Huhu!
Die Review-Antworten findet ihr am Ende!
LG
LillyAmalia

Anmerkung: Diese FF enthält keine Spoiler zu HP6! Ich werde dieses Buch erst ab Oktober auf Deutsch lesen! Diese FF wird jedoch fertig gestellt!


3.Cecilia

„Professor!", rief Bill Dumbledore und Harry am nächsten Tag hinterher, bevor sie sich auf den Weg zum Bahnhof machen konnten.

„Was kann ich für dich tun, Bill?", fragte er freundlich.

„Kann ich Sie bitte begleiten? Nati kommt auch gleich in Hogsmeade an."

„Du kannst uns gerne begleiten."

Bill nickte und die drei machten sich auf den Weg.


Sie mussten nicht lange auf den Zug warten, denn dieser fuhr schon nach wenigen Minuten ein. Nicht besonders viele Leute stiegen aus. Ein wunderschönes Mädchen mit langen roten Haaren, in denen einige dunkle Strähnen verliefen, schaute sich orientierungslos um.

„Nati!", rief Bill höchst erfreut.

Das Mädchen schritt elegant auf sie zu und küsste Bill liebevoll. „Hallo, Bill!"

„Hallo, mein Engel! Ich habe dich so wahninnig vermisst! Kommst du? Ich will dich meinen Eltern vorstellen! Sie freuen sich schon sehr, dich kennen zu lernen!"

„Ähm, das geht jetzt nicht. Ich muss auf Albus Dumbledore warten."

„Na, da hast du aber Glück. Das ist Professor Dumbledore und das ist Harry Potter."

„Oh! Das ist mir jetzt aber peinlich." Ihr Gesicht zierte ein leichtes Rot, als sie Dumbledore und Harry die Hand gab.

Dumbledore lächelte freundlich. Harry war baff - Bills Verlobte war seine Schwester?

„Herzlich Willkommen hier in Hogsmeade. Es tut mir wirklich leid, aber ich muss sicher gehen, dass du wirklich die bist, auf die ich warte. Deswegen hätte ich da noch eine klitzekleine Frage an dich."

„Okay."

„Welchen Namen gaben dir deine Eltern noch?"

„Cecilia."

„Das stimmt. Also, dann können wir ja wieder zurück nach Hogwarts."

Die vier verließen Hogsmeade und folgten der Straße in Richtung Hogwarts. Harry konnte es nicht fassen - Seine große Schwester war mit dem Bruder seines besten Freundes verlobt. Cecilia sah seiner Mutter sehr ähnlich. Das rote Haar und die Mandelförmigen, grünen Augen hatte sie von ihr geerbt. Nur die dunklen Strähnen in ihrem Haar wiesen auf seinen Dad hin. Sie und Bill sahen sehr verliebt aus. Harry sagte die ganze Zeit über kein einziges Wort.


„Ich will euch zwei Turteltauben ja nur ungern trennen, aber ich will mit Natalja etwas unter vier Augen besprechen", sagte Dumbledore nach dem Mittagessen.

Sie nickte. Bill sah dabei ein wenig eifersüchtig aus.

„Dann sollten wir in mein Büro gehen. Harry, willst du auch mit?"

„Ich halte es für keine gute Idee, Professor. Der Arme hat in letzter Zeit genug Überraschungen erhalten", meinte Mrs Weasley.

„Ich glaube, Harry kann das alleine entscheiden", antwortete Dumbledore entschieden.

Grummelnd deckte sie den Tisch ab, obwohl sie das eigentlich nicht hätte tun müssen, denn wofür gab es schon Hauselfen?

Harry nickte ebenfalls und die drei gingen in Dumbledores Büro.


Dumbledore erzählte ihr alles von Anfang bis Ende. Nur über Sirius sagte er nichts und Harry war ihm unendlich dankbar dafür.

„Das sind nicht meine leiblichen Eltern, bei denen ich aufgewachsen bin?", fragte sie zaghaft und sehr schüchtern.

„Ich fürchte nein. Es war zu gefährlich für dich, Lily, James und auch Harry."

„Ich fasse es nicht. Mein Bruder ist der berühmte Harry Potter!"

Sie musterte Harry. Er wich ihren Blicken aus, auch wenn er neugierig war seine Schwester kennen zu lernen.. Er wollte nicht schon wieder ein Familienmitglied lieb gewinnen und dann wieder verlieren.

„Es ist schön, dich kennen zu lernen, Harry. Ich wollte dich schon immer mal treffen, aber das du mein Bruder bist, hätte ich mir nie vorstellen können."

Harry lächelte matt und schaute auf den Boden.

„Stimmt diese Prophezeiung?", erkundigt sie sich vorsichtig.

„Ja, leider. Aber ich bitte dich: Erzähle keinem davon. Ich denke das würde einigen Leuten auf den Magen schlagen. Du wirst viel lernen müssen, um zu helfen."

„Ich weiß... ich werde trotzdem versuchen Ihnen und auch Harry helfen."

„Danke. Ihr beide könnt jetzt gehen. Ihr wollt euch bestimmt näher kennen lernen. Wir sehen uns später."

Natalja und Harry verließen das Büro. Sie lächelte ihn an. Sie sah einfach umwerfend aus. Harry blieb vor seiner Türe stehen. Natalja tat es ihm nach.

„Ähm, das ist mein Zimmer", sagte er. „Ich wollte noch ein wenig lesen."

„Oh. Ich dachte wir reden ein bisschen. Ich würde gerne meinen Bruder kennen lernen. Ich dachte immer ich wäre ein Einzelkind."

„Dachte ich auch immer", meinte er unwirsch.

„Hör zu. Ich will dich zu nichts zwingen. Man hat mir mein Leben leicht gemacht, dir jedoch nicht. Mich interessiert, wie du dein Leben bis jetzt gemeistert hast und ich möchte nicht diese Gerüchte aus dem Tagespropheten glauben! Ich will deine Schwester oder wenigstens deine Freundin sein. Unseren Eltern zuliebe, ja?"

„Wie ich mein Leben bis jetzt gemeistert habe, willst du wissen? Gut, kann ich dir sagen: Wenn man bei den Dursleys lebt, dann kann man leicht überleben. Ich habe ein paar gute Freunde, die mir immer beistehen. Ich bin 4 Mal Lord Voldemort entkommen und ich habe kurz vor den Sommerferien Sirius verloren. Ich hatte also, wie du siehst, ein echt cooles Leben! Ich brauche nicht noch mehr Leute, die mich bemuttern. Entschuldige mich, aber ich will meine Ruhe haben!", fauchte er etwas zu laut. Harry öffnete seine Tür, ging in sein Zimmer und knallte die Türe hinter sich zu.

Natalja war über Harrys Verhalten überrascht und fragte sich, ob es vielleicht stimmte, was letztes Jahr im Tagespropheten stand.

„Nimm das, was er gerade gesagt hat nicht allzu ernst. Er trauert."

Natalja drehte sich um. Dumbledore stand hinter ihr.

„Er scheint gar nichts mit mir zu tun haben zu wollen", sagte sie leicht niedergeschlagen.

„Ich glaube er will dich kennen lernen, aber er hat letztes Jahr viel durch gemacht und ich bin mit daran schuld, dass Sirius tot ist."

„Darf ich erfahren, wer dieser Sirius war?"

Die beiden spazierten durch das Schloss.

„Ja das darfst du. Es war Sirius Black."

„Aber was hat Harry mit einem Mörder zu tun?", fragte sie leicht panisch.

„Sirius hat eure Eltern nie verraten. Es war jemand anders. Nun, Harry, Ron und Hermine fanden vor drei Jahren heraus, dass er Harrys Pate und auch unschuldig war. Dieses Jahr musste Harry mit ansehen, wie er getötet wurde. Ich erzählte Harry zu wenig seit er an dieser Schule war. Das musste sich am Ende des letzten Schuljahres ändern. Ich sagte ihm auch, dass er eine Schwester hat – dich!. Ich glaube, er will keine Bindung mit dir eingehen, da er Angst hat dich zu verlieren."

„Und ich halte ihm ne Predigt... Das hab ich ja mal wieder super hinbekommen!"

„Du brauchst dir keine Vorwürfe zu machen. Wir alle haben ihn in letzter Zeit nicht immer richtig behandelt. Doch in den letzten Tagen hat er große Fortschritte gemacht. Gib ihm einfach ein wenig Zeit."

„Ich werde ihm so viel Zeit lassen, wie er nur braucht."

„Dann sehen wir uns später."

Dumbledore ging in Richtung Lehrerzimmer.


Harry saß alleine in seinem Zimmer. Er dachte an Dumbledores Worte: „Weine immer, wenn dir danach ist. Wir verstehen dich alle und wollen dir helfen, aber du musst es auch wollen." Ihm war nach weinen zu Mute und schließlich tat er es auch. Es war ihm egal wie früh es war, legte sich in sein Bett und weinte sich in den Schlaf, doch schon nach kurzer Zeit wachte er wieder auf.


