Hey ihr Lieben,
So, jetzt geht es schon wieder weiter mit Kapitel 15... -lach-
Wir haben wir ihr vermutlich gemerkt habt den Titel unserer FF ein bisschen geändert... Er st das Lateinische und danach die Deutsche Übersetzung!!
„Dies Virginis: Der Tag der Jungfrau"
Schreibt uns bitte wieder, wie euch das Kapitel gefallen hat, damit wir auf euch eingehen können...
Die Antworten auf eure Reviews findet ihr wie immer am Ende des Kapitels!!
Und nun viel Spaß mit Kapitel 15...
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Kapitel 15 – Das Festessen
Schweigend saß Harry auf seinem Sitz und sah sich die Landschaft an. Draußen war es schon dunkel, aber es war eine sternenklare Nacht. Sein Bein kribbelte, es war eingeschlafen, doch er wagte nicht, sich zu bewegen, denn er wollte Hermine nicht aufwecken. Er saß, genauso wie die anderen im Abteil, schweigend auf seinem Platz.
Schließlich brach Ron die Stille:
„Ich denke, wir sind bald da", sagte Ron leise. „Wir sollten Hermine aufwecken."
Harry nickte leicht und sah dann auf seinen Schoß, wo Hermines Kopf immer noch eingebettet von ihren Haaren, lag. Sanft strich er ihr über die Wangen. Hermine gab einen zufriedenen Seufzer von sich. Sie bewegte sich leicht, doch dann lag sie wieder ganz ruhig da.
„He, Hermine, du musst aufwachen. Wir sind da", sagte Harry ganz leise und stupste sie leicht in die Seite. Sie öffnete leicht die Augen und sah direkt in Harrys Gesicht. Erschrocken fuhr sie hoch, wobei ihr und Harrys Kopf zusammenschlugen.
„Aua", sagte Harry und rieb sich den Kopf. „Ist das der Dank dafür, dass du die ganze Zeit auf meinem Schoß geschlafen hast?", fragte er, doch ein bisschen Belustigung klang in seiner Stimme mit. Hermine wurde rot und senkte rasch den Blick.
„Tut mir Leid", nuschelte sie und sah ihn dabei nicht an. Es entstand eine kurze Pause, in der alle Hermine ansahen.
Als sie den Kopf hob und bemerkte, dass alle sie ansahen, schüttelte sie den Kopf und zog die Stirn in Falten, als ob sie angestrengt nachdenken würde.
„Was... was war los mit mir?"
„Das wüssten wir auch gerne. Du bist plötzlich ganz steif geworden und hattest die Augen geschlossen. Es war, als ob die in eine Art Trance gewesen wärst. Und dann, ganz plötzlich, hast du die Augen wieder aufgemacht und gesagt: ‚Ich habe ihn gesehen!' Was war denn los?", Ron hatte sehr schnell gesprochen und sah Hermine nun mit einem neugierigen Blick an. Harry wusste, wie sie sich fühlte. Wenn genau das mit ihr passiert war, was er vermutete, dann wollte sie im Moment sicher nicht darüber sprechen. Vor allem nicht vor Dean, der immer noch bei ihnen im Abteil neben Ginny saß.
Hermine schüttelte nur den Kopf und sagte nichts. Ron öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen, doch Harry fiel ihm ins Wort. „Lass gut sein, Ron. Wir sind gleich da und ich habe einen Bärenhunger." Ron zog die Stirn in Falten, doch dann nickte er, und wie zur Bestätigung von Harrys Worten wurde der Zug langsamer und bremste schließlich ganz ab.
Alle packten ihre Sachen zusammen und Dean verabschiedete sich rasch, weil er in sein Abteil musste, um seine Sachen zu holen. „Warum war der eigentlich so lange hier. War doch sonst nie bei uns. Hat der keine eigenen Freunde?", fragte Ron und sah dabei ziemlich missmutig zu Ginny hinüber. Diese verzog das Gesicht, doch sie antwortete ihm nicht auf die Frage. Harry wusste, dass Ron ein Problem mit Dean hatte, weil Ginny ihn toll fand. Doch Harry mochte Dean, der immerhin in ihrem Jahrgang war, ganz gut leiden und fand, dass er gut zu Ginny passte. Bevor er weiter über dieses Thema weiterdenken konnte, holten ihn Hermines Stimme aus seinen Gedanken zurück.
„Was, hast du etwas gesagt, Hermine?" Sie sah ihn nur kopfschüttelnd an und erst da bemerkte Harry, dass er Ginny die ganze Zeit angestarrt hatte. Diese war leicht rot im Gesicht und Hermine sah leicht verstimmt aus. „Tut mir Leid, ich war bloß gerade in Gedanken", erklärte er.
Mit einem Lächeln versuchte Harry Hermine wieder zu besänftigen, und wie es schien, funktionierte es, denn ihre Gesichtszüge entspannten sich und der Hauch eines Lächelns huschte über ihr Gesicht.
„Lasst uns gehen, dass wir noch eine Kutsch bekommen", sagte Ron und trat aus dem Abteil. Die anderen folgten ihm und als sie den Zug verließen, hörten sie schon die vertraute Stimme Hagrids, der die neuen Erstklässler zu sich rief, damit er mit ihnen über den See nach Hogwarts fahren konnte.
In dem Getümmel voller Schüler, verloren sie Ginny aus den Augen, aber dafür kamen sie näher an Hagrid heran.
„He Hagrid", rief Harry und winkte dem Halbriesen, der alle überragte, zu. „Hallo ihr drei, hattet ihr eine gute Fahrt?"
„Ja, war nicht schlecht...", sagte Harry etwas ausweichend. „Nun gut, dann macht mal, dass ihr zu den Kutschen kommt", sagte Hagrid, der nichts bemerkt hatte.
Die drei Freunde wandten sich den Kutschen zu und suchten eine leere. Die Thestrale, die man nur sehen konnte, wenn man jemanden hatte sterben sehen, ließen Harry an all das Leid denken, das ihm in den letzten Wochen, ja eigentlich sogar Jahren, widerfahren war.
Jemand rempelte ihn von hinten an, und als er sich umdrehte, sah er in das verträumte Gesicht von Luna Lovegood. „Oh, Entschuldigung, Harry", sagte sie und sah ihn mit ihren hervorquellenden Augen an. „Hey Luna, keine Sorge, ist ja nicht passiert!" Sie nickte und wandte sich dann den anderen zu. „Hallo Hermine und... guten Tag Ronald!" Ihre Augen, ohnehin schon ziemlich groß, traten weit aus ihren Augenhöhlen hervor, als sie Ron ansah. Dieser wurde leicht rot im Gesicht und erwiderte den Gruß mit einem leichten Nicken.
„Lasst und einsteigen. Die Kutschen fahren gleich los." Mit einer Kopfbewegung deutete Hermine auf die vordersten Kutschen, die sich bereits in Bewegung gesetzt hatten. Schnell stiegen die Freunde in eine Kutsche ein, und kaum hatten sie sich gesetzt, fuhr sie auch schon los. Die Fahrt zum Schloss verlief schweigend, und Harry sah Hogwarts mit seinen vielen Zinnen und Türmchen entgegen.
Ruckartig blieb die Kutsche stehen und sie stiegen aus. Es waren nur wenige Schritte bis zum Hauptportal und sie hatten die Tür schnell passiert. Als Harry die Große Halle betrat, hatte er gemischte Gefühle. Einerseits wusste er, dass er jetzt endlich wieder zu Hause war, doch andererseits konnte er das letzte Schuljahr und seine Grauen nicht vergessen. Dolores Umbridge, die ihnen das Leben zur Hölle gemacht hatte, und letztendlich der Tot von Sirius. Hier in dieser Halle hatte er die Vision von seiner Gefangennahme gehabt. Er schüttelte den Kopf, um die aufsteigenden Bilder loszuwerden und setzte sich mit den anderen an den Tisch der Gryffindors.
Ihm wurde bewusst, dass ihn alle ansahen und so senkte er rasch den Blick. Genau das war der Grund, warum er am Ende des letzten Schuljahres nicht zur Abschlussfeier gegangen war. Er wollte nicht von allen angestarrt werden, als ob er von einem anderen Planeten käme. Er wollt nicht all diese neugierigen Blicke auf sich spüren, wohl wissend, dass sie alle das gleiche von ihm Verlangten. Das er, Harry Potter, Voldemort würde umbringen müssen.
„Geht es dir gut?", fragte Hermine ihn leise und sah ihn besorgt an. „Ja... ja, es ist alles in Ordnung", antwortete Harry mit rauer Stimmt und lächelte sie wie zur Bestätigung schief an.
Hermine sah zwar nicht vollständig überzeugt aus, doch sie sagte nichts mehr. „Seht mal dort oben am Lehrertisch. Da ist ein neuer Lehrer. Vermutlich für Verteidigung gegen die Dunklen Künste, oder?", fragte Ron und sah zum Lehrertisch hinauf. Harry folgte seinem Blick und sah dort oben einen Mann mit dunklem Haar sitzen. Sie waren ein bisschen verwuschelt und eigentlich sah er recht gut aus.
„Nun ja, er scheint auf den ersten Blick einen ganz netten Eindruck zu machen, oder?", fragte Hermine und musterte den Neuen mit scharfem Blick.
„Dumbledore wird uns bestimmt nicht schon wieder so einen Lehrer wir Umbridge vorsetzen, oder? Anscheinend hat er diesmal mehr Glück bei der Lehrerauswahl gehabt."
Auch Ron schien von diesem Lehrer relativ angetan. Die Türen der Großen Halle öffneten sich und Professor McGonagall kam gefolgt von den neuen Erstklässlern in die Halle. Die Schüler verstummten und folgten der Professorin bis vorne zum Lehrertisch, wo mittlerweile ein dreibeiniger Stuhl, mit dem Sprechenden Hut, stand.
Die Schüler, alle waren sehr aufgeregt und zwei zitterten ein wenig, stellten sich in einer Reihe auf. Als es ganz still war, öffnete sich eine Krempe und der Hut begann zu singen:
„Es war vor ziemlich langer Zeit
In einem Lande nicht sehr weit.
Da trafen sich vier Zauberer..."
Doch die Schüler erfuhren nie, wie das Lied des Sprechenden Hutes enden sollte, denn in diesem Augenblick öffneten sich die Türen der Großen Halle und ein Mann trat ein. Er hatte dunkelbraunes, fast schwarzes, langes Haar, das er zu einem Zopf zusammengebunden hatte. Im Licht der Kerzen schimmerten ein paar graue Strähnchen und Schweißperlen glänzten auf seinem Gesicht. Der Mann keuchte, als ob er ein ganzes Stück gerannt wäre und Entsetzen spiegelte sich in seinen Augen wieder.
Alle Schüler und Lehrer starrten den Fremden an. Ein paar Schüler tuschelten, und als Harry Dumbledore einen Blick zu warf, sah er, dass dieser ziemlich besorgt wirkte.
Eine Stimme begann zu sprechen, leise, und immer wieder durch ein Keuchen unterbrochen: „Todesser... In Hogsmead.... Sie haben uns Angegriffen... Konnten uns nicht verteidigen... Viele Tote... Viele Tote..." Und mit diesen Worten sackte der Mann ohnmächtig auf dem Boden zusammen. Einen kurzen Moment war es in der Halle totenstill, als müssten alle über das eben gehörte nachdenken, doch mit einem Mal brach ein Tumult los, der alles in den Schatten stellte.
Alle Schüler, und selbst Lehrer, wie Harry feststellte, redeten durcheinander und achteten nicht auf das, was um sie herum geschah. Harry wandte sich zu seinen Freunden um und bemerkte ihr bekümmerten, und bei Hermine auch ängstlichen, Gesichter. Ron begann sofort zu reden, doch Harry hörte ihm nicht richtig zu, er blickte wieder erwartungsvoll zum Lehrertisch hinauf, um zu sehen, wie diese reagierten und was Dumbledore unternehmen würde.
