstört." Dann ging er.
Ein paar Minuten später kamen zwei Dementoren und ein Auror und eskortierten mich mittels Portschlüssel an die Küste, von wo aus mich ein Boot nach Azkaban selbst brachte. Wegen den Dementoren hatte ich längst das Bewusstsein verloren. Im Verhörraum auf Azkaban kam ich wieder zu mir. Zwei Auroren versuchten mich dazu zu bringen, ihnen Voldemorts Pläne zu verraten, oder was meine anderen Pläne gewesen waren oder wer meine Komplizen waren, einfach alles. Ich hatte praktisch nichts zu sagen und was ich sagte (was ich von meinen Visionen wusste) nahmen sie als weiteren Beweis dafür auf, dass ich wirklich für Voldemort arbeitete. Sie machten sich nicht die Mühe, ein Wahrheitsserum zu verwenden - ich war nur ein Gefangener – also gingen sie nach den altmodischen Methoden vor, wenn sie glaubten, dass ich lüge oder dass ich aufsässig wäre. Anders gesagt, sie folterten mich!
In der Muggelwelt nennt man das „Polizei-Brutalität" und es ist ein kriminelles Vergehen. In der Zauberwelt gibt es keine solchen Gesetze. Oder, wenn es sie gäbe, würden die, die es machen, nie erwischt, da Gefangene keine Rechte haben und keine Möglichkeit, eine Wiedergutmachung zu verlangen. Es war schrecklich, es war erniedrigend, es war schlimmer als alles, was Voldemort mir jemals angetan hat (wenn auch nicht schlimmer als das, was ich ihn tun gesehen hatte). Nachdem ich bewusstlos geworden war, wurde ich in eine Zelle gebracht, die für die nächsten zehn Jahre mein Zuhause war.
Nach einem Tag war ich fast wahnsinnig. Ich hörte immer wieder meine Eltern sterben, sah Cedric sterben, sah, wie Voldemort wiedergeboren wurde, fühlte den Schmerz des Betruges immer und immer wieder. Dann fing ich an, in lebhaften Details jede Vision wiederzuerleben, die ich gehabt hatte. Ich sah, wie diese Menschen gefoltert, vergewaltigt und ermordet wurden immer und immer wieder. Am zweiten Tag versuchte ich mich umzubringen. Ich war total gebrochen und wollte einfach nur Frieden. Natürlich konnten die Auroren es nicht zulassen, dass ich auf so einfachem Wege entkomme, also retteten sie mir das Leben. Ich wurde auf die Krankenstation des Gefängnisses verlegt, während ich geheilt wurde (und hier lassen sie alles auf die natürliche Art heilen, einfach um den Schmerz zu verlängern). Die Krankenstation war noch schlimmer als die Zellen. Für eine Woche lag ich auf einer kalten Metallplatte, unfähig, mich zu bewegen wegen Fesseln und Ketten, die mich dort festbanden, und unfähig, zu denken, weil zwei Dementoren sich dort frei bewegten. Ich wurde jeden Tag mit Suppe und Wasser zwangsernährt.
Dann wurde ich wieder in die Zelle geworfen und ein Dementor wurde für eine Woche 24 Stunden am Tag vor meiner Tür positioniert. Nach dieser Woche war ich bereit, eines natürlichen Todes zu sterben. Ich klammerte mich an mein letztes bisschen Vernunft mit allem, was ich hatte. Meine Vernunft war mein Verrat. Wenn ich mir ins Gedächtnis rufen konnte, dass ich unschuldig bin, behielt ich meinen Verstand. Manchmal vergaß ich. Manchmal gab ich mich für Wochen dem schwarzen Loch in mir hin. Das Loch, das mich aufsaugte, das mich anzog mit seiner süßen Erlösung. Eine Zeitlang war ich buchstäblich wahnsinnig. Ich war nicht der Typ des rumschwafelnden Irren, ich tat einfach nichts. Dann, irgendwann, irgendwie, kam ich wieder zu mir und erinnerte mich, wo ich war, warum ich da war, an alles. Meine Welt brach immer wieder und wieder zusammen. Dann kam Voldemort zum Zuge. Jede Nacht sah ich ihn, hörte ich ihn, fühlte was er tat. Die Verbindung wurde stärker denn je, als er begann, seine Kräfte mehr zu trainieren. Es schien, als würde es die Verbindung weiter öffnen. Ziemlich bald fingen meine Visionen an, mich auch in meinen wachen Stunden heimzusuchen. Alles, was ich manchmal machen konnte, war, meine Narbe zu halten und zu wimmern, als ich fühlte, wie ich langsam von all dem Schmerz und Leid starb.
