zu den Reviews:

Elbendrache: Uff, das nenn ich ausführlich! Und ja, das ist leider das letzte Kapitel... ich arbeite an anderen FFs, versprochen...!

Freezy: Hat dein Freund dich ganz gelassen? 'g' Vielen Dank für's Review!

jojo: Danke sehr! Diese drei Wörtchen mag ich wirklich, besonders im Zusammenhang mit einer meiner FFs...

Silberlicht: Schöner Nick 'smile'. Ich stimme dir voll und ganz zu: Aragorn sollte froh sein, so eine Schwiegergroßmutter zu haben 'g'. Danke für dein Review!

sundayshine: Ui, die 'Werbung' zeigt Wirkung... 'g' hätt ich nicht damit gerechnet! Schön, dass dir meine Story gefällt, und danke für dein Review!

amarie: Jaja, an diese Tatsachen sollte man hier nicht denken... Schön, dass es dir trotz 'teenlovestory' gefällt!


Disclaimer: Siehe Kapitel1...

Inhalt: Siehe Disclaimer...

Anmerkung: Ich sollte öfters in den Urlaub fahren, während ich an einer längeren Story bastle 'g'. Gleich 6 Reviews insgesamt... Mich haut's vom Hocker...
Hier habe ich die Unterhaltung von Aragorn und Arwen auf dem Cerin Amroth eingebaut - ich hoffe, ich konnte sie gut genug 'abschwächen', damit sie in den Stil meiner Story passt...

Dank: Ich danke immer noch Liderphin, meiner unschlagbaren Beta 'knuddel'

Strich POV-Wechsel, wie gehabt.


Tausend Nächte und ein Flett

Kapitel 3

ca. eine Woche, zwei Tage, drei Stunden, vier Minuten und fünf Sekunden später

„Achtung, gleich sind wir da!" Arwen hält mir die Augen zu und führt mich durch das Unterholz. Nach kurzer Zeit bleibt sie stehen. Ich spüre direkt, dass sich das Blätterdach über uns gelichtet hat und wir über eine Lichtung gehen und auf einen Hügel hinaufsteigen.

Auf einmal nimmt sie die Hände von meinen Augen und vor mir tut sich eines der schönsten Bilder auf, die ich jemals gesehen habe.

Wir stehen auf der Kuppe einer großen Erhebung, von der wir über den ganzen Wald sehen können. Da wir von Osten gekommen sind, ergießt sich das Abendrot direkt über die goldenen Mallorn-Kronen und taucht alles in ein zauberhaftes Licht. Außer uns ist niemand hier, nur die Vögel singen leise.

Ich bin gefangen in diesem Anblick, bis die Sonne sich hinter den Horizont senkt, die Farben verblassen und der Zauber erlischt.

Nach einer zeitlang wende ich mich zu Arwen um. „Danke, dass du mir das gezeigt hast.", flüstere ich und lehne meinen Kopf an ihre Schulter. „Vielen Dank"


Wir stehen nur da, aneinandergelehnt und stumm und beobachten die Dämmerung, die sich über den goldenen Wald hinabsenkt wie ein Seidentuch. Die Vögel verstummen, es wird ganz still; der Abendstern blinkt auf. Der schönste Augenblick meines bisherigen Lebens ist vorübergegangen.

Auf einmal kommt mir ein Gedanke. „Aragorn"

„Ja?"

Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.

„Warst du schon mal... verliebt?"

„Du meinst, in jemand anderen als dich?"

Mein Herz macht einen großen Satz. „Ja"

Er schüttelt den Kopf. „Die ganzen Jahre habe ich die Hoffnung in mir herumgetragen, dass wir uns eines Tages wiedersehen. Sie hat mich das Unmögliche versuchen lassen, hat mich durchhalten lassen, wenn die Nacht am dunkelsten war. Sie hat mich alles ertragen lassen, und nun hat sie sich erfüllt. Es gab keinen Tag, an dem ich nicht an dich gedacht habe, und es wird nie einen geben."

Ich habe geglaubt, der schönste Augenblick meines Lebens wäre eben gewesen, doch ich stelle fest, dass das ein Irrtum war. Der schönste Augenblick ist dieser hier, unter dem frühen Nachthimmel auf dem Cerin Amroth.


Ich hätte niemals geglaubt, dass ich einmal aussprechen würde, was mich die Jahre so bewegt hat. Am allerwenigsten ihr gegenüber, doch nun habe ich es getan und sogar die richtigen Worte gefunden.

„Ich werde niemals eine andere lieben als dich.", flüstere ich. Ich höre ein leichtes Schluchzen und sehe erstaunt auf. Arwen laufen Tränen übers Gesicht. „Was hast du denn?", frage ich bestürzt. Sie lächelt mich glückselig an. „Ich... dich! Es war mein sehnlichster Wunsch, dich diese Worte einmal sagen zu hören, und nun hast du ihn erfüllt." Sie wischt sich die Tränen weg. „Ich schwöre dir, Estel, niemals sollst du an meiner Liebe zu dir Zweifel haben. Ich werde dich immer lieben."

Unsere Lippen finden sich, und wieder stehen wir eng umschlungen auf der Hügelkuppe.

Endlich lösen wir uns voneinander. Arwens Blick wandert nach Osten; in der Ferne kann ich einen Schatten ausmachen, von dem jedes Licht verschluckt wird.

„Dunkel ist es dort im Schatten,", meint Arwen, „und doch bin ich von Herzen froh; denn du, Estel, wirst einer derer sein, deren Tapferkeit ihn vernichtet."

Ihre Prophezeiung erschreckt mich ein wenig. Alles, was ich will, ist, auf ewig mit Arwen zusammenzusein, nichts weiter.

„Ich kann es nicht voraussehen, und wie es dazu kommen wird, weiß ich nicht. Doch wenn du Hoffnung hast, will ich auch hoffen; und den Schatten weise ich weit von mir. Aber auch die Dämmerung ist nichts für mich, denn ich bin sterblich." Erst während ich es ausspreche, wird es mir voll und ganz bewusst. „Und wenn du zu mir halten willst musst auch du der Dämmerung entsagen."


Endlich ist es ausgesprochen, was wir beide wissen. Er ist sterblich, und ich lebe für die Ewigkeit, wenn ich mich nicht für ein sterbliches Leben entscheide. Ich weiche seinem Blick aus und sehe nach Westen, in die Dämmerung. Was willst du, frage ich mich. Welche Trennung für die Ewigkeit ziehst du vor?

Vater... Aragorn... Ich liebe sie beide so sehr. Auch, wenn man mir die Liebe zu meinem Vater nur in den seltensten Fällen ansieht.

Aber wie viele Jahre war ich jetzt bei meinem Vater? Und wie viele habe ich mit Aragorn vor mir?

Meine Wahl fällt, als ich seinen Blick auf mir spüre. Niemals könnte ich ihn verlassen.

„Ich halte zu dir, Dúnadan," Bei seinem neuen Spitznamen hebt er eine Augenbraue. „Und wende mich ab von der Dämmerung." Demonstrativ drehe ich mich zu ihm um und verschränke die Arme, kann aber nicht verbergen, wie mir wieder Tränen in die Augen steigen. „Doch dort liegt das Land meines Volkes und die alte Heimat meiner Sippe."

„Du musst das nicht tun." Aragorns Stimme ist rau. „Ich würde es mehr als verstehen, wenn du dorthin gingst."

Warum macht er es mir mit seinem Verständnis nur so schwer?


„Ich meine", setze ich an, doch dann bemerke ich, dass ich alles, was ich meine, schon gesagt habe. Jetzt liegt es an ihr.