Im Moment jedoch hatte der Schulleiter seinen Kopf lediglich zu Professor McGonagall gebeugt und hörte ihr mit gerunzelter Stirn zu. Sein Mienenspiel verriet nicht, was er dachte, doch Harry glaubte, so etwas wie Bestätigung in seinem Blick zu erkennen.
‚Als ob Dumbledore so etwas erwartet hätte... Aber natürlich musste er mit einem Angriff gerechnet haben, jetzt, da Voldemort auch offiziell zurückgekehrt war. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen, bis etwas in dieser Art geschehen würde.', überlegte Harry, doch ganz plötzlich wurde er durch einen lauten Knall aus seinen Gedanken gerissen.
Als er sich umblickte, bemerkte er, dass Dumbledore, wie schon in ihrem ersten Schuljahr, Knallfrösche zauberte, um die Schüler zur Ruhe zu bringen. Es dauerte eine Weile, bis sich die Schüler relativ beruhigt hatten, doch nach ein paar Minuten war nur noch ein leises Getuschel zu hören, und die meisten Schüler hatten ihre Aufmerksamkeit Dumbledore zugewendet.
„Meine lieben Schülerinnen und Schüler,
Ich bitte Sie alle, Ruhe zu bewahren. Im Moment wissen wir nichts Genaues über den Vorfall in Hogsmead und können so nur Vermutungen anstellen. Ich werde nun in Kontakt mit dem Ministerium treten, um herauszufinden, was geschehen ist.
Es wird auch Hilfe für die Bewohner des Dorfes geschickt, die sich um die Überlebenden kümmern werden. Im Moment seid ihr hier alle sicher. Hogwarts bietet euch Schutz, und ich bitte euch, ihn nicht zu verlassen, denn dann können wir für nichts garantieren.
Ich bitte sie nun nochmals, ruhig zu bleiben..."
Mit diesen Worten endete Dumbledores Rede. Der Schulleiter sagte noch kurz etwas zu seinen Kollegen, das die Schüler nicht hören konnten, und verließ dann die Große Halle, wobei er den bewusstlosen Zauberer vor sich her aus der Halle schweben ließ.
Als sich die Türen hinter Dumbledore geschlossen hatten, stand Professor McGonagall auf und begann die Namen der neuen Schüler zu verlesen. Nacheinander ließen sich die Neuen auf dem Dreibeinigen Stuhl nieder und setzten sich den Sprechenden Hut auf den Kopf, damit er sie den richtigen Häusern zuteilen konnte. Die Verteilung der neuen Schüler, sonst immer mit größter Aufmerksamkeit verfolgt, wurde dieses Schuljahr kaum beachtet.
Die meisten Schüler diskutierten immer noch über den Angriff und stellten Mutmaßungen an, was wohl genau passiert sein könnte.
„Die neuen tun mir wirklich Leid", sagte Hermine und sah mitleidig zu einem kleinen Mädchen, das mit großen Augen das Geschehen in der Großen Halle verfolgte und ziemlich mitgenommen aussah. „Vor allem für die Muggelstämmigen muss es hier sehr verwirrend sein, wenn sie keine Ahnung haben, dass in unserer Welt Krieg herrscht und sie überhaupt nicht darüber Bescheid wissen, oder?!"
„Ich denke mal, dass sich die meisten von ihnen im Moment wünschen, ganz normal zu sein und zu Hause bei ihren Familien zu sitzen. Dann hätten sie von alle dem hier keine Ahnung."
‚Genauso wie ich mir wünsche, dass mich das hier alles nichts angeht!', setzte Harry in Gedanken hinzu, während er der kleinen Schülerin applaudierte, die zu ihnen nach Gryffindor gekommen war.