Ich war schwach, halb verhungert und die Folter ging weiter. Irgendwie überlebte mein Körper, wenn auch mit einem nicht ganz intakten Bewusstsein. Bis zur jährlichen Untersuchung wusste ich nicht, wie lange ich da war. Hauptsächlich gab ein Arzt seine professionelle Meinung darüber, dass wir in Ordnung waren, und wenn wir kurz vorm Sterben waren bekamen wir ein schreckliches Gebräu, das unsere Körper ernährte (und der plötzliche Zufluss der nötigen Nahrungsmittel brachte uns fast um, da unsere Körper das nicht aushielten), damit wir länger lebten.
Zehn Jahre vergingen in der schlimmst vorstellbaren Qual. Ich nehme das zurück, du kannst es dir nicht mal vorstellen. Was es noch schlimmer machte, war, dass ein paar Monate nach Beginn meiner Gefangenschaft meine Verbindung mit Voldemort ihren Höhepunkt erreichte und nie wieder abebbte. Wann immer Voldemort eine Verbindung zu auch nur einem seiner Todessser forderte, erzeugte es eine Art... Echo in der Verbindung mit mir. Für zehn Jahre war ich Zeuge eines jeden Plans von seiner ersten Planungsphase bis zu seiner letztendlichen Ausführung. Ich sah buchstäblich tausende von Menschen sterben und ich, der etwas hätte tun können, konnte nichts machen. Ich wusste, dass ich sie nicht alle hätte retten können, oder sogar die Meisten von ihnen nicht, aber meine Informationen hätten Leben retten können. Dennoch, ich konnte nichts machen.
In Wahrheit war das der Knackpunkt der ganzen Sache. Vielleicht (und das ist ein sehr großes vielleicht) hätte ich ihnen vergeben können, wenn es eine Angelegenheit meiner eigenen Gesundheit und Freude gewesen wäre. Black hatte es hinbekommen. Sie brachen das Vertrauen, die Freundschaft, die Liebe, die zwischen uns war, aber dennoch, ich hätte vielleicht helfen können, ihre Gesellschaft wieder aufzubauen, zumindest, nachdem ich eine Auszeit genommen hätte, um meinen Platz in der Gesellschaft zu überdenken. Ich wäre nie in der Lage gewesen, ihnen noch mal so zu vertrauen wie zuvor. Ich wäre nie in der Lage gewesen, ein Teil von allem zu sein, wie ich es zuvor war. Diese Dinge waren für mich verloren. Für immer. Aber vielleicht wäre ich in der Lage gewesen, mit ihnen zusammenzuarbeiten. Aber es war nicht nur wegen mir. Es war wegen einem Dreijährigen, den ich sah, wie er von seinem eigenen Vater zu Tode gefoltert wurde, weil dieser den Imperius-Fluch nicht bekämpfen konnte. Es war wegen einer Frau, die ihre Würde und ihre Selbstachtung durch die Hände der Todesser verlor. Es war wegen einer ganzen Stadt, die vollkommen zerstört wurde, während Voldemort einfach in krankhafter Leidenschaft zusah.
Ich bin nicht so einfältig, das Spiel „Was wäre wenn" zu spielen. Ich sage nicht, dass ich auch nur ein Leben hätte retten können, aber wenn ich wenigstens hätte versuchen können zu helfen, zu warnen, irgendwas, dann hätten die Schreie nicht länger meine Träume heimgesucht. Vielleicht wäre ich nicht länger mitten in der Nacht in kaltem Schweiß aufgewacht, immer noch zitternd wegen der Erinnerungen an den Schmerz. Ich war hilflos, und sie waren dafür verantwortlich. Sie haben mich davon abgehalten das zu tun, worauf ich all meine Ambitionen gerichtet hatte, und alles wofür ich stand, und konsequenterweise das, von dem sie behaupteten, dass sie dafür standen. Sie haben mich verraten und ihre eigenen Ideale, indem sie das taten. Das ist es, was ich nicht vergeben kann.