„Und wie hat Cecilia es aufgenommen?", fragte Lupin Dumbledore, als dieser ins Lehrerzimmer kam.

„Sie war überrascht, aber sie schien sich zu freuen."

„Warum nennen Sie Nati Cecilia?", fragte Bill verwundert.

„Weil ihre Eltern sie Cecilia genannt haben", antwortete Lupin.

Mrs & Mr Weasley, Charlie, Percy und Tonks sahen Dumbledore, McGonagall und Lupin fragend an.

„Ihre Eltern nennen sie aber auch Nati!"

„Ihre Adoptiveltern nennen sie Natalja, aber ihre leiblichen Eltern gaben ihr vor etlichen Jahren den Namen Cecilia. Sie mussten ihr erstes Kind Cecilia weggeben, um das zweite Kind und Cecilia zu retten. Ich würde sogar sagen, um die ganze Welt zu retten."

„Wer ist dieses zweite Kind?", fragte Tonks begierig.

„Es ist Harry, nicht wahr?", fragte Mrs Weasley.

„Ja Molly. Harry ist das zweite Kind von Lily und James."

„Aber ich dachte, Harry sei ihr einzigstes Kind gewesen", meinte Percy.

„Den Aufzeichnungen nach hatten sie auch nur ein Kind, aber ich weiß es besser, denn ich war bei Cecilias Geburt dabei..."

Dumbledore erzählte erneut die Geschichte um Cecilia und Harry Potter.

„Ich sollte mal nach dem Jungen sehen. Er muss sich doch schrecklich fühlen", murmelte Mrs Weasley.

„Lass ihn bitte in Ruhe, Molly. Wenn er Hilfe braucht kommt er schon", sagte ihr Mann leicht ruppig.

„Arthur, jetzt reicht es mir. Harry hat genug gelitten. Er braucht eine Mutter und da Lily tot ist, werde ich mich um ihn kümmern!"

„Nein Molly! Ich werde mich um ihn kümmern, wenn er Hilfe braucht", warf Lupin ein.

Eine hitzige Debatte entstand und keiner hatte bemerkt, dass Harry in der Tür stand. Als Dumbledore sich umdrehte, sah er ihn und sorgte endlich für Ruhe.

„Es ist nett von Ihnen allen, dass Sie sich um mich kümmern wollen, aber ich brauche wirklich keine Hilfe. Und wenn ich welche will, dann sage ich es schon. Wenn das alles vorbei ist, will ich bei Professor Lupin leben."

Alle schauten ihn gespannt an.

„Wissen Sie wo Cecilia ist? Ich wollte mit ihr reden", fuhr er zu Dumbledore gerichtet fort.

„Sie hat mir gesagt, dass sie zum See wollte", meinte dieser.

„Danke."


Harry drehte sich um und ging zum See, wo Cecilia im Gras saß.

„Hi Cecilia." Harry setzte sich neben seine Schwester.

„Hallo Harry."

„Es tut mir Leid, dass ich dich vorhin so angefaucht habe."

„Ist schon in Ordnung. Ich verstehe es. Dumbledore hat mir gerade erzählt was letztes Jahr passiert ist. Das tut mir echt Leid."

„Danke."

„Ich heiße ja eigentlich Natalja, aber ich denke ich werde mich jetzt Cecilia nennen lassen. Mum und Dad zuliebe. Du darfst mich so nennen wie du willst."

„Ich werde dich auch Cecilia nennen, ja?"

„Klar. Kannst du gerne machen. Erzählst du mir ein wenig über dich?"

„Ja, mache ich..."

Er fing an zu erzählen und Cecilia lauschte ihm gespannt.

„Ähm, ich will dich ungerne unterbrechen, aber laufen dort Tiere herum?"

Cecilia deutete auf ein Gebüsch auf der anderen Seite des Sees.

„Nein, eigentlich nicht. Schnell! Nimm deinen Zauberstab. Wir müssen schnell wieder rein!"

Sie rannten schnell, doch plötzlich stand ein Todesser vor ihnen.

„Hallo, Potter! So schnell sieht man sich wieder", sagte die eisige Stimme von Lucius Malfoy.

„Wer ist denn diese schöne Lady? Doch nicht etwa deine Freundin?", fragte er gehässig und lachte.

„Nein, ist sie nicht. Sie ist nur eine Bekannte von Professor Dumbledore."

„Ach, den alten Knacker gibt es auch noch?"