„Glaubt ihr, Dumbledore schickt Leute vom Orden um nachzusehen, was in Hogsmead geschehen ist?", fragte Ron und blickte neugierig zum Lehrertisch hinauf. „Ich denke schon. Dumbledore wird dem Ministerium bestimmt nicht so weit vertrauen, dass er ihm die ganze Sache alleine überlässt. Außerdem ist der Anschlag so nah an Hogwarts verübt worden, dass er sich vielleicht auch Sorgen um die Sicherheit im Schloss machen muss", antwortete Harry und folgte Hermines Blick zum Tisch der Slytherins.
„Seht mal, Malfoy und seine Kumpanen sehen alles andere als bedrückt oder mitgenommen aus!" Bemerkte Hermine mit einem Stirnrunzeln, und Ron antwortete ihr sofort:
„Das ist doch auch kein Wunder, oder? Wetten, dass Lucius Malfoy heute Abend bei dem Angriff mit von der Partie war und einiges dazu beigetragen hat? Ihm sollte man mal das gleiche Leid zufügen, damit er aufhört, Leute zu quälen. Einsperren sollte man die!" Rons Worte, zu Beginn noch relativ ruhig und gelassen, wurden gegen Ende immer lauter und wie zur Bekräftigung seiner eigenen Worte, schlug er mit der Faust auf den Tisch, dass der Becher vor ihm umfiel.
„Ron, ich bitte dich, sprich doch etwas leiser. Es muss dich doch wirklich nicht jeder hören!", ermahnte Hermine ihn und warf einen Blick zu den Schülern um sie herum, ob jemand Ron gehört hatte, dich die anderen am Tisch redeten wild durcheinander und keiner achtete auf die drei Freunde.
„Außerdem vergisst du, dass Lucius Malfoy keineswegs auf freiem Fuße ist. Er sitzt seit Ende Juni im Gefängnis. Er wurde in... in der Mysteriumsabteilung festgenommen", erklärte Harry seinem Freund.
„Ach ja, stimmt ja", sagte Ron und wirkte auf einmal sehr erfreut. Er begann gerade, Malfoy zu bemitleiden, weil sein ach so toller Vater im Gefängnis saß und sich so nicht um seinen Sohn kümmern konnte, als Hermine sehr leise sprach. Harry musste sich zu ihr hinüberbeugen, um etwas zu verstehen.
„Malfoy ist wieder frei!", sagte Hermine mit Nachdruck und wirkte dabei ganz verstört.
„Was sagst du da? Wieso soll Malfoy schon wieder frei sein? Woher weißt du das überhaupt?", fragte Ron und wirkte bei Hermines Worte gleich wieder bestürzt.
Hermine setzte gerade zu einer Erklärung an, als sich dir Türen der Großen Halle erneut öffneten und Dumbledore eintrat.
Sofort verstummten alle Schüler und folgten mit ihren Blicken dem Schulleiter, der die Halle durchquerte und dann am Lehrertisch an seinen Platz trat. Er nickte Professor McGonagall kurz zu und begann dann zu sprechen:
„Ich habe soeben mit Cornelius Fudge, dem Minister für Zauberei, Kontakt aufgenommen und ihn über das, was wir wissen, informiert. Er hat sofort einige Auroren in das Dorf geschickt, die sich um die Überlebenden kümmern werden.
Anscheinend haben sich dir Todesser nach dem Anschlag zurückgezogen und die Dorfbewohner ihrem eigenen Schicksal überlassen. Im Moment besteht für uns hier keine Gefahr. Wie ich vorhin schon erwähnte, möchte ich nicht, dass sie das Schulgelände nicht verlassen. Der Verbotene Wald ist für alle Schüler verboten, und ich möchte einige nochmals daran erinnern.
Ich möchte ihnen hiermit auch ihren neuen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste vorstellen, Professor Black!"
Harrys Gedanken erstarrten, als er den Namen Black hörte. ‚Sirius', dachte er für einen Moment, doch als er nach oben zum Lehrertisch blickte, saß dort ein ihm fremder Mann, der kaum Ähnlichkeiten mit Sirius hatte. Zugegeben, seine Haare sahen denen von Sirius ein bisschen ähnlich, aber ansonsten konnte er nichts Bekanntes an ihm entdecken.
