Ja, da bin ich also wieder… In letzter Zeit hatte ich eine kleine Schreibblockade und da hat es sich auf einmal diese Story in meinem Kopf bequem gemacht. Ich hoffe, ihr habt Spass!

Disclaimer: Alle Figuren des HP-Universums gehören J.K.Rowling und ich verdiene mit dieser Story kein Geld.

Alles, was ich gerne hätte, wären Reviews, damit ich weiß, ob die Story bei euch ankommt und ob ich den nächsten Teil posten soll.

Liebe Grüße,

Maia

Widmung:

Für Kathy, weil du an mich geglaubt und mir gesagt hast, ich solle die Schreiberei nicht aufgeben. Danke für alles. Ich hab dich lieb!

Die Hochzeit meiner besten Freunde

Teil Eins: Langeweile

Merlin, ich mache drei Kreuze, wenn der heutige Tag endlich vorbei ist! Ich hätte mir nie träumen lassen, dass eine Hochzeit derart viel Stress und so gewaltige Probleme mit sich bringen kann. Ich meine, wer denkt denn bitte darüber nach, ob die kleinen Rosen aus Zuckerguss auf der Torte nun hellgelb oder hellrosa sind? Ist das nicht vollkommen egal? Gegessen werden sie doch sowieso, da kann ihre Farbe auch nichts dran ändern. Stimmt doch, oder? Mich würde es auch nicht stören, wenn plötzlich ein Musiker krank wird und im Orchester nur drei Trompetenspieler anstatt vier sitzen. Als ob irgendwer den Unterschied hören würde…

Dabei geht es um etwas ganz anderes. Schließlich wollen sich auf einer Hochzeit zwei Menschen, die sich über alles lieben, auf ewig verbinden. Versteht mich nicht falsch, ich bin mir sicher, dass das hier niemand vergisst, aber die ganzen Kleinigkeiten rücken derart in den Vordergrund, dass schon gar keiner mehr fragt, wie denn nun das Kleid der Braut aussieht und aus welchem Stoff es gearbeitet wurde.

Oh, wunderbar, Themawechsel, nun reden Professor Sprout und Professor McGonagall neben mir darüber, welche Frisur Hermione wohl haben wird. Vielleicht wird sie ihre Haare ja hochstecken, oder wieder zu so einem „wundervollen Knoten" zusammenfassen wie im vierten Jahr, als sie mit Viktor Krum auf dem Ball erschienen war. Ehrlich, ich bin davon überzeugt, dass sie für ihren Bräutigam so oder so die schönste Frau auf der Welt ist.

Was haben die sich nur dabei gedacht, mich an den Tisch der Hogwartslehrer zu setzen? Nichts gegen Professor Dumbledore (der bereits seit einer Stunde woanders sitzt und sich bestens mit Arthur Weasley unterhält) oder gegen Professor Snape (der es vorzieht, sich an der Bar aufzuhalten) oder gegen Professor Lupin (der damit beschäftigt ist, vor Molly zu fliehen, weil sie ihm dauernd dafür danken will, dass Ginny in ihrem Abschlussjahr so gute Noten in Verteidigung gegen die Dunklen Künste erhalten hat), aber warum bei Merlin sind ausgerechnet die weiblichen Professoren hier am Tisch geblieben?

Und überhaupt, wieso mussten wir alle schon heute anreisen, wenn die Hochzeit doch sowieso erst morgen stattfindet? Jetzt sind wir bereits den ganzen Nachmittag hier und ich bin heilfroh, dass es Abend wird. Gut, damit rückt auch die Junggesellenabschiedsparty in greifbare Nähe, vor der ich, als Trauzeuge, mich wohl kaum drücken kann. Dabei bin ich mittlerweile ziemlich genervt und frage mich, wie ich den nächsten Tag überstehen soll, ohne vorher irgendjemanden anzuschreien.

Klar, ich liebe Hochzeiten, wer nicht? Aber mal ernsthaft: welcher Mann im Alter von 21 Jahren würde nicht vor einem Nervenzusammenbruch stehen, wenn er sich den lieben langen Tag anhören darf, wie sehr seine frühere Lehrerin immer weinen muss, wenn jemand heiratet, den sie kennt? Ich glaube, ich muss dafür sorgen, dass ich morgen in der Kirche ganz, ganz, ganz weit weg von Professor Trelawney sitze. Die alte Fledermaus am Ende vielleicht noch trösten zu müssen… nein, das ginge dann definitiv zu weit! Schließlich will ich die Hochzeit ein wenig genießen! Immerhin musste ich unendliche sechs Jahre warten, bis meine Freunde ihre Liebe zueinander entdeckten.

„Harry, Sie müssen sich ja am meisten freuen!", strahlt mich Professor McGonagall an und ich bringe ein klägliches Lächeln zustande, während ich Hermione in Gedanken dafür verfluche, dass sie darauf bestanden hat, wirklich alle Hogwartslehrer einzuladen. Wenigstens Trelawney hätte sie mir doch ersparen können. Aber nein, das Mädchen hat ja so ein gutes Herz und will den schönsten Tag in ihrem Leben mit so vielen Menschen wie möglich feiern. Und natürlich hätte es seltsam gewirkt, wenn sie nur unsere alte Wahrsagelehrerin ausgeschlossen hätte.

„Oh, ja.", antworte ich und hoffe, dass meine Stimme fröhlich genug wirkt. Doch ich hätte mir überhaupt keine Gedanken deswegen brauchen müssen- die Damen haben ein neues Thema gefunden und reden nun darüber, was für eine fantastische Schülerin Hermione war und dass es ein Segen für die Zaubererwelt ist, dass sie sich dazu entschieden hat, Heilerin zu werden und im St-Mungo-Hospital zu arbeiten. Obwohl ich zugeben muss, dass ich mich bei diesem Gedanken auch wohler fühle.

Gerade als ich überlege, ob ich aufstehen und unauffällig verschwinden soll, erblickt mich Bill Weasley und läuft zu mir, um sich neben mir niederzulassen. „Danke!", murmele ich und sehe ihn grinsend an. „Noch einen Moment länger hier und ich wäre aufgesprungen." Rons ältester Bruder lacht mich an. „Nur keine Panik, so schlimm kann es ja gar nicht sein. Lass sie reden und denk an was anderes, hm? Oder soll ich dich mit dem neuesten Klatsch und Tratsch versorgen? Mum war vorhin offenbar auch langweilig, immerhin hatte sich Professor Lupin auf der Toilette verschanzt."

Amüsiert nicke ich. „Ich hab's ja geahnt! Lange konnte er vor ihr nicht mehr davonlaufen, also musste er sich ein Versteck suchen. Die Toilette- perfekt! Aber lass mal mit dem Klatsch, erzähl mir lieber, was du so machst. Ich bekomm schließlich kaum was mit." „Kein Wunder, ich hab gehört, dass du höchst beschäftigt bist, sowohl bei der Arbeit als auch privat." Er zwinkert mir anzüglich zu und ich spüre förmlich, wie ich rot werde und verlegen wegschaue. „Ich weiß nicht, wovon du redest.", erkläre ich wenig überzeugend und muss sehen, wie er die Augen verdreht und mir freundschaftlich auf die Schulter klopft. „Schon klar, Harry. Aber spätestens heute Abend werde ich es sowieso wissen, meinst du nicht?"

Ich überlege kurz, bis mir einfällt, wovon er spricht: Der Junggesellenabschied. Ich werde da kaum alleine auftauchen und ich kann definitiv sagen, dass man sehr schnell sehen wird, was ich fühle. Zugegeben, man müsste blind sein, um es nicht zu bemerken, immerhin kann ich kaum meine Hände von dieser bestimmten Person lassen und die Ausrede „Wir sind nur Freunde!" dürfte auch nicht mehr so gut funktionieren wie früher. Irgendwie ist der Satz ausgelutscht…

Hände legen sich über meine Augen und nehmen mir die Sicht. Mein Herz schlägt schneller, bei dem Gedanken daran, wer nun hinter mir stehen könnte, doch ich merke schnell, dass es jemand anderes ist. Diese Hände sind rau, nicht sanft, wie die, die ich gewohnt bin. „Wer sind wir?", ertönt eine Stimme an meinem rechten Ohr und schon das „wir" verrät mir, wer sich da hinter mir versteckt. „Hallo Fred, hallo George.", lache ich und ziehe die Hände weg, sodass ich mich umdrehen und die Zwillinge ansehen kann.

Grinsend stehen sie da, beide die Arme nun vor der Brust verschränkt und ein spitzbübisches Glänzen in den braunen Augen. Sich vorsichtig umschauend, beugt sich George nach unten zu mir und flüstert: „Wir haben eine ganz besondere Überraschung für den Bräutigam. Besser gesagt: zwei. Die eine für heute Abend, die zweite für morgen." Ich betrachte sie nachdenklich. „Ihr wollt ihm doch nicht seine Hochzeit verderben, oder? Bei etwas, das ihn bloßstellt oder so, mache ich nämlich nicht mit, ja?"

George wedelt mit seiner Hand vor meinem Gesicht herum. „Aber nein, was denkst du denn? Obwohl das heute Abend schon ein wenig gemein ist… dafür ist das morgen wunderschön, okay?" Ich nicke langsam. „Na schön. Macht ihr eure Überraschung und ich halte mich da raus, ja?" Fred nickt mir zu. „Keine Sorge, wir organisieren das alleine, wir wollten dich nur vorwarnen. Dann gehen wir zwei mal wieder. Wir sehen uns später, Jungs." Und damit verschwinden die Zwillinge auch bereits.

„Unruhestifter, wie sie im Buche stehen.", bemerkt Bill und lacht leise. „Und das, seitdem ich denken kann. Ich könnte schwören, dass die beiden schon mit Juxzauberstäben in der Hand geboren wurden. Als ich noch jünger war, war ich immer davon überzeugt, dass Fred und George es nicht wagen würden, mir einen Streich zu spielen, wo ich schließlich der Älteste war. Kurz: ich wurde maßlos enttäuscht. Charlie, Percy und ich, wir bekamen alle drei unser Fett weg und das oft genug."

Ein breites Grinsen überzieht mein Gesicht. „War mir irgendwie klar.", zwinkere ich, „Die haben ja vor nichts und niemandem Respekt, das hab ich zur Genüge feststellen müssen. Obwohl ich ihre Streiche um nichts auf der Welt missen möchte! Du glaubst ja gar nicht, wie langweilig es anfangs in Hogwarts ohne sie war, bis sich neue Unruhestifter gebildet hatten, die zwar nicht so gut und kreativ waren wie deine Brüder, aber dafür hatte auf einmal jedes Haus seine Freds und Georges und so war immer etwas los."

„Allerdings!", mischt sich da plötzlich Professor McGonagall ein und sie lächelte ihre Kolleginnen an. „Nicht wahr?" Allgemeines Nicken war die Antwort. „Haben meine Brüder Ihnen viel Kummer bereitet?", fragt Bill auch noch mit einem charmanten Lächeln nach, was unsere gesamte Damenriege erröten lässt, während ich mich wundere, was hier gerade für ein Film läuft. Wann erlebt man schon mal, dass seine ehemaligen Lehrerinnen bei einem simplen Satz eines rothaarigen jungen Mannes so reagieren? Ich hätte heute wirklich daheim bleiben sollen. Ich bin mir nämlich absolut nicht sicher, ob das gut für mich ist.

Aber ein gutes hat die Sache ja: Bill hat netterweise ein Gespräch über die Zwillinge begonnen, das die Professorinnen begeistert führen. Immerhin haben sie nun die einmalige Gelegenheit, mit einem „Exklusiv-Opfer" von Fred und George zu reden und ihre gemeinsamen Erlebnisse auszutauschen. Toll. Wahnsinnig spannend. Mh, jetzt fällt es garantiert nicht auf, wenn ich mich davonmache. Ich bin mir fast sicher, dass bei Professor Snape an der Bar noch ein Plätzchen frei ist. Und ansonsten geselle ich mich eben zu Remus auf die Toilette. Reizende Auswahlmöglichkeiten, ehrlich.

Doch zum Glück habe ich den besten Freund der Welt, der anscheinend endlich gemerkt hat, wie sehr ich mich an diesem Tisch quälen musste, um nicht ohnmächtig vom Stuhl zu fallen. Begeistert winkt er mir zu und ich nutze die Gunst der Stunde und verabschiede mich schnellstmöglich, obwohl ich nicht glaube, dass das überhaupt bemerkt wird. Bill hat unsere Lehrerinnen wirklich in seinen Bann gezogen und ich kann gar nicht in Worte fassen, wie ich mich darüber freue. Hastig eile ich zu Ron und zerre ihn mit an die Bar, wo ich zur Beruhigung meiner Nerven einen Whiskey bestelle.

„Geht's dir nicht gut?", wendet sich mein Freund besorgt an mich und mustert mein Gesicht, während er mitfühlend eine Hand auf meinen Arm legt. „Ist es dir zu warm hier drinnen?" Ich winke energisch ab. „Danke, Ron, alles blendend. Ich darf mir nur seit Stunden typisches Weibergeschwätz anhören und frage mich mittlerweile, was euch beide geritten hat, als ihr die Tischpläne angefertigt habt. Gut, war bestimmt nett gemeint, mich an den Hogwartstisch zu setzen, aber habt ihr nicht darüber nachgedacht, was ihr da genau tut?" Der Bräutigam wirft mir einen verwirrten Blick zu. „So schlimm?"

„Nun, sagen wir so: eigentlich wollte ich mit Bill, der freundlicherweise bereit war, mich zu erlösen, über seine Arbeit reden, dann kamen die Zwillinge vorbei, um mich über mein Liebesleben auszuquetschen, dann hat sich McGonagall eingemischt und über Unruhestifter geredet und frag mich erst gar nicht, bei welchem Thema sie nun schon sind. Ich hab das seltsame Gefühl, dass es weitaus besser ist, wenn ich es nicht erfahre." Ich grinse leicht gequält und nestle nervös an den Glasuntersetzern herum, die überall auf dem Tresen stehen. „Soso!", lacht Ron, „Da wollten sich Fred und George also mal wieder um das Leben anderer kümmern, hm? Ist den beiden so langweilig, dass sie versuchen, dich über deine Beziehung auszufragen?"

Ich zucke mit den Achseln. „Keine Ahnung. Übrigens, danke noch mal, dass ihr gewisse Leute eingeladen habt." Ich zwinkere ihm zu und er lächelt leicht. „Das war doch nicht der Rede wert, Harry. Wir haben es gern getan. Immerhin haben wir alle uns während der letzten fünf, sechs Jahre gut angefreundet, auch wenn es manche bis heute nicht begriffen haben, dass Slytherin nicht für Schlecht steht. Und wenn wir schon beim Thema sind… Da kommt dein Schatz!" Er deutet nach hinten und ich drehe mich schnell um, damit ich einen Blick auf die Person werfen kann, die soeben den Raum betreten hat und sich suchend umschaut.

Perfekt. Dann können die Hochzeit und die Party davor beginnen.