Endlich macht sie wieder den Mund auf. „Ja, das würdest du. Doch ich würde es nicht. Ich würde es für immer bereuen, wenn ich mich zur Dämmerung hin wenden würde. Doch du darfst dich deswegen auf keinen Fall schuldig fühlen", fährt sie fort, als sie meine bedrückte Miene sieht. „Es ist ganz allein meine Entscheidung."

„Wenn du meinst." Ich weiß, dass ich dieses Schuldgefühl nie wirklich loswerden werde.

Wir lächeln uns an. Langsam glaube ich, dass mindestens unsere Lippen magnetisch sind, ständig ziehen sie sich an.


„Ich will nicht, dass du gehst." Die üblichen Worte einer Liebenden, deren Geliebter hinaus in die weite Welt voller Gefahren zieht.

„Ich auch nicht.", meint Aragorn munter, während er seine Sachen packt. Doch das ist er nur, um mir den Abschied zu erleichtern. Zärtlich sieht er mich an.

„Ich werde es dir nie verzeihen, solltest du nicht zurückkehren."

Er legt seinen Finger auf meine Lippen. „Sag so etwas nicht, Liebste. Wage es nicht einmal, daran zu denken! Ich komme wieder, und wenn ich dafür quer durch Mordor spazieren müsste mit einerleuchtenden Laterne in der Hand – ich komme wieder!"

Ich weiß, dass er eigentlich sowieso viel zu lange geblieben ist, aber trotzdem kommen mir die gemeinsamen Monate mit ihm viel zu wenig vor. „Na dann ist ja gut.", meine ich scherzhaft und finde mich in einer schon fast erdrückenden Umarmung wieder.

„Ich kann es kaum glauben, dass ich dich allein mit der Nachricht für meinen Vater lasse.", murmle ich in sein Ohr.

„Untersteh dich und überquere jetzt das Nebelgebirge!" Aragorn löst sich von mir und sieht mich streng an. „Das ist um diese Jahreszeit und bei der gegenwärtigen Lage viel zu gefährlich!"

„Jaja, ich weiß, ich gehe erst nächstes Frühjahr." Seufzend lehne ich mich an ihn. „Wann werden wir uns wohl wiedersehen?"

„Keine Ahnung", gibt Aragorn offen zu. „Aber ich werde die Zeit bis dahin freudig ertragen, voller Vorfreude."

Ich lächle und drücke ihm einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze. Und ehe ich mich versehe sind wir in einem innigen, leidenschaftlichen Kuss versunken. Ich weiß, dass es für lange Zeit der letzte sein wird.

Nach einiger Zeit lösen wir uns wieder voneinander. Widerwillig natürlich, aber wir können ja schließlich nicht ewig am Waldesrand stehen und uns küssen – auch wenn wir's gern täten.

Ein letzter zärtlicher Blick, ein letztes „Lebwohl" – und schon ist er hinausgetreten in den Sonnenschein. Er hält einen Augenblick inne, wendet sich noch einmal kurz zu mir um, wirft mir eine Kusshand zu; und dann stiefelt er durch das hohe Gras in Richtung Norden, auf zu neuen Abenteuern.

Ich sehe ihm noch lange nach, auch als ich ihn längst nicht mehr sehen kann und die Dämmerung sich langsam über den goldenen Wald senkt. Abendstern, beschütze ihn auf seinen Wegen, bete ich stumm zum ersten Stern der Nacht, dann wende ich mich um und klettere etwas waldeinwärts für die Nacht auf ein Flett.

Ich hoffe nur, mein Vater bringt ihn nicht um, wenn er von uns erfährt.


so. Das war's. Ich hoffe, es hat euch gefallen... Ich trage den Gedanken mit mir herum, in diesem Stil noch die Unterhaltung von Aragorn und Elrond zu schreibseln - was meint ihr, meine tollen Leser und Reviewer? Soll ich oder soll ich nicht?