Am Nachmittag kam Jessi in den Krankenflügel und setzte sich zu Lily ans Bett.
„Hi Lil, du hast uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, als Remus mir sagte, dass du gestern Abend nicht mehr im Krankenflügel warst, hab ich mir wahnsinnige Sorgen um dich gemacht. Wie bist du den in den Verbotenen Wald gekommen?" sagte Jessi und sah ihre Freundin fragend an.
„Jessi, ich weiß es nicht, ehrlich. Als ich gestern Abend aufwachte, kam diese Unruhe wieder, die ich das Letzte Mal vor einem Jahr verspürte. Doch wie und wann ich aus dem Krankenflügel in den Verbotenen Wald kam, kann ich dir nicht sagen." erklärte Lily ihr und sah auf ihre Bettdecke.
„Was hat Madame Pomfrey gesagt, als du wieder aufgetaucht bist?" fragte Jessi.
„Ich habe nur gehört, wie sie „Gott sei Dank, sie ist nicht verletzt sagte", dann weiß ich nichts mehr." sagte Lily und lehnte sich an das Kopfende des Bettes.
„Oh Lil, wie kann das sein, dass du wieder diese Unruhe in dir hast? Du hattest sie das ganze letzte Jahr nicht mehr. Kann es durch irgendetwas ausgelöst worden sein?" fragte Jessi sie und nahm ihre Hand.
„Ich weiß es nicht, ich meine, die Thestrales sehe ich ja schon seid dem Tod von Kai, die machen mir keine Angst mehr, ich hab mir auch schon Gedanken darüber gemacht, bin aber zu keinem Ergebnis gekommen.." sagte sie und sah Jessi direkt in die Augen.
Plötzlich ging die Tür vom Krankenflügel auf und Remus kam mit Serafine herein.
„Hallo ihr beiden, was führt euch hierher?" fragte Lily sie erstaunt.
„Och, wir wollten nur noch einmal sehen, ob es dir besser geht als vorhin." Beantwortete Serafine ihre Frage und Remus nickte bestätigend.
„Außerdem muss ich heute Abend, wegen einer Untersuchung, auch hier im Krankenflügel bleiben, da kann ich dir dann Gesellschaft leisten." sagte Remus, doch er wusste genau, dass das eine Lüge war, da er eine Stunde vor Mitternacht von Madame Pomfrey zur Peitschenden Weide gebracht werden würde
„Oh das ist ja wunderbar, dann bin ich hier nicht mehr allein." freute sich Lily und strahlte ihn an.
Serafine und Jessi sahen zu Remus, der ihnen mit einem Blick andeutete, nichts dazu zu sagen.
„Nur schade, dass wir uns nicht alt zu lange unterhalten können, denn Madame Pomfrey verabreicht mir Abends um 22:00 uhr immer einen traumlosen Schlaftrank." sagte sie bedauernd.
„Ist doch nicht so schlimm, wir können uns dann ja Morgenfrüh unterhalten." entgegnete Remus lächelnd.
„Lil, ich find es Klasse, dass du Sirius Entschuldigung angenommen hast." wechselte Serafine schnell das Thema.
„Du weißt doch, wie ich bin." sagte Lily und sah sie lächelnd an.
„Ja, du bist manchmal ein gutmütiges Schaf." sagte Serafine und lachte.
Lily warf ihr daraufhin ihr Kissen an den Kopf und sagte: Es kann ja nicht jeder so misstrauisch sein wie du."
„1:1 unentschieden." sagte Remus lachend und bekam daraufhin von Serafine Lilys Kissen an den Kopf.
„Hey!" sagte er und lachte noch mehr, woraufhin die drei Mädchen einstimmten.
„Hey, was ist den hier los?" fragte Sirius und kam mit einem Lachen im Gesicht zu ihnen.
„Kissenschlacht!" antwortete ihm Lily und lachte.
„Ich glaub ihr lasst das lieber, sonst schmeißt Madame Pomfrey uns noch raus." sagte Jessi, konnte sich ein grinsen aber nicht verkneifen.
Remus gab Lily ihr Kissen zurück und sie unterhielten sich. Sirius erzählte Lily von dem Streich, den er Snape beim Mittagessen gespielt hatte. Es wurde eine lustige Unterhaltung und sie merkten gar nicht wie die Zeit verging, bis Madame Pomfrey zu ihnen kam und sie aufforderte den Krankenflügel zu verlassen. Nur Remus behielt sie gleich bei sich im Krankenflügel.
Er legte sich in ein Bett neben Lily und sie plauderten noch angeregt, bis Madame Pomfrey mit dem Trank für Lily kam. Nachdem sie den Trank heruntergeschluckt hatte, schaffte sie gerade noch ein „Gute Nacht Remus" und schlief gleich daraufhin ein.
Remus bekam von Madame Pomfrey einen Stärkungstrank und wartete, bis es Zeit war, zur Peitschenden Weide zu gehen. Heute wollen wir in den Teil des Verbotenen Waldes herumstreifen, den wir noch nicht erkundet haben. dachte Remus und musste lächeln.
Madame Pomfrey kam gegen 23:00 Uhr zu Remus ans Bett und brachte ihn zur Peitschenden Weide. Als sie wieder in den Krankenflügel trat, erschrak sie und ging zum Kamin. „Albus, Albus kannst du mal bitte zu mir in den Krankenflügel kommen?"
Einige Sekunden Später, trat Professor Dumbledore aus dem Kamin und fragte: „Was gibt es Poppy?"
„Miss Evans ist verschwunden!" sagte sie aufgeregt.
„Wann hast du sie zu letzt gesehen?" fragte er.
„Kurz bevor ich Mr. Lupin zur Peitschenden Weide gebracht habe." antwortete sie und sah ihn besorgt an.
„Am besten wir durchsuchen das Schloss:" sagte er und ging zur Tür.
Madame Pomfrey nickte und vor der Tür des Krankenflügels trennten sie sich und suchten in verschiedenen Richtungen nach Lily.
James saß derweil im Gemeinschaftsraum zusammen mit Sirius und Peter. Sie
warteten, dass es Zeit wurde, zu Remus in die Hütte zu gehen.
„Das wird bestimmt ein Spaß, dann können wir endlich die Karte vervollständigen und den Verbotenen Wald einzeichnen." Sagte Sirius und Peter nickte.
„Ja, dann ist sie komplett. Nur Hogsmeade fehlt dann noch, aber das Dorf ist nicht so wichtig, Hauptsache wir haben Hogwarts und den Wald. Damit wir wissen, wann jemand, wo Rundgänge macht. Nur gut dass ich heute nicht mit Rundgänge dran bin, sonst hätte ich heute nicht mit euch durch den Verbotenen Wald streifen können." sagte James.
„Dann wärst du eben nachgekommen." erwiderte Sirius und Peter nickte wieder zustimmend.
„Kommt, lasst uns aufbrechen, es ist schon 23:45 Uhr, in einer Viertelstunde verwandelt sich Remus, dann sollten wir bei ihm sein." sagte James und stand vom Sessel auf.
Er warf seinen Tarnumhang über Sirius, Peter und sich und alle drei schlichen aus dem Portraitloch in Richtung Eingangsportal. Dort öffneten sie vorsichtig das Tor und schlüpften leise nach draußen. Sie liefen zur Peitschenden Weide und Peter verwandelte sich in eine Ratte, flitzte unter den peitschenden Ästen durch und drückte auf den Knoten am unteren Teil des Durchganges. Sirius verwandelte sich in einen großen schwarzen Hund und James in einen prachtvollen Hirsch. Sie gingen in den Durchgang und liefen den Gang entlang, der zur Heