Der zweite Teil meiner Resident Evil Fanfiction. Jetzt geht es erst richtig los. Viel Blut, viel Tot...viel Spaß!
II
Ein komischer Geruch lag in der Luft, als Hannah Birkin die Diskothek verließ. Sie war hier um zu feiern, aber dort drinnen ging die totale Freakshow ab. Ohne Grund kippten einige um und blieben liegen. Und dann erst dieser Gestank nach Verwesung. Da war der Gestank hier draußen, nach Öl und Desinfektionsmittel, doch angenehmer. Hannah sah erstaunt, wie auch hier draußen einige benommen rumlagen. Scheiß Drogen, dachte sie. Sie selbst nahm keine und sie rauchte auch nicht, aber sie hatte viel darüber gelesen und es klang ganz und gar nach den typischen Symptomen. Die Sonne stand noch am Himmel, also wollte sie trotz allem noch mal hinein gehen, doch das Geräusch von berstendem Metall lenkte ihre Aufmerksamkeit auf sich. Hannah Birkin war schon immer neugierig gewesen und ein mal, da war sie fünf gewesen, hätte sie das beinah das Leben gekostet. Sie war damals auf ein Feld gerannt und hatte einen Traktor gesehen und das hatte sie natürlich fasziniert. Also war sie hingerannt und wollte ihn sich aus der Nähe ansehen, doch sie war gestolpert und durch das hohe Gras hatte sie der Fahrer fast zu spät bemerkt. Nur die Aufpassungsgabe des Mannes hatte sie damals vor dem Tod bewahrt. Sie kam gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie zwei ineinandergekeilte Wagen von einem dritten gerammt wurden.
Der dritte Wagen explodierte lautstark und die Wagen vor ihm taten es ihm gleich. Eine Hitzewelle schlug über Hannah hinweg und das einzige, was sie jetzt vor dem Tod bewahrte war, dass sie sich zu Boden geworfen hatte. Sonst hätte sie das herumfliegende Metall auch erwischt, wie einige Passanten und die Leute im nahliegenden Cafe. Ein vierter Wagen drehte ab und rammte in das Schaufenster eines Ladens, der daraufhin ebenfalls in die Luft ging und einige tötete. Hannah sah neben sich, wo eine Frau, die bis dahin ihr Kind am Arm gehalten hatte, plötzlich in der Mitte auseinander fiel. Der Junge begann zu heulen, wurde aber von einem wegrennenden Passanten umgerannt.
Schnell fand Hannah die Ursache dafür heraus, denn in der dahinterliegenden Wand, die vom Blut rot geworden war, steckte ein Stück Metall vom Wagen. Doch damit hörte das Chaos nicht auf. Ohne Grund kippten wieder einige Leute um, oder stolperten über bereits liegende. Überall Geschrei und Panik. Doch zum Glück hörte sie die Sirene eines Feuerwehrwagens, der an ihr vorbei fuhr. Doch anstatt die Brände zu löschen, pflügte er durch eine Passage und überfuhr einige Menschen. Hannah hielt sich die Augen zu und versuchte die Schreie und die Hitze auszublenden, doch dann wurde sie gerammt.
Wie sie die nächsten Sekunden überlebte, war ein Wunder. Sie wurde von einigen Flüchtenden getreten, bis sie plötzlich in die Höhe gezogen wurde. Als Hannah die Augen öffnete blickte sie in das Gesicht einer Polizistin mit braunem, Kinnlangen Haar, dass sich leicht nach außen hin wand.
Die Polizistin packte Hannah an der Hand und dann rannten sie los. „Wohin musst du?", wollte die Frau wissen. „Sun Drive 12!", berichtete Hannah. Die Polizistin nickte und hielt inne, als sich einer der umgekippten erhob und sie anfiel. Mit einem gezielten Tritt setzte sie die Frau, die bis eben noch tot am Boden gelegen hatte, außer Gefecht. Doch als Hannah zurückblickte erhob sie sich bereits wieder.
Die totale Freakshow.
Was war hier nur passiert? Hannah wollte es nur zu gern wissen, aber sie hatte Angst davor. Vor ihnen pflügte ein weiterer Wagen durch die Menge und kam zum stehen, als er einen Mann gegen die Wand drückte. Die Polizistin sprang auf die Motorhaube und Hannah hatte Mühe mitzuhalten, aber sie schaffte es und kam auf der anderen Seite heile an. Oh man, dachte sie, und diese Straße ist noch nicht mal schwer befahren! Wie als Antwort krachte von der Seite plötzlich ein Wagen durch die Fenster eines Schreibwahrenladens. Hannah schrie und machte einen Satz zurück und rettete so auch die Polizistin, vor dem Wagen. Allerdings galt das nicht für eine junge Frau, die verzweifelt am Straßenrand stand und immer und immer wieder: „Fiffi.", rief. Hannah übergab sich, als sie die zermatschten Überreste auf dem Gehweg sah und das Blut ihr ins Gesicht spritzte. Im nächsten Moment eilte ein kleiner, weißer Hund zu der Frau hin und beschnupperte die Überreste, bis hinein und kaute genüsslich drauf herum. Erneut kam Hannah ihr Essen wieder hoch und dabei hatte sie in dieser Diskothek nur ein paar Chips und eine Cola gehabt.
Das war ja fast wie in einem schlechten Horrorfilm. Doch die Polizistin zerrte sie weiter, in eine Gasse hinein, wo keine anderen Autos hineinfuhren. Hannah schrie erneut, als sie in das Gesicht eines Obdachlosen sah. Die Haut und die Augen waren durchzogen von Arterien und erinnerten an Milch. Die Frau mit der Dienstmarke riss sie herum und zog ihre Waffe: „Kommen sie uns nicht zu nah." Doch der Mann, der übrigens ein fettes Loch in der Brust hatte, und eigentlich Tod sein müsste, ging weiter.
Die Frau schoss ihm drei Mal gegen die Brust und doch schlürfte dieser weiter. Bis die Polizei Lady ihm eine Kugel in den Kopf verpasste. Hannah hätte am liebsten erneut Erbrochen, doch außer Magensäure befand sich nichts mehr in ihr, dass sie beim Anblick der sterbenden Frau herauswürgen könnte. Es war ein widerliches Bild und Hannah hatte noch nie so was gesehen. Wie aus dem Nichts war plötzlich ein Loch auf der Stirn der Frau entstanden und Blut quoll in dicken Strömen heraus, während sie wie in Zeitlupe in die Knie sackte und die beiden aus leeren Augen anblickte, ehe sie zu Boden ging und die Pfütze um ihren Kopf immer größer wurde.
„Oh mein Gott!", eine Frau rannt schreiend an ihnen vorbei.
Hannah hielt inne und wollt schon aufgeben, doch die Frau bugsierte sie weiter. Bis sie schließlich nach einigen Minuten vor dem Mehrfamilienhaus standen. „Danke!", Tränen der Freude, Panik und Verzweiflung stiegen Hannah in die Augen und sie war am Rand des Wahnsinns. Dann schloss sie die Tür auf und sah zu, wie die Cop Lady wieder zum Unfallort rannte, obwohl auch hier einige Typen benommen am Boden lagen. Hannah griff nach dem Lichtschalter, doch der Strom war wohl ausgefallen. Also schloss sie die Tür hinter sich und ging die Treppe zum ersten Stock hinauf. Unterwegs kam sie an Mister Fister, einem sehr netten, pummeligen Mann, vorbei.
Doch als sie ihn passierte hob dieser den Kopf, der zuvor nach unten gehangen hatte, und schnappte mit den Zähnen nach ihrem Knöchel. Hannah schrie erschrocken auf und zog ihr Bein zurück, so dass er verfehlte. Schnell überwand sie die nächsten Stufen und klingelte. Doch auch hier öffnete keiner die Tür. Also warf sie sich dagegen, als sie sah wie Mister Fister sich erhob. Sein Gesicht Kalkweiß, seine Augen ebenfalls und mit schwarzen Zähnen.
Zu Hannahs Überraschung war die Tür offen und sie fiel ins Innere. Schnell trat sie die Tür zu und rief: „Misses Kalesh!" Doch niemand antwortete.
Hannah sah sich um. In der kleinen Wohnung war das Chaos los. Die Fenster zerbrochen. Tische und Stühle umgeworfen. Ein Schrank lag quer im Raum und der Jackenständer war verbogen. Was zur Hölle ging nur vor? Hannah sank schluchzend zusammen und lehnte sich gegen die Tür. Und von außen kratzte Mister Fister an der Tür. „Gehen sie…", sie schluchzte: „Ich hole die Polizei, wenn sie nicht verschwinden!" Und plötzlich wurde aus dem kratzen ein Fauchen. Dann hörte es ganz auf. Sie war der Versuchung nah aufzustehen und nachzusehen wo der Freak war.
Doch dann lief es ihr kalt den Rücken runter, als sie jemanden rufen hörte: „Haaaannaaah! Haaaannaaah!" War das wieder einer von diesen Freaks? Aber dann erkannte sie die Stimme von Misses Kalesh! Und im nächsten Moment wurde sie von der Seite angesprungen.
Sie mochte ihren Job. Carolin Chambers war erst dreiundzwanzig und in der Blüte ihres Lebens. Und doch tanzte sie heute auf Tischen. Im Hintergrund lief ein Song, der ihr zum ersten Mal unterkam. Wahrscheinlich eine extra Kreation, dachte sie. Erst letzte Woche war sie noch als Anwältin unterwegs gewesen. Carolin, kurz Ca, schwang ihre Hüfte und tanzte mit der Stange, während sie langsam die Schleife ihres grauen Korsetts löste. Seit sie bei der BRAVO-Einheit vom RPD war, lebte sie ständig anders. Mal hatte sie rotes, mal blondes, mal gar kein Haar. Immer war sie anders gekleidet und immer hatte sie andere Job und Namen. Ja sogar ihre Wohnung musste sie mehrmals wechseln. Sie lebte gefährlich, aber das gefiel ihr. Und heute war sie eben Stripperin. Ein vollkommen normaler Arbeitstag für sie.
In aufreizender Art ging sie in die Hocke und schwang ihre Beine über einander, so dass ihre Unterwäsche zum Vorschein kam. Oh man, dachte sie sich selbst, immer muss ich Undercover los. Und ihr heutiges Zielobjekt, ein russischer Drogendealer, war wirklich kein Augenschmaus. Sein Vollbart schien seit einer Woche nicht gewaschen und gekämmt worden zu sein. Das gleiche galt auch für die zerwaschenen Jeans und das ungebügelte Hemd. Und das einzige was er tat, war saufen und das hatte er die letzte halbe Stunde getan und jetzt lag er sturzbesoffen auf seinem Tisch und schnarchte wohl.
Allerdings konnte sie ihn auch nur ungenau erkennen, denn Scheinwerfer blendeten sie, weswegen sie mehrmals beim Tanzen in die Hocke ging, um überprüfen zu können, dass der Kerl noch da lag wo er gewesen war. Das Grölen der Männer war leiser geworden, aber nicht unermüdlicher. Die, die noch einwenig clean im Kopf waren, machten auch brav weiter. Die anderen schienen es dem Dealer gleichzutun.
Ca verzog die Nase, als sie wieder aufstand und einen tiefen Atemzug nahm. Und sie bereute es gleich, denn der Gestank war unerträglich. Nach Desinfektionsmittel und erbrochenem. Ein Barkeeper, der sich wohl selbst den einen oder anderen zu viel hinter die Ohren gekippt hatte, torkelte an ihr vorbei und sabberte. Mit einem schnellen Ruck löste Carolin das Korsett und das Grölen wurde lauter, als sie ihren Wildleder BH enthüllte. Mit einer gekonnten Drehung fuhr sie einmal herum und warf es in die Menge, so dass es auf Boris, so der Name des Dealers, fiel.
Doch dieser reagierte nur, in dem er sich langsam erhob und davon schlürfte. Na klasse, was ist nur aus den Dealern von heute geworden? Früher wären sie von Nutten nur so umringt gewesen, heute nahmen sie nicht mal mehr Brüste quetschende Korsetts an. „Zielperson verschwindet…ich wiederhole Zielperson verschwindet.", sie sprach in ein kleines Mundmikrophon, was sie mit einem grauen PKW vor der Tür verband. „Korrektur.", sprach sie leise weiter: „Er geht nur auf die Toilette. Ist besoffen und wirkt irgendwie ziemlich aggressiv.", sie spielte auf die Szene an, die sich abspielte, als er an dem torkelnden Kellner vorbei kam und ihn biss. Doch der Türsteher reagierte nicht, wahrscheinlich kam so was öfter vor. Nachdem Berd, ihr Partner, keine Antwort gab, meinte Ca: „Hey Berd, du Arschloch. Sag was!"
Was sie nicht wissen konnte war, dass Berd im Wagen lag und tot war. Aus einer Bisswunde am Hals floss Blut und verschmutzte die Beigen Sitze des Mercedes. Dieser Biss stammt von Pete, dem Überwachungsexperten von BRAVO, der mit einer Kugel im Kopf auf dem Beifahrersitz lag und seinen Kopf gegen die Scheibe gelehnt hatte.
Doch all das konnte Ca nicht ahnen, also tanzte sie weiter, schwang ihren Körper rum und beobachtete, wie zwei weitere Besoffene zusammenbrachen. Und das, obwohl es noch nicht einmal dunkel war. Verdammter Schuppen. Irgendwie empfand sie es als Blamage vor Sonnenuntergang schon sooo besoffen zu sein, wie die Kerle in dieser Bar.
„Hey sie.", erst dachte Ca, dass der Türsteher sie meinte. Doch dann rannte dieser an ihr vorbei und sprang auf die Tanzbühne. Ca wirbelte herum und erblickte einen Kerl hinter ihr, der sich herangeschlichen hatte. Und das, ohne von ihr bemerkt zu werden. Und eigentlich sollte er sie nicht bemerken, denn anstatt von Augäpfeln hatte er gar nichts. Doch als der Türsteher auf der Bühne war, fuhr der bleiche Blinde herum und griff sich den doppelt so großen Mann und biss ihn in den Kopf. Der Mann schrie und brach zusammen, als sich die Zähne des Blinden durch seine Schädeldecke bohrten und das Gehirn zerstörte. Dann biss er noch fester zu und biss ein Stück hinaus.
Ca schrie erschrocken auf und sah, wie Boris aus der Toilette kam und mit einigen anderen anfing die noch sitzenden zu beißen. „Scheiße! Das ist eine verdammte Falle!", brüllte sie ins Mikro: „Ich bräuchte vielleicht mal Unterstützung." Dabei wanderte ihr Blick zu dem bereits toten Türsteher, der noch immer in den Armen des Blinden lag. Eine Falle? Sie hätte beinah über sich selbst gelacht. Das war keine Falle, das war...irgendwas anderes, was sie nicht erklären konnte und auch nicht unbedingt wollte. Der Anblick der herauslaufenden Hirnflüssigkeit war ihr Erklärung genug. Sie hatte es mit einem Kannibalen zu tun. Der Blinde wand sich wieder an sie, machte aber Bekanntschaft mit dem Knie von Carolin. Schnell sprang die strippende Polizistin von der Bühne hinab und sah, wie die Eingangstür aufging. Da stand Berd in der Tür, doch auch er wirkte bleich und torkelte dort. Erst erleichtert rannte sie auf ihn zu, doch dann sah sie die blutende Bisswunde am Hals. Schnell ließ sie sich im Lauf auf den Hintern fallen und rutschte zwischen seinen Beinen über das Linoleum. „Berd komm zu dir.", vier weitere Junkies kamen auf sie zu, also ergriff sie die Beine ihres Partners und zog daran. So erzielte sie, dass Berd hinflog und sie in einer Bewegung aufsprang und sich den weißen Stoffrock glatt strich. Doch die Junkies hielten nicht und trampelten über Berd hinweg, mit dem Effekt, dass Berds Gehirn sich auf dem Linoleum verteilte. Dabei entstand ein so unnatürliches Geräusch, als wäre eine überreife Melone geplatzt.
„Nein!", Schrie sie, traurig und geschockt über den Tod ihres Partners, dann zog sie die Beretta, die sie bisher geschickt versteckt hatte und schoss den Clip leer, pumpte 15 Kugeln in das Fleisch der vier Freaks. Doch keiner der Junkies dachte ans Sterben. Also schob sie die Waffe wieder in den Holster und rannte hinaus. Ohne Munition konnte sie eh noch weniger ausrichten, als mit.
Auf der Straße sah sie den Einsatzwagen und umrundete ihn. Schnell riss sie die Fahrertür auf und ließ sich auf dem Sitz nieder, nur um festzustellen, dass der Sitz voller Blut war. Und auf dem Beifahrersitz lag Pete, mit einem Loch im Kopf. Ca lehnte sich nach vorn und riss die Beifahrertür auf. Pete fiel nach hinten und Ca gab Gas. Die Beifahrertür schloss sich automatisch, als sie einen Briefkasten rammte und einfach weiter fuhr. Doch auch auf der Straße waren die Verhältnisse nicht besser, der Asphalt war aufgerissen und überall waren leerstehende Autos und auch einige brennenden. Ca stieg aus und rannte zu Fuß weiter, denn sie wäre niemals mit dem Mercedes hier durchgekommen. Wobei die brennenden Autos ihre nackte Haut rot färbten und wärmten.
Ein Zombie, denn nichts anderes waren diese torkelnden Gestalten, mit grünem und blauem Haar kam auf sie zu. Und er trug eine schicke Lederjacke mit Nieten. Die würde wenigstens ihren Körper verdecken und sie warm halten. Eine makabere Vorstellung einem wandelnden Toten die Jacke zu entreißen, aber sie wollte nicht erfrieren, wenn erst mal die Nacht herein brach. Obwohl sie nicht unbedingt vor hatte hier so lange zu verweilen. Sie musst und würde diese Stadt verlassen.
Der Zombie kam immer näher, also duckte sie sich unter den Kiefern hindurch und ergriff die Jacke, nur um sie mit einem Ruck ihrem Besitzer zu entreißen. Dann verpasste sie dem Typen einen Tritt, der ihn gegen das brennende Auto warf, wo dieser Feuer fing. Doch damit war er noch lange nicht tot, also durchsuchte sie die Jackentaschen und fand auf der Innenseite ein Waffenhalfter mit vollautomatischer Uzi. Schnell entsicherte sie die Waffe und zog den Stecher durch und durchlöcherte den Schädel des brennenden Zombies.
„Wow.", murmelte sie. Doch von links kamen weitere Zombies auf sie zu. Ca fluchte und dachte, dass diese Stadt nicht mehr zu retten sei.
Fortsetzung folgt:
