Vielen lieben Dank für eure Reviews! Ich weiß, ich hab ne Weile gebraucht, bis ich hier und jetzt wieder zum Updaten gekommen bin, aber meine Ferien und mein eigenes Leben haben mich ziemlich in Beschlag genommen... Wünsch euch jedenfalls viel Spaß beim Lesen!
Mandy Rosalie: Hey, dann machst du mich umso glücklicher, wenn du trotz Slash weiterliest! Vielen Dank.
Celebrhosiel: Du liebe Güte, ich hoffe, du lebst noch? Bitte sag was! Ich will bestimmt nicht Schuld daran sein, dass du vor deinem PC gestorben bist oder so... Die nächste Fortsetzung kommt wieder schneller, versprochen!
moon: Viel Spaß mit dem neuen Kapitel! Und diesmal wirst du wohl kaum weinen müssen .
Amelie: Auch dir wünsch ich viel Spaß mit Teil Sieben!
Maxine: Danke schön! Entspannend war der Urlaub zwar auch irgendwo, aber eigentlich war es einfach nur toll und ich würd sofort wieder mit den Leuten für zwei Wochen oder mehr irgendwo hinfahren! Und auch Danke für deine Hilfe, was die Hochzeit angeht. Ich hab sie immer noch nicht geschrieben, trau mich nicht so recht ran . Ihr werdet schon sehen, was ich draus mach... Vielen lieben Dank für dein Review! Ich freu mich da immer so unglaublich...
Blue: Du weißt, dass du mich mit deinen Kommis total verlegen machst, oder? Obwohl ich zugeben muss, dass die Story auch in meinem Herzen einen ganz besonderen Platz hat. Ich hoffe, du magst die Fortsetzung.
Leaky: Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich was on stelle, während du weg bist, aber du kennst das hier doch sowieso schon . Viel Spaß beim Nochmal-Lesen.
Tia: Danke für dein Review. Aber mit dem Online-stellen werdet ihr euch alle ein wenig gedulden müssen. Und was die Hochzeit von Draco und Harry angeht... eure Chancen stehen schlecht.
cennet: Die Gefühle scheinen logisch? Wow... Jetzt bin ich ganz platt. Wenn das deine ehrliche Meinung ist (und davon möchte ich ausgehen), dann hast du mir somit ein ganz großes Kompliment gemacht! Gerade bei Slash finde ich es sehr kompliziert, die Gefühle darzustellen, ohne die Charaktere vollends aus ihrer Rolle fallen zu lassen... Vielen Dank!
Ich bedanke mich herzlich bei euch allen, Lesern und Reviewern! Ich hoffe, ihr habt viel Vergnügen mit der Fortsetzung! Bis bald, liebe Grüße,
Maia
Disclaimer: Alle Figuren des HP-Universums gehören J.K.Rowling und ich verdiene mit dieser Story kein Geld.
Warnings: Slash, OOC
Viel Spass beim Lesen!
Maia
Widmung:
Für Kathy, weil du an mich geglaubt und mir gesagt hast, ich solle die Schreiberei nicht aufgeben. Danke für alles. Ich hab dich lieb!
Die Hochzeit meiner besten Freunde
Teil Sieben: Hochzeitstorte
Ein kleiner, vorwitziger Sonnenstrahl wandert über mein Gesicht und ich reibe mir verschlafen über die Augen. Irgendjemand liegt auf mir und ich drehe mich verwundert um. Ein leichtes Lächeln huscht auf meine Lippen und ich hebe eine Hand, um meinem Freund über die Wange zu streicheln. Verwirrt blinzeln mich graue Augen an und ich murmele: „Morgen, Draco. Hast du gut geschlafen?"Er nickt sachte und richtet sich langsam auf. „Sag bloß, wir sind hier auf der Bank eingeschlafen?"
„Allerdings und ihr habt die Show des Jahres verpasst!", klärt uns eine fröhliche Stimme auf und wir beide schauen synchron nach oben. „George!", begrüße ich Rons Bruder und sehe ihn fragend an. „Was meinst du? Etwa Percys Strip?"George nickt grinsend. „Nicht zu vergessen sein Auftritt an sich, in diesem schicken, pinkfarbenen Kleid. Fred und mir war doch glatt entfallen, dass es sich mit seinen roten Haaren schneiden würde... Wirklich dumm von uns."Der gespielt betrübte Ausdruck auf seinem Gesicht bringt mich zum Lachen und Draco schmunzelt.
„Vielleicht besser, dass wir nicht da waren, hm? Ich bin mir nicht sicher, ob ich mir das ehrlich hätte antun wollen."Ich nicke meinem Freund zustimmend zu, bevor ich wieder zu George sehe. „Was machst du eigentlich hier? Ist es nicht noch ein wenig früh für dich, jetzt schon aufzustehen? Immerhin habt ihr die ganze Nacht gefeiert, oder?"„Ja, sicher.", George verzieht sein Gesicht zu einer Grimasse, „Und mir brummt auch der Schädel wahnsinnig, doch es wäre ja unfair, wenn wir die Aufgaben verteilen und die Leute dann nicht einmal mehr daran erinnern würden, oder? Also, Draco: Die Küche wartet auf dich."
Neben mir vergräbt mein Freund stöhnend seinen Kopf in seinen Händen und ich kann mir ein schadenfrohes Lächeln nicht verkneifen, bis George mich auf das aufmerksam macht, was ich scheinbar vergessen habe. „Du weißt aber noch, dass du ihm helfen sollst?"Ungläubig mustere ich den Zwilling und versuche es (natürlich erfolglos) zuerst auf die Mitleidstour. „Ach nee, George, ich hab doch so viel zu tun als Trauzeuge! Wollt ihr mir da nicht ein wenig Ruhe vor der Hochzeit gönnen, damit ich weiterschlafen kann?"„Vergiss es, Har!", meint George unbarmherzig und Draco richtet sich ruckartig wieder auf.
Verzweifelt hoffe ich, dass wenigstens meine zweite Strategie irgendwie Erfolg hat, auch wenn ich nicht ernsthaft daran glaube. „Ihr möchtet nicht wirklich, dass ich die Hochzeitstorte von unserem Jahrgang backe, oder? Immerhin wollt ihr das Ding noch essen können und da bin ich nun echt nicht der geeignete Ansprechpartner, sorry, ich würde euch höchstens vergiften und die ganze Hochzeit verderben."Neben mir höre ich, wie Draco etwas von wegen „Wieso ist mir das nicht eingefallen?", murmelt, während George vollkommen unbeeindruckt vor uns steht.
„Versuchs gar nicht weiter, Harry. Oder hast du schon wieder vergessen, was Mum dir beigebracht hat? Draco und du, ihr zwei werdet eine wundervolle, vielleicht etwas kitschige Hochzeitstorte backen, die ihr Ron und Hermione im Namen eures Hogwartsjahrgangs überreichen werdet. Fred und ich erwarten vollsten Einsatz, klar? Also strengt euch an, Jungs. Wir haben jetzt halb sieben, in drei Stunden beginnt die Hochzeit und zumindest du, Harry, solltest spätestens um neun Uhr in der Kirche sein. Ihr habt also höchstens zweieinhalb Stunden Zeit. Viel Vergnügen."Und mit diesen Worten appariert George und lässt Draco und mich leicht verdattert zurück.
„Spitze!", seufzt Draco und wirft mir einen fragenden Blick zu. „Weißt du, wo wir hin müssen, um die Torte zu backen?"Ich nicke. „Ja, ich denke, wir müssen wieder zurück zu dem Haus, das Hermione und Ron gemietet haben und wo wir gestern ja auch waren. Da dürfte eine Küche sein und da wir heute Mittag dort essen, geh ich mal davon aus, dass wir die Torte da machen können. Okay?"Mein Freund nickt und verzieht leicht das Gesicht. „Ich hoffe, du weißt, wie unbegabt ich in so was bin?"Ich lache leise. „Offenbar mehr als ich. Apparieren oder laufen?"
„Toll. Und womit fangen wir an?"Ziemlich ratlos steht Draco in der Mitte der großen Küche, eine blaue Schürze umgebunden und einige blonde Strähnen im Gesicht. „Ich mein, wir wissen ja noch nicht einmal, was für eine Torte wir machen wollen. Vielleicht sollten wir das mal als erstes klären, hm?"Ich grinse leicht und gehe auf den Küchenschrank zu, an dem ein kleiner Zettel hängt. „Ich hab so das Gefühl, das hier etwas steht, was uns helfen könnte."
„Hi Harry, hi Draco!", stand da. "Fred und George haben mir schon vor einer halben Ewigkeit erzählt, was sie vorhaben (wenn Ron und Mione nicht geheiratet hätten, hätten sie eben auf eine anderen Gelegenheit gewartet, ihr kennt sie ja) und egal, was sie sagen, die Lose waren selbstverständlich manipuliert. Oder glaubt ihr, sie lassen sich die Chance entgehen, Percy in einem rosa Kleid zu sehen? Ganz bestimmt nicht. Aber sprecht sie bloß nicht drauf an, sie würden alles abstreiten und sich anschließend bei mir beschweren, warum ich nicht einmal still sein kann.
Naja, weil ich also wusste, dass Draco eine Torte backen muss, hab ich mir bereits Gedanken darüber gemacht, was für Torten ihr in der kurzen Zeit schaffen könnt und was nicht allzu schwierig ist, ich kenne ja zumindest Harrys Backkünste (ich gehe ja wohl recht in der Annahme, dass du alles wieder vergessen hast, oder?) und deine, Draco, werden kaum besser sein, von daher könnt ihr jede Unterstützung gebrauchen, die ihr bekommen könnt, oder? Deshalb hab ich hier drei Torten zur Auswahl:
Mohrenkopftorte
Apfel-Kokos-Kuchen
Erdbeertorte
Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig helfen. Mein persönlicher Tipp wäre die Erdbeertorte, Ron und Mione lieben beide Erdbeeren und so kompliziert ist sie auch nicht. Wenn ihr mit dem Zauberstab auf eine Torte tippt, erscheinen im Kühlschrank sämtliche Zutaten und auf dem Tisch alle Backutensilien und das genaue Rezept. Viel Glück beim Backen, zerstört die Küche bitte nicht vollständig und bemüht euch, dass wir die Torte auch essen können, ja? Wir sehen uns nachher in der Kirche und vergesst ja nicht, euch umzuziehen. Schließlich sollte der Trauzeuge nicht unbedingt eine Kochschürze tragen, oder? Bis dann,
Ginny"
Ich strahle übers ganze Gesicht und atme erleichtert auf. „Merlin sei Dank! Wir sind gerettet, Draco! Wie ich Ginny kenne, dürften ihre Backanweisungen idiotensicher sein. Sie hat ja selbst gemeint, dass unsere Künste, was Torten betrifft, nicht so wahnsinnig sind, also wird sie es uns leicht gemacht haben."Mein Freund schmunzelt. „Solange sie uns nicht für gänzlich bescheuert hält... Was denkst du, welche Torte sollen wir nehmen? Ich bin dafür, Ginnys Tipp anzunehmen und uns an der Erdbeertorte zu versuchen."Ich nicke zustimmend, hole meinen Zauberstab heraus und tippe damit vorsichtig auf „Erdbeertorte".
Im selben Augenblick macht es leise „Plopp!"und sofort erscheinen, wie Ginny es geschrieben hat, alle möglichen Geräte auf dem Küchentisch und der Kühlschrank dürfte jetzt auch gefüllt sein. Direkt neben mir liegen zwei Pergamente, auf dem einen steht: „Zutaten"und auf dem anderen „Anweisungen". Während sich Draco scheinbar höchst interessiert und vollkommen unnützerweise die Zutatenliste durchliest (Ich meine, bitte, wozu denn, wenn wir alles da haben? Er war wirklich schon mal unauffälliger.), öffne ich den Kühlschrank und räume einfach alles nach draußen auf den Tisch. Zu unserem Glück stehen da auch schon einige Schüsseln, mehrere Messbecher und ein Mixer, den Draco gerade zweifelnd ansieht. Offenbar hat er selbst gemerkt, dass die Nummer mit den Zutaten etwas (aber wirklich nur leicht) seltsam rüberkommt.
„Na?", erkundige ich mich grinsend, „Hast du auch schon gemerkt, dass wir alle Zutaten bereits hier neben uns stehen haben?"„Eigentlich wollte ich das andere Pergament haben!", verteidigt sich Draco nicht wirklich überzeugend und zwinkert mir zu. „Okay, ich gebs zu, ich hab mich ausgeruht."Ich lache leise und ziehe ihn an seiner Schürze zu mir. „Achja? Ausgeruht? Von was denn? Gearbeitet hast du heute schließlich noch nichts und soweit ich mich erinnere, sind wir gestern Nacht ebenfalls zu kaum etwas gekommen, so viel, wie wir geredet haben. Also?"Er lächelt und schlingt seine Arme um mich. „Nun, wir könnten es ja nachholen. Zum Beispiel heute Nacht. Was hältst du davon?"
Ich will mich gerade nach vorne beugen, um ihn zu küssen, als plötzlich etwas gegen meinen Kopf fliegt und ich erstaunt beobachte, wie sich das Anweisungen-Pergament zu einer Rolle bildet und erneut auf mich losgeht. „Was denn?", zieht mich Draco grinsend auf, „Harry Potter wird nicht einmal mit einem Stück Papier fertig?"„Lach nicht!", murmele ich gespielt beleidigt, „Dieses Pergament hat versteckte Aggressionen, die es nun an mir auslebt! Hilf mir gefälligst, oder willst du, dass ich bleibende Schäden erhalte?"„Natürlich nicht! Ich glaube allerdings, dass das die Art des Rezeptes ist, uns zu sagen, dass wir gefälligst anfangen sollen. Also? Ich hab keine Lust darauf, Ron und Hermione zu erklären, dass ihr bester Freund von einem Pergament angegriffen wurde und deshalb leider nicht auf ihrer Hochzeit erscheinen kann."
Ich nicke leise seufzend. „Na schön, dann arbeiten wir eben. Aber behaupte später ja nicht, ich hätte dir keine andere Alternative angeboten! Wir könnten jetzt wunderbar in einem dieser riesigen Himmelbetten liegen und..."„Stop!", unterbricht mich mein Freund, augenscheinlich ein klein gereizt. „Schluss damit oder ich werde doch noch schwach! Und das, wo du genau weißt, dass ich dir nicht widerstehen kann... Du arbeitest mit unfairen Tricks, ist dir das bewusst?"Ich lache ihn an. „Jaah, und ich tu's gerne, du bist nämlich jede Sünde wert."Er zwinkert mir verschmitzt zu. „Versuchen wir es nun auf die Schleimtour?", spottet er und zieht seine Augenbrauen nach oben. „So sehr ich dich liebe, Har, jetzt in diesem Moment müssen wir die Torte für die Hochzeit deiner besten Freunde machen."
Grummelnd gebe ich schließlich nach und greife augenrollend nach dem Anweisungen-Pergament, das noch immer bedrohlich über unseren Köpfen geschwebt ist. „Also schön, dann wollen wir mal lesen, was wir zu tun haben, ja? Ich hoffe jedoch, du weißt, dass deine Argumente gerade nicht besonders überzeugend waren und ich nur nachgegeben habe, weil es um Ron und Mione geht. Und ich will heute Abend eine ausführliche Belohnung."Ich muss mich anhören wie ein kleines Kind, dem man den Lolli abgekommen hat. Zumindest sagt mir Dracos irritierter Blick sehr deutlich, was er von mir denkt. „Einverstanden.", lächelt er schließlich. „Wenn du dich heute gut benimmst..."„Okay!", schmunzele ich, „Langsam rutschen wir wirklich in die Kleinkindphasen ab..."
„Dann bind dir mal die Schürze um, du Kleinkind, sonst bekleckerst du dich noch!", darf ich mir sagen lassen und gehorche sofort. Je schneller wir hiermit fertig sind, desto eher kann ich es mir mit Draco in einem Bett gemütlich machen und einfach die Seele baumeln lassen. Ich hätte es ja nie für möglich gehalten, dass Hochzeiten so anstrengend sind. Da will man seiner großen Liebe einfach nur das Ja-Wort geben und dann so ein Stress. Wenn ich mal heirate (falls das jemals der Fall sein sollte), dann schnappe ich mir meinen Bräutigam und fliege irgendwohin, wo uns niemand hinfolgen kann und wir wohnen in einem wunderschönen, exklusiven Hotel, in dem wir nichts selbst machen müssen. Ich will mich immerhin entspannen, wenn ich heirate, oder? Angeblich ist das Eheleben ja stressig genug.
„Eier trennen, Eiweiß steif schlagen, dabei 100g Zucker, 1 Päckchen Vanillin-Zucker und Salz unter Rühren einrieseln lassen. Eigelb unterziehen. Mehl mit Stärke und Backpulver mischen, dazusieben und mit 5 Esslöffel Eierlikör vorsichtig unterheben. Die Masse in eine am Boden mit Backpapier ausgelegte Springform (Durchmesser 26 cm) streichen. Im vorgeheizten Backofen bei 175 C 20 bis 25 Minuten backen lassen. Auskühlen lassen. Aus der Form lösen, einmal quer durchschneiden, um den unteren Boden einen Tortenring legen."Draco starrt wie hypnotisiert auf das Pergament, während er die Anweisungen vorliest und ich verzweifelt versuche, mich bemerkbar zu machen.
„Draco...", beginne ich vorsichtig, um einen Ausbruch seinerseits zu vermeiden. „Vielleicht sollten wir das Ganze etwas ruhiger angehen und eine Anweisung nach der anderen befolgen, was meinst du?"„Okay.", nuschelt mein Freund, offenbar schwer traumatisiert von den ganzen Befehlen, die da auf uns eingeprasselt sind. Seufzend schnappe ich mir zwei Schüsseln, stelle sie neben den Eierkarton und beginne damit, die Eier ordnungsgemäß zu trennen. Draco beobachtet mich fasziniert und verfolgt jedes Eiweiß mit seinen Augen. „Schau nicht, hilf mit!", lache ich und schiebe den halbvollen Eierkarton zu ihm. Unsicher sieht er mich an und greift nach langsam nach einem Ei. „Was muss ich denn genau machen?", erkundigt er sich zögernd.
Ich grinse ihn triumphierend an. „Also gibt es tatsächlich noch etwas außer Wohnungaufräumen, das Draco Malfoy nicht beherrscht?", stichele ich lachend und handele mir damit einen kleinen Ellbogenstoß ein. „Erklärs mir, dann kann ich mithelfen.", meint er nur und streicht sich eine Haarsträhne aus den Augen. „Okay, pass auf: Du nimmst das Ei, schlägst es gegen diese Kante, zieht es auseinander und lässt das Eiweiß hier in die Schale laufen. Das Eigelb kommt dann in die andere Schüssel, okay? Versuchs mal, du kannst eigentlich kaum etwas falsch machen."Ich nicke ihm aufmunternd zu und, wer hätte es gedacht, es funktioniert.
„Ich bin halt einfach begabt!", ist die simple Erwiderung und ich schmunzele leicht vor mich hin. Nachdem wir sämtliche Eiweiße und Eigelbe getrennt haben, drücke ich Draco den Mixer in die Hand und deute auf die kleiner Schüssel. „Du schlägst das Eiweiß steif, okay? Und ich schütte währenddessen die Zutaten dazu, ja? Dabei kann absolut nichts schief gehen, vertrau mir!"Gut, ich hab auch wirklich daran geglaubt, was ich gesagt hab, aber Dracos von Eiweiß überzogenes Gesicht belehrt mich gerade eines Besseren. Ich beiße mir krampfhaft auf die Lippe, um zu vermeiden, dass ich einen Lachanfall bekomme, doch das sieht einfach so süß aus. „Hm.", mache ich. „Spitze." Während Draco etwas bedröppelt neben mir steht, schwenke ich einmal kurz meinen Zauberstab und schon verschwindet das Eiweiß aus dem Gesicht meines Freundes und die Schüssel ist wieder ganz voll.
„Lass mich das lieber machen!", überrede ich ihn blitzschnell und greife nach dem Mixer. Geschickt schlage ich also das Eiweiß steif und deute mit dem Kopf zu den anderen Zutaten. „Schnapp dir mal Zucker, Vanillin-Zucker und Salz, ja? Und schütte das langsam mit in die Schüssel."Perfekt, wenigstens das funktioniert auf Anhieb und ohne etwas zu verspritzen. Ich atme innerlich erleichtert auf und lächele Draco zuversichtlich an. „Okay, jetzt das Eigelb."Ich schalte meinen Mixer aus, greife nach der zweiten Schale, schütte das Eigelb dazu und drücke Draco einen Löffel in die Hand. „Unterheben!", erkläre ich grinsend. „Das wirst ja sogar du schaffen, oder?"„Ich bemüh mich ja! Woher kannst du das eigentlich?", erkundigt er sich bei mir und ich gebe lachend Antwort.
„Ginny, Hermione und Mrs Weasley haben es mir während der Sommerferien nach der sechsten Klasse beigebracht. Sie waren der Meinung, ich müsste kochen und backen, also bekam ich eine Art Crash-Kurs. Fred, George und Ron konnten sich irgendwie erfolgreich davor drücken, aber ich musste durchhalten. Okay, zugegeben, es hat Spass gemacht, also das Zusammensein mit den Mädels und auch mit Rons Mum. Immerhin bin ich sowohl mit Mione als auch mit Ginny befreundet, von daher wurde es teilweise wirklich extrem witzig. Und es war ja abzusehen, dass ich später mal alleine leben würde und sie wollten nicht, dass ich mich täglich von Fast Food ernähren müsste. Ich kann mich also selbst versorgen und bin auf niemanden angewiesen. Wie ist das bei dir und Blaise?"
Neugierig schaue ich Draco an und erhole mich ein wenig von meiner kleinen Ansprache. Um gleichzeitig auch noch etwas Sinnvolles zu tun, mische ich Mehl, Stärke und Backpulver, was ich dann, sobald Draco fertig ist, in die Schüssel geben will. Ein Blick zeigt mir, dass unsere Form noch nicht mit Backpapier ausgelegt ist und ich strecke mich, um an das Papier zu gelangen. Draco neben mir zuckt mit den Schultern. „Blaise kocht meistens, schon allein deshalb, weil er Seamus beeindrucken will und der isst ja öfters bei uns. Ansonsten gibt's eben diese Fertiggerichte. Ich bin da ehrlich unbegabt."
Ich schaue in die Schüssel, die er in Händen hält und meine aufmunternd: „Dafür klappt's aber sehr gut! Gib mal kurz her, ich schütte das Mehl noch dazu und dann können wir das Ganze mit dem Mixer verrühren. Obwohl... das sollte wohl besser wieder ich übernehmen, oder?"Draco nickt grinsend und reicht mir, offenbar sehr erfreut, die Schüssel. Schnell schalte ich den Ofen auf 175, lege das Backpapier in die Form und schütte das gesiebte Mehl zu Dracos undefinierbarem Brei dazu. „Wie ein echter Profi!", lacht mein Freund ich strecke ihm fröhlich die Zunge raus. „Kannst ja ein Buch drüber schreiben!", schlage ich ihm gut gelaunt vor und er geht sofort darauf ein.
„Klar! ‚Mein Leben mit Harry Potter- Superheld in Kochschürze!' Was hältst du davon? Wär doch bestimmt wahnsinnig spannend und Geld könnten wir damit auch noch verdienen.", witzelt er und greift nach der Flasche Eierlikör und einem Esslöffel. Behutsam füllt er den Löffel und schüttet anschließend den Eierlikör zu unserem Teig dazu. Ich hebe währenddessen alles unter und bemühe mich, dass der Teig schön locker wird. „Klappt's?", erkundigt sich mein Freund und ich nicke grinsend. „Natürlich, du weißt doch: Superhelden können alles.", spiele ich auf seinen Vorschlag von gerade eben an. „Wirklich alles?", hakt er nach und ich erwidere, vollkommen von mir überzeugt. „Sicher."„Na, dann kann der Superheld bestimmt auch alleine die Torte hier machen oder gleichzeitig backen und mit mir rumknutschen, hm?"Ich muss lachen, bevor ich ihm antworte, „Ich könnte bestimmt, aber ich hab's nicht vor."
„Spielverderber!", zwinkert mir Draco zu und schaut gespielt beleidigt. „Da ist man schon mit einem Superhelden zusammen und trotzdem will er einem keinen noch so einfachen und simplen Wunsch erfüllen. Wirklich tragisch."„Meinst du, du wirst es überleben?", frage ich nach und schaue ihn, scheinbar besorgt, an. „Ich hoffe doch.", ist die Erwiderung, während Draco einen Blick in unsere Schüssel wirft und mir zunickt. „Ich glaube, das ist gut so. Jetzt muss der Teig in die Form, oder?"„Ja. Willst du das machen?", biete ich ihm an und bin nicht wirklich überrascht, ein „Merlin, bloß nicht!"zu hören. Ich zucke mit den Achseln und grinse ihn an. „Zu feige?"Ein empörter Blick aus grauen Augen trifft mich und sofort kommt Dracos Verteidigungsrede.
„Ich will doch nur verhindern, dass der Kuchen so schlecht wird, dass man ihn nicht essen kann. Mit feige hat das überhaupt nichts zu tun. Oder willst du mir etwa erklären, dass ich Angst vor einem Teig und einer Backform habe? Ts. Im Gegensatz zu unserem achso mutigen Gryffindor", er blickt mich grinsend an, „flüchte ich nicht vor einem wahnsinnig gewordenen Pergament, also erzähl du mir nichts von feige!"Ich hebe lachend die Hände. „Schon okay, Draco."Ich werfe ihm eine Kusshand zu. „Du weißt ja, wie ich das meine."Er schmunzelt breit. „Und ob ich das weiß. Und jetzt, bitte, füll den Teig in die Form, damit wir sie in den Ofen schieben und weitermachen können, ja?"Ich salutiere vor ihm. „Zu Befehl, Sir!"Und mit diesen Worten lasse ich den Teig in unsere Backform laufen und stelle das Ganze anschließend in den Backofen.
„So.", meint Draco geistreich und spickt kurz auf unserem Anweisungs-Blatt. „Der Teig muss 20 bis 25 Minuten backen, in der Zwischenzeit müssen wir die Gelatine in kaltem Wasser einweichen."Ich greife mir schnell einen Topf, fülle Wasser dazu und lege die Gelatine hinein. „Gut. Dann wasche ich die Erdbeeren und du drückst die Gelatine aus und löst sie bei geringer Hitze auf, ja? Und danach müssen wir einen Teil der Erdbeeren mit Zucker pürieren und die Gelatine unterrühren. Erstmal soweit, okay?"Ich nicke zustimmend und schaue zu, wie Draco die gesamten Erdbeeren aus den Schachteln nimmt und sie wäscht. Ich kümmere mich währenddessen um die Gelatine und warte ab, bis ich sie ausdrücken kann. In der Zwischenzeit hole ich den Pürierstab für Draco und bemerke amüsiert, wie er diesen skeptisch mustert.
„Keine Sorge. Hierbei kannst du wirklich nichts falsch machen!", beruhige ich ihn lächelnd. „Das hast du vorhin auch gesagt!", antwortet er und greift langsam nach dem Pürierstab. „Wie funktioniert dieses Ding?"„Du hast eine Schüssel, darin gibst du den einen Teil der Erdbeeren und den Zucker und hältst den Stab hinein. Wenn du auf diesen Knopf hier drückst, geht der Pürierstab ab und du hältst ihn einfach nur fest. Beim Rest helfe ich dir, keine Bange."„Okay.", murmelt Draco und sieht mich zuversichtlich lachend an. Ich löse derweil die Gelatine auf und schiebe meinem Freund die Erdbeeren zu, die er pürieren muss. Und siehe da- es klappt tatsächlich und ohne Probleme. „Spitze!", grinse ich und zwinkere ihm zu, woraufhin er mir die Zunge rausstreckt. „Kann es der Superheld nicht ertragen, wenn man besser wird?", stichelt er und ich kann nicht anders, als ihn sanft zu küssen.
Draco ist wohl der Einzige, dem ich diese Spötteleien durchgehen lassen. Bei allen anderen wäre ich schon längst ausgerastet und hätte wissen wollen, was diese Witze über mich als Retter der Welt und so weiter sollten. Bei Draco lache ich sogar darüber. Ich weiß, dass er es witzig meint, dass es seine Art ist, damit umzugehen, dass ich für den Rest der Zauberer und Hexen der strahlende Held bin. Es macht ihm Spass, mich damit aufzuziehen und irgendwo genieße ich es auch. Ich freue mich, wenn er mich zum Lachen bringt und das passiert ziemlich oft. Andererseits lächelt er selbst ebenfalls öfter, seitdem wir zusammen sind und das macht wiederum mich glücklich. Geben und Nehmen. Merlin, so ist es in jeder Beziehung, doch bei unserer besonders. Und ich liebe es.
„Ganz im Gegenteil!", erwidere ich ernst, „Der Superheld ist froh, wenn sein Schüler so wunderbar lernt und er selbst bald in den Ruhestand zurücktreten kann, was denkst du denn?"„Und was ist, wenn der Schüler nicht im Traum auf die Idee kommen würde?", fragt er zurück und ich spüre seine Hand, wie sie durch meine Haare fährt und diese noch mehr zerzaust. „Ehrlich, ihr beiden seid so süß!", erklingt da eine Stimme und wir drehen uns erschrocken um. Im Türrahmen steht- „Unser rettender Engel!", rufen Draco und ich gleichzeitig und laufen lachend auf Ginny zu. „Danke, für diese wunderbare Liste! Danke für die Anweisungen! Danke für die Zutaten! Danke..."Abwehrend unterbricht sie uns. „Jungs, ganz ruhig, ja? Ich hab gedacht, ein bisschen Hilfe kann nicht schaden, trotz des Crashkurses, den wir Harry damals verpasst haben. Ist noch was hängen geblieben?"Draco nickt energisch. „Allerdings! Was der gute Junge alles kann..."Er pfeift bewundernd und ich werde leicht rot. Ginny dagegen steht grinsend da. „Wow, hätte ich nicht für möglich gehalten."
Ich schniefe gespielt gekränkt. „Keiner hier traut mir was zu!", beschwere ich mich und ernte dafür tosendes Gelächter. Draco klopft mir auf die Schulter und von Ginny kommt nur trocken: „Stimmt!"Ich muss ebenfalls grinsen und schiebe Rons Schwester eine Schale mit einer Hälfte der restlichen Erdbeeren zu. „Hier- tu was Sinnvolles und steh uns nicht im Weg, ja?"Ich zwinkere ihr zu und reiche ihr ein Messer. Sie nimmt es recht amüsiert entgegen und beginnt sofort damit, die Erdbeeren zu zerkleinern. Ich schütte unterdessen die Gelatine zu Dracos Püree dazu und rühre sie unter, genauso wie die Sahne, die schon bereit stand, und Ginnys geschnittene Erdbeeren.
„Na, das sieht doch schon richtig lecker aus!", meint Ginny und deutet auf die Schüssel. Ein leises Klingeln tönt durch die Küche und zeigt uns damit an, dass wir den Teig aus dem Ofen holen müssen. Ganz klar: Ginnys Job. Einträchtig schieben Draco und ich sie in Richtung Backofen und reichen ihr vorher freundlicherweise noch die Topflappen, damit sie sich nicht die Finger verbrennt. „Wahre Gentlemen seid ihr...", grummelt sie und holt dennoch unseren Teig raus, den sie auch gleich in zwei Hälften schneidet. Die eine legt sie gleich auf die silberne Kuchenplatte und die andere bleibt noch in der Form. „Gib mir mal die Schüssel!", verlangt sie und Draco reicht sie ihr mit einer knappen Verbeugung.
„Witzbold!", grinst sie und verteilt die gesamte Erdbeermasse auf dem Teig, damit sie anschließend den zweiten Teil aus der Backform nehmen und darüber legen kann. „Was ist mit den restlichen Erdbeeren?", erkundigt sie sich. „Sind die schon geschnitten? Nein? Dann mal ran an die Messer, meine Herren, wir wollen schließlich heute noch fertig werden, oder?"„Klar.", grinst Draco und beginnt, eine Erdbeere zu zerkleinern, woraufhin Ginny ihm entrüstet das Messer wegnimmt. „Dir ist aber klar, dass die oben drauf müssen?" Energisch greift sie sich eine weitere Erdbeere und schneidet sie sorgfältig in Scheiben. „So, okay?"
„Ich hatte ja auch vor, die so zu schneiden!", verteidigt sich mein Freund nun wirklich nicht gerade überzeugend, was Ginny zu der Bemerkung „Ja klar!"veranlasst und mich zum Lachen bringt. Habt ihr schon mal einen Slytherin gesehen, der sich anhören darf, etwas falsch gemacht zu haben? Nein? Dann glaubt mir: Der Anblick ist einiges wert, einfach nur göttlich! Und denkt daran: Zeigt nicht, dass ihr euch amüsiert! Es könnte böse enden... Zumindest, wenn der oder die Slytherin nicht damit beschäftigt ist, sämtliche Anwesende davon zu überzeugen, dass er oder sie richtig handelt. Und genau das war gerade der Fall.
Draco demonstrierte Ginny und mir wirklich eindrucksvoll, wie gut er Erdbeeren in Scheiben schneiden kann und dass es absolut keinen Grund gibt, dass Gegenteil anzunehmen. Ich kann mich also ruhig gegen den Küchenschrank lehnen, die Arme vor der Brust verschränken und meinem Freund zusehen, wie er wie ein Besessener sämtliche Erdbeeren schneidet und somit auch meinen Teil der Arbeit übernimmt. Perfekt. Das Einzige, um das ich mir Sorgen machen muss, ist die Tatsache, dass Ginny bald die Ohren abfallen dürften, weil ihr Grinsen meterweit über ihr Gesicht gespannt ist. „Bist du fertig?", fragt sie auch nur ganz lässig nach und schnappt sich die Schüssel, um die geschnittenen Erdbeeren auf den Teig zu legen und dann den Tortenguss darüber zu verteilen.
„Jetzt noch knappe sechs Stunden warten, dann ist die Torte richtig fertig und ihr könnt sie Ron und Hermione präsentieren. Okay? Und nun ab mit euch in irgendein Hotelzimmer, damit ihr noch ein wenig Schlaf bekommt, bevor die Hochzeit anfängt. Wir wollen ja nicht, dass der Trauzeuge am Altar einschläft, oder?"Sie zwinkert mir zu und ich wechsele einen ungläubigen Blick mit Draco. „Fertig? Ehrlich?", hake ich skeptisch nach und fühle im nächsten Moment, wie Draco mich stürmisch umarmt und „Ja! Ja!"ruft. „Okay, Ginny, danke für deine Hilfe...", bringe ich gerade noch hervor, während mich mein Freund in Richtung Ausgang zieht, „Wärst du so lieb und würdest die Torte in den Kühlschrank stellen? Danke. Wir zwei verschwinden mal.... Ja? Bis später..."Und schon rennen Draco und ich gemeinsam meinem Zimmer entgegen.