‚Vermutlich hat dieser neue Lehrer rein zufällig den gleichen Nachnamen von Sirius, immerhin ist Black kein sehr seltener Name. Das wird es sein', dachte Harry und spürte ein eigenartiges Gefühl in sich hochsteigen.
Hermine sah ihn über den Tisch hinweg mit einem besorgten Blick an, als würde sie fürchten, dass er gleich aufstehen und aus der Halle stürmen würde. Doch Harry hatte nichts dergleichen vor. Er saß stumm da, den Blick fest auf Dumbledore geheftet und wartete, dass der Applaus für ihren neuen Lehrer enden, und Dumbledore wieder zu sprechen beginnen würde.
„Des Weiteren sind alle Ausbildungserlasse von Dolores Umbridge rückgängig gemacht worden."
Einige Schüler klatschten bei dieser Aussage laut in die Hände. Dumbledore wartete geduldig, bis sich der Tumult wieder gelegt hatte. Als er erneut zu sprechen begann, hatte er ein merkwürdiges Glitzern in den Augen.
„Ich denke, wir haben mit dem Essen lange genug gewartet. Lasst es euch schmecken!" Und wie von Zauberhand erschienen vor ihnen auf den Tischen Speisen aller Art. Die meisten begannen sofort, sich ihre Teller voll zuladen, doch Harry hatte keinen Hunger. Ihm war der Appetit vergangen. Ron, ein Würstchen in der einen, das Glas zu trinken in der anderen Hand, sah vollkommen zufrieden aus.
‚Wie kann er nur jetzt etwas essen, nachdem er gerade erfahren hat, dass so viele Menschen wegen Voldemort sterben mussten?' Doch nicht das Unverständnis zu seinem Freund Ron ließen Harry schlecht fühlen. Es war viel mehr der Gedanke, dass all diese Menschen noch leben könnten, hätte er, Harry, Voldemort bereits umgebracht. Diese hilflosen Leute, die sich alle nicht wehren konnten, warteten doch nur darauf dass er Voldemort beseitigen würde. ‚Doch wer weiß, ob ich das überhaupt jemals schaffen werde?'
„Harry? He, Harry? Willst du nichts essen?" Ron fuchtelte ihm mit einem halb aufgegessenen Hähnchen vor dem Gesicht herum.
„Nein, ich habe keinen Hunger. Danke!" Ron warf ihm noch einen kurzen Blick zu, bevor er sich wieder seinem Teller zuwendete. Hermine, die Harry gegenüber saß, hatte zwar ein bisschen etwas auf ihrem Teller, doch richtigen Appetit schien auch sie nicht zu haben.
„Hermine, willst du uns jetzt erzählen, was vorhin im Zug passiert ist?", fragte er leise. Ron neben ihm horchte auf und starrte gespannt auf Hermine, die ein bisschen blass geworden war, doch dann entschlossen nickte. Sie schaute sich noch mal um, ob auch wirklich niemand lauschte und begann dann in geflüstertem Ton zu erzählen.
„Also ich hatte gerade aus dem Fenster gesehen und die Landschaft betrachtet, als irgendwie alles begann zu verschwimmen. Vor mir sah ich vermummte Gestalten und dann hat er... habe ich angefangen zu sprechen... Meine Stimme... Sie war hoch und kalt... So gefühllos, doch ich war es, ganz sicher! Ich sagte, dass ich mich freue, sie alle hier versammelt zu sehen und froh sei, dass mein Plan funktioniert hätte. Einer der vermummten Gestalten, es waren Todesser, hat seine Kapuze abgezogen und da habe ich in das Gesicht von Lucius Malfoy geblickt. Er hatte mir gedankt, dass ich sie alle befreit hätte und versichert, dass er in Zukunft vorsichtiger sein wolle. Ich, nun ja... Ich habe eingewilligt, doch ich musste Lucius bestrafen... mit dem Cruciatus Fluch!"
Ron keuchte auf und blickte Hermine aus großen Augen an. „Aber, wer warst du? Was warst du?"
Hermine wurde noch ein bisschen blasser, und Harry kannte die Antwort.
„Voldemort", sagte er leise, aber sehr deutlich. Ron neben ihm zuckte zusammen und blickte erst ihn, dann Hermine mit schreckensweiten Augen an. „Er ist in deinen Kopf eingedrungen, nicht wahr, Hermine? Du warst er!"
„Ja, ja, denn dann hatte er sich abgewandt und ist zum Ende des Raumes gegangen. Dort hang ein Spiegel und er blickte hinein... Diese weiße Haut und dann... diese rot glühenden Augen..."
Tränen liefen nun über Hermines Gesicht und sie wirkte verstört, wie Stunden zuvor im Zug. Harry konnte sie nur zu gut verstehen, doch er hielt es nicht für klug, dass sie hier in der Großen Halle vor aller Augen weinte.
„Hermine... Bitte... Ich weiß, dass es schrecklich ist. Glaub mir, ich weiß genau, wie du dich fühlst, doch bitte beruhige Dich!" Er blickte sich um, doch bisher hatten anscheinend keine anderen Schüler ihr Gespräch mitbekommen.
Ron kramte in seinen Taschen und hielt Hermine ein Taschentuch entgegen, das sie dankbar annahm. Sie wischte sich die Tränen vom Gesicht und putze sich dann etwas umständlich die Nase. „Es geht schon wieder", nuschelte sie, als Harry sie mit einem fragenden Blick bedachte.
Als das Festessen vorüber war, erhob sich Dumbledore noch einmal.
„Ich denke, sie alle werden von diesem köstlichen Festessen und dem langen Tag ermüdet sein. Ich wünsche ihnen eine Gute Nacht!"
Stühle wurden zurückgeschoben und die Schüler standen auf. Laut schnatternd verließen sie die Große Halle. Harry, Ron und Hermine schlossen sich ihnen an, doch als sie gerade die Türen der Großen Halle erreicht hatten, legte sich eine Hand auf Harrys Schuler.
Als er sich umblickte, sah er in das Gesicht seiner Hauslehrerin, Professor McGonagall.
„Mr. Potter, Mr. Weasley, Ms. Granger! Bitte folgen die mir, der Schulleiter möchte sie sprechen."
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kathleenpotter: Tja, dann noch mal herzlichen Glückwunsch zu den 15 Jahren deines Lebens -lach- Wie du gemerkt hast, war deine Vermutung bezüglich Hermine - Voldemort gar nicht so falsch!! Schön, dass du immer mitdenkst und dir überlegst, was so passiert!! Hast du eigentlich auch mal eine FF geschrieben? Jetzt freuen wir uns wie immer auf deinen Review... Bis dann!!!
VamHex: Hoffentlich hat dir dieses Kapitel auch wieder so gut gefallen wie das Letzte -wink- Freuen uns schon auf deinen Review!!
Choooo: Auch du warst mit deiner Vermutung richtig gelegen, wie du vermutlich gemerkt hast!! Wir finden es toll, wenn sich Leute über das, was sie Lesen, Gedanken machen und selbst mitdenken!! Macht außerdem nichts, dass der Letzte Review nicht so lange war, wir freuen uns, wenn wir überhaupt Rückmeldungen bekommen... -grins-
MechWOLLIer: Wir freuen uns immer, wenn jemand neues die FF liest!! Vielen Dank für deinen Review!! Da das unsere erste FF ist und uns die ersten Kapitel etwas schwer gefallen sind und wir uns erst reinarbeiten mussten, kann ich mir schon vorstellen, dass es sprachlich vielleicht nicht gerade das Beste war... Aber toll, dass du trotz allem weiter gelesen hast!! Und in den letzten Kapitel ist es ja auch besser geworden, oder?!
kathriin: Vielen Dank für dein Lob -rot werd- Freut uns, dass dir die FF so gut gefällt!! Klar sind wir stolz auf uns -lach- Es ist wirklich schön zu wissen, dass die Leute, denen die FF gefällt, sie auch wirklich gerne lesen!!
