Erstmal: vielen, vielen Dank für eure wundervollen Reviews! Und gleich hinterher: Es tut mir wahnsinnig Leid, dass ich es einfach nicht geschafft habe, früher upzudaten. Ich wollte ein paar Kapitel „in Reserve" haben, bin allerdings nicht zum Schreiben gekommen und darunter musstet ihr Leser leiden, wofür ich mich wirklich entschuldigen will. Aber nachdem mich nun einige Leute mehrfach dazu aufgefordert haben, endlich mal wieder was zum Lesen online zu stellen, nya, da haben mir einfach die Argumente gefehlt.

Deshalb gibt es hier und jetzt den achten Teil von der „Hochzeit meiner besten Freunde". Ich hoffe, ihr habt viel Spaß beim Lesen. Vielleicht hat sich das Warten ja wenigstens ein bisschen gelohnt.

Erstmal gibt's allerdings die Antworten auf eure Reviews:

rah-chan: Nein, das beschreib ich nicht, immerhin geht es hauptsächlich um Mione und Ron, auch wenn das vielleicht einige hier verdrängt haben /smile/. Das Rezept hab ich leider grad nit da, weiß auch nicht mehr genau, woher ich das hatte… Ich geh mal schauen, ja?

Mandy Rosalie: Tut mir wahnsinnig Leid, dass du so lange auf eine Fortsetzung warten musstest. Soll nicht wieder vorkommen, ja?

Liz Black: Vielen Dank für dein Review! Jaja, das mit Percy… da stellt sich wirklich die Frage, ob man das nun sehen mag oder nicht… Wer weiß, vielleicht bekommt ihr noch eine Antwort darauf…

Die-Nudel: Freut mich, dass dir die Story gefällt. Hoffentlich bist du von diesem Teil nicht enttäuscht.

Amelie: Tja, rechtzeitig zu deinem Geburtstag gibt's das neue Kapitel… Ich hoffe, du hast ganz viel Spaß beim Lesen und einen wundervollen Tag! /umarm/

Moon: Tja, ich könnte wetten, diesmal hab ich noch länger gebraucht… tut mir Leid .

Maxine01: Hach, ich freu mich jedes einzelne Mal ganz wahnsinnig, wenn von dir ein so liebes Review eintrudelt! Und nichts bei denken, dass ich bei dir schon ewig nicht mehr reviewt hab, ja? Nächste Woche komm ich bestimmt mal zum Weiterlesen und dann bekommst du natürlich auch Kommis. /umarm/

Blue: Danke für das liebe Review /wird ganz rot/. Ich hoffe, du magst den neuen Teil.

Leaky: So, hier gibt's das neue Chap… Hab ich dir Teil 10 etwa noch nicht geschickt? Nya… kriegst du schon noch /smile/. Liebe Grüße an Caro .

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Disclaimer: Alle Figuren des HP-Universums gehören J.K.Rowling und ich verdiene mit dieser Story kein Geld.

Warnings: Slash, OOC

Viel Spass beim Lesen!

Maia

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Widmung:

Für Kathy, weil du an mich geglaubt und mir gesagt hast, ich solle die Schreiberei nicht aufgeben. Danke für alles. Ich hab dich lieb!

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Kapitelwidmung:

Für Amélie, weil heute bzw. morgen (kommt drauf an, wann du es liest , jedenfalls am 02.01.) dein 18. Geburtstag ist und das hier den ersten Teil deines Geschenks darstellt /smile/. Ich wünsche dir alles, alles Liebe und sage Danke für alles! Hab dich lieb! Und ich hoffe, du hast Spaß beim Lesen…

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Die Hochzeit meiner besten Freunde

Teil Acht: Chaos und Nervosität

„Harry, Draco! Merlin sei Dank, dass ihr zwei endlich auftaucht!", schallt es uns quasi zur Begrüßung entgegen und ich schrecke vor der Menschenmasse, die auf uns zu rennt, erst einmal zurück. „Was ist denn hier los?", frage ich erstaunt und bemerke, dass Dean uns nervös zu sich winkt. Seamus und Blaise stehen neben meinem ehemaligen Klassenkameraden und ich beobachte verwundert, wie sie leise und scheinbar besorgt miteinander flüstern. „Gut, dass ihr da seid.", meint Dean und Neville, der soeben hinter ihm erschienen ist, nickt energisch. „Allerdings. Es gibt nämlich ein Problem." Und mit diesen Worten deutet er nach rechts, in einen kleinen Raum, wo mein bester Freund wie ein Häufchen Elend auf einem Stuhl sitzt.

„Was ist passiert?", frage ich seufzend, während sich Draco mit Blaise und Seam unterhält. „Ron und Hermione hatten ausgemacht, dass jeder seinen Ehering selbst irgendwo aufbewahrt.", erklärt Dean und ich vergrabe stöhnend meinen Kopf in meinen Händen. „Nein, sag's nicht!", unterbreche ich ihn. „Er hat ihn verloren, stimmt's?" Ich raufe mir leicht die Haare und bin gleichzeitig überrascht und erleichtert, Neville „Nein" sagen zu hören. „Er kann sich nicht erinnern, wo er ihn hingetan hat." Ich hebe ruckartig meinen Kopf und mustere Nev ungläubig. „Bitte was?" „Naja, so ungefähr stimmt das.", nickt Dean. „Er redet die ganze Zeit davon, dass er sich so sicher war, den Ring in die Schublade von dem Zimmer hier getan zu haben. Aber da ist er nicht, also gehen Neville und ich davon aus, dass er es nicht mehr weiß."

„Das heißt, er hat ihn verloren?", hake ich nach und verdrehe genervt die Augen. „Gütiger Merlin, was macht der Junge bloß?" Ich setze gerade zu einer wahrscheinlich etwas länger werdenden Schimpftirade über Rons schlechtes Gedächtnis an, als Ginny auf uns zustürmt und atemlos neben Dean zum Stehen kommt, der sie leicht verwirrt mustert. „Sag nur, Mione findet ihren Ring auch nicht?", spricht Seamus aus, was wir in dem Moment wohl alle denken und kassiert dafür einen höchst verwunderten Blick. „Wie meinst du das?", erkundigt sich Ginny und auf der Stelle verfallen wir in tiefes Schweigen, bis sich Blaise schließlich erbarmt und ein wenig überzeugendes „Nichts, nichts." murmelt.

Ginny stemmt daraufhin die Hände in die Hüften und betrachtet Blaise streng. „Blaise Alexander Zabini! Du wirst mir sofort verraten, was Seamus mit dieser Bemerkung gemeint hat, klar?" „Aber das ist unfair!", protestiert Blaise halbherzig und grinst Ginny frech an. „Wie du ja selbst festgestellt hast, war es Seam, der diesen Satz gesagt hat. Also wäre es nur gerecht, wenn du ihn anmeckern würdest und er erklären müsste, was los ist. Ja?" Und damit erzielt er genau den gewünschten Effekt: Ginny muss lachen und wendet sich Seamus zu. „Soo.", beginnt sie und fixiert nun Seamus. „Was ist los, hm? Was hat mein Bruder wieder angestellt?"

Seams flehende Blicke gekonnt ignorierend, ziehe ich Blaise und Draco in eine kleine Nische und ernte natürlich wieder einen flapsigen Spruch. „Nen Dreier?", zwinkert Blaise mir zu. „Mit euch beiden immer." Ich schmunzele und spüre direkt, wie meine Wangen leicht rosa anlaufen. Obwohl ich Blaise ja schon eine Weile kenne, werde ich mich wohl nie ganz an seine direkte Art gewöhnen. Ich mag sie total, doch manchmal ist es einfach überraschend und dann bin ich etwas verlegen. Aber ich könnte mir Blaise nicht anders vorstellen. Genau so ist er zu einem meiner besten Freunde geworden und ich würde schwören, dass sich Seamus auch deshalb in ihn verliebt hat.

„Ich will ihn nicht teilen!", grinst Draco Blaise an, der gespielt beleidigt eine Schnute zieht. „Wie gemein von dir… Mir Harry vorzuenthalten! Also ehrlich, wie kann man nur so herzlos sein?" Mein Schmunzeln vertieft sich noch, während ich beobachten kann, wie Ginny ganz blass wird. Offensichtlich hat Seamus es ihr nicht gerade schonend beigebracht. „Mal im Ernst…", dämpfe ich die beiden Herren neben mir und als hätte ich es nicht geahnt, kommt schon der nächste Kommentar. „Siehst du, er will!", triumphiert Blaise und blinzelt leicht, während Draco spöttisch lächelt und die Arme vor der Brust verschränkt. „Man kann sich vieles einbilden, Blaisielein.", zieht Draco seinen besten Freund auf, der daraufhin schmollt.

Ich verdrehe die Augen und schüttele den Kopf. „Eigentlich wollte ich euch nur fragen, was wir jetzt machen sollen. Schließlich können Ron und Hermione kaum ohne Ringe heiraten, oder? Und da ich Rons Trauzeuge bin, ist es geradezu meine Pflicht, ihn zu unterstützen und den Ring zu suchen. Und weil ich mit dir zusammen", ich schaue zu Draco, „und mit dir befreundet bin", ein kurzer Blick zu Blaise, „werdet ihr mir schön helfen. Keine Sorge, Blaise, du musst nicht ohne deinen geliebten Seamus auskommen, der wird nämlich ebenfalls mitmachen. Klar?" Irgendetwas sagt den beiden wohl, dass mir das wirklich wichtig ist, denn die einzige Antwort, die ich erhalte, ist ein synchrones Nicken und ich strahle sie erleichtert an. „Ihr seid die Besten!"

„In was?", mischt sich da plötzlich Ginny hörbar gestresst ein. „Darin, meinem Bruder zu helfen, seinen Ehering zu verschlampen? Hört mal zu, Jungs, ich denke, wir sind alle hier, weil wir wollen, dass der heutige Tag zum schönsten im Leben von Ron und Hermione wird. Deshalb sollten wir uns zusammenreißen und mitanpacken, ja? Ihr sucht Rons Ring und wir Mädels versuchen herauszufinden, warum Miones Brautkleid auf einmal nicht mehr passt. Sie kann ja kaum über Nacht so viel zugenommen haben…" Ich sehe Ginny entsetzt an und merke, wie sich Draco und Blaise neben mir überrascht anschauen. „Bitte was ist passiert?", erkundige ich mich vorsichtshalber erneut und hoffe inständig, dass ich mich verhört habe.

„Ihr Kleid ist zu eng.", erklärt Ginny kurz. „Und zwar um einiges. Dabei hat sie es vorgestern extra noch einmal anprobiert und da war alles in bester Ordnung. Ich versteh's nicht…", murmelt sie, offenbar ziemlich am Ende mit den Nerven und wird prompt von Dean getröstet. „Mach dir nicht so viele Gedanken, ja?", höre ich ihn flüstern, während er ihr beruhigend über die Wange streichelt. „Süß, nicht?", wispert Neville und ich höre, wie Seamus ihm leise zustimmt. „So süß wie alle Paare.", brummt Draco und wirft mir einen missmutigen Blick zu, woraufhin ich seufze und ihn fragend anschaue.

„Kann ich nicht wieder schlafen gehen?", grummelt er und ich grinse frech. „Nichts da, mein Lieber, du wirst schön mithelfen!", erkläre ich ihm und greife nach seiner Hand. „Okay?", füge ich sanft hinzu und bin beruhigt, ihn nicken zu sehen. Die anderen stehen etwas hilflos in der Gegend herum und warten offenbar darauf, dass ihnen jemand sagt, was sie machen sollen. „Gut.", beginne ich, „Dann würde ich vorschlagen, wir teilen uns auf. Dean, Nev, ihr durchsucht noch einmal das Zimmer, in dem Ron gerade sitzt, klar? Seamus und Blaise, ihr fragt alle, die euch über den Weg laufen, ob sie eine Ahnung haben, wo man seinen Ehering aufbewahren könnte. Und wir beide", ich zwinkere Draco zu, „suchen die Zwillinge."

Gemeinsam mit Seamus und Blaise verschwindet Ginny und ich ziehe Draco langsam mit mir in die entgegengesetzte Richtung, nämlich zu dem Flur, der zu dem Saal führt, in dem wir später zu Mittag essen werden. Und als hätte ich es nicht geahnt, sitzen da zwei Rotschöpfe, die sich gerade über irgendetwas kaputtlachen und nicht wirklich unschuldig erscheinen. „Fred? George?" Mit einem wütenden Blitzen in den Augen baue ich mich vor den beiden auf und fühle bereits im nächsten Moment vier neugierige, blaue Augen auf mir ruhen. „Harry?", fragt einer zurück und blinzelt mir zu. „Was gibt's denn?", erkundigt sich der andere, während Draco es sich erst einmal auf einem Stuhl gemütlich macht.

„Was es gibt?", explodiere ich beinahe und fuchtele mit den Händen vor ihren Gesichtern herum. „Ihr habt es irgendwie geschafft, Rons Ehering zu verstecken und ich will, dass ihr ihn auf der Stelle herausrückt. Ist das klar?", donnere ich und bemerke irritiert, wie mich die Zwillinge ehrlich erstaunt mustern. „Denkst du ernsthaft, dass wir das machen würden?", will Fred wissen, während George ungläubig den Kopf schüttelt. „Harry, wir sind bestimmt keine Unschuldsengel, aber wir würden Ron nie die Hochzeit und damit den schönsten Tag in seinem Leben verderben. Ich meine- wir sind immerhin Geschwister!", verteidigt sich George und sein Zwilling nickt bekräftigend.

Ich spüre, wie ich innerlich zusammenfalle und sinke neben Draco auf einen weiteren Stuhl. Hilflos starre ich die zwei Rotschöpfe vor mir an und bin froh darüber, dass mein Freund mit ihnen spricht und ich mich etwas von dieser Aussage erholen kann. „Nun, ihr müsst zugeben, dass es nach einem von euren Scherzen gewirkt hat.", erklärt Draco ruhig. „Versteht ihr, jeder sucht nach Rons Ring, Miones Kleid ist über Nacht zu eng geworden und ihr beide seid im Umkreis von drei Meilen- wundert ihr euch wirklich darüber, dass alle zuerst an euch gedacht haben?"

Fred lächelt geradezu geschmeichelt und ich muss lachen, obwohl die jetzige Situation eher zum Haare raufen wäre. „Wir waren es nicht!", beteuert währenddessen George erneut und ich beiße mir auf die Lippen. Er klingt nicht, als würde er lügen. „Wenn ihr es nicht wart, wer war es dann?", spricht Draco aus, was ich denke und streicht sich mit der Hand einige blonde Haarsträhnen aus dem Gesicht. Fred zuckt mit den Achseln. „Ganz ehrlich, ich hab keine Ahnung. Vielleicht hat sich jemand nur einen dummen Scherz erlaubt und der Ring taucht bald wieder auf." Spätestens nach diesem Satz und den angespannten Gesichtern der Zwillinge bin ich endgültig von ihrer Unschuld überzeugt. Ich glaube nämlich nicht, dass einer der beiden es schaffen würde, einen ihrer Streiche als „dummen Scherz" zu bezeichnen.

„Eben!", nickt George und steht langsam auf. „Ich denke, wir gehen jetzt mal besser und schauen, ob Morag das mit der Kamera mittlerweile hinbekommt oder ob er noch ein wenig praktischen Unterricht benötigt, bevor wir ihn auf die Hochzeitsgesellschaft loslassen und er gemeinsam mit Lee die Eltern von Hermione oder sonst wen interviewt." „Nebenbei können wir auch nachprüfen, ob der Chor schon geübt hat.", wirft Fred ein und die zwei werfen uns einen fragenden Blick zu. „Ist es okay, wenn wir gehen?", vergewissert sich George und ich lache leise. Dass die beiden um Erlaubnis bitten, etwas tun zu dürfen, passiert schließlich nicht alle Tage. „Haut schon ab!", zwinkert Draco und das lassen sie sich nicht zweimal sagen.

„Sag mal", meint mein Freund auf einmal in erschrockenem Tonfall, „war eine von Fred und Georges Anweisungen nicht, dass die Hochzeitstorte an unsere Zeit in Hogwarts erinnern soll?" Ich fühle, wie meine Haut um einige Nuancen blasser wird und ich schnappe kurz nach Luft. „Du hast Recht!", murmele ich entsetzt und spiele nervös mit einer weißen Papierserviette, die auf dem Tisch herumliegt. „Hast du eine Idee?", wendet sich Draco in einem, wie es mir scheint, Anflug von Galgenhumor an mich. „Ich?", kichere ich dementsprechend hysterisch los und deute mit zitterndem Finger auf mich. „Ne. Mit Sicherheit nicht, so kreativ wie ich nun mal bin."