Bei Merlin, Courtney, es tut mir leid, ich will dich nicht erschüttern. Ich hätte nicht ins Detail gehen sollen. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich es richtig rüber bringe, was ich fühlte. Nochmals, ich muss mich entschuldigen. Es ist falsch dir diese Bürde aufzuerlegen.
Ich werde einfach mit meiner Geschichte fortfahren. Zehn Jahre lang war ich Zaungast bei den schlimmsten Gräueltaten, die je begangen worden waren. Irgendwann schaffte ich es dann doch, bei Verstand zu bleiben, indem ich mich daran erinnerte, dass ich unschuldig war und dass ich Rache an Voldemort nehmen würde. Und so, indem ich zusah, lernte ich. Ich lernte Magie, Sprüche, Theorien, Duelltechniken, Schilde, überhaupt alles, ich lernte wahrscheinlich alles. Ich lernte von beiden Seiten. Beobachtete die sogenannte „Seite des Lichts", analysierte ihre Stärken und Schwächen, was funktionierte und was nicht, und tat dasselbe mit Voldemorts Armee. Mit der Zeit konnte ich jeden Todesser an der Art, wie er seinen Zauberstab bewegte oder welcher Taktiken er sich am meisten bediente, erkennen. Ich konnte dasselbe bei der „Seite des Lichts". Ich hätte die Gegner, die in einem Duell gegeneinander hätten kämpfen müssen, um das gewünschte Ergebnis des Kampfes zu erzielen, genau bestimmen können. Nur hatte ich eben dazu nicht die Möglichkeit.
Eines Tages wurde ich von Ron Weasley geweckt, der mich informierte, dass ich verlegt werden würde. Ich hatte so etwas schon erwartet (auch wenn ich, um ehrlich zu sein, annahm, dass sie mich umbringen würden, um dasselbe Ergebnis zu erzielen, da ich wusste, dass Voldemort plante, das Gefängnis anzugreifen, und dass sie die Macht, die er hätte, wenn er auf meine Kräfte durch die Verbindung zugreifen könnte, erkennen würden. Ich wurde nach Hogwarts gebracht und dort in den Kerkern eingeschlossen. Fern von den Dementoren war mein Bewusstsein klarer als es seit einer Dekade war. In der Zelle weinte ich fast vor Erleichterung, dass ich die Schreie meiner Mutter nicht mehr hören musste und dass Cedric mich nicht länger verfolgen würde. Unglücklicherweise hörten die Vision nicht auf. Auch wurden sie nicht weniger detailliert.
Merkwürdigerweise schien Voldemort für einige Wochen ruhiger zu werden. Von dem was ich mitbekam sammelte er seine Truppen für einen Großangriff. Ich fand heraus was sein Plan war und konnte endlich mit dem, was ich wusste etwas anfangen. Ich erzählte es Dumbledore. Zu diesem Zeitpunkt war es mir egal, ob er mir glaubte oder nicht. Ich hatte meine Pflicht getan und, vielleicht, konnte ich wenigstens für einen Tag mit mir selber in Frieden leben.
Dumbledore glaubte mir. Ich wunderte mich damals, warum er das getan hatte. Vielleicht solltest du ihn das fragen, wenn du die Antwort darauf wissen willst. Ich erinnere mich nicht daran, wie meine Informationen die Schlacht beeinflussten, aber ich wusste, dass ich erfolgreich meine Pflicht getan hatte, und das war alles, was wichtig war. Ich konnte nicht wirklich weitere Informationen bieten, denn Voldemort, der versucht hatte, den Verräter in seinen Reihen zu finden und nicht herausgefunden hatte, wer ihn an den Orden und das Ministerium über den Angriff auf die Winkelgasse verraten hatte, ließ die Sache fallen und bereitete sich auf den letzen Entscheidungskampf vor. Snape hatte Dumbledore über das, was er wusste, informiert, und das war soviel, wie ich wusste. Voldemort beriet sich mit sich selbst und erzählte nicht einer einzigen Person etwas über seine Pläne.
