zu den Reviews:
Freezy (oder auch FreezersGirl55): Tadaaa!Deine Hoffnung erfüllt sich :-) Danke für dein Review!
Elbendrache: dein Review war mit Abstand das ausführlichste :-). Ein live-Review - muss ich auch mal ausprobieren... Schön dass dir meine FF gefällt!
jojo: Du warst derTropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, abdrei Reviews wollte ich updaten... Ich glaube, das danke nicht nur ich dir.'smile'
Disclaimer: siehe Kapitel1
Inhalt: desgleichen...
Anmerkung: So, jetzt da das dritte Review da ist, wird upgedatet! (oder heißt es geupdatet?) In diesem Kapitel wird sich so einiges verändern... Und wie immer bitte ich um Reviews...
Dank: LIDERPHIN...! Meine absolut unschlagbare Betaleserin..! (Meld dich doch mal wieder 'auf Knien lieg')
Und die Striche sind wie immer die Naht zwischen den einzelnen POVs...
Tausend Nächte und ein Flett
Kapitel 2
Spät abends wälze ich mich auf meinem Lager herum und kann einfach nicht einschlafen. Seit diese Schönheit von einer Elbin heute Mittag auf mich zugekommen ist, schlägt mein Herz Kapriolen und ich habe mehr zum Nachdenken als die letzten 29 Jahre, einschließlich Sauron.
Ach, es hat keinen Zweck! Ich schlage meine Decke zurück und gehe an den Rand des Fletts.
Durch die Baumkronen schimmern stellenweise ein paar Sterne hindurch.
Leise murmele ich eine Anrufung an Elbereth vor mich hin. „A Elbereth Gilthoniel, silivren penna miriel, o menel aglar elenath..."
Mein Herz kommt ein bisschen zur Ruhe. Wirklich, in diesen elbischen Liedern stecken immer Überraschungen... ich liebe es.
Und Arwen.
Diese Stimme in meinem Inneren klingt wie eine Mischung aus Elrond, Gandalf, meiner Mutter und irgendwas anderem. Sie ist immer so verflucht ehrlich.
Normalerweise kann ich immer schnell einschlafen; auch wenn Elben eigentlich auch ohne Schlaf leben könnten. Aber ich liebe diese Stunden, in denen man nichts mitkriegen muss, in denen man auf eventuelle Fragen keine Antwort geben muss, weil man ja schläft... Der Schlaf ist wirklich eine gute Einrichtung.
Jedenfalls kann ich diese Nacht nicht einschlafen. Stundenlang wälze ich mich herum, und hoffe, dass es Aragorn nicht stört, während ich mich frage, ob es denn überhaupt eine klitzekleine Chance gibt, dass er mich vielleicht so ein bisschen... mögen würde.
Irgendwann sehe ich, wie Aragorn aufsteht und an den Rand meines Fletts geht. Anscheinend hat es ihn doch gestört.
Nach einer Weile höre ich dank meiner Elbenohren leise Bruchstücke der alten Anrufung Elbereths, und ich wiederhole mich gern: Aragorn kann wundervoll singen!
Ganz leise summe ich irgendwann mit.
Was war das?
Summt da jemand mit?
Arwen?
Schläft sie etwa noch nicht?
Langsam wende ich mich um, und tatsächlich, Arwen liegt mit geschlossenen Augen auf ihrem Lager und summt. Wunderschön.
Ich sehe sie einfach an. Sie sieht so... friedlich aus.
Dann, irgendwann, schlägt sie die Augen auf.
Wie lange beobachtet er mich schon?
Nicht, dass es mir etwas ausmachen würde, ich wüsste nur gern...
„Wie lange steht ihr schon da?" Die Frage ist mir einfach so entschlüpft.
„Seit ich euch mitsummen hörte." Oh nein. Er hat gehört, wie ich summe?
Naja, eigentlich ist das ja gar nicht so schlecht...
Ich stehe auf und komme auf ihn zu. „Ich konnte nicht schlafen.", sagen wir wie aus einem Mund und lachen los.
„Und warum konntet ihr nicht schlafen?", frage ich, als ich mich wieder beruhigt habe.
Er sieht woanders hin. „Ich... habe nachgedacht."
„Und worüber?"
Warum muss sie so verfängliche Fragen stellen?
Was soll ich jetzt bitte antworten? Über uns? Über die Kapriolen meines Herzens? Bitte, ich will mich nicht schon wieder blamieren!
Aber damals habe ich mich doch gar nicht blamiert, für sie war es der schönste Augenblick ihres bisherigen Lebens...
