Ein langer Weg zur Liebe (L&J) Kapitel 6

Bevor Jessi durch den versteckten Durchgang verschwand, deutete sie James und Sirius ihr nicht zu folgen. Sie trat aud die Lichtung und ihre Augen weiteten sich vor Schreck. „Lily!" schrie sie und rannte zu ihrer Freundin. Jessi kniete sich neben sie und fühlte nach ihrem Puls. Gott sei Dank, sie lebt noch! dachte sie erleichtert.

„Remus, komm schnell!" schrie sie und nahm ihren Umhang von den Schultern.

Remus lief durch den Durchgang und blieb, bei dem was er sah, abrupt stehen. Als er ein Geräusch hinter sich hörte, drehte er sich um un versperrte den anderen beiden den Weg. James sah zu Jessi und bekam gerade noch mit, dass sie mit ihrem Umhang Lilys Körper bedeckte.

„Ihr bleibt hier stehen!" sagte Remus ernst und ging dann zu Jessi, die neben Lily kniete.

„Remus, Lily ist eiskalt, ich konnte zwar ihren Puls fühlen, aber wir müssen sie so schnell wie möglich in den Krankenflügel zu Madame Pomfrey bringen." sagte Jessi und stand auf.

Remus nickte und beschwor eine Trage, auf die sie Lily legten und sich, gefolgt von James und Sirius, so schnell es ging, auf den Weg zum Schloss machten.

Als sie in die Eingangshalle kamen, liefen sie so schnell sie konnten mit Lily zum Krankenflügel. Jessi lief voraus und öffnete die Tür, so dass Remus direkt mit Lily hinein gehen konnte. Er ließ die Trage direkt zu einem Bett schweben und James half ihm, Lily auf das Bett zu legen.

Unterdessen war Jessi zu Madame Pomfreys Büro gelaufen und kam Augenblicklich mit ihr zum Bett, auf dem Lily lag.

„Verlassen sie bitte alle den Krankenflügel, sie können gern vor der Tür warten." sagte sie und wandte sich Lily zu, um sie zu untersuchen.

Die Jungs und Jessi gingen hinaus. „Ich hole Professor Dumbledore." sagte Jessi und wandte sich zum gehen, doch Remus hielt sie am Arm fest.

„Warum? Was soll Dumbledore hier?" fragte er erstaunt.

„Das was Lily heute passiert ist, hat nichts mit dem anderen zu tun, was Lily vor zwei Jahren geschehen ist." flüsterte sie ihm zu, nur dass er es hören konnte.

Remus riss die Augen auf und nickte verstehend. Konntest du jemanden sehen?" fragte er flüsternd.

Sie nickte. „Deshalb will ich Dumbledore holen, du hast gesehen, wie sie sie zugerichtet haben. Ich werde die Sache dieses Mal nicht verschweigen und auf sich beruhen lassen, so wie das letzte Mal." sagte sie nun etwas lauter und wandt sich aus seinem Griff. Sie ging den Gang entlang und bog nach links in Richtung Dumbledores Büro.

„was meint sie damit, wie das letzte Mal?" fragte James und sah Remus dabei fest in die Augen. „Remus, sag es endlich, was hat das alles zu bedeuten?" forderte James ihn auf.

„Ich werde dir nichts ohne Lilys Einverständnis sagen." erwiderte Remus ihm und ging zur Wand. Dort ließ er sich hinunter gleiten und setzte sich mit angewinkelten Beinen auf den Boden.

„Moony, wer außer euch beiden, weiß eigentlich noch davon, was mit Evans los ist?" schaltete sich Sirius nun ein.

„Nur Madame Pomfrey." antwortete Remus leise.

Plötzlich hörten sie Schritte, die sich ihnen näherten und konnten Dumbledore und Jessi auf sich zukommen sehen. Dumbledore verschwand, ohne auf sie zu achten, durch die Tür in den Krankenflügel. Jessi ging zu Remus und setzte sich neben ihn auf den Boden.

James sah sie ernst an und fragte: „Jessi, was ist los?" wobei er ihr fest in die Augen sah.

„Ich sage nichts!" antwortete sie ihm und schlug die Hände vors Gesicht.

Mit einem Mal hörten sie Stimmen, die durch die Tür vom Krankenflügel drangen.

„Warum… ein Jahr… was… Auslöser, wieso… durchgemacht!"

„Poppy… beruhige… werden… finden." waren die Stimmen von Dumbledore und Madame Pomfrey zu hören.

James und Sirius sahen sich an und dann zu Jessi und Remus.

Die schüttelten, als Zeichen, dass sie nichts sagen würden, den Kopf. Die Tür vom Krankenflügel wurde geöffnet und Dumbledore trat heraus. Madame Pomfrey blieb in der Tür stehen.

„Ich werde ihre Eltern benachrichtigen." sagte Dumbledore und ging in die Richtung zu seinem Büro.

Madame Pomfrey wandte sich zu Remus und Jessi. „Miss Brown, Mr. Lupin, Miss Evans hat nach ihnen gefragt." sagte sie mit einer traurigen Stimme zu ihnen.

Beide standen auf, gingen in den Krankenflügel und zum Bett in dem Lily lag.

Jessi setzte sich auf einen Stuhl neben Lilys Bett und Remus stellte sich neben sie.

„Oh Lily." flüsterte Jessi mit Tränen in den Augen.

„Wie fühlst du dich?" fragte Remus mitfühlend.

„So, als wenn man mich in zwei Hälften reißen wollte." sagte sie leise.

„Was ist passiert?" fragte Jessi.

„Ich weiß es nicht, nur dass jemand auf einmal vor mir stand, mehr nicht, dann wurde mir schwarz vor Augen." antwortete sie ihrer Freundin mit kratziger Stimme.

Jessi liefen Tränen über die Wangen und Remus legte ihr tröstend die Hand auf die Schulter.

„Ich würde sagen, sie gehen jetzt, sie wird bald wieder in Ordnung sein." sagte Madame Pomfrey und gab Lily eine kleine Piole.

Lily nahm sie und trank sie in einem Schluck aus und nicht lange, da fielen ihr die Augen zu.

„Sie wird jetzt einige Zeit schlafen, ich hab ihr einen Schlaftrank gegeben." sagte Madame Pomfrey.

„Einen Trank für Traumlosen Schlaf?" fragte Jessi und hoffte dass es Lily danach besser gehen würde.

„Nein, nur einen Schlaftrank." Erwiderte Madame Pomfrey.

„Aber… „ begann Jessi, wurde aber von Madame Pomfrey unterbrochen.

„Professor Dumbledore ist der Auffassung, dass sie mehr über den Überfall auf sich weiß, aber durch den Schock, verdrängt hat. Durch den Trank, der eine Kombination aus Schlaf- und Erinnerungstrank ist, wird sie alles noch einmal im Traum erleben und wenn sie aufwacht, wird sie sich an jede Einzelheit erinnern." erklärte sie ihnen.

„Das ist grausam! Wird sie auch das vor zwei Jahren durchleben?" fragte Jessi.

„Ja, aber grausam ist es nicht, da sie das Durchlebte, dann besser verarbeiten kann, als wenn sie es in sich hineinfrisst." sagte Madame Pomfrey. „Nun möchte ich sie bitten, den Krankenflügel zu verlassen, da ich ihn Schalldicht machen muss." fügte sie an die beiden gewandt hinzu.

„Schalldicht? Aber wieso?" fragte Remus.

„Ganz einfach Mr. Lupin, da Miss Evans im Traum, alles noch einmal durchlebt, wird sie auch im Schlaf anfangen zu schreien, vor allem, wenn sie dass vor zwei Jahren noch einmal im Traum sieht, damit keiner die Schreie hört, werde ich den Krankenflügel mit einem Spruch schalldicht machen." erklärte Madame Pomfrey freundlich, aber bestimmt.

Remus und Jessi verließen den Krankenflügel. Nachdem Remus die Tür geschlossen hatte, wandte sich Jessi ihm zu.

„Remus, sie wird schreien, Oh Gott und wie sie schreien wird!" sagte sie mit Tränenerstickter Stimme und sah ihm mit Tränen in den Augen verzweifelt an.

Remus nickte. „Arme Lily." entfuhr es ihm und nahm Jessi tröstend in den Arm.

Beide bemerkten in diesem Moment nicht, dass James und Sirius neben ihnen standen.

Sie hörten ein klickendes Geräusch und wussten, dass Madame Pomfrey die Tür von innen verriegelt hatte.

„Hey Leute, was ist Los? Ihr beiden seht aus, als ob euch der Blutige Baron zu einer Party bei den Slytherins eingeladen hätte." sagte Sirius, um die Stimmung wieder etwas aufzulockern.

„Sirius Black, du bist ein solcher Idiot!" schrie Jessi ihn an und lief weinend in Richtung Gryffindor Turm.

Verdutzt sah Sirius James und Remus an. James sah betreten zu Boden und Remus warf ihm einen strafenden Blick zu.

Plötzlich hörten sie einen Markerschüttenden Schrei, der abrupt verstummte.

„Wer war das?" fragte James entsetzt und sah sich um.

„Lily!" antwortete Remus leise und ging an ihnen vorbei in Richtung Gemeinschaftsraum.

James und Sirius sahen sich entsetzt an und folgten Remus. Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum gingen sie schweigend nebeneinander her.

Als sie in den Gemeinschaftsraum kamen, konnten sie weder Jessi noch Remus entdecken.