Voldemort griff Hogwarts mit voller Härte an. Er hatte seine ganze Armee dort. Er hatte seine Anhänger aus der ganzen Welt und Dumbledore hatte seine Anhänger von überall her versammelt. Du musst verstehen, Courtney, dies war Krieg in einer immensen Form. Er herrschte auf der ganzen Welt. Es gab kein einziges Land, in dem ein magisches Wesen lebte, das nicht direkt von Voldemort angegriffen wurde. Er war nicht nur auf Menschen beschränkt. Es waren Armeen von Kobolden, Zentauren, Riesen, Trollen, Untoten und jeder anderen Spezies, die die geistige Fähigkeit hatte, eine Seite zu wählen (und sogar einige, die das nicht konnten). Dieser letzte Kampf war der Entscheidungskampf, und jeder wusste das.
Ich konnte die Szene perfekt sehen. Voldemort war so nah und brachte soviel Magie auf, dass die Verbindung praktisch „on-line" war. Die Schlacht erinnerte mich an die Szene aus „Der Herr der Ringe – Die Gefährten", der vor 20 Jahren gemacht wurde. Dort gibt es zu Anfang eine epische Schlacht, die das einzige ist, womit ich diesen Kampf vergleichen kann.
Ich sah zu, wie Voldemorts Armee näher und näher kam (nebenbei, diese „letzte Schlacht" ging über zwei Monate). Er selbst kam nicht nach Hogwarts. Aber seine Anhänger taten es. Dann sah ich, wie er Snape anwies, mich aus dem Schloss zu bringen, um mir ein Angebot zu machen. Er vollzog einen komplexen Überwachungsspruch, um sicherzugehen, dass Snape das tat, was ihm aufgetragen worden war. Als Snape zu mir kam, schenkte ich dem, was er sagte, nicht mal Beachtung. Ich folgte ihm einfach, während meine Aufmerksamkeit beim Kampf war. Ich sah, wie Dumbledore seinen Zauberstab verlor und wie Voldemort eine Sicherheitskuppel errichtete. Ich hatte so eine Sicherheitskuppel schon mal zuvor gesehen. Ich wusste, wie sie funktioniert. Ich kannte die Prinzipien dahinter. Ich schaffte es, Snape seinen Zauberstab aus der Tasche zu ziehen, ohne dass er es bemerkte. Ich glaube, er war einfach zu sehr damit beschäftigt, zu entscheiden, was er machen sollte.
Wir betraten die Sicherheitskuppel und Snape verließ sie, genau wie die zwei weiteren Todesser, die Dumbledore festgehalten hatten. Dann erzählte Voldemort Dumbledore, dass ich unschuldig war, dass Wurmschwanz mich reinlegt hatte, und dass sie alle mich betrogen hatten. Dann wendete sich Voldemort mir zu und fragte, ob ich ihm die Ehre erweisen würde, Dumbledore zu töten. Ich merkte an, dass ich einen Zauberstab bräuchte (Ich hatte Snapes in meiner Tasche) und dass ich wollte, dass alle hören konnten, was passierte. Voldemort veränderte die Sicherheitskuppel so, dass die Leute draußen mithören konnten, und gab mir seinen Zauberstab. Ich war wahrscheinlich die Person, die am besten mit diesem Zauberstab umgehen konnte, abgesehen von Voldemort selbst.