Na dann los, Aragorn, trau dich. Eine bessere Chance wirst du wahrscheinlich nie wieder bekommen. Ich hole tief Luft.
„Darüber, dass ich den ganzen Tag schon ganz wirr im Kopf bin. Darüber, dass mich kein anderes Wesen Mittelerdes mich so zum Nachdenken anregt wie du." Ganz unbewusst habe ich die steife Form abgelegt. „Darüber, dass ich, wenn ich dich sehe, auf einmal Angst habe, mich fürchterlich zu blamieren. Darüber, dass ich... dich liebe."
Ich bin sprachlos.
Mein größter Wunsch, von dem ich glaubte, er sei unerfüllbar, ist in Erfüllung gegangen.
Aragorn mag mich nicht nur, er... liebt mich?
Und meines Wissens hat er keinen Grund, zu lügen.
In diesem Augenblick wird mir bewusst, dass er mich beinahe ängstlich ansieht. Ich muss irgendwie reagieren. Und eine bessere Gelegenheit werde ich nie bekommen.
„Dann... hast du... dieselben Gedanken wie ich." Ich denke, es wäre unpassend, in so einer Situation noch auf diesem steifen „Ihr" herumzureiten.
Auf einmal geht mir auf, dass er ein gutes Stück größer ist als ich.
„Wirklich?", fragt er mit brüchiger Stimme.
Kann das denn wahr sein?
Mein größter, aber bis jetzt unerfüllbar geglaubter Wunsch geht in Erfüllung?
Arwen liebt mich auch?
Mein Herz klopft zum Zerspringen.
Und dann stehen wir auf einmal ganz nah zusammen. Meine Hände liegen ohne mein Zutun an ihren Wangen.
Dann beuge ich mich hinunter zu ihr und unsere Lippen finden sich.
Meine Hände streichen über ihr wunderschönes schwarzes Haar, ich halte sie ganz fest, als ob ich sie nie wieder loslassen will.
Um ehrlich zu sein, will ich das auch nicht.
Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so glücklich sein könnte.
Ich vergrabe meine Finger in seinem weichen dunkelbraunen Haar. Mir ist noch nie aufgefallen, was für wunderbares Haar er hat.
„Arwen...", haucht er in einer kurzen Atempause. „Oh Arwen..." Nie hat sich mein Name schöner angehört als aus seinem Mund.
Nein, halte mich ganz fest, für alle Ewigkeit, denke ich, als er sich endlich ein wenig von mir löst. Für alle Ewigkeit.
In diesem Augenblick fällt mir ein, dass er ja nicht alle Ewigkeit vor sich hat.
Für einen Elben ist es eine kurze Zeit, die er noch zu leben hat, auch wenn er ja länger lebt als die meisten anderen Menschen.
Bei dem Gedanken werden meine Augen feucht.
„Arwen! Was hast du?" Ich lehne mich an ihn. „Ich will es vergessen, jedenfalls für den Moment.", antworte ich und überlasse mich voll und ganz seinen Küssen.
Wir liegen eng aneinander gekuschelt, und ich versuche (wieder einmal) zu schlafen. Eigentlich hätte ich gedacht, dass mir jetzt eigentlich nicht mehr so viel im Kopf herumgehen sollte, aber das genaue Gegenteil ist der Fall.
Elrond hat mir damals, als er erraten hatte, dass seine Tochter einen Verehrer mehr hatte, mehr als deutlich gemacht, dass er eine Verbindung Arwens mit einem Sterblichen nicht gutheißen würde.
Was wird er sagen, wenn er davon erfährt?
Und wie soll das mit uns weitergehen?
Ich meine, meine Lebensspanne muss einem Elben unglaublich kurz erscheinen! Und Arwen ist eine Elbin... Wenn ich sterbe, ist sie immer noch „ein junges Mädchen".
Und was ist, wenn, wie ich damals gesehen habe, das letzte Schiff Mittelerde verlässt?
Sie wird sicher mit fortgehen. So wichtig kann ich ihr nicht sein, dass sie meinetwegen ihre Heimat, ihre Welt aufgibt.
Worauf habe ich mich da nur eingelassen!
Ach ist das schön, mit ihm einfach so zusammenzuliegen! Eigentlich sollte ich jetzt etwas weniger zum Nachdenken haben – Fehlanzeige.
Was wird Vater sagen, wenn er von uns erfährt?
Ok, das ist eigentlich einfach. Er wird mich einfach anschauen, mit so einem stillen Vorwurf in seinem Blick – von wegen, ich verrate mein Volk usw. Dann wird er mich fragen, ob ich mir das auch gut überlegt habe, was ich mit nein beantworten werde.