„Okay.", murmelt mein Freund und steht hastig auf. „Dann geh ich jetzt irgendwie Erinnerungen suchen und du versuchst, das Chaos hier zu beseitigen, ja?" Und schon ist er auf dem Weg nach draußen, irgendwohin, nur ganz offenbar will er weg. „Warte!", kann ich ihm gerade noch hinterher schreien, bevor er aus meinem Blickfeld verschwindet und ich stütze seufzend meinen Kopf in einer Hand ab. Womit hab ich das hier eigentlich verdient? Ich hatte nur vorgehabt, den Trauzeugen zu spielen, mit meinem Freund ein, zwei schöne Tage zu verbringen und dann ruhig weiterzuleben. Irgendetwas muss schief gelaufen sein…

Vor mich hingrummelnd, erhebe ich mich auch und laufe mit hängenden Schultern zurück in den Gang, aus dem wir gekommen sind. Nur mal nebenbei erwähnt: Ich verlasse mich soeben darauf, dass die Zwillinge ihre Aufgabe verantwortungsbewusst ausführen. Bin ich krank? Grinsend und kopfschüttelnd bemerke ich gar nicht die Menschenansammlung vor einem der kleineren Räume und renne geradewegs ins Professor McGonagall hinein. Bevor ich mich wundern kann, was die ganzen Lehrer in diesem Teil des Gebäudes machen, muss meine ehemalige Lehrerin selbstverständlich ein Gespräch mit mir beginnen.

„Harry, wie geht es Ihnen?", will sie wissen und mustert mich so mitfühlend, als wäre ich der arme Bräutigam, der seinen Ehering nicht mehr findet und vor Nervosität beinahe stirbt. „Gut.", lächele ich dementsprechend, aber dennoch nur gequält, weil ich mich gerade daran erinnert habe, dass ich ja noch eine kleine Rede über meine besten Freunde halten muss und sich das wohl doch nicht, wie geplant, in ein paar Minuten verfassen lässt. Wie hab ich es nur geschafft, das bis jetzt so erfolgreich zu verdrängen? Während sich in meinem Kopf bereits einige Gedanken für die Rede formen, winkt Professor McGonagall noch Professor Sprout hinzu und, tut mir Leid, zwei auf einmal so früh am Morgen sind zu viel für mich.

Plopp- sind alle Gedanken wieder verschwunden und ich kann ein leises, resigniertes Seufzen nicht unterdrücken. Ein Glück, dass die beiden Lehrerinnen derart in ihr Gespräch vertieft sind, dass sie es gar nicht mitbekommen. Ich will schon mein Glück versuchen und mich davonstehlen, als mich Madam Hooch entdeckt und mit einem leisen Aufschrei meine sämtlichen Hoffnungen zunichte macht. „Der Herr Trauzeuge hat Zeit für uns!", trompetet sie durch den Raum und verdreht dabei leicht die Tatsachen. Denn dass ich Zeit habe für irgendetwas außer Reden vorbereiten, Ringe suchen, Hochzeit organisieren und Ron aufbauen, war mir ehrlich nicht bewusst.

Madam Hooch, Professor McGonagall und Professor Sprout bauen sich im Halbkreis um mich auf, lächeln mich synchron an und ich verdrehe innerlich die Augen. Fast warte ich darauf, dass mir eine mit Punktabzug droht, wenn ich nicht ein paar Stories vom Junggesellenabschied erzähle. Ergeben schließe ich für einen Moment die Augen, atme tief kurz und beginne dann: „Also schön. Wir waren in einem Muggel-Club, den Fred und George ausgesucht hatten." Und schon kommen die ersten Reaktionen: Professor McGonagall hält die Luft an, Madam Hooch greift sich an die Brust und Professor Sprout hüpft auf und ab. „Das kann nichts werden!", stöhnt meine ehemalige Fluglehrerin und winkt nebenbei noch Remus Lupin zu unserer kleinen Märchenstunde hinzu.