Ich schoss den Todesfluch auf die Kuppel selbst. Wenn du nicht weißt, wie so eine Kuppel funktioniert, erkläre ich es dir kurz. Eine Sicherheitskuppel ist direkt mit dem Machtzentrum des Beschwörers verbunden. Er wird eine Erweiterung deines eigenen Körpers. Anders als andere Schilde, welche verschwinden oder brechen, wenn sie von einem Fluch oder einem Spruch getroffen werden, die stark genug sind, wirft die Sicherheitskuppel in ihrer Eigenschaft als Erweiterung deines Körpers den Spruch direkt zurück auf ihren Beschwörer. Das allerdings nur von innen. Von außen ist der die Sicherheitskuppel praktisch eine Wand aus reiner Magie. Sie ist so unglaublich stark, gerade weil sie direkt mit der Quelle der Kraft verbunden ist. Die meisten Zauberer sind nicht in der Lage, soviel Energie zu investieren, und somit auch nicht in der Lage, die Sicherheitskuppel zu beschwören. Da sie sich aber konstant so viel deiner Macht bedient, kannst du nicht genug Energie aufbringen, um komplexe Magie durchzuführen. Ich glaube nicht, dass Voldemort in der Lage gewesen wäre, den Todesfluch zu beschwören, selbst wenn er es gewollt hätte. Deshalb solltest du in die Sicherheitskuppel nur die hineinlassen, denen du absolut vertraust. Sie können dich nämlich voll ausnutzen, während du mit deiner ganzen Magie anderweitig beschäftigt bist, und sie haben einen 360°-Radius, auf den sie zielen können. Nur zur Information, Sicherheitskuppeln werden meistens in Kämpfen verwendet, wenn ein Heiler die Kuppel über eine Reihe Verwundeter errichtet, während andere Heiler die Verletzen versorgen.
Voldemort gab mir seinen Zauberstab, und das war wirklich das Dümmste, was er je getan hatte. Der Todesfluch wurde von der Kuppel zurückgeworfen und traf Voldemort. Ich warf Dumbledore Snapes Zauberstab zu und wir beide wandten den Todesfluch noch einmal an. Voldemort starb. Die Kuppel fiel. Du wärst überrascht, wie schnell danach alles zu Ende war. Dort waren Tausende von Voldemorts Anhänger und sie waren binnen Stunden umzingelt.
Um die Aufräumarbeiten jedoch kümmerte ich mich wirklich nicht. Meine Arbeit war getan und alles, was ich wollte, war zu gehen, niemals wieder zukommen, Frieden und Stabilität in meinem Leben zu haben, welche ich in der Zaubererwelt niemals finden würde. In dieser Nacht ging ich auf Sirius' Geheiß zu seiner Wohnung. Es war ein Zusammentreffen, über das ich nicht diskutieren möchte. Sirius, er verhielt sich so, als ob er die verletze Partei gewesen wäre. Am nächsten Tag, in einem Gespräch mit dem Zaubereiminister Amos Diggory, Dumbledore und Sirius gab ich meine Absichten bekannt.
Sie versuchten, sich zu entschuldigen, aber ich war nicht wirklich interessiert. Stattdessen verlangte ich von ihnen Zauberereide, dass sie mich alleine lassen sollten (genau wie deren jeweilige Organisationen). Dann verließ ich die Zauberwelt.
Ich habe meine Entscheidung nie bereut. Ich hatte nie das Verlangen danach, zurückzukehren. Ich habe die letzten 16 Jahre glücklich mit meiner Frau und meinen Kindern verbracht. Ich bereue jedoch, dass ich mich nie dazu durchringen konnte, meiner Familie von meiner Vergangenheit zu erzählen. Nein, doch nicht, das ist Vergangenheit. Es ist erledigt, sie müssen es nicht wissen.
Courtney, das zu schreiben war sehr schwer für mich und ich hoffe, dass ich dich nicht traumatisiert habe. Ich bedaure fast es getan zu haben... aber du hast ein Recht die Wahrheit zu erfahren, genau wie alle anderen auch.
Im Paket, zusammen mit diesem Brief, sind einige Sachen. Eines ist das Spickoskop, das mir Ron gegeben hat, mein Omniglas und die Drachenfigur aus dem Trimagischem Turnier. Außerdem einige Dokumente, die du behalten kannst, sofern sie intakt bleiben. Obwohl ich sie einige Jahre nicht angefasst habe, zögere ich, offizielle Dokumente zu zerstören.
