Hey ihr Lieben,

Es tut uns wirklich Leid, dass wir so lange mit diesem Kapitel gebraucht haben, aber es gab kleine Komplikationen und wir hatten eine Menge zu tun... Falls ihr es noch nicht bemerkt habt: Wir haben uns in der Zwischenzeit noch etwas Feines ausgedacht. Vielleicht wollte ihr es euch ja mal durchlesen -grins-

Wie immer findet ihr am Ende die Antworten auf eure Reviews und wenn ihr nun herausfinden wollt, was sich hinter „zuckerfreien Eukalyptusbonbons" verbirgt, dann wünschen wir euch viel Spaß beim Lesen -wink-

Harry & Hermine

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Kapitel 21 – Zuckerfreie Eukalyptusbonbons

Als Harry am nächsten Morgen erwachte wusste er ihm ersten Moment nicht, warum er ein Gefühl der Leichtigkeit in seinem Brustkorb verspürte. Doch als er sich an den vorangegangenen Tag Nachmittag erinnerte, schien ihm das alles nur verständlich. Er schwang seine Beine vom Bettrand, schnappte seine Kulturbeutel und machte sich auf den Weg in das Badezimmer, das er mit Ron und den anderen Jungen aus seinem Jahrgang teilte. Gerade als er die Duschkabine mit einem Handtuch um die Hüften verließ betrat eine verschlafene Gestalt den Raum.

„Guten Morgen!" rief er gut gelaunt in den Raum. Ron sah ihn misstrauisch an und gab eine gemurmelte Antwort zum Besten, die einen nicht sehr freundlichen Inhalt hatte. Doch Harry störte sich nicht an der schlechten Laune seines besten Freundes, sondern drückte Zahnpasta aus der Tube.

„Was ist denn mit dir heute los? Hast du von Hermine geträumt?" Gerade noch rechtzeitig verschwand Ron in einer der vielen Duschen, bevor ein Stück Kernseife hinter ihm an die Wand donnerte. Prustend drehte Ron den Wasserhahn auf und ließ das heiße Wasser auf sich prasseln.

Harry währenddessen machte sich daran seine Zähne zu säubern. Den Mund voller Schaum witzelte er mit Ron herum, der es sich unter dem heißen Wasserstrahl anscheinend gemütlich gemacht hatte. Eine halbe Stunde später trafen die beiden jungen Zauberer im Gemeinschaftsraum auf ihre Freundin Hermine, die sie mit einem breiten Grinsen erwartete.

„Na, können wir?" Schnell verließen die drei Freunde den Aufenthaltsraum in Richtung Große Halle. Lachend ließen sie sich auf die Bank fallen und Ron zog sogleich eine prall gefüllte Platte mit Rührei zu sich. Fröhlich schaufelte er sich einen Berg davon auf den Teller. Freudig beobachten Harry und Hermine ihren Freund, bevor sie sich selbst von dem Essen nahmen. Mit vollen Bäuchen lehnten sie sich in den Stühlen zurück und unterhielten sich ausgelassen.

„Ach, ist das nicht toll? Heute ist Samstag und..." Hermine setzten lächelnd seinen Satz fort. „..Wochenende! Ja, du hast Recht. Jetzt haben wir endlich Zeit in der Bücherei zu lernen und unsere Hausaufgaben fertig zu machen."

Als sie die betretenen Gesichter ihrer Freunde sah musste sie laut los prusten. „Das war doch nur ein Scherz." Doch die Jungs sahen sie immer noch misstrauisch an und versöhnlich reichte sie jedem ein zuckerfreies Eukalyptusbonbon. Ron musterte kritisch die bunte Aufschrift ‚zuckerfrei', warf Hermine einen seltsamen Blick zu und steckte sich schließlich das Gutsel in den Mund. An diesem Tag entdeckte Ron seine Leidenschaft für zuckerfreie Eukalyptusbonbons.