„Was gibt's denn?", will er wissen und wird von seiner Kollegin sofort aufgeklärt. „Harry erzählt vom Junggesellenabschied!", flüstert ihm McGonagall mit großen Augen zu und nickt gewichtig. Ich kann ein Lachen kaum unterdrücken, vor allem dann nicht, wenn mich Remus gespielt bedeutungsvoll anschaut und ebenfalls den gespannten Leser mimt. Ich räuspere mich kurz und konzentriere mich für die nächsten fünf Sekunden darauf, angestrengt nicht in seine Richtung zu blinzeln. „Ähm… ja… wo war ich?", murmele ich, ganz der verwirrte Erzähler, und offenbar hat Professor Trelawney nur darauf gewartet, um sich auch noch miteinbringen zu können.

„Beim Club!", gibt sie mir eifrig das Stichwort und rückt ein wenig näher an unseren Halbkreis heran. „Stimmt.", gebe ich grummelnd zu, hatte ich doch gehofft, dass es niemandem mehr einfallen würde. „Fred und George hatten sich einiges ausgedacht: Zuerst gab es eine kleine Video-Vorführung über die Beziehung von Ron und Hermione und anschließend musste jeder von uns ein Los ziehen, auf dem eine Aufgabe vermerkt war. Ein paar müssen heute in der Kirche singen, andere filmen, andere Blumen streuen und Percy Weasley musste strippen.", plaudere ich drauflos, in der Hoffnung, sie spätestens mit Percy abgeschreckt zu haben. Meinen Kuss mit Draco habe ich wohl weislich nicht erwähnt. Vier ältere Damen, denen langweilig ist und die Hochzeiten über alles lieben, haben mir in meiner Beziehung gerade noch gefehlt!

„Nein!", haucht Professor Sprout da auch schon entsetzt und ich kann mir ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Nur gut, dass ich nichts von Bills Aufgabe erzählt habe… Obwohl ich mir sicher bin, dass speziell Remus sich köstlich darüber amüsieren würden, unseren rothaarigen Charmeur mit dem Zaubertränkemeister Walzer tanzen zu sehen. Und wenn er Glück hat, wird genau das heute Nachmittag vor seinen Augen passieren. „Doch.", bekräftige ich. „Ich selbst habe Percys Aufführung nicht mitbekommen, aber es soll sehr originell gewesen sein." Allerdings, stimme ich mir in Gedanken zu. Schon allein die Idee…

„Nun…", ich lächele die vier Professorinnen und Remus noch einmal abschließend an und mache bereits einen kleinen Schritt nach hinten, „…wenn Sie mich dann bitte entschuldigen würden, ich habe noch einiges zu erledigen und die Zeit rennt uns davon." „Temus fugit.", bemerkt Professor McGonagall mit einem Kopfnicken und ich stimme ihr vollkommen verdattert zu. „Ja… genau!", lache ich, winke kurz und renne dann einfach los, auf ein anderes kleines und Merlin sei Dank noch leeres Zimmer zu. Darin angekommen, hocke ich mich auf den Holztisch und atme tief aus.

„Glückwunsch, du hast sie überlebt.", ertönt eine freundliche Stimme und ich muss schmunzeln. „Hast du mich etwa durchschaut, Remus?" Er lehnt am Türrahmen und grinst mir gut gelaunt entgegen. „So schwer war es nicht.", neckt er mich. „Du warst schon mal besser." Ich nicke und stoße mich vom Tisch ab. „Ich weiß. Aber versuch du mal, in einer Stunde eine Hochzeitstorte mit Erinnerungen zu versehen, einen Ehering wieder aufzutreiben und ein Brautkleid so hinzubekommen, dass es genauso gut passt wie vorher." Mein früherer Lehrer mustert mich erstaunt. „Was sagst du da?"

Ich lache leise. „Kaum zu glauben, hm? Miones Kleid passt über Nacht nicht mehr und Rons Ring ist spurlos verschwunden. Und ich als Trauzeuge hab sämtliche Leute losgeschickt, um den Ring zu suchen und das Kleid zu richten. Bisher offenbar ohne Erfolg, sonst hätten sie mir längst irgendwie Bescheid gegeben." Beinahe flehend schaue ich ihn an. „Hast du nicht eine Idee, wie man das Ganze wieder hinbekommen könnte?" Remus streicht sich mit einer Hand durch die Haare und schaut mich nachdenklich an. „Ich glaube, ich weiß, woran es liegt."