Hey ihr Lieben,
Tut uns Leid, dass es mit diesem Kapitel mal wieder etwas länger gedauert hat, aber wir hatten einige Schwierigkeiten beim Schreiben... Wir hoffen dennoch, dass es euch gefällt und wir euch nicht allzu lange haben warten lassen?!
Wir möchten uns auch noch bei BlackRoseLily, Jane, Kara und MadJAy für die lieben Reviews bedanken, die wir von euch erhalten haben -knuddel-
Und nun wollen wir euch nicht länger auf die Folter spannen und wünschen euch viel Spaß bei Kapitel 10 unserer FF -wink-
Harry & Hermine
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Kapitel 10 – Das Testament
Harry aß kaum etwas zu Mittag. Er spürte, dass er ein wenig aufgeregt war. Gleich würden Dumbledore und die anderen kommen, um das Testament seines Paten zu verlesen. Er hatte keine Ahnung, was Sirius alles besessen hatte, doch er wollte nichts von ihm erben. Er wollte seinen Paten nur so in Erinnerung behalten, wie er ihn erlebt hatte und niemand sollte diese Erinnerungen zerstören! Das war Harrys einziger Wunsch, aber er musste eben bei der Verlesung des Testaments anwesend sein, denn immerhin sollte alles seine Richtigkeit haben, wie ihm zuvor schon öfters erklärt worden war.
Gegen drei Uhr am Nachmittag gingen Harry und seine Freunde in den Salon. Kurz nachdem sie dort angekommen waren, öffnete sich dir Tür erneut und eine große Menschengruppe kam herein.
Vorneweg ging Dumbledore, gefolgt von Professor Lupin, einigen Ordensmitgliedern, Professor McGonagall, der Familie Weasley - allerdings immer noch ohne Percy -, und, was Harry am meisten überraschte, Professor Snape.
„Was will der denn hier?", zischte er leise zu Ron und Hermine und musterte seinen Lehrer für Zaubertränke misstrauisch. Ron zuckte nur dir Schultern und runzelte die Stirn, doch Hermine antwortete sehr leise:
„Na ja, ich denke mal, dass er von Dumbledore eingeladen wurde und außerdem ist er ja auch ein Mitglied des Ordens. Also hat er doch auch ein Recht darauf, hier zu sein, um von Sirius Abschied zu nehmen. Immerhin gibt es nachher ja auch noch eine Trauerfeier und ich glaube, dass sich Snape und Sirius nicht mehr so sehr gehasst haben, wie in der Schulzeit, weil sie doch auch beide im Orden waren..."
Harry nickte nur, denn es kam ihm albern vor, ihr zu widersprechen und sie erneut daran zu erinnern, dass Snape Sirius zum Beispiel immer aufgezogen hatte, als Sirius im Haus bleiben und die Räume säubern musste. Sie hatte ja auch keine Ahnung, was er damals in Snapes Denkarium gesehen hatte und wie sich die beiden während ihrer Schulzeit tatsächlich gehasst haben.
Im Salon waren mehrere Stühle nebeneinander aufgestellt worden. Den Mittelpunkt stellte ein großer, breiter Schreibtisch aus dunklem Eichenholz dar, hinter den sich Professor Dumbledore niedergelassen hatte und über seine Halbmondgläser die anderen Gäste beobachtete, wie sie sich auf den Stühlen niederließen.
Hermine nahm neben Harry Platz, während Ron sich zwischen seinen beiden Elternteilen platzierte. Wenige Minuten später wurde der leere Stuhl zu Harrys Rechten belegt. Professor Lupin warf Harry einen aufmunternden Blick zu als Dumbledore sich erhob.
Als dieser zu reden begann, senkte sich eine Totenstille über den Raum und alle Anwesenden blickten nun zu Dumbledore.
„Wir sind heute hier zusammengekommen", begann er mit seiner alten, weisen Stimme, die bei Harry erneut das Gefühl der Ruhe auslöste, zu sprechen, „um das Testament von Sirius Black zu verlesen. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie alle zu der Trauerfeier erscheinen würden, die anschließend satt finden wird."
Er machte eine kleine Pause und musterte seine Zuhörer. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Nach Sekunden, die Harry wie Stunden vorkamen griff er zu einem versiegelten Pergament und durchbrach das feste Wachs mit einem Stoß seines Zauberstabes.
„Ich werde nun beginnen, das Testament zu verlesen:
‚Meine lieben Freunde,
Wenn ihr das hier lest, werde ich nicht mehr unter euch sein, sondern schon bei meinen besten, und leider verstorbenen Freunden James und Lily Potter.