„Wo hast du die denn her?" fragte er und konnte seine Begeisterung kaum in Grenzen halten. „Die hab ich noch von zu Hause. Meine Eltern bestehen darauf, dass ich meine Zähne schone, wenn ich etwas Süßes esse..." Bei diesen Worten erstarb das Lächeln auf ihrem Gesicht und wurde durch ein trauriges Funkeln in ihren Augen ersetzt.

„Du hast noch nichts von ihnen gehört, oder?" Harry sah sie besorgt an. Niedergeschlagen schüttelte sie den Kopf und griff nach ihrer Tasse. „Aber wir sind doch erst seit einer Woche wieder in Hogwarts. Vermutlich werden sie noch keine Zeit gehabt haben zu antworten..."

„Aber sie haben doch schon so lange nicht mehr geschrieben. Seit wir im Grimmauldplace angekommen sind haben sie sich nicht mehr gemeldet. Versteht ihr nicht, dass ich mir Sorgen mache!"

Erst jetzt bemerkte Hermine, dass sie aufgestanden war und ihre Faust auf den Tisch donnerte. Harry hatte sie am Arm gepackt und versuchte sie in ihren Stuhl zurückzuziehen. Entsetzt blickte sie in die Gesichter ihrer Mitschüler, die sie mit aufgerissen Mündern anstarrten. Mit hochrotem Kopf nahm sie wieder Platz und hielt sich die schmerzende Hand.

Harry bedeutete Hermine aufzustehen und ihr nach draußen zu folgen. Mit hängenden Schultern lief sie hinter ihm her. Erst als sie das Gras unter ihren Füßen spürte erkannte sie den See und die weiten Ländereien, die sich vor ihr erstreckten. Harry hatte sich mittlerweile am Ufer des glitzernden Wasser niedergelassen und bedeutete Hermine seinem Beispiel zu folgen.

Beschämt setzte sie sich neben ihn in das vom Tau nasse Gras und blickte in die funkelnden Tiefen der blauen Flüssigkeit, die im sanften Wind leichte Wellen schlug und mit leisen Geräuschen am Ufer zum erliegen kam. Schweigend saßen die beiden da und nur das beruhigende Rauschen der Blätter war zu hören.

Auf einmal verspürte Hermine ein leichtes Kribbeln auf ihrer Haut. Harrys Blick ruhte weiter auf den endlosen Weiten des Horizonts, doch seine Hand hatte sich einen Weg auf die ihrige gesucht. Es schien als wären beide von einem Meer aus Schmetterlingen umgeben. Harry ergriff zuerst das Wort.

„Willst du darüber reden? Ich weiß wie es ist, wenn man all seine Gefühle mit Niemandem teilen kann. Ich will nicht, dass es dir genauso ergeht wie mir!" Als er sich ihr zuwandte bemerkte er die einzelne Träne, die ihre Wange entlanglief. Erschrocken wollte er sich bei ihr entschuldigen, doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen.

„Harry, es tut mir Leid." Verwirrt sah er sie an. „Aber, warum...!"

„Es tut mir so leid, dass ich nicht für dich da sein konnte. Ich wusste ja nicht, wie es dir ergeht. Warum habe ich nicht schon viel früher mit dir geredet? Ich hätte für dich da sein solle, vor allem nach der Zeit als Sirius... Es tut mir so Leid!"

Hermine schluchzte auf. Auch Harry traten Tränen in die Augen. Mit einer schnellen Handbewegung wischte er sie weg und sah seine Freundin an. „Hermine, schau mich an!" Als sie nicht reagierte packte er ihren Kopf mit beiden Händen und drehte sie zu sich. „Warum machst du dir Vorwürfe, Hermine?"

Weitere Tränen bahnten sich ihren Weg über Hermines Gesicht und auch Harry konnte seine nicht länger zurückhalten. „Ich wollte immer für sich da sein... Seit ich dich kenne will ich dich beschützen und dir deine Last abnehmen... Ich würde es gerne für sich tun. Wie oft schon habe ich nachts wach gelegen und mir überlegt, was ich für dich tun kann."

Kurz hielt sie inne und rang nach Luft. Als Harry zum Sprechen ansetzte legte Hermine ihm einen Finger auf die Lippen und bedeutete ihm zu schweigen. „Was meinst du, warum ich immer so viel lerne. Ich habe mir gedacht, wenn ich besser werde und alles kann, was man hier lernt, dann sucht Dumbledore vielleicht mich aus. Ich hätte so gerne an deiner Stelle gekämpft, dir diese schwere Last abgenommen, doch ich kann dir nicht helfen, Harry. Es liegt allein an dir und das raubt mir den Schlaf."

Dann herrschte Stille. Hermine und Harry sahen sich lange Zeit in die Augen. Sie hatten sich aneinander geklammert und retteten somit den anderen vor dem Ertrinken. Um sie herum schien die Welt stehen zu bleiben. Sie bemerkten nicht wie der Himmel sich verdunkelt hatte und in der Ferne die ersten Blitze über die Erde herfielen. Einzelne Tropfen prasselten auf den See und verursachten leise platschende Geräusche. Doch von all dem bekamen Harry und Hermine nichts mit. Sie saßen dort am Ufer des Sees und sahen sich mit einem stillen Einverständnis in die Augen. Erst als ein lauter Donnerschlag zu hören war, erwachten sie aus ihrer Starre. Vorsichtig berührte Harry ihre Wange und fuhr den Weg der Tränen nach.

„Du bist ungewöhnlich hübsch, weißt du das?" Hermine musste lachen. „Und du bist ein verdammt guter Lügner, Harry!" Doch er blickte sie unverwandt an und ließ seine Hand auf ihrem Gesicht ruhen. „Was, wenn ich es ernst meine?"

Hermine sah ihn überrascht an. Das hatte sie nicht erwartet. In Harrys Magen kribbelte es, als wenn tausend Ameisen darin einen Tanzabend veranstalten würden. Er war zum zerreißen gespannt. Ein weiteres Wort und er würde sich auf sie stürzten und nie mehr los lassen. Schon so lange hatte er sich Geborgenheit und Wärme gesucht.

Zwar hatte er in der Zaubererwelt ein neues Zuhause gefunden, in dem er glücklich sein konnte, doch dieses bestimmte Gefühl hatte er auch weiterhin gesucht. Und da war es. So greifbar nah, dass Harry zu meinen glaubte, nur noch die Hand ausstrecken zu müssen und danach zu greifen. Eine Gänsehaut überzog seine Haut, als er die leichte Vorwärtsbewegung seiner Freundin bemerkte.

Ihr Gesicht schien unter seinen Fingern Feuer gefangen zu haben. Langsam beugte er sich vor und als ihm Hermine entgegenkam erfasste ihn eine unbekannte Erregung. All seine Träume waren nur noch einige Zentimeter von ihm entfernt. Er schloss die Augen und wollte sich ganz diesem süßen Mund hingeben. Schon spürte er sie honigsüß auf seinen Lippen...

„Harry, Hermine, da seid ihr ja!" Mit einem Schrei machten sie einen Satz rückwärts und landeten hart auf ihrem Hinterteil. ‚Ron', dachte Harry aufgewühlt und sah seinen Freund an, der gerade eben über die Länderein zu ihnen gestoßen war. ‚Das war doch mal wieder typisch, oder nicht?'

Ron hatte schon immer ein Faible für ungünstige Augenblicke gehabt, in denen er auftauchte. Doch nur war nichts mehr daran zu ändern und wenn Harry genauer überlegte, spürte er sogar fast eine gewisse Erleichterung, dass Ron in eben diesem Moment aufgetaucht war. Denn wenn er nicht zu diesem Augenblick gekommen wäre, hätte Harry wogmöglich noch Hermine geküsst... Seine beste Freundin. Er wusste, dass er es nie wieder so weit kommen lassen durfte. Harry wollte nicht die jahrelange Freundschaft zerstören und genau aus diesem Grunde dankte er Ron für sein plötzliches Auftauchen.