„Ich schaue in unserem Schlafsaal nach, ob Remus dort ist." Sagte James an Sirius gewandt und ging in Richtung Treppe. Dieser nickte und ließ sich in einen Sessel beim Kamin fallen.

Als James die Tür zum Schlafsaal öffnete, sah er Remus nachdenklich am Fenster stehen. Er ging langsam auf ihn zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Hey Moony, was hat Madame Pomfrey euch gesagt?" fragte James ihn vorsichtig, doch rechnete er nicht damit eine Antwort zu bekommen.

„Sie hat Jessi und mir erklärt, warum sie Lily keinen Trank für Traumlosen Schlaf gab." sagte er ruhig.

„Wieso das den nicht, ist sie irre?" fragte James aufgebracht.

„Sie hat es auf Dumbledores Anweisung hin getan. Sie gab Lily nur einen Schlaftrank, allerdings eine Schlaftrankkombination." Erklärte er.

„Eine Schlaftrankkombination?" fragte James verwirrt.

„Ja, dieser Schlaftrank ist kombiniert mit einem Trank, der in ihr Unterbewusstsein eindringt." erklärte Remus weiter.

„Wieso das? Die Tränke können doch keinen großen Unterschied haben, nur dass sie beim Traumlosen, eben nicht träumt." sagte James.

„Darum geht es ja. Lily soll träumen, damit sie sich daran erinnert, was auf der Lichtung Passiert ist. Nur wird sie noch viel mehr träumen." sagte Remus aufgebracht und schluckte.

„Das kann ich mir nicht vorstellen." sagte James, da er die Chance dazu sah, mehr über das Geheimnis um Lily zu erfahren.

„Weil du nichts weißt. Sie durchlebt nicht nur, was ihr heute passiert ist, sondern auch, was sie vor zwei Jahren durchgemacht hat. Außerdem ist es grausam, dass sie das alles, zum ersten im Traum erlebt und zum zweiten, noch einmal, wenn sie es Dumbledore erzählen muss." sagte Remus und schloss seine Augen.

James setzte sich fassungslos auf sein Bett und sagte, während er Remus ansah: „Ist es so schlimm?"

„Ja, und deshalb hat Madame Pomfrey den Krankenflügel mit einem Schallschutzzauber versiegelt, damit niemand die Schreie von Lily hören kann." erklärte Remus und wandte sich zu ihm um. „Weißt du, was ich am schlimmsten daran finde?"

„Nein!" antwortete James ihm mit rauer Stimme.

„Dass sie ihre schlimmsten Erinnerungen noch einmal durchleben muss, denn die Erinnerungen, die Lily hat, sind schlimmer als meine Verwandlungen bei Vollmond. Und ich kann dir versichern, es sind keine schönen Erinnerungen." sagte Remus, deutete aber gleichzeitig mit einem ernsten Blick an, dass er nichts weiter dazu sagen würde.

James fühlte sich elend und holte erstmal tief Luft. „Meinst du, ich könnte ihr auch irgendwie helfen?" fragte er.

„Ehrlich gesagt, Ich weiß es nicht. Sie hat keine allzu gute Meinung von dir. Sie erzählte mir mal, dass sie dich und Sirius, am Ende des 6. Jahres gehört hat, als ihr euch über sie unterhalten habt." sagte Remus und sah ihn fest dabei an.

„Ich hab nichts Abwertendes über sie gesagt." protestierte James.

„Aber du hast auch nichts zu ihrer Verteidigung gesagt oder sie irgendwie in Schutz genommen." stellte Remus fest.

James sah betreten zu Boden und erwiderte ihm nichts darauf.

„Komm, lass uns in den Gemeinschaftsraum gehen." forderte Remus ihn auf.

„Geh schon vor, ich komm gleich nach." sagte James und vergrub sein Gesicht in den Händen.

Als Remus in den Gemeinschaftsraum kam, sah er, dass ein kleiner Junge bei Jessi stand. Er ging auf die beiden zu und hörte, wie der kleine Junge zu Jessi sagte: „Madame Pomfrey schickt mich, sie möchten bitte in den Krankenflügel kommen."

Jessi sah Remus angstvoll in die Augen. „Remus… „ begann sie und er nahm sie in die Arme.

„Geh ruhig, ich nehme mal an, dass dich Lily dabei haben möchte, wenn Dumbledore sie befragt." sagte er beruhigend zu ihr.

„Ich erzähl dir nachher alles." flüsterte sie ihm zu, verließ den Gemeinschaftsraum und ging in Richtung Krankenflügel.

Hier ist Kapitel 6 zu Ende. Vielleicht erfahrt ihr in Kapitel 7, was Lily vor zwei Jahren und auf der Lichtung passiert ist.

Küsschen

Brchen