„Ja, ihn gibt es noch", erwiderte Harry trotzig.

„Potter, du kommst mit mir! Du wirst von meinem Herren erwartet."

„Tja, tut mir Leid. Sagen Sie ihm, dass ich heute verhindert bin. Komm Cecilia."

Cecilia nickte und sie gingen einige Schritte, als Malfoy wieder vor ihnen stand. Er zerrte nun heftig an Harrys Ärmel. Harry versuchte sich dagegen zu wehren. Wenig später stand auch Bellatrix vor ihnen. Harry kochte noch mehr vor Zorn.

„Oh, das süße kleine Potterbaby", sagte sie in ihrer Babysprache.

„Sie haben Sirius getötet! Sie Mörderin!"

Malfoy verstärkte seine Kraft.

„Expelliarmus", rief Bellatrix und Cecilia flog der Zauberstab aus der Hand.

Cecilia stand steif neben Harry. Sie zitterte richtig vor Angst.

„Hey! Lassen Sie Harry in Ruhe!"

Harry erkannte diese Stimme sofort: Es war Hagrid. Er kam keuchend mit dem kleinen Stück von seinem alten Zauberstab angerannt.

„Expelliarmus", rief er und Malfoys, Bellatrix' und Cecilias Zauberstäbe kamen ihm entgegen.

„HAGRID! Bitte hol Hilfe!", schrie Harry.

„Du kommst jetzt mit! Klar, Potter?"

„Er wird nicht mitkommen, Lucius", sagte jemand anderes. Es war Dumbledore. „Sie werden jetzt mit MIR kommen!"

Er fesselte Malfoy und Bellatrix mit einem Zauberspruch und Hagrid passte auf die Beiden auf.

„Ist alles in Ordnung mit euch beiden?", fragte Dumbledore sehr besorgt.

Harry nickte. Cecilia zitterte immer noch, aber auch sie nickte.

„Kommt, wir gehen erst einmal rein. Hagrid hältst du Malfoy und Bellatrix in Schach? Es müssten jeden Moment ein paar Auroren kommen. Ah, da sind sie schon"

Hagrid warf Dumbledore noch schnell die drei Zauberstäbe rüber, dann schob Dumbledore Harry und seine Schwester in Richtung des Schlosses.


„Nati!", rief Bill, als die drei das Schloss betraten.

„Bill!" Cecilia weinte.

Bill nahm seine Verlobte liebevoll in den Arm und strich ihr beruhigend über den Rücken. „Es wird alles wieder gut. Ich verspreche es dir, Engel."

Harry lachte innerlich. Natürlich wird alles wieder gut. Wir müssen ja nur gegen Voldemort kämpfen, aber sonst ist alles in Ordnung.

Cecilia war mit den Nerven am Ende – sie hatte schreckliche Angst. Noch vor ein paar Stunden war sie eine ganz normale Frau gewesen und nun soll sie ihrem berühmten Bruder das Leben retten.

„Harry, ist alles okay?", fragte Mrs Weasley panisch, während sie und die anderen angehechtet kamen.

„Mir geht's gut. Sie sollten sich auch mal wegen Cecilia Gedanken machen. Ich glaube, sie braucht mehr Hilfe als ich. Ich packe das alleine. Sie noch nicht."


Er stürmte in den Gemeinschaftsraum, wo Ginny, Ron, Hermine und Tonks saßen. Seine Freunde schienen besorgt zu sein. Sie starrten ihn förmlich an.

„Was denn?", blaffte Harry.

„Alles in Ordnung mit dir und Cecilia?", erkundigte sich Tonks.

„Warum wollen eigentlich immer alle wissen, wie es mir geht? Zum letzten Mal: Mir geht es gut. Ich schaffe es alleine und wenn ich Hilfe bräuchte, dann würde ich sie mir holen. Klar?"

„Harry, ich mach mir aber Sorgen um dich. Sei doch nicht immer so egoistisch", fauchte Hermine.

„Hermine, sag mir doch endlich mal was du für Probleme mit mir hast, dann können wir weiterreden."

Er stapfte wütend aus dem Gemeinschaftsraum. Wo soll ich nur hin? Ich geh nicht wieder zu den anderen, draußen spazieren gehen kann ich auch nicht und in dieses dämliche Gästezimmer von Dumbledore will ich auch nicht. Ich bin kein kleines Kind mehr. Ich kann auf mich selber aufpassen. Ich brauche niemanden. Okay, ich gebe zu Cecilia scheint total nett zu sein, aber ich will sie nicht in Gefahr bringen. Mum und Dad hätten bestimmt gewollt, dass es ihr immer gut geht. Ich werde mich für sie opfern, wenn es nötig ist.