Bitte verzeih mir, Courtney, für diesen harten Brief
Hochachtungsvoll
Harry Potter
Courtney legte den Brief geschockt zur Seite. Tränen strömten ihr Gesicht hinunter und sie versuchte vergeblich, sie wegzuwischen. Es war so, als ob das Pergament Harrys Schmerz und Qual aufgesaugt hätte und, als sie es las, es in ihre Haut eingedrungen wäre. Sie faltete den Brief ehrfürchtig, verstehend, was es Harry gekostet hatte, ihn zu schreiben.
Dann ging sie das Paket durch und fand die drei Sachen, die er erwähnt hatte, und die Dokumente. Sie sah sie sich an, nachdem sie sie ausgebreitet hatte.
Heute, am 13.07.2005, wird Harry James Potter hiermit in allen Verbrechen, für die er vorher verurteilt wurde, für nicht schuldig befunden. Ihm wird eine volle Begnadigung durch das Zaubereiministerium garantiert und wird als Mitglied der Zauberergemeinschaft mit allen damit verbundenen Rechten und Privilegien bescheinigt...
Das Dokument fuhr fort damit, sich bei Harry zu entschuldigen, und mit den Bedingungen der Entschädigung. Courtney schnappte nach Luft, als sie den Geldbetrag sah. Es war umgerechnet mehr als 50 Millionen Pfund wert.*
Die nächsten Dokumente waren die Übergabe all seiner Besitztümer. Das nächste war der Originalbrief in dem Harry seine Pläne geäußert hatte, die Zaubererwelt zu verlassen. Dann folgte Harrys Geburtsurkunde sowie seine Schulbriefe aus jedem Jahr.
Courtney wunderte sich, warum es kein Zertifikat gab, in dem er über die Verleihung des Orden des Merlin, erster Klasse, oder seine Berufung zum vorsitzendem Zauberer des Hohen Rates der Zauberer benachrichtigt wurde. Dann erinnerte sie sich, dass der Zaubereiminister durch seinen Zauberereid daran gebunden war, Harry in keinster Weise zu kontaktieren, und dadurch genauso das Ministerium.
Ein letztes Stück Papier war da noch in der Box und Courtney zog es heraus, öffnete die kunstvoll verzierte Rolle mit einem aufwendigem Siegel darauf.
Die Internationale Konföderation der Zauberer, bestehend aus den herausragendsten Hexen und Zauberer aus der ganzen Welt, in Übereinstimmung mit ihren Gründungsgesetzen und sogar noch älteren Traditionen, welche über die Jahrtausende vornehm von einer Generation an die nächste übergeben wurden, erklärt hiermit einstimmig,- durch Nominierung und Bestätigung durch jede Magische Regierung auf der Erde, und ohne Vorbehalt - dass Harry James Potter hiermit die Rechte, Befugnisse, Titel, Sicherheiten und Artefakte, die damit zusammenhängen, durchgehend für die alten Ehren des Merlinstabes erhält, und somit als dessen immerfort respektiert wird.
* Ca. 72. Millionen Euro; David/Harry hat sein Vermögen schon vorher erwähnt, aber nicht die ganze Wahrheit gesagt. Das Vermögen, das er gegenüber Kathryn und ihren Eltern erwähnte, ist wirklich ausschließlich von seinen Eltern. Die Entschädigung des Ministeriums ist seit 16 Jahren auf einigen Bankkonten weltweit, praktisch unangetastet und hat somit stetig zugenommen.
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Danke an meine tollen, wunderbaren Reviewer:
luna
Tolotos (Es wird auf jeden Fall passieren ... sogar demnächst, aber auf jeden Fall nicht in diesem und auch nicht im nächsten)
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HeRmIoNe (Tausend Dank für den Hinweis! Sonst hätte Kapitel 15 da wohl ewig mit den vielen Fragezeichen gestanden ...)
Angel344
Mices (Ich hoffe, diese (?) werden NIE wieder in einer veröffentlichten Version vorkommen ... ansonsten darfst du mich schlagen!)
Sandra
Jana
Jalias (die Story ist noch net zu Ende ... ich würde mal schätzen, es geht bis 25, aber es könnte auch noch lange weitergehen, das hängt von der Autorin ab!)