„Was ist denn mit euch los?" Misstrauisch musterte Ron seine beiden besten Freunde. „Wir... ähm... also... das war so!" stammelten Harry und Hermine, wobei sie sich beide jedoch verlegen an den Köpfen kratzten. Zum Glück ging Ron nicht näher darauf ein, sondern zog die beiden Jugendlichen hinter sich her in Richtung Schloss Portal.

„Ihr wart so schnell verschwunden. Ich wollte euch nach, doch dann war da Lu... ähm also, ich bin aufgehalten worden. Dann bin ich euch suchen gegangen. Aber ihr wart unauffindbar. Als ich dann im Westflügel war hab ich euch dort unten sitzen sehen. Ich hab mich noch gewundert, was ihr da gemacht habt und dann hat es auch noch angefangen zu regnen..."

Weder Harry noch Hermine hörten ihrem Freund richtig zu. Sie liefen beide mit hochroten Köpfen nebeneinander her und versuchten krampfhaft dem anderen nicht in die Augen schauen zu müssen. Erst als Ron stehen blieb, bemerkten sie, wo er sie hingeführt hatte. Sie standen in der Eingangshalle hinter einer Traube von Schülern, die sich um das schwarze Brett gebildet hatte.

„Was ist es denn diesmal?" fragte Harry misstrauisch. Ron gab ein grunzendes Geräusch von sich und Hermine versuchte sich bis zu dem Informationszettel durchzudrängen. Wenige Minuten später kehrte sie aus dem Gewühl zurück und zog sich mit Harry und Ron in eine Ecke der Halle zurück. Gespannt sahen die beiden Jungen das Mädchen an.

„Black gibt einen Selbstverteidigungskurs. Jeder der Lust hat kann mitmachen. Es gibt sogar für jede Jahrgangsstufe eine eigene Uhrzeit. Die unsrige wäre am Samstag um 19.00 Uhr. Was meint ihr dazu?" Nachdenklich beobachtete Harry die Schüler, welche in der Halle kamen und gingen.

„Das hat bestimmt Dumbledore eingefädelt. Da bin ich mir sicher." Zustimmend nickten Ron und Hermine. „Ich finde wir sollten uns das mal anschauen. Black scheint ja ein ganz ordentlicher Lehrer zu sein." Warf Ron ein, worauf er interessiertes Murmeln der beiden anderen Zauberer erhielt. „Wann findet es das erste Mal statt?"

„Samstag in zwei Wochen. Ich denke, dass könnte hinhauen. Also bleibt es dabei!"

Harry nickte und wollte noch etwas erwidern, als er plötzlich etwas sehr warmes an seiner Hand spürte. Erst dachte er, dass es Hermine war, doch als er ihr einen Blick zuwarf, bemerkte er, dass sie sich schon zusammen mit Ron der Treppe zugewandt hatte. Als Harry auf seinen Arm blickte, konnte er dort jedoch nur die Uhr sehen, die er von Moody, Tonks und Remus Lupin zu seinem Geburtstag bekommen hatte. Doch da fiel ihm plötzlich wieder ein, was Lupin ihm damals gesagt hatte: „Wenn Gefahr in der Nähe ist, wird die Uhr warm, und du spürst es. Es warnt dich also davor..."

Schnell blickte sich Harry um, doch er konnte nichts Merkwürdiges entdecken. Er folgte Ron und Hermine dir Treppe hinauf und hatte sie gerade erreicht, als sie von einem unverschämten Grinsen aufgehalten wurden.