Schließlich entschied Harry sich in Dumbledores Gästezimmer zu gehen. Als er die Tür öffnete, saß McGonagall auf einem Stuhl. Es schien so, als hätte sie eine ganze Weile auf ihn gewartet. Ihre Augen sahen wässerig aus.

„Da sind Sie ja, Potter. Professor Dumbledore möchte Sie sehen."

„Ich möchte ihn aber nicht sehen. Richten Sie ihm aus, dass ich die Schule noch heute verlassen werde und nie wieder zurückkehren werde."

„Das können Sie nicht machen!"

„Und ob ich das kann! Ich werde es tun!"

„Das werden Sie nicht!"

„Sie können mir gar nichts verbieten, Professor McGonagall. Ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen."

„Ich verbiete es Ihnen aber! Wo wollen Sie denn auch hin?"

„Bestimmt nicht zu den Dursleys. Ich werde schon etwas finden."

In McGonagalls Augen spiegelte sich eine Mischung aus Angst und Zorn.

„Sie werden jetzt mitkommen. Ihr Pate ließ sein Leben, um Sie zu retten. Wollen Sie ihm wirklich so dafür danken?"

Das war genug des Guten für Harry.

„Ich weiß, dass ich daran Schuld bin, dass Sirius tot ist! Das brauchen Sie mir nicht zu sagen. Meine Eltern starben wegen mir, Nicolas Flamel ist wegen mir tot, Ginny und Hagrid waren wegen mir in Lebensgefahr und wegen mir ist Voldemort zurück! Jetzt soll nicht auch noch Cecilia leiden. Mir reicht es! Ich werde nicht mehr den lieben kleinen Jungen spielen, der auf fast alles hört. Nein! Das hat endlich ein Ende. Ich gehe!"

Während er das schrie, stopfte er all seine Sachen in seinen Koffer.

„Potter, Sie werden nirgendwo hingehen!"

„Oh doch, das werde ich."

„Was ist hier los?", fragte Professor Dumbledore. Er, Lupin, Bill und auch Cecilia standen in der Tür.

„Sieht man das nicht? Ich gehe!"

Lupins Augen weiteten sich vor Entsetzen. „Harry, du darfst nicht gehen", meinte er.

„Ich werde es aber trotzdem machen. Mich interessiert das alles nicht mehr."

„Komm mit mir in mein Büro, dann können wir darüber reden."

„Immer nur dieses Reden. Ich möchte nicht mehr reden. Es geht mir auf die Nerven. Ich weiß inzwischen genug, um zu wissen, dass ich das nicht möchte."

„Machen Sie sich nicht lächerlich, Potter", meinte McGonagall.

Cecilia trat einen Schritt vor. „Bitte geh nicht. Ich hatte zwar gerade furchtbare Angst, aber ich werde auf dich aufpassen."

Harry wollte nicht, dass sie auf ihn aufpasste.

„Mein Entschluss steht fest: Ich gehe!"

„Zwing mich bitte nicht, dich gewaltsam hier zu behalten", bat Dumbledore.

„Ich werde gehen."

Dumbledore hatte versteckt seinen Zauberstab gezückt. Als Harry mit seinem Koffer und Hedwig an ihnen vorbeistapfte hetzte Dumbledore ihm einen Zauber auf den Hals. Harry sackte zu Boden, da er seine Beine nicht mehr bewegen konnte. Lupin fing ihn auf und legte ihn auf das Bett.

„HEBEN SIE SOFORT DIE BEINKLAMMER AUF!", brüllte Harry wütend.

„Es tut mir Leid, Harry, aber ich werde das nicht tun. Erst, wenn wir geredet haben."

„Sind Sie alle eigentlich schwer von Begriff? Ich will nicht mehr quatschen. Ich will nur meine Familie wieder haben. Mehr will und brauche ich nicht." Seine Stimme ging von Zorn in Trauer über.

„Würden Sie bitte alle nun gehen, damit ich mit Harry reden kann?"

Freiwillig verließen McGonagall, Bill, Lupin und auch Cecilia das Zimmer.


„Bitte lassen Sie mich gehen. Ich will hier weg", flehte Harry förmlich.

„Das geht nicht. Es ist zu gefährlich."

„Dann lassen Sie wenigstens Cecilia gehen. Sie sollte ein normales Leben führen dürfen."