Ich habe in meinem Leben nie wirklich viel besessen, außer meinen Freunde, die man allerdings keinem hinterlassen kann außer den Erinnerungen, die einige unter euch gewiss noch haben werden.
Jedoch möchte ich dieses, was ich mein Hab und Gut, nämlich das Geld im Verließ von Gringotts - der Schlüssel liegt bei -, nennen konnte, zur Hälfte dem Orden des Phönix zur Verfügung stellen, um wenigstens nach meinen Tod noch von Nutzen zu sein. Ich bin sicher, dass ihr alle wisst, wofür ihr das Geld verwendet und scheut euch nicht, davon Gebrauch zu machen!
Ein Viertel geht an meinen verehrten Moony, Remus John Lupin! Moony, ich weiß, dass du dich scheuen wirst, das Geld von mir anzunehmen, doch ich bitte dich inständig darum, denn es wird dir in manch schwieriger Zeit gewiss helfen.
Das andere Viertel geht zur Hälfte an mein Patenkind Harry James Potter und an Professor Severus Snape. Von diesem Geld soll er die Zutaten für den Trank bezahlen, den er weiterhin jeden Monat für Remus Lupin brauen soll, um diesem das Leben ein wenig zu erleichtern.
Das Haus meiner Eltern, der Grimmauld - Place Nummer 12 wird mit dem gesamten Inhalt meinem Patenkind Harry Potter vermacht, allerdings nur unter der Bedienung, dass der Orden des Phönix sein Hauptquartier in diesem Haus belassen darf und Remus Lupin, wenn immer er eine Unterkunft brauchen sollte, diese in dem Haus verbringen darf.
Ich hoffe, dass ihr alle meinem letzten Willen folgen werdet und möchte Harry noch einmal sagen, wie stolz ich auf ihn war, und wie stolz seine Eltern auf ihn wären, wenn sie ihn heute hier sehen könnten. Harry, du hast in deinem bisherigen Leben so viel geleistet, wie kaum ein anderer erwachsener Zauberer. Und nicht nur das: Du kannst dich außerdem glücklich schätzen, so treue Freunde wie Ron und Hermine zu haben, die dir immer zur Seite stehen werden. Du musst immer daran denken, dass du ihnen immer alles sagen solltest, selbst wenn es etwas schreckliches sein sollte. Harry, bitte trauere nicht zu sehr um mich sonder denke immer daran, dass das Leben weitergeht und durch nichts aufzuhalten ist. Ich glaube fest daran, dass es immer Menschen gibt, an die du dich wenden kannst.
Nun möchte ich euch allen noch einmal danken, dass ihr euch die Zeit genommen habt, das hier zu lesen.
Lebt wohl... Irgendwann, werden wir uns alle wieder sehen!
Euer Sirius''"
Als Dumbledore geendet hatte, herrschte einen Moment ein tiefes Schweigen. Harry spürte ein Brennen in seinen Augen und senkte rasch den Blick. Er nahm nur leicht wahr, dass jemand nach seiner Hand griff und als er den Kopf leicht hob, bemerkte er, dass Hermine ihn mit einem mitfühlenden Blick musterte.
Als sich Harry wieder einigermaßen gesammelt hatte, und den Kopf wieder hob, sah ihn Dumbledore direkt an.
Er nickte leicht und begann dann wieder zu sprechen: „Wir haben nun das Testament gehört und ich denke, dass wir alle nach Sirius letztem Willen handeln werden.
Ich möchte diese Gelegenheit ebenfalls noch einmal nutzen, um an Sirius zu erinnern, der ein großartiger Mensch gewesen war und für seine Freunde alles getan hätte. Es war nicht Recht, dass er sterben musste, aber wir können nicht darüber bestimmen, wann wir aus dem wirklichen Leben scheiden und müssen und versuchen, damit anzufinden."
XXXX
Es war eine sternenklare Nacht und der Neumond zeigte seine schwache Silhouette am Nachthimmel. Kein Laut war aus den umliegenden Häusern zu hören. Doch im Garten zu Grimmauld - Place 12 spielte sich eine seltsame Prozedur ab.
Menschen, alle in schwarze Umhänge gehüllt schritten hinter einem Mann mit langem silbernen Haar und hatten die Köpfe tief gesenkt. Hie und dar war ein Schluchzen zu vernehmen, doch ansonsten störte kein Geräusch dieses Fest. Doch wenn man sie genauer beobachtete, konnte man den Sinn des Spektakels erkennen.
Die kleine Menschengruppe befand sich nicht nur in einem verwilderten Garten, sondern auf einem Friedhof. Schiefe Grabsteine und wuchtige Steinstatuen ragten in den Himmel und warfen bedrohliche Schatten. Ohne Ausnahme waren alle Ruhestätten mit schwarzem Marmor bedeckt und schienen insgesamt recht alt und vermodert.
In diesem Moment hob der bärtige Mann seinen Zauberstab und deutete auf einen kleinen Hügel entfernt von den anderen leblosen Gebilden und sprach leise, aber deutlich, beschwörende Worte gen Himmel.
Aus der Spitze des hölzernen Instruments schlängelte sich ein weißer Faden. Wie von Geisterhand zog er Kreise und drehte kunstvolle Figuren in die kalte Luft bis er sich zu formieren schien. Als der Zauber erlosch strahlte ein weißer Grabstein über den schwarzen Ruinen. Mit bronzenen Buchstaben war die Inschrift versiegelt worden.
Sirius Black
Möge sein letzter Weg
der ins Glück sein
Die kleine Gruppe hatte sich nun um das leere Grab versammelt. Mit leiser Stimme fing Dumbledore an zu sprechen.
„Jetzt stehen wir hier. Einen der Letzten zu Grabe getragen und doch steht uns der große Kampf noch bevor. Ich möchte euch sagen, meine treuen Freunde, kämpft tapfer weiter, lasst dieses Opfer und all das andere Blut vergossen für unsere Zukunft nicht unnötig sein."
Eine betroffene Stille trat ein und Harry musste plötzlich an die Longbottoms denken.
‚All das Blut, das vergossen worden war!'
Harry wurde mit einem Mal klar für was er kämpfen musste. Warum es sich lohnte weiterzuleben. Er musste eine bessere Zukunft schaffen. Er konnte es schaffen. Sein Schicksal wurde ihm in diesem Moment so stark bewusst, dass er glaubte, im nächsten Moment die Hand ausstrecken und danach greifen zu können.
Er musste es schaffen... er würde es schaffen. Für eine bessere Zukunft. Er drehte sich leicht um und sah in Hermines nachdenkliches Gesicht, das auf das leere Grab gerichtete war und wieder durchströmte ihn eine Welle der Entschlossenheit. Eines Tages würde auch er glücklich sein. Irgendwann...
Dumbledores Stimme holte ihn in die Wirklichkeit zurück.
„Ich möchte nun das Wort an den letzten der ‚wirklichen' Rumtreiber übergeben"
Er trat zurück und ein Schatten löste sich aus dem undurchdringlichen Gewirr von schwarzem Stoff. Lupins magere Gestalt wurde vom Mond reflektiert und erschien in einem unnatürlichen Glanz. In diesem Moment wurde Harry zum ersten Mal mit voller Wucht bewusst, dass auch Lupin seinen besten Freund verloren hatte und seine Eingeweide zogen sich zusammen.
Lupin hatte immer versucht ihn aufzuheitern und nie hatte er ihn trauern sehen. Er hatte seine Probleme vor ihnen allen versteckt, um es für Harry leichter zu machen. Ein Kloß setzte sich in Harrys Kehle fest und machte ihm das Atmen schwer. Doch in diesem Moment wurden seine Gedankengänge von Lupins leiser Stimmer unterbrochen.
„Es ist schwer für mich, hier vor euch zu stehen und eine Trauerrede für meinen besten Freund, der auch immer wie ein Bruder zu mir gewesen ist, zu halten. Ich habe immer gedacht es trifft mich vor ihm und habe daher nie einen Gedanken daran verschwendet, was ich bei so einem Ereignis sagen sollte. Ich meine, wer hätte schon gedacht, dass der Schwerverbrecher, der 12 Jahre in Askaban überlebt hat, durch einen dummen Vorhang fallen würde und nichts...
Alles ging so schnell. Ich dachte mir er würde von einem Schwert aufgespießt auf einem Schlachtfeld seinen letzten Atemzug mit einem dummen Witz vergeuden. Doch dem war nicht so.
Sein Ende passte nicht zu ihm. Einfach weg und dann kommt die Leere. Aber eigentlich sollte ich nun all seine Vorzüge und seine guten Seiten hervorheben und seine schlechten Angewohnheiten unter den Tisch kehren, aber das werde ich nicht tun.
Hast du mich gehört, Tatze, verdammt noch mal!" den letzten Satz schrie Remus Lupin in die Dunkelheit der Nacht hinaus, wo er ungehört verhallte.
