Hey ihr Lieben,
Erst einmal einen großen Dank an unsere Leser und diejenigen, die uns geschrieben haben, was sie von dem ersten Kapitel gehalten haben -wink-
Hier ist auch schon Kapitel 2 und Kapitel 3 folgt auch sogleich -lach- Wir würden uns freuen, wenn ihr uns schreibt, was ihr davon haltet...
Viel Spaß beim Lesen wünschen euch
Harry & Hermine
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Kapitel 2 – Petunia
Harry lag da und atmete tief ein und aus. Langsam beruhigte er sich wieder und die Bilder seines Traumes verblassten allmählich. Er stand auf, ging an sein Fenster und öffnete es langsam. Eine kühle Brise wehte in sein Gesicht und die Bilder seines Traumes verschwanden nun vollends.
‚Es war doch jede Nacht das gleiche!', dachte Harry während er seine Stirn gegen den Rahmen seinen Fensters lehnte, wodurch seine aufsteigenden Kopfschmerzen ein wenig gelindert wurden.
Immer wieder sah er das schreckliche Szenario vor sich. Er konnte das Geschehene einfach nicht vergessen. Immer wieder durchlebte er die letzten Sekunden im Leben seines Paten und konnte einfach nicht aufhören, die Bilder, die ihn doch so sehr mitnahmen, zu verdrängen.
Harry versuchte immer wieder, vor dem schlafen gehen seinen Geist zu leeren, so wie es ihm sein Zaubertranklehrer Professor Snape versucht hatte beizubringen, doch immer wenn er eingeschlafen war, fing der Traum von vorne an, als wartete er darauf, nur erneut zu vor seinem inneren Auge abzulaufen, und so musste er alles erneut durchleben – Nacht für Nacht.
Harry horchte auf, als er merkwürdige Geräusche an der Tür hörte. Er wandte sich um und starrte seine Zimmertüre an, als könnte er dadurch die Geräusche vertreiben.
Als er jedoch leises Geflüster hörte, schlug sein Herz schneller und blitzschnell rannte Harry zu seinem Bett und zog den Zauberstab unter seinem Kissen hervor. Er hatte die Tür schon fast erreicht, als er die Stimmen etwas deutlicher hörte, doch er verstand noch nicht, was sie sagten.
Er streckte die Hand nach dem Türgriff aus, als...
„Harry, Harry, bist du wach?" Ein kurzes Klopfen folgte diesen Worten und Harry wusste, dass er diese Stimme kannte.
„Professor Lupin?", fragte er überrascht und öffnete die Tür mit einem Ruck, den Zauberstab immer noch erhoben. Ihm standen mehrere bekannte Gesichter gegenüber.
„Wir sind gekommen, um dich hier raus zu holen!" Harry blickte etwas verwirrt in die Gesichter von Remus Lupin, Mad-Eye Moody und Nymphradora Tonks, die ihn nun alle breit anlächelten.
„Packst du deine Sachen zusammen, Harry, dann können wir gleich aufbrechen!"
Langsam nickte Harry mit dem Kopf und zog wortlos seinen fast vollständig gepackten Koffer – er hatte sich kaum die Mühe gemacht, ihn auszuräumen, zu sich heran.
„Ich muss bloß noch schnell meine Schulsachen einpacken", murmelte er kaum hörbar.
„Wir gehen schon mal nach unten, Harry, und schreiben einen Brief an deine Tante und Onkel, damit sie Bescheid wissen, wo du bist!"
Als alle den Raum verlassen hatten, lies Harry sich erst mal auf sein Bett sinken. Die ganzen Ferien über hatte er immer wieder Briefe von seinen Freunden bekommen, in dem sie ihm von einem baldigen Besuch einiger Zauberer berichteten. Normalerweise hätte er sich darauf gefreut, seine Freunde wieder zu sehen und aus dem Ligusterweg weg zu kommen, doch dieses Mal war es etwas anderes.
Die Dursleys hatten ihn zur Abwechslung endlich in Ruhe gelassen und ihm keine stumpfsinnigen Arbeiten aufgetragen, die er während der Ferien erledigen musste, was er natürlich Moody und den anderen Zauberern zu verdanken hatte, die zu Beginn der Ferien mit seinen Verwandten geredet hatten.
So war er die meiste Zeit nur auf seinem Bett gelegen und hatte vor sich hin gestarrt. Tante Petunia war dreimal täglich mit etwas zu essen hochgekommen, nachdem sie gemerkt hatte, dass Harry nicht zu den Mahlzeiten unten erschienen war.
Harry wusste nicht, wie er seinen Freunden gegenübertreten sollte, wenn er sie gleich sehen würde. Im Traum hatten sie ihn immer beschuldigt, am Tod von Sirius schuldig zu sein, und er war sich nicht sicher, ob es in Wirklichkeit nicht genauso war. Denn natürlich wusste er, dass es eigentlich seine Schuld gewesen war, denn hätte er, Harry, richtig Okklumentik gelernt, dann wäre all das nie passiert und sein Pate würde immer noch leben. Warum also sollten ihm seine Freunde nicht auch sagen, dass er an allem schuld war?! Es stimmte immerhin und Harry wusste, dass er ihnen keinen Vorwurf machen durfte, sollte es so sein.
‚Schluss jetzt mit dem Grübeln', dachte er und räumte die restlichen Sachen in seinen Koffer.
Nachdem er all seine Habseligkeiten verstaut hatte, schleppte er seinen Koffer die Treppe hinunter, darum bemüht, keinen allzu großen Lärm zu machen. Unten angekommen erwartete ihn jedoch ein seltsamer Anblick:
Die Mitglieder des Phönixordens führten in einer Ecke des Raumes ein angeregtes Gespräch während die Dursleys, in Bademänteln und mit verquollenen Augen, am Küchentisch saßen.
Sie blickten immer wieder ängstlich zu den Menschen in den weiten Umhängen. Harry fragte sich, weshalb sie hier unten waren, denn eigentlich hätten sie tief schlafend in ihren Betten liegen sollen, doch jetzt war nicht de richtige Zeitpunkt, sich darüber Gedanken zu machen.
Als Harry die Küche betrat, eilte Tonks sofort herbei und der Koffer hatte sich mit dem Wink ihres Zauberstabes in eine Miniatur verwandelt.
„So ist besser würde ich mal sagen!" Tonks schenkte ihm ein breites Lächeln, was Harry schwach erwiderte. Jetzt lösten sich auch die restlichen Zauberer von ihrer Unterhaltung und Lupin wandte sich Harrys Onkel und Tante zu.
„Wir würden ihren Neffen gerne für die restlichen Sommerferien mit zu uns nehmen. Ich hoffe, sie sind damit einverstanden?"
„Wir würden ihn sowieso mitnehmen, auch wenn sie es uns verbieten würden", hörte man Moody's leise, knurrende Stimme aus dem Hintergrund. Lupin warf ihm einen strengen Blick zu und wandte sich wieder Vernon und Petunia zu, die verärgert über Moody's Worte zu sein schienen.
„Nun, wenn Harry bei ihnen gut aufgehoben, was ich nicht bezweifeln möchte, haben wir nichts dagegen", sagte Petunia.
Harry glaubte, sich verhört zu haben. Seit wann kümmerte es Tante Petunia, ob es ihm gut ging oder nicht?! Aber wenn er es sich recht überlegte, hatte sie sich diesen Sommer wirklich bemüht, dass es ihm gut ging. Er hatte mehr zu essen bekommen als sonst - auch wenn er davon kaum etwas angerührt hatte - und seine Tante hatte zumindest am Anfang versucht, sich mit ihm zu unterhalten. Doch er hatte all dies kaum wahrgenommen, da er mit seinen Gedanken in Wirklichkeit immer bei Sirius gewesen war.
„Ich kann ihnen versichern, dass es Harry gut gehen wird!" Lupin lächelte ihn bei diesen Worten an. Petunia nickte, zum Zeichen, dass sie einverstanden war.
„Also ich denke, wir sollten uns langsam auf den Weg machen", meinte Tonks.
„Harry, wir werden einen Portschlüssel benutzen, der und direkt zum vereinbarten Ort bringen wird", sagte Moody. „Ja, dieses Jahr ist es eine etwas andere Situation und wir haben die Erlaubnis, diesen Portschlüssel zu benutzen", fügte Moody lächelnd hinzu, als er Harry fragenden Blick auf den Portschlüssel bemerkt hatte.
„Gehen wir wieder an den Grimmau...", fragte Harry nun, und konnte nicht verhindern, dass ein flaues Gefühl in seiner Magengegend aufstieg, als er an das Haus seines Paten dachte.
„Nicht hier Harry. Du wirst es schon sehen..." und mit diesen Worten zog er ein Kästchen aus seiner Tasche, in dem sich ein kleiner goldener Schnatz befand. Alle scharrten sich um ihn, doch Harry wandte sich noch einmal seinen Verwandten zu.
„Danke, dass ihr mich wieder aufgenommen habt", sagt er leise. Petunia lächelte ihn an. „Pass auf dich auf Harry", flüsterte sie. Harry wollte noch etwas sagen, doch Lupin rief ihm zu: „Harry komm schon. Wir müssen los!"
Er stellte sich zu den anderen im Kreis und berührte mit einem seiner Hand den Schnatz. „Drei, Zwei, eins..." murmelte Tonks. Als Harry noch einmal zu Petunia blickte, sah er, wie sie sich rasch eine einzelne Träne aus den Augen wischte.
Das altbekannte Reisen hinter seinem Nabel setzte ein und Harry sah nichts mehr, außer einem Strom von Farben.