„Auch das wird nicht gehen. Du wirst sie gegen Ende des Schuljahres brauchen."

„Warum ausgerechnet am Ende des Schuljahres?"

„Weil Voldemort dich da endgültig töten will. Es wird ihm gelingen, wenn ihr beide nicht zusammen arbeitet."

„Woher wissen Sie das?"

„Das spielt jetzt keine Rolle. Vielleicht bekommt ihr auch eure Eltern und Sirius zurück, wenn alles so klappt, wie ich es mir denke."

„Aber wie-"

„Ich werde es dir noch früh genug sagen. Ich hebe jetzt den Zauber auf. Geh nicht. Ich behalte das Zimmer im Auge."

Er hob den Zauber auf und ließ Harry mit seinen Gedanken alleine.


Vor der Türe wartete Cecilia auf Dumbledore.

„Ist alles in Ordnung mit Harry?", erkundigte sie sich.

„Körperlich ja, aber psychisch, fürchte ich, geht es ihm nicht allzu gut. Er braucht eigentlich nicht uns, aber er braucht seine Eltern, Sirius oder dich. Und weil die ersten drei zur Zeit außer Frage stehen, bitte ich dich, dass du für ihn da bist."

„Natürlich bin ich für ihn da. Er ist doch mein kleiner Bruder."

„Danke. Bitte dräng dich ihm nicht auf. Er wird kommen, wenn er dich braucht."

„Okay."

„Ich werde mit den anderen reden. Sie sollen Harry nicht bemuttern. Sie sollen normal mit ihm umgehen."

Cecilia nickte. „Darf ich zu ihm?"

In diesem Moment krachte es laut in Harrys Zimmer. Cecilia zuckte zusammen.

„Ich glaube das ist gerade keine besonders gute Idee."

„Stimmt. Danke Professor."

Dumbledore schritt anmutig in sein Büro. Cecilia ging zu Bill in ihr gemeinsames Zimmer im dritten Stock.


„Engel, ist alles in Ordnung?", fragte er.

„Es ist alles okay. Wirklich."

„Na dann. Weißt du, ich hatte mir das alles anders vorgestellt."

„Ich auch Darling. Ich auch."

„Äh... Weißt du... Ich wollte dich fragen, ob wir beide noch morgen heiraten sollen."

Cecilia weinte fast vor Freude.

„Das wäre wunderbar! Ich liebe dich!"

„Ich liebe dich auch." Beide küssten sich innig.

„Ich weiß, dass deine richtigen Eltern von Dumbledore getraut wurden. Sollen wir ihn fragen, ob er es auch bei uns tun würde?", flüsterte Bill zärtlich.

Cecilia nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu Dumbledore, der mit den restlichen Weasleys, Tonks, Lupin, McGonagall und Hermine zusammensaß. Dumbledore stimmte zu und Mrs Weasley weinte wie ein Wasserfall.

„Mein Baby heiratet", schniefte sie.

Mr Weasley hatte sie liebevoll in den Arm genommen. Die anderen mussten sich ein Lächeln verkneifen.

„Ich geh Fred und George eine Eule schicken. Kommst du mit Hermine?", fragte Ron.

„Ja, ich komme mit."


Als sie das Lehrerzimmer verlassen hatten, fingen sie laut an zu prusten. Gemächlich gingen sie hoch in die Eulerei.

„Sollten wir es Harry sagen?", fragte Hermine.

„Ich weiß nicht. Dumbledore meinte wir sollen ihn für heute in Ruhe lassen."

„Dann erfährt er es morgen."

„Du Hermine, ich wollte dir schon seit längerer Zeit was sagen, aber es ist irgendwie schwer in Worte zu fassen", stotterte Ron.

Hermine schaute ihn überrascht an.

„Ich habe mich verliebt."

„Hey das ist doch schön. Warum guckst du so bedröppelt?"

Ron lief rot an. „Ich glaube, sie ist in jemand anderen verliebt."

„Sag ihr doch einfach, was du für sie empfindest. Vielleicht erwidert sie ja deine Gefühle."

Ron blieb stehen.

„Ich habe mich in dich verliebt, Hermine."

Jetzt raffte es Hermine endlich und wurde auch rot.

„Oh, nun ja..."

„Du bist in Harry verliebt, oder?"

„Ja, aber du bist mein bester Freund." Augenblicklich wurde sie knallrot, denn eigentlich hatte sie nie vor gehabt Ron diese Tatsache zu erzählen.

„Ich will aber nicht nur dein bester Freund sein. Ich will mit dir zusammen sein! Harry rafft doch nie, dass du in ihn verknallt bist!"

„Ron, sei mir nicht böse, aber ich empfinde nicht mehr als Freundschaft für dich. Ich bin in Harry verliebt und nicht in dich!" Hermine zuckte zusammen. Sie hatte etwas ausgesprochen, was sie schon lange fühlte und doch nie wirklich zugeben wollte.

Schweigend schickten sie die Eule an Fred und George ab.

„Ich bin im Schlafsaal", sagte Ron bedrückt und ließ Hermine alleine zurück.


Am nächsten Morgen herrschte Hektik und gute Laune. Nur Mrs Weasley vergoss ab und zu ein paar Tränen. Harry bekam von dem ganzen Trubel nichts mit. Er lag wütend und traurig zugleich in seinem Bett. Sogar am frühen Nachmittag verließ er dieses nicht. Nach einer ganzen Weile klopfte es an der Türe. Dumbledore trat ein, ohne auf eine Antwort zu warten. Harry versuchte gar nicht erst, sich zu rechtfertigen.

„Habe ich dich geweckt?"

Harry schüttelte den Kopf.

„Das ist gut. Ich weiß, es ist sehr kurzfristig, aber Cecilia und Bill wollen sich in zwei Stunden das Ja-Wort geben. Cecilia würde sich sehr freuen, wenn du dabei ihr und Bills Trauzeuge wärst."

„Ich komme nicht."

„Harry, sei jetzt bitte nicht auf die beiden sauer. Ich habe ihnen gesagt, dass sie dich erst einmal in Ruhe lassen sollen, deshalb war auch seit gestern niemand mehr hier."

„Schön. Ich komme trotzdem nicht."

„Cecilia will ihren einzigen Bruder an diesem wichtigen Tag bei sich haben. Sie mag dich sehr."

Harry drehte sich trotzig um, so dass Dumbledore sein Gesicht nicht mehr sehen konnte.

„Überlege es dir noch mal. Die Zeremonie findet in 1 1/2 Stunden in der Großen Halle statt."

Dumbledore ließ Harry mit seinen Gedanken alleine. Soll ich nun dahin oder nicht? Alleine dieser Gedanke schwirrte ihm im Kopf rum. Es dauerte 1 Stunde und 20 Minuten, bis er sich entschieden hatte: Ich werde hin gehen.


Schnell machte er sich fertig und hechtete in die Große Halle. Zum Glück hatte die Zeremonie noch nicht begonnen. Als Harry sich hinter Bill stellte, lächelte ihn dieser an. Harry schaute sich um: Fred und George waren ebenfalls da. Alle hatten sich schick gemacht. Hermine sah wunderschön aus. Auch sie lächelte ihn an. Mrs und Mr Weasley waren den Tränen nahe.

Plötzlich ertönte der Hochzeitsmarsch. Langsam schritt Cecilia zum Altar. Sie war noch schöner, als bei ihrer ersten Begegnung. Sie trug ein langes weißes Kleid mit Schleppe. Der Schleier war mit Blumenspangen in ihrem hochgesteckten Haar festgemacht. Sie ähnelte einem Engel.

„Wir haben uns heute hier versammelt, um diese beiden in den heiligen Stand der Ehe zu bringen", begann Dumbledore und ein lauter Schluchzer von Mrs Weasley war zu vernehmen.

„Wenn jemand einen Einwand gegen diese Eheschließung hat, so möge er ihn jetzt vorbringen, oder für immer schweigen... Willst du, Cecilia Lily Amalia Potter den hier anwesenden Bill Weasley zu deinem Ehemann nehmen?"

„Ja ich will."

„Und willst du, Bill Weasley, die hier anwesende Cecilia Potter zu deiner Ehefrau nehmen?"

„Ja ich will."

Ginny trug zwei Ringe nach vorne und das Brautpaar steckte sich gegenseitig die Ringe an.

„Diese Ringe sind nur das äußere Zeichen eurer Liebe. Euch verbindet ein unsichtbares Band der ewigen Liebe. Hiermit erkläre ich euch beide zu Mann und Frau. Du darfst die Braut küssen."

Bill küsste Cecilia zärtlich. Die beiden strahlten vor Glück. Mrs Weasley weinte inzwischen hemmungslos. Cecilia und Bill nahmen die Glückwünsche ihrer Freunde entgegen, während Dumbledore einmal in die Hände klatschte und einen Moment später stand ein großer, gedeckter Tisch mit Stühlen mitten in der Halle. Harry gratulierte den beiden zuletzt.