„Na, wen haben wir denn da? Potter und seine Leibwächter!" Ohne Malfoy auch nur eines Blickes zu würdigen, setzten die drei Freunde ihren Weg fort, doch da hatten sie nicht mir Crabbe und Goyle gerechnet. Die beiden stellten sich breitbeinig an den Treppenabsatz und versperrten ihnen somit den Durchgang. Fluchend versuchten die drei an den beiden bulligen Slytherins vorbeizukommen, doch es gab scheinbar kein Entrinnen. In der Halle war es mittlerweile still geworden, denn die meisten Schüler hatten das Frühstück beendet und saßen mittlerweile in ihren Gemeinschaftsräumen oder in der Bibliothek, um die ersten Hausaufgaben zu machen.

„Was wollt ihr?" fragte Harry betont ruhig. Er versuchte seinen Ärger im Zaum zu halten. Doch es würde ihm nicht lange gelingen, das wusste er genau. „Ist es nicht unhöflich uns nicht zu begrüßen? Wo bleiben denn eure Manieren?"

Mit einem schmierigen Grinsen auf dem Gesicht thronte Malfoy vor seinen beiden Kumpanen und sah Harry, Ron und Hermine mit unverholtem Spott an. „Mach, dass du wegkommst, Malfoy. Von deiner schleimigen Visage wird mir schlecht", meinte Ron unbeherrscht und versuchte ein weiteres Mal an den beiden Riesen vorbeizukommen. Doch es war kaum noch zehn Zentimeter Platz zwischen dem Treppengeländer und den mächtigen Pranken von Crabbe und Goyle.

Der Slytherin funkelte ihn böse und setzte zu einer neuen Beleidigung an, als eine Eule auf sie zugeflogen kam. Überrascht hoben sie die Köpfe und beobachteten das große Geschöpf, das sich auf Hermines Schulter niederließ. Verdutz nahm sie den schweren Brief aus dem kleinen Schnabel und sogleich erhob sich der Uhu wieder in die Lüfte und flatterte in Richtung Eulerei davon.

Für einen Moment hatten Harry, Ron und Hermine die Anwesenheit von den drei verfeindeten Schülern vergessen und sahen sich neugierig das dunkle Pergament an. Doch Malfoy wurde wütend. Er hasste es, nicht im Mittelpunkt zu stehen und so versuchte er Hermine den Brief zu entreißen. Diese schrie vor Überraschung auf und klammerte sich an dem Umschlag fest.

Sofort als sie ihn in Händen gehalten hatte, war ihr die schöne, geschwungene Handschrift aufgefallen. Sie kannte sie zu gut. Es war die ihrer Mutter. Unterdessen hatte Malfoy sie am Arm gepackt und zerrte an ihrer geschlossenen Faust. Crabbe und Goyle standen mit offenem Mund immer noch am Treppenaufgang und besahen sich mit großen Augen das Geschehen. Malfoy verstärkte seinen Druck auf ihren Arm und Hermine spürte, wie sich ihr Blut zu stauen begann.

Entsetzt bemerkte sie, dass der Brief ihrer Eltern nur noch locker in ihrer Hand lag und sie ihn nicht mehr allzu lange würde verteidigen können. Wenn Malfoy jetzt zugreifen würde, wäre alles verloren. Doch in dem Moment sauste eine Faust durch die Luft und traf Malfoy hart am Hinterkopf. Taumelnd ging er einen Schritt zurück und sah sich nach seinem Angreifer um. Harry stand mit heißem Kopf und geballten Händen nur wenige Zentimeter von ihm entfernt und starrte Malfoy bebend an.

„Verschwinde oder du wirst es bereuen!" Es bedurfte keines Beweises für Harrys Worte. Schon waren Malfoy, Crabbe und Goyle um die nächste Ecke verschwunden. Leise hörten sie Malfoy fluchen, bis die Tür zu den Kerkern mit einem dumpfen Schlag ins Schloss fiel. Schweigend standen die drei Freunde da. Harry atmete immer noch schwer und Hermine sah beschämt auf den Boden. Ron versuchte etwas zu sagen, ihm war diese Stille unheimlich, doch er brachte keinen Ton über die Lippen. „Gehen wir!" kam es leise von Harry und sie setzten ihren Weg in den Gemeinschaftsraum fort.

Das Gewitter war stärker geworden und Blitze zuckten vom Himmel. Die Ländereien von Hogwarts wurden schaurig von dem hellen Licht beleuchtet und es schien, als würden Schatten zwischen den Gipfeln der Bäume wandeln. Hermine saß, die Knie an ihr hübsches Gesicht gezogen auf der Fensterbank und dachte nach. Sie war wie verzaubert von dem schönen und doch geheimnisvollen Naturschauspiel, das sich über den Zinnen des Schlosses austobte.

Ron und Harry hatten es sich auf dem dicken Kaminvorleger bequem gemacht und spielten Zauberschach. Ron würde wie immer gewinnen und Harry raufte sich die Haare, wie sein bester Freund das immer schaffte. Seufzend stand Hermine auf und setzte sich zu ihren Freunde auf den Boden. Sie beugte sich zu Harry und flüsterte ihm leise etwas ins Ohr.

„Hey, du darfst ihm nicht helfen, das ist unfair." Machte Ron auf sich aufmerksam und setzte eine beleidigte Miene auf. Entwaffnend hob Hermine ihre Arme und rutschte demonstrativ ein Stück von Harry weg. Dieser grinste leise in sich hinein.

Das Spiel war so gut wie gewonnen, glaubte zumindest Harry, nach Hermines Worten. Als die Jungs wieder in ihr Spiel vertieft waren, zog Hermine den ausgebeulten Brief aus ihrer Tasche und trennte vorsichtig das Siegel auf. Voller Neugier schnupperte sie an dem dicken Bogen. Er duftete nach Lavendel, nach ihrer Mutter. Mit einem breiten Grinsen entfaltete sie die erste Seite und begann zu lesen.

Harry währenddessen konnte sich nicht mehr auf die vierundsechzig schwarzen und weißen Felder vor ihm konzentrieren. Sein Blick wanderte immer wieder zu Hermine, wie sie dort vor dem Feuer saß und das Briefpapier auf dem Schoss ausgebreitet hatte, wirkte sie so ruhig und entspannt. Ein Lächeln hatte sich in ihre Mundwinkel geschlichen und ihre Augen wanderten glücklich die Zeilen entlang. Als ihm der heutige Vormittag in den Sinn kam, liefen ihm leichte Schauer über den Rücken und er musste den Blick von ihr abwenden.

Ein Glücksgefühl durchströmte ihn und es wurde für ihn unmöglich sich weiter dem Spiel zu widmen. Mit einem entschuldigenden Grinsen erklärte er seine Niederlage und Rons Brust schwoll vor stolz an. „Du hast eben doch keine Chance gegen mich!", meinte er lachend, und Harry stimme zu, auch wenn er sich dessen nicht bewusst war.

Das Gewitter war in der Zwischenzeit etwas abgeschwollen und es regnete nur noch leicht. Als auch schließlich keine Tropfen mehr gegen die Scheiben platschten, verabschiedete sich Ron von seinen Freunden. „Ich muss zum Quidditchfeld... Heute Mittag sind doch die Auswahlspiele und ich will davor noch einmal nachsehen, ob auch alles in Ordnung ist! Ich meine, die Besen und das alles..." Seine Ohren färbten sich leicht rosa, doch weder Harry noch Hermine schienen dies wahrzunehmen. „Also gut... Wir sehen uns dann beim Mittagessen."

Ron winkte den beiden noch einmal kurz zu und verschwand dann aus dem Gemeinschaftsraum. Während Harry die restlichen Figuren einsammelte und in die Truhe einsortierte hatte Hermine die Antwort ihrer Eltern fertig gelesen. Mit einem glücklichen Seufzen lehnte sie sich zurück und strich mit den Fingerspitzen das Pergament glatt. Als alles verstaut war ließ sich Harry neben sie fallen und sah sie fragend an. Ihre Blicke trafen sich nicht und doch verstanden sie sich ohne viele Worte. Harry wurde erneut von einem Gefühl tiefster innerer Ruhe erfasst und atmete entspannt ein und aus.

„Weißt du was das ist?" Sie schwenkte den Umschlag vor seiner Nase. Er runzelte die Stirn und meinte ein wenig verwirrt.

„Ein Brief nehme ich an?!" Hermine lachte und Harry fühlte ein glückliches Gefühl durch seinen Körper laufen. „Natürlich ist das ein Brief, aber es ist nicht irgendein Brief von irgendwo her. Er kommt aus der Europa. Um genau zu sein aus Portugal. Meine Eltern haben sich kurzfristig entschlossen, Urlaub zu machen und sind dann auch gleich los!"

Sie knetet aufgeregt ihre Hände und lächelte dabei vor sich hin. Harry beobachtete seine Freundin von der Seite und ein Lächeln stahl sich nun ebenfalls auf sein Gesicht. Er war so froh, dass es ihr wieder besser ging. Er hatte schon während den Ferien ihre Sorgen bemerkt, und diese standen Hermine nicht halb so gut wie ein Lächeln.

„Na siehst du, dann war doch alles in Ordnung und ihnen ist doch nichts passiert..."

„Ja, ich bin so glücklich. Ich weiß nicht was ich gemacht hätte wenn... Aber nein, es geht ihnen ja gut und sie haben sein paar schöne Wochen verbracht! Ich werde ihnen wohl gleich antworten."

Harry nickte und blickte Hermine nach, die in den Mädchenschlafssaal gegangen war, um Tinte und neues Pergament zu holen. Als sie wieder im Gemeinschaftsraum ankam lächelte sie Harry unsicher an und dieser musste an den vergangenen Morgen denken.

Er fühlte sie unwohl in seiner Haut, auch wenn ihn bei Hermine immer das Gefühl einer tiefen, inneren Ruhe ergriff, so wollte er doch nicht mir ihre alleine sein. Er wusste, dass er sie in Gedanken versunken öfters unbeabsichtigt anstarrte und er wollte auf keinen Fall, dass es jemand merkte. Vor allem Ron sollte nichts von seinen Gefühlen erfahren, denn entweder, er würde sich über Harry lustig machen und ihn damit aufziehen, oder er würde womöglich noch eifersüchtig sein und glauben, dass ihre Freundschaft dadurch einen Knick erhalten würde.

Seine Gedanken wanderten zu dem bevorstehenden Quidditchtraining. Dieses Mal würde er freiwillig nicht daran teilnehmen. Doch er war froh, dass Ron dem Team die Mitteilung machen würde und er den anderen vorerst nicht Rede und Antwort würde stehen müssen.

Sein Blick schweifte erneut zu Hermine, die über den Tisch gebeugt auf ein Pergament schrieb. Gerade legte sie eine Seite weg und begann, aus der nächsten weiter zu schreiben. Genauso war Hermine in ihrem Element, dache Harry und lächelte. Dann zog er seine Tasche zu sich heran und begann, seine Hausaufgaben zu erledigen...

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laser-jet: Schön, dass dir die Geschichte bisher so gut gefällt, hoffentlich geht es dir nach diesem Kapitel noch genauso?! Wie waren denn deine ganzen Arbeiten? Hoffe, alles hat geklappt -wink- Wird schon werden...

Fidi: Danke für deinen Review -grins- Die 100ter Grenze haben wir ja mittlerweile sogar schon überschritten -freu- Da hast du natürlich auch mitgewirkt!! Wie hat dir denn dieses Kapitel gefallen?

kathleenpotter: Hast du dieses Mal gleich mit dem richtigen Kapitel angefangen?? Dann weißt du ja aber wenigstens, was davor noch passiert ist... Vielleicht sollten wir in Zukunft immer erst noch mal das vorherige Kapitel hochladen und danach erst das Neue -grins- Wir freuen uns wirklich auf deine Kommentare, dass hat nichts damit zu tun, dass du immer freundlich bist (wobei das auch ein Grund wäre -wink-) sondern weil du diese FF von Anfang an liest und uns bisher immer ganz lieb reviewt hast!! In Ordnung... ?!

Choooo: Tut uns wirklich Leid, dass dieses Kapitel schon wieder hat so lange auf sich warten lassen –ein ganz schlechtes Gewissen hat- Wir bemühen uns wirklich, die Kapitel relativ schnell zu schreiben, aber wir haben so viel zu tun!! Und dann mussten wir auch noch in Deutsch einen Groschenroman schreiben -lach- und der hatte bei uns eben auch wieder über 4500 Wörter... Aber wir haben ja auch eine Kurzgeschichte geschrieben, die du dir gerne mal durchlesen kannst -wink-

Hoffen, dass dir das Kapitel gefallen hat und warten schon ganz gespannt auf deinen Kommentar?!

kathriin: Ist schon in Ordnung, wenn dir das letzte Kapitel nicht so gefallen hat, muss ja auch nicht immer sein -grins- Wir dachten uns eben, dass wir davor schon ziemlich viel Unterricht beschrieben hatten, und das kann man ja auch nicht durchgehen machen, oder?! Wir hoffen trotzdem, dass dir dieses Kapitel besser gefallen hat, es ist auch nicht so lang wie das Letzte, und warten auf deinen Review – egal ob mit Kritik oder ohne!!

VamHex: Tja, da sieht man mal, wie ‚unwichtig' Quidditch mittlerweile für Harry geworden ist... Haben uns mit dem Weiterschreiben wirklich beeilt, auch wenn es nicht ganz geklappt hat. Tut uns wirklich Leid, aber wir hatten echt viel zu tun!!

Hoffen, dass wir mit dem nächsten Kapitel schneller fertig werden, aber dieses Wochenende sind wir auch nicht da und nächste Woche schreiben wir schon wieder so viele Arbeiten -seufz- Das ist doch alles ein ewiger Teufelskreis!! Aber die Hauptsache ist, dass dir das Kapitel gefallen hat, und wenn du mal noch etwas lesen möchtest, kann ich dir unsere Kurzgeschichte empfehlen -wink-

Schwarzleser: Freut uns... -wink- Hat dir die FF denn bisher gefallen?? Wie stand es denn mit diesem Kapitel?? Hoffen, es hat dir spaß gemacht, es zu lesen!!

Harry2004: So, das war auch schon wieder das neue Kapitel... Hoffentlich hat es dir gefallen?! Lass dir ruhig Zeit, beim Lesen, immerhin sind wir auch nicht mehr gerade die schnellsten Schreiber... Quidditch ist Harry eben nicht mehr so wichtig wie andere Sachen, deshalb hat er aufgehört!!

Das waren schon wieder die Antworten auf eure Reviews und das Kapitel ist auch schon wieder zu Ende... Das geht ja immer so schnell, wenn man mal überlegt, wie lange wir zum Schreiben brauchen -seufz- Aber wenn ihr euch die Zeit bis zum nächsten Kapitel vertreiben wollt, können wir euch wirklich unsere Kurzgeschichte empfehlen –Werbung macht-

Übrigens haben wir mittlerweile die 100ter Grenze überschritten, und wem haben wir das zu verdanken?! Genau, euch, unsre treuen Leser... Ihr seid wirklich die Besten!! Bis zum nächsten Kapitel und wir hoffen, dass ihr wieder einen kleinen Kommentar zu diesem Kapitel abgebt –wink-

-euch alle ganz fest drückt-

Harry&Hermine