Das müsste ihn zur Weißglut treiben.
Naja gut, aber irgendwann wird er in die unsterblichen Lande segeln, und er wird erwarten, dass ich mitkomme. Tja, und das ist der Punkt, an dem ich mir überhaupt nicht sicher bin.
Ich meine, ich kenne Aragorn doch noch gar nicht so lange, und die meiste Zeit hatte ich sowieso keinen Kontakt mit ihm.
Gut, aber darüber denke ich nach, wenn es soweit ist.
Worauf habe ich mich da nur eingelassen!
Jaaa, ok, im Moment ist es gerade viel zu früher Morgen, die Vögel zwitschern, die Elben singen, und Arwen liegt da und schläft noch. Und ich sitze irgendwo auf diesem Flett herum und schenke weder den Vögeln noch den Elben Aufmerksamkeit.
Also, ich meine jetzt alle Elben außer Arwen.
Ich bin gerade dabei, mir ihr Gesicht so gut wie möglich einzuprägen, weil ich die dunkle, erschreckende Ahnung habe, dass dieser Morgen nicht ewig andauern wird und ich irgendwann eventuell mal wieder gehen müsste.
Irgendwie ist das ein sehr klischeehaftes Bild: Zwei Wesen lieben sich, ihr Vater ist dagegen, er muss in die Welt hinausziehen um das Böse zu bekämpfen und sie bleibt zuhause und denkt unaufhörlich an ihn.
Jedenfalls hoffe ich, dass sie das tun wird.
Jetzt befallen mich auf einmal Zweifel, ob das hier wirklich das Richtige ist, was ich tue. Ich meine, ich hab so überhaupt keine Ahnung mit Frauen, und dabei ist es vollkommen egal, ob es nun eine Menschenfrau, eine Elbenfrau oder auch... eine Hobbitfrau ist.
Was hab ich da eben gesagt?
Eins steht auf jeden Fall fest: Ein gemeinsames Leben mit ihr ist ebenso unwahrscheinlich wie ein Leben ohne ihr. Tja, und da befinde ich mich in der Bredouille.
Habe ich schon mal gesagt, dass mich diese Frau mehr zum Nachdenken bringt als alles in den letzten 29 Jahren meines Lebens, einschließlich Sauron?
Egal, dann wiederhole ich mich eben!
Ich wache auf und stelle fest, dass die vergangene Nacht doch kein Traum war. Als Beweis sitzt Aragorn am anderen Ende des Fletts und beobachtet mich.
„Guten Morgen!", sage ich. Er lächelt zur Antwort, und wieder habe ich das Gefühl, dass mein Magen die Heimat unzähliger Schmetterlingskolonien geworden ist.
Ich stehe auf und schaue nach, ob ich eventuell noch Vorräte da hab, ansonsten müsste ich wieder zu Omi, das würde ich gern noch ein bisschen hinauszögern. Den Valar sei Dank hab ich noch einen kleinen Rest Lembas, gerade genug für zwei Verliebte mit Heißhunger.
Aragorns Augen leuchten, als ich ihm seinen Anteil gebe.
„Ich wollte schon fragen, ob du nicht was zu essen hast.", sagt er ein bisschen verlegen.
Während wir essen, frage ich ihn (natürlich mit vollem Mund – Omi wäre entsetzt) über seine Abenteuer aus.
Anscheinend hat er hauptsächlich gegen das Böse gekämpft, nebenbei noch ein paar Bekanntschaften geschlossen und ein paar Königen gedient.
Alles sehr heldenhaft.
Ok, er ist ja auch (m)ein Held!
Alles in allem hat er in seinem kurzen Leben mehr erlebt als ich in meinem langen Leben.
Ich hätte nie gedacht, dass es sie interessiert, was ich in den letzten Jahren getrieben habe. Aber ich hätte ja auch nie gedacht, dass sie mich mag.
Ich beende meine Geschichten, und auf einmal wird es wieder still auf dem Flett. Dann frage ich sie, was sie diese ganzen Jahre so gemacht hat, und so vergeht der Vormittag.
Um ehrlich zu sein (und das bin ich ja immer!), habe ich keine Ahnung, wie lange diese Beziehung dauern wird. Ich nehme mir einfach vor, die nächste Zeit (mein restliches Leben) nur noch für den Moment zu leben und keine Pläne zu machen.
Halt. Hier drin funktioniert das vielleicht, aber sobald ich wieder gegangen bin, holen mich meine Aufgaben wieder ein, und damit leider auch die Pläne.
Man könnte als Lösung sagen: Kein Problem, bleib doch für immer hier. Das geht nicht, weil Galadriel mich nicht mag. Glaube ich zumindest. Oder vielleicht weiß ich es auch. Ach keine Ahnung - ich lasse einfach alles auf mich zukommen, in Ordnung, böse kleine Stimme?
Nein? Auch gut.
„He" Ich schrecke auf und sehe Arwen an. „Ich war..." „...in Gedanken", beendet sie meinen Satz. „Das bist du oft." Ich lächle ein wenig verlegen.
„Ich habe auch nachgedacht", beginnt sie nach einer Weile. „Galadriel wird unsere Verbindung nicht unbedingt... gutheißen, wenn du verstehst, was ich meine..." „Sie mag mich nicht.", stelle ich fest. „Da liegst du falsch, sie hat große Hochachtung vor dir." Ich sehe sie ungläubig an, aber Arwen fährt ungerührt fort: „Sie will es sich bloß nicht mit meinem Vater verderben... Jedenfalls denke ich, es wäre besser, wenn wir sie erst informieren, und dann eine Zeitlang weggehen."
„Einverstanden", sage ich perplex. „Aber können wir das mit dem Informieren auch weglassen?" „Ach komm schon! Sie ist immerhin meine Großmutter, und ich vertraue ihr und liebe sie... auch wenn es nicht so aussieht... Jedenfalls weiß ich, dass sie uns nicht verraten wird, so viel steht fest."
Ich schaue immer noch skeptisch drein. „Also gut. Und wohin sollen wir gehen?"
„Ich dachte, ich könnte dir ein paar meiner Lieblingsplätze von Lórien zeigen... Cerin Amroth, zum Beispiel. Das ist ein schöner Hügel."
So sicher, wie ich mich vor Aragorn gegeben habe, was Omi betrifft, bin ich mir überhaupt nicht. Ich atme tief durch, bevor ich das Empfangsflett betrete, das, wie ich sehr wohl registriere, immer noch nicht das ordentlichste ist. Peinlich, peinlich...
Omi hat uns anscheinend gehört, jedenfalls ist sie sehr schnell da und begrüßt uns.
„Hallo, ihr Lieben. Habt ihr schon zu Mittag gegessen? Kommt rein!" Sie hat wohl heute ihren guten Tag, sonst lädt sie mich nie zum Essen ein.
Aragorn wirft mir einen etwas panischen Blick zu (Er glaubt anscheinend immer noch, dass Omi ihn nicht mag. Um ehrlich zu sein, wäre mir das lieber als... NEIN, Arwen, das denkst du jetzt NICHT!)
Bei Tisch ist es still. Zu still, als dass Omi es nicht bemerkt hätte. „Sagt mal, was ist denn in euch gefahren?", wetterte sie nach einer Weile los. „Was ist denn passiert, dass ihr alle dasitzt und schweigt, als hätte euch Manwes Fluch selbst getroffen?"
Aragorn und ich sehen uns an. Seine Augen drücken ergebene Zustimmung aus. Ich hole tief Luft. Wie bringe ich es ihr am schonendsten bei?
„Aragorn und ich sind zusammen.", platze ich raus.
Man sagt immer, bei den Elbensei nichts unmöglich, aber diese Stille kann einfach nicht natürlich sein. Ein Glück, dass Opa nicht da ist.
Dann senkt Omi ergeben den Kopf. „Irgendwann musste es ja mal geschehen.", meint sie nur. Jetzt bin ich vollkommen aus der Fassung gebracht. Ich habe einen Aufstand erwartet, eine Schimpfkanonade, Drohungen, Bitten, was weiß ich alles, aber keine Kapitulation.
„Ääh... was heißt das jetzt konkret für uns?", fragt Aragorn schüchtern.
Irgendwie habe ich jetzt den Faden verloren. Bei der Nachricht habe ich von Galadriel einen Aufstand erwartet, eine Schimpfkanonade, Drohungen, Bitten, was weiß ich alles, aber absolut keine Kapitulation!
Galadriel seufzt.
„Dass ich euch an Elrond ausliefern werde, der euch bestimmt sofort in Mandos Hallen befördern wird, wenn er das erfährt... Ich mach doch nur Spaß!", fügt sie angesichts unserer panischen Mienen hinzu. (Ich meine hier unsere Gesichtsausdrücke, nicht die Minen von Moria, klar?)
„Nein, ich werde Elrond nichts sagen, ich schwör's euch! Aber es wäre vielleicht nicht ganz falsch, wenn er es innerhalb der nächsten hundert Jahre erfahren würde, denn sonst heiratet ihr auf einmal und er hat keine Ahnung..." Wir alle drei kichern los bei der Vorstellung eines überraschten Elronds.
Äh, Moment... Galadriel, die nobelste, mächtigste usw. Elbin kichert? Na von mir aus...
„Also, versprecht mir bitte, dass ihr es ihm erzählt!", verlangt sie, nachdem sie sich beruhigt hat. Arwen und ich erheben die Hand zum Schwur. „Wir schwören!"
„Dann ist es beschlossen." Galadriel erhebt sich. „Ich wünsche euch noch einen schönen Aufenthalt hier in Lórien. Arwen, ich muss noch mal kurz mit dir reden."
Immer, absolut immer wenn ich in letzter Zeit hier bin, muss sie mich um ein Gespräch unter vier Augen bitten.
„Arwen, ich möchte dich bitten, dass du darauf achtest, wie weit du es kommen lässt. Wenn du diesen Weg einschlägst, stehst du eines Tages zwischen deiner großen Liebe und deinem Volk, deiner Familie, deiner Welt. Ich will dir ja nichts vorschreiben, aber bitte, bitte überdenke diese Situation in Ruhe."
Ich seufze.
„Omi, ich bitte dich, das hat doch noch Zeit! Solange er hier ist, kann ich sowieso nicht denken." Galadriel hebt eine Augenbraue. Wie ich sie hasse! „Ich verspreche dir, wenn ich zurück nach Imladris gehe, werde ich es überdenken und Vater erzählen. Ich schwöre."
„Mehr kann ich wohl nicht von dir verlangen.", seufzt meine ach so geliebte und gehasste Großmutter.
„Ja, so sehe ich das auch.", meine ich. „Kann ich jetzt bitte wieder zurück?"
„Was hat sie gewollt?", fragt Aragorn sofort, sobald wir außer Hörweite, also ziemlich weit entfernt sind. „Sie sagte, ich sollte alles gründlich überdenken, weil ich irgendwann zwischen dir und meinem Volk stehen werde. Ich habe ihr versprochen, das zu tun, sobald ich wieder klar denken kann, was im Augenblick absolut nicht der Fall ist. Aber ich bin wirklich froh, dass wir das jetzt hinter uns haben."
„Warum kannst du nicht klar denken?", fragt er neugierig.
„Weil du mich vollkommen durcheinander bringst.", kontere ich. Oh ihr Valar, ich kann wirklich nicht klar denken! Andererseits...
„Tja, da haben wir wohl eine Gemeinsamkeit.", stellt er sachlich fest, aber seine Augen glitzern spitzbübisch.
„Wie kannst du nur so sachlich bleiben!", rufe ich gespielt empört und versetzte ihm einen freundschaftlichen Stoß.
„Oh, Hilfe, die schreckliche Elbin greift mich an!", ruft er theatralisch und stolpert ein paar Schritte zurück. „Oh, wer kann einen armen, hilflosen Waldläufer nur ein bisschen unter die Arme greifen?"
Ich setze ihm spielerisch nach, und bald jagen wir wie zwei verrückt gewordene Kleinkinder durch ganz Caras Galadhon. Oder auch CG, wie man's nimmt.
„Aus!", japse ich irgendwann. „Aus, ich kann nicht mehr! Bitte!" Aragorn dreht sich grinsend um. „Schon müde?" „Kein Kommentar!" Ich lehne mich an einen Baum und ringe nach Luft. „Ich bin halt kein Waldläufer!"
„Daran hege ich nicht den geringsten Zweifel." Wütend sehe ich ihn an, aber mein Wut verschwindet schnell angesichts seiner... äh...Süßheit? Kann man das so sagen?
„Komm", sage ich müde. „Wir wollten doch eine Reise durch Lórien machen, oder nicht? Ich finde, wir könnten langsam, langsam aufbrechen, nur für den Fall, dass Omi ihre Meinung noch ändert..." Das bringt ihn augenblicklich zur Vernunft.
„Gut, dann aber lo..." „LANGSAM.", betone ich noch einmal.
„Also gut"
ihr wisst, was ihr zu tun habt, ja...? Ohne Reviews kein Update. Das nächste Kapitel wird übrigens das letzte sein, nicht, dass hier jemand seine Hoffnungen zu hoch schraubt oder so. Und: das nächste Update könnte ein bisschen länger dauern, da ich demnächst zweimal länger wegfahre (hey, ich hab jetzt immerhin meine wohlverdienten Ferien!) und nicht weiß, ob ich dazwischen dazu komme. Das soll euch aber keinesfalls am Reviewen hindern...