„Danke, dass du gekommen bist. Ich habe schon befürchtet du kommst nicht. Es wäre Schade gewesen, wenn du nicht da gewesen wärst."

Harry nickte. Er glaubte, Cecilias Freude und Glück spüren zu können. Sie ging einen Schritt auf ihn zu und streckte ihre Arme aus. Harry wehrte sich nicht gegen diese Umarmung. Sie kam aus Liebe und nicht aus Mitleid. Harry lächelte, als sie ihn wieder los ließ.

„Ähm, aber ich fürchte, ich habe kein Geschenk für euch."

„Ist doch egal. Geschenke sind überhaupt nicht wichtig."

Harry setzte sich neben Lupin, Cecilia und Bill setzten sich an den Kopf des Tisches. Bill stellte sich sofort wieder hin.

„Nata... ähm, Cecilia und ich möchten uns bedanken, dass ihr alle so kurzfristig Zeit hattet. Eine Hochzeit ohne euch hätten wir uns kaum vorstellen können. Danke."

Alle applaudierten und auch Bill setzte sich wieder hin. Mrs Weasley rannen hier und da noch einige Tränen über ihr Gesicht. Es wurde noch bis spät in die Nacht gefeiert, doch Harry verließ die Gesellschaft schon am späten Nachmittag. Ihm war nicht besonders nach feiern zu Mute. Cecilia und Bill schienen es ihm nicht übel zu nehmen.


Am nächsten Morgen besuchte Hermine Harry in seinem Zimmer.

„Hi. Störe ich?"

„Nee, komm rein."

Harry deutete auf einen Stuhl in der Ecke des Zimmers. Hermine setzte sich.

„Kommst du denn jetzt mit nach London? Wir wollten schon morgen los."

„Ich würde gerne mitkommen, aber ich weiß nicht, was Dumbledore davon hält. Ich durfte ja noch nicht einmal alleine zum Grimmauldplatz und das ist eigentlich ein recht sicherer Ort."

Hermine schaute enttäuscht.

„Aber ich kann ihn ja gleich fragen gehen, okay?"

„Okay. Ich bin im Gemeinschaftsraum."

„Ich komme gleich nach."

Hermine ging lächelnd. Harrys Magen verkrampfte sich. Wie sollte er den Schulleiter fragen, ob er nach London durfte? Sein Herz pochte wie wild, während er die Treppe zu Dumbledores Büro empor stieg. Vorsichtig klopfte er an die Tür.

„Ja bitte."

Harry trat ein.

Dumbledore saß an seinem Schreibtisch. Lupin, McGonagall und überraschenderweise auch Snape saßen ihm gegenüber.

„Oh, entschuldigen Sie die Störung. Ich komme später noch mal wieder", sagte Harry schnell und vermied es Snape anzuschauen.

„Du kannst ruhig bleiben. Wir waren eh grade fertig."

Snape und McGonagall erhoben sich und gingen. Lupin machte Anstalten zu gehen.

„Sie können bleiben, wenn Sie wollen", meinte Harry zu ihm.

„Was kann ich denn für dich tun, Harry?", erkundigte sich Dumbledore.

„Ron, Hermine und Ginny wollten doch morgen nach London fahren. Ich wollte nur fragen, ob ich auch mit darf." Dumbledore zögerte einen Moment.

„Du kannst mitfahren." Harrys Herz machte einen Hüpfer.

„Aber ich möchte, dass jemand aus dem Orden euch begleitet."

„Das mache ich", meinte Lupin sofort.

„In Ordnung, aber Minerva soll euch auch noch begleiten. Sie kann sich in eine Katze verwandeln. So wird es unauffälliger."

Lupin und Harry nickten.

„Gut, dann ist das geklärt. Ich werde Minerva gleich Bescheid sagen. Wir gehen hier morgen am besten gegen 8 Uhr los, damit ihr den Zug um 8.30 Uhr nehmen könnt. Harry, sagst du deinen Freunden Bescheid?"

Harry nickte erneut und ging seinen Freunden davon erzählen.

Written by: LillyAmalia


Zu den Reviews:

laser-jet: Na ja, jeder hatte leider unterschiedliche Ansichten... Und wenn es Leute gibt, die sich mit 15Jahren immer noch wie ein Baby verhalten, dann kommt es zum Eklat... Ist zwar Schade um die Freundschaft gewesen, aber was solls...

An alle anderen: Vielen, vielen Dank für eure lieben Reviews! Fühlt euch geknuddelt!