Titel: Betrayed

Autor (A/N): kateydidnt

Übersetzer (Ü/N): Angel-liam

Beta: Snuffkin (dankeknuddel)

Rating: PG

Disclaimer: I own nothing

ÜN: Ich entschuldige mich ganz offiziell! Das Kapitel ist seit mindestens einer Woche an, und ich hatte einfach keine Zeit. Schule hat wieder angefangen und es ging einfach heiß her. Aber jetzt hab ich zumindest den ersten teil schon mal da, und der zweite kommt hoffentlich bald, ich bin auf jeden Fall schon bei der Hälfte davon.

Und hier noch ein Hinweis auf eine FF von mir, die ich unter einem anderen Namen ongestellt habe: 1676949. (das kann man ja einfach oben in den Header dann einfügen) Ich geb's zu, sie passt nicht zu mir, aber wenn sie wer wirklich liest und bis zum Ende durchschafft, dann könnte er vielleicht liebe sein und eine Review schreiben, das wäre toll!knuddel

Wie immer hier auch wieder ein Hinweis auf die Mailinggroup, siehe Profil!

Viel Spaß bei Kapitel 23!!

BETRAYED – Kapitel 23 – Trial an Error

David öffnete die Augen, als Sonnenlicht den Raum erhellte. Es war noch früh und er war spät ins Bett gegangen, jedoch hatte er nie viel Schlaf gebraucht um ausgeruht zu sein. Ohne sich zu bewegen, genoss er die Wärme unter der Decke und dachte darüber nach, was er heute alles zu tun hatte. Er musste mit Amelia noch detaillierter über die Adoptionsbedingungen sprechen. Er musste herausfinden, wie diese Gesetze in der Zaubererwelt funktionierten. Er sollte vermutlich auch einen Rechtsanwalt aufsuchen und sein Testament ändern lassen. Er zuckte zusammen, als er erkannte, dass er es sowieso hätte ändern lassen müssen, da sich alles geändert hatte, jetzt wo Kathryn weg war. Sie hatten sich gegenseitig zu Haupterben gemacht und schließlich auch die Kinder bedacht.

Warum habe ich nur entschieden, verschiedene Bankkonten zu haben? Fragte er sich selbst. Jetzt war ihm auch noch die Bürde auferlegt, auf alles von Kathryns Vermögen Anspruch zu erheben. Er war nichts, worüber er nachdenken wollte, geschweige denn etwas, worauf er sich freute zu tun. Seufzend rief er sich ins Gedächtnis, dass Kathryn es nie so gewollt hatte und dass er es gewesen war, der darauf bestanden hatte, ihr „Unabhängigkeit" zu geben, und nicht gewollt hatte, ihr Einkommen für sich zu beanstanden. Nun schien es eher eine Dummheit gewesen zu sein...

Eine Bewegung an seiner Rechten holte ihn aus seinen Gedanken, bis er sich an die Nacht zuvor erinnerte. Nachdem Amelia gegangen und Michael zu den Räumen zurückgekehrt war, hatten ihm seine beiden Kinder im Bett Gesellschaft geleistet. Michael war schnell in seinem Schoß eingeschlafen, doch Courtney und er hatten noch über Vieles gesprochen. Er hatte ihr erklärt, was Albus ihm über die Geschehnisse gesagt hatte und sie hatten darüber geredet, wie alles ohne Kathryn weitergehen sollte. Es war ein emotional mitnehmendes Gespräch für beide gewesen, doch es war auch eine Erlösung gewesen. Irgendwann war auch Courtney auf seinem Bett eingeschlafen.

Über Kathryns Tod zu diskutieren hatte das Gefühl von Schmerz und Einsamkeit wieder hervorgeholt und er hatte diese Nacht nicht alleine sein wollen. Deshalb hatte er einfach seinen beiden Kindern erlaubt, mit ihm im Bett zu schlafen. Er schaute Michael an seiner Rechten und Courtney an seiner Linken an. Sie waren so friedlich in ihrem Schlaf, sie schienen so unschuldig und sorglos. Wenn man sie ansah, konnte man nichts von dem Trubel erkennen, in dem sich ihre Leben momentan befanden.

Sein Gespräch mit Courtney hatte ihm gezeigt, wie unsicher sie noch immer über ihren Platz in dieser Welt war. Wie sie sich fragte, ob es richtig gewesen war, die Wahrheit zu eröffnen und ihre Lehrer in Schwierigkeiten zu bringen. David konnte ihr nicht sehr viel Rat erteilen, aber wie er herausgefunden hatte, reichte es ihr, dass er überhaupt zuhörte. Er fand es reichlich dumm, dass er keine Lösung für dieses bestimmte Problem anbieten konnte, wenn man bedachte, dass es die Wahrheit über ihn war, die sie ans Licht gebracht hatte. Noch lange, nachdem die beiden eingeschlafen waren, saß er in Gedanken versunken da.

Hauptsächlich hatte er über alles nachgedacht, was letzte Woche geschehen war. Er konnte die Tränen der Trauer nicht zurückhalten, die wiederum seine Wangen benetzen, doch zu seiner Überraschung fühlte er nicht mehr diese Hoffnungslosigkeit, die ihn zuvor immer eingenommen hatte. Er hatte festgestellt, dass es das beste für ihn war, mit den Kindern zusammen zu sein, auch wenn es bedeutete, vorerst in Hogwarts zu bleiben.

Er hatte an die Zeit vor mehr als fünfzehn Jahren gedacht und die ganze Trauer und Schmerzen, die er die zehn Jahre davor durchgehend erlebt hatte. Sich Kathryn zu öffnen, war eines der härtesten Dinge gewesen, das er jemals getan hatte. Neben Ärger, Hass und Furcht andere Emotionen fühlen zu lernen, war eine schwierige Angelegenheit gewesen. Aber es war wert gewesen es wieder zu fühlen. Er war tatsächlich glücklich gewesen. Das erste Mal in seinem Leben, dass er sich erinnerte, glücklich gewesen zu sein, zufrieden mit dem Platz, den er in der Welt inne hatte.

Wenn er jetzt zurückdachte, erkannte er, dass sein „Glück" nicht lange gedauert hatte. Eine unterschwellige Beunruhigung war seit dem Tag, an dem Courtney das erste Mal Magie gezeigt hatte, präsent gewesen. Er hatte sie natürlich verdrängt und ignoriert, und er hatte immer noch viel gehabt, worüber er glücklich sein konnte, besonders wenn er bedachte, wie sein Leben vor dieser Zeit gewesen war.

Einfach gesagt hatte er nicht im Geringsten vorgehabt, Dinge (mit ‚Dingen' war seine Beziehung zur Zaubererwelt gemeint) zu überdenken, weil es all das Glück und die Sicherheit durcheinander gebracht hätte, die er in seinem Leben gefunden hatte – Dinge, die er niemals zuvor gehabt hatte und die er unter keinen Umständen aufs Spiel setzen wollte, indem er sie an die, die von ihm überhaupt nichts verdienten, verlor.

Er seufzte und stellte fest, dass er dem selben Gedanken wie in der Nacht davor folgte. Er hatte noch keine Ahnung, was er tun sollte, doch er hatte begonnen, sich Fragen zu stellen.

Eine der vorrangigsten war „Kann ich als ein Teil der Zaubererwelt wieder glücklich sein?"

Sofort hatte er erkannt, dass er es nicht sein konnte. Sich wieder in die Zaubererwelt einzuleben war einfach etwas, das er auf längere Zeit gesehen nicht in Erwägung ziehen konnte . Was konnte er also tun? Die Gefühle in ihm spielten verrückt: Die Abscheu, die er immer noch gegenüber der Zaubererwelt fühlte, zusammen mit dem Schmerz von Kathryns Tod, im Gegensatz zu dem Verlangen, seinen Kindern zu helfen und sie zu unterstützen. Seine Familie.

Während er seine Lippen schürzte, beschloss er, dass er dieses Problem jetzt nicht lösen würde und entwand sich von den zwei warmen Körpern an seinen Seiten, um sich für den Tag fertig zu machen.

9999999

David hatte geduscht, sich angezogen, gefrühstückt und saß nun im Hauptzimmer der Suite, als Courtney und Michael aufwachten. Sie begrüßten ihn überschwänglich und Courtney ging zum Frühstück in die Große Halle, während David dem frühstückenden Michael erzählte, dass er den Tag bei seinen Großeltern verbringen würde, während er selbst einige Dinge erledigte.

Als sein Sohn angezogen und fertig für den Tag war, gingen die zwei zum Haupteingang der Schule, um nach Hogsmeade zu gehen. Michael begrüßte die Portraits fröhlich und lachte, als ihm eine Ritterrüstung salutierte.

Als sie sich jedoch dem Haupteingang näherten, flogen die Türen der Großen Halle auf und eine verzweifelt dreinschauende Amelia stürmte heraus. Sie rannte beinahe in die zwei hinein, schaffte es jedoch noch zu halten, bevor sie Michael umgerannt hätte. David reichte ihr eine Hand, um sie zu stützen, während sie nach Atem rang.

„David! Das Ministerium war gerade hier und hat Courtney mitgenommen, damit sie in der Verhandlung heute als Zeugin aussagen kann! Sie haben sie mit einem Portschlüssel weggebracht."

Davids Augen weiteten sich vor Überraschung, bevor Wut einsetzte. Wie konnten sie es wagen!

„Wer?" schaffte er auszurufen.

„Der Staatsanwalt, er hat Hauptanklage gegen den Direktor und alle anderen erhoben."

„Alle anderen? Was meinst du damit? Seit wann gibt es überhaupt eine Verhandlung für den Direktor?"

Amelia erkannte, dass sie und Courtney vergessen hatten, David von der Szene, die sie im Gang beobachtet hatten, zu berichten. Sie klärte ihn schnell über die Festnahme des Direktors auf und erzählte ihm dann, dass sie beim Frühstück mitbekommen hatte, wie Hermione und Sirius genauso festgenommen worden waren. David nahm durch diese Aussage an, dass auch Ron, Fred und George verhaftet worden waren und zur selben Zeit ihre Verhandlungen hatten.

Und das Ministerium hatte die Kühnheit, eine Elfjährige als Hauptzeugin aussagen zu lassen.

David brauchte nicht lange, um sein weiteres Vorgehen zu überdenken. „Amelia, kommst du mit mir ins Ministerium?" fragte er leise. Der Teenager nickte kurz.

David drehte sich um und hob Michael hoch, der mit einer Katze auf dem Gang gespielt hatte. „Amelia, wir müssen Michael erst bei seinen Großeltern abliefern, bevor wir zum Ministerium gehen. Wir werden ein bisschen brauchen um zu den Taylors zu kommen und ich kann mich nicht mehr so genau erinnern, wo das Ministerium liegt, weißt du es?"

„Ja, ich musste da bisher jedes Jahr mit dem Direktor hin, um sicherzugehen, dass der Papierkram für meine Sommerunterkunft richtig waren."

„Gut, dann lass uns nach Hogsmeade runtergehen und einen Portschlüssel kaufen. Ich werde es nicht riskieren mit euch beiden zu apparieren, wenn ich seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr appariert bin und ich war auch niemals wirklich gut darin, meine eigenen Portschlüssel zu machen."

Amelia nickte und die drei verließen das Schloss. Mit einem raschen Schritt gingen sie den Weg zum Dorf hinunter, wobei David verzweifelt darüber nachdachte, was er tun sollte, wenn er erst einmal im Ministerium war.

9999999999

Einen Portschlüssel in Hogsmeade zu besorgen war einfach, jedoch kostete es David ein paar Minuten, zu entscheiden, welcher Portschlüssel wohl am nächsten bei den Taylors wäre. Er kaufte auch einen Portschlüssel, der ihn und Amelia nah genug an das Ministerium heranbringen würde (Portschlüssel direkt in das Ministerium hinein waren strengstens verboten und waren Ministeriumsarbeitern vorenthalten).

Die drei verließen den Laden und David sagte Michael, seine Hand auf die Tasse zu legen, wie Amelia es von sich aus automatisch tat. David bereitete sich dann auf die unerfreuliche Gefühl eines Portschlüssels vor und sagte „Helligkeit".

Alls drei wurden in einem Farbwirbel durchs Land gezogen und landeten dann sehr unsanft bei einer Eulenpost, die nur ein paar Meilen vom Haus der Taylors entfernt war. David rollte mit den Augen und zuckte zusammen, als er ein drückendes Gewicht auf sich spürte, während Amelia stöhnte und sich den Ellenbogen rieb, der hart gegen eine Wand gestoßen war. Michael jedoch sprang sofort von dem Ort, an dem er gelandet war – auf David – hoch und sagte in aufgeregter Stimme. „Können wir das noch mal machen?"

David starrte ihn eine Sekunde an und Amelia unterdrückte ein Lachen. Beim Aufstehen antwortete David seinem Sohn nur „nicht jetzt". Nachdem er den Portschlüssel in einen Eimer mit der Aufschrift „Gebrauchte Portschlüssel" geworfen hatte, gingen sie.

David bestellte ein Taxi und lotste es zum Haus der Taylors. Während der Fahrt erkannte er, dass es ein paar Dinge gab, die er den Taylors erklären musste, damit sie verstehen konnten, dass sein Leben, und damit auch ihres und das ihrer Enkel, größere Veränderungen durchmachen würde.

David schüttelte den Kopf über sich selbst. Natürlich würden alle ihre Leben größere Veränderungen durchmachen. Kathryn war tot! Ihm stockte der Atem und einen Moment lang fühlte er sich, als würde er gleich in Tränen ausbrechen, doch stattdessen zwang er sich, über die Veränderungen nachzudenken. Die Taylors wussten immer noch nichts über die Zaubererwelt, da David es absolut abgelehnt hatte, dass Kathryn ihnen davon erzählte.

Das Taxi hielt vor dem Haus an und David zahlte, danach ging er mit Amelia und Michael zur Tür. Amelia schien mit Absicht ein wenig zurückzubleiben, wahrscheinlich weil sie sich fehl am Platz fühlte, was – wie David überlegte – eine vollkommen natürliche Reaktion war.

Die Tür öffnete sich und Kathryn Mutter kam heraus, bevor sie überhaupt dort angekommen waren. Michael rannte die letzten Meter und wurde dann in den Armen seiner Großmutter empfangen. David trat hinzu und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

„Rachel, ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich hier einfach so vorbeikomme. Ich muss mich um ein paar Dinge kümmern und ich hab mich gefragt, ob du nicht vielleicht heute auf Michael aufpassen könntest?"

„Natürlich, David, keine Sorge." Sagte sie, als sie sie alle in die Halle führte. Sie schaute einen Moment komisch, verwirrt über Amelias Anwesenheit.

„Entschuldigung, Amelia, das ist Rachel, meine Schwiegermutter; Rachel, das ist Amelia, eine Cousine von mir. Etwas von dem, was ich heute erledigen muss, betrifft sie und ihre Familie."

Rachels Augen weiteten sich bei dem Wissen darüber, dass David überhaupt mit einer Verwandten redete – Kathryn hatte ihr so viel wie sie wusste von Davids Entfremdung von seiner Tante und seinem Cousin, seinen einzigen überlebenden Verwandten, erzählt.

Das war jetzt jedoch nicht wichtig. „Schön dich kennen zu lernen, Amelia, setz dich doch bitte. David, ich würde gerne mit dir in der Küche reden."

David nickte und folgte der älteren Dame in die Küche. „Wie geht es dir, David?" fragte sie mit sanfter Stimme und bot ihm einen Stuhl an. Er setzte sich und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. „Wenn ich ganz ehrlich bin, weiß ich es nicht. Ich habe so viele Dinge zu tun, da sind so viele Gedanken in meinem Kopf. Ich muss Verantwortungen übernehmen und jeden tag kommt was neues auf mich zu." Er schloss die Augen einen Moment lang und fuhr dann mit glasigen Augen dazu. „Ich vermisse sie, ich vermisse sie so sehr. Sie ist so ein großer Teil von dem, was ich bin, Rachel. Sie war ... sie war ..." er stotterte und wischte sich übers Gesicht.

Rachel lächelte David schwach an und nahm seine Hand in ihre. David atmete tief ein, um seine Emotionen unter Kontrolle zu kriegen und stellte Rachel dieselbe Frage. „Und wie geht es dir?"

„Ich schaffe es. Ich halte mich beschäftigt. Jackson hat den Rasen viermal innerhalb von ein paar Tagen gemäht. Man sagt immer, dass keine Eltern ihr Kind begraben sollten. Ich habe festgestellt, dass es stimmt, es tut so weh. Jackson und ich werden unsere Testamente ändern, so dass Courtney und Michael Kathryn Erbe erhalten. Es ist nur so schwer daran zu denken."

David nickte verständnisvoll, wobei er an seine eigene Gedanken heute morgen dachte. „Würde es dir was ausmachen, wenn ich heute Abend zum Essen käme und ein paar Dinge mit euch besprechen würde?"

Rachel schüttelte den Kopf und stand auf, wobei sie fragte. „Möchtest du was trinken?"

„Nein, danke, Amelia und ich müssen los. Es könnte ein spätes Abendessen werden, ich bin mir nicht sicher, wie lange alles heute dauern wird."

Rachel nickte verständnisvoll. David kehrte ins Wohnzimmer zurück, um seinen Sohn zum Abschied zu umarmen und mit Amelia zum Ministerium aufzubrechen.

Sie gingen schweigend ein paar Blocks vom Taylorhaus weg. Hinter einer kleinen Baumreihe zog David den zweiten Portschlüssel heraus. Beide hielten sich daran fest und David sagte mit nervöser Stimme. „Minutia". Als er das bekannte brechreizerregende Ziehen an seinem Nabel spürte, fragte er sich ein weiteres Mal, was um alles in der Welt er im Ministerium tun würde.

Amelia und David landeten – diesmal stehend – in einer Gasse, die nahe der Telefonzelle zum Ministerium war. Als sie in der Zelle standen, sah David das Telefon nachdenklich an. „Ich kann mich nicht erinnern, die Nummer für diesen Eingang jemals gewusst zu haben. Wenn ich recht darüber nachdenke, habe ich diesen Eingang glaube ich niemals benutzt."

Amelia nahm den Hörer ab und wählte 6-2-4-4-2, was David im Nachhinein als M-A-G-I-C erkannte.

Als die Stimme nach ihren Namen und ihrem Anliegen fragte, antwortet David mit „David Barnes und Amelia Morgan, mehrere rechtliche Angelegenheiten." Ihre Namensschilder kamen heraus und sie steckten sie sich an. Nach einer Erinnerung an die Überprüfung ihrer Zauberstäbe gingen sie zum Atrium des Ministeriums hinunter.

An der Zauberstababteilung zögerte David und fragte sich, was er mit seinem Zauberstab machen sollte – ob er ihn zu erkennen geben sollte oder nicht. Schließlich entschied er sich, dass er es lieber sollte, um weitere Verzögerungen zu vermeiden, da er nicht wusste, ob man einen unüberprüften Zauberstab entdecken konnte.

Amelias Zauberstab wurde von einer desinteressierten Hexe für Sicherheit überprüft und dann gab David seinen zur Überprüfung, wobei er gegen jede Hoffnung hoffte, dass sie nicht feststellen konnten, wem er gehörte. Die Hexe legte den Zauberstab auf etwas, das aussah wie eine Waage und las das Pergament vor, das herauskam. „Elf Zoll, Hauptbestandteil: Phönixfeder, in Gebrauch seit 30 Jahren?" David nickte kurz, während er nervös umhersah und sich seinen Zauberstab von der Hexe zurückgeben ließ.

David ging daraufhin schnell weiter zum Informationsschalter und fragte den jungen Zauberer dort, wo er den Zaubereiminister finden könne.

„Der Minister befindet sich im Moment in Gerichtssaal 10 und nimmt an einem Prozess teil. Der Zutritt ist verboten, deshalb werden Sie nicht mit ihm sprechen können. Ich würde Ihnen raten, einen Termin mit seiner Sekretärin im ersten Stock zu machen." Der Mann sagte dies alles ohne von seiner Zeitung aufzusehen, wo er – wie David feststellte – angespannt einen Artikel über die Festnahme Albus Dumbledores las. David drehte sich um, ging ein paar Meter weg und fragte diskret einen Passanten, wie er zum Gerichtssaal 10 käme. Als er daraufhin zu den Aufzügen ging, deutete er Amelia an, ihm zu folgen. Die Fahrt hinunter verlief schweigend und angespannt. Die Türen des Aufzugs öffneten sich laut in dem stillen Gang.

99999999999

Courtney seufzte ein weiteres Mal vor Frust auf, als die Assistentin des Ministers auf sie einredete und ihr genau erklärte, was von ihr erwartet werden würde: wie sie handeln sollte, was sie sagen sollte und was passieren würde, wenn sie in den Gerichtssaal hineingebracht würde. Im Moment saß sie in einem kleinen Raum neben Gerichtssaal 10 und wartete offensichtlich darauf, hineingerufen zu werden um auszusagen. Courtney senkte den Kopf in die Hände und endlich stöhnte die Frau auf. Courtney blickte zu ihr hoch.

„Hast du überhaupt irgendetwas davon gehört, was ich dir gesagt habe?" fragte sie genervt.

Courtney sah sie schuldbewusst an. Die Frau stand auf, verließ den Raum und kam kurz darauf mit dem Minister selbst zurück. Sie flüsterte ihm ein paar Worte zu, die Courtney nicht verstehen konnte. Percy Weasley nickte und sah Courtney an, bevor er sich zu der Anwältin zurückdrehte und ihr etwas sagte. Daraufhin verließ die Anwältin den Raum und ließ Percy mit Courtney alleine.

Percy sah Courtney einige Minuten an, bevor er zu in einem ruhen gemäßigten Ton zu sprechen begann. „Miss Barnes, ich wurde informiert, dass Sie unwillig sind, mit unseren Ermittlern zu kooperieren. Es liegt wirklich in Ihrem besten Interesse, uns zu helfen. Wir versuchen nur, die Gesetze aufrecht zu halten."

Courtney schluckte nervös. Sie konnte überhaupt keinen Grund sehen, warum es in ihrem Interesse liegen sollte, ihnen zu helfen, doch sie wusste auch, dass es ihr nicht möglich sein würde, sie davon zu überzeugen – aber sie wusste, wer es konnte.

„Wo ist mein Vater?" fragte sie.

„Ihr Vater ist noch in Hogwarts. Und was soll das mit irgendetwas zu tun haben? Sie müssen nur aussagen und dann werden Sie zurück bei Ihrem Vater sein, bevor er überhaupt merkt, dass Sie weg waren."

„Sie haben ihn nicht einmal informiert, dass Sie mich aus dem Schloss bringen würden? Ich mag nicht viel über die Gesetze wissen, aber ich habe genug davon gesehen, um zu wissen, dass Sie eine Minderjährige nicht ohne die Kenntnis ihres Bevormundeten aussagen lassen können!"

Percy bekam einen gönnerhaften Gesichtsausdruck. „Vielleicht in der Muggelwelt, aber das ist hier ist eine andere Welt, Miss Barnes. Er kann die Verwicklungen der Zaubererwelt nicht verstehen und deshalb wird es von uns nicht verlangt, ihn zu informieren. Ihr Direktor ist „in loco parentis", während Sie sich in der Zaubererwelt aufhalten und er weiß bereits, dass Sie hier sind."

Courtneys Mund stand tatsächlich sperrangelweit offen. Sie konnte nicht glauben, dass er das wirklich gesagt hatte. Die Vorurteile gegenüber Muggeln waren ihr noch niemals so auffallend gewesen und sie dann auch noch von der höchsten Instanz der Zaubererwelt zu hören, machte ihr etwas Angst.

Dann jedoch umspielte ein Lächeln ihre Lippen, als sie erkannte, dass Percy Weasley nicht die höchste Instanz in der Zaubererwelt war. Sie schüttelte den Kopf. Sie wusste, dass ihr Vater sehr wütend sein würde, wenn er herausfand, dass sie ohne seine Zustimmung zu diesem Prozess gebracht worden war. Der Prozess an sich war überhaupt nicht wichtig, da ihr Vater sowieso alles machen konnte, was er wollte. Der Minister würde die Überraschung seines Lebens erleben.

Percy sah das Lächeln auf dem Gesicht der Elfjährigen verwirrt an. Er spähte auf seine Uhr und erkannte, dass er für den Beginn des Prozesses zurück in den Gerichtssaal musste. Als er sich von Courtney wegbewegte und die Tür öffnete, winkte er jemanden herein. Eine Frau mit grellen orangen Haaren erschien in der Tür. Der Minister blickte finster und die Frau sah ziemlich verlegen aus, bevor sich ihre Haarfarbe in ein natürlicheres braun verwandelte. Courtneys Augenbrauen zogen sich zusammen. Das war ein Talent, das sie ganz bestimmt noch nie zuvor gesehen hatte.

Nachdem Minister Weasley den Raum verlassen hatte, ging die Frau zu Courtney hinüber und streckte ihr die Hand aus. „Hey Courtney, ich heiße Tonks. Ich bin Auror und Percy will, dass ich dir Gesellschaft leiste"

Courtney zog die Augenbrauen zusammen und wunderte sich über die übermäßig gute Laune der Frau (sie war auf jeden Fall älter als ihr Vater), schüttelte ihr aber trotzdem die Hand. Tonks setzte sich in einen Stuhl ihr gegenüber und sagte im Plauderton. „Also, wie ich höre, hast du dem Minister ein paar Schwierigkeiten bereitet."

Courtney zuckte mit den Schultern, ihre Vorsicht lief sofort wieder auf Hochtouren.

Tonks sah offensichtlich, dass sie sich ein wenig anspannte, und lachte. „Keine Sorge, ich bin nicht geschickt worden, um dich auszuhorchen oder so was, ich habe nur versucht, mich ein bisschen zu unterhalten."

Courtney entspannte sich ein wenig und sagte. „Er ist mir egal."

„Wer? Der Minister?" Courtney nickte. „Mir auch, aber er ist mein Boss. Was für einer klagt drei seiner eigene Brüder an, wenn die Gesetze selbst die lächerlichsten sind, die ich jemals gehört habe. Aber wird Percy zur Vernunft kommen? Türlich nicht. Wenn es darum geht, sich selbst zu schützen, ist Percy genauso schlimm wie Fudge." Tonks blinzelte schnell hintereinander und sagte dann. „Ich hätte dir das gerade wohl alles nicht sagen sollen."

Courtney lachte. „Also mögen Sie die Gesetze, die Informationen über den Krieg zurückzuhalten, nicht?"

Tonks schüttelte fest den Kopf.

„Warum tun Sie also nichts dagegen?" fragte Courtney.

„Ich habe es die letzten sechs Jahre, die ich jetzt ein Mitglied des Hohen Rates der Zauberer bin, immer wieder versucht. Jedes Jahr habe ich versucht, diese Gesetze aufzuheben, doch egal, wie viel Zustimmung ich am Anfang anscheinend bekommen hatte, am Ende wurde es aus welchem Grund auch immer jedes Mal aufgegeben."

„Sie sind ein Mitglied des Hohen Rates der Zauberer? Werden Sie im Prozess heute dabei sein?"

„Nee, ich musste mich raushalten, weil Sirius mein Cousin ist. Natürlich tritt dieses Gesetz aus gewissen Gründen bei Percy nicht in Kraft." Die Frau rollte mit den Augen.

Courtney sah sie bewundernd an. „Aber trotzdem sind Sie ein Auror? Und Sie haben geschworen, diese Gesetze und dieses Rechtssystem aufrecht zu erhalten, wenn es anscheinend keine Gerechtigkeit oder Fairness in diesem System gibt?"

Tonks zuckte mit den Schultern. „Ich war ein Auror während des Krieges und bin danach im Corps geblieben. Das ist der Lauf der Dinge."

Courtney rieb sich den Kopf gegen das Kopfweh, das sie in sich aufkommen fühlte. Sie war kurz davor, dieser Frau auf die Gefahren der Selbstzufriedenheit hinzuweisen, als die Tür aufging und es Zeit für Courtney war, in den Gerichtssaal zu kommen.

Minuten später saß Courtney zusammen mit einigen anderen Leuten auf der Seite des Raumes, während die Angeklagten in der Mitte des Raumes saßen, wo jeder auf sie hinunter sehen konnte. Unüberraschenderweise sah Albus Dumbledore völlig unberührt von allem aus. Einer der Weasleyzwillinge schien zu schlafen, doch alle anderen sahen unglaublich nervös aus. Sirius grübelte, wobei er sich besorgt mit den Fingern durch die Haare fuhr. Ron und Hermione schienen leise über etwas zu diskutieren. Der andere Weasleyzwilling studierte den Boden mit großer Aufmerksamkeit.

Courtney sah sich im Raum um. Der Hohe Rat der Zauberer saß auf den Tribünen zu ihrer Rechten, und zu denen auf ihrer Linken saßen Familienmitglieder und Freunde der Angeklagten. Sie konnte Professor Snape sowie eine Anzahl von Familienmitgliedern der Weasleys darunter sehen. Sie nahm an, dass Professor McGonagall dazu beordert worden war, in der Schule zu bleiben.

Ein klopfender Hammer brachte jeden zur Ruhe und die Aufmerksamkeit zum Minister.

„Anhörung am neunten Januar zur Verhandlung," sagte Percy, während eine Frau rechts neben ihm anfing, mitzuschreiben, „mehrerer Verstöße gegen das Informations- und Sicherheitsgesetz von 2006 durch Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore, Ronald Bilius Weasley, Hermione Granger Weasley, Frederick Christopher Weasley, George Malcolm Weasley, and Sirius Archimedes Black.

Leiter der Anhörung Percy Ignatius Weasley, Zaubereiminister; Susan Tiffany Bones, Leiterin der Behörde zur Durchsetzung der magischen Gesetze; Draco Lucius Malfoy, Repräsentant des Ministeriumsrates für die Vorschriften des Nachrichtendienstes; und Mynard Proctor, Repräsentant der Internationalen Vereinigung der Zauberer. Gerichtsprotokollistin ist Marietta Edgecombe Smith.

„Zeugen der Verteidigung..." Percy setzte ab und sah zu den Angeklagten.

Professor Dumbledore sprach. „Wir verlangen keine anderen Zeugen, wir sind unsere eigenen Zeugen."

Percy räusperte sich unbehaglich unter Dumbledores unverändertem Blick und sagte schnell. „Wie Sie wollen. Wir beginnen."

„Albus Dumbledore, sind Sie sich des Abkommens des Informations- und Sicherheitsgesetzes.. bewusst?

„Ja."

„Sind Sie sich der Funktion des Ministeriumsrates für die Vorschriften des Nachrichtendienstes bewusst?"

„Ja."

„Wussten Sie, dass Miss Courtney Barnes vorhatte, verbotene Informationen mit dem Publikum am fünften Januar dieses Jahres zu teilen?"

„Ja."

„Und Sie haben ihr trotzdem erlaubt, ihren Vortrag mündlich vorzutragen?" unterbrach Draco Malfoy.

„Ja."

„Also haben Sie wissentlich erlaubt, dass verbotene Informationen einer großen Menge von Menschen zuteil wird?" fragte Percy, wobei man die Verachtung deutlich in seiner Stimme hörte.

„Ja."

Draco Malfoys Gesicht verzog sich zu einem hässlichen Grinsen, als er ein weiteres Mal unterbrach, diesmal jedoch an Courtney gewandt. „Miss Barnes, hat Sie irgendeiner der anwesenden Angeklagten mit verbotenen Informationen versorgt?"

00000000000000000000000000000000000000000000

A/N: So, der erste Teil wäre zumindest schon mal fertig! Der zweite folgt demnächst, ich hoffe ziemlich schnell, aber das kommt drauf an, wie viel Zeit ich finde, aber ich bin zuversichtlich!

Ich danke allen lieben Lesern, die beim letzten Kapitel einen Kommentar hinterlassen haben! Ihr seid die besten, und ihr habt mich schließlich auch angetrieben, das Kapitel jetzt heute endlich anzufangen! Bis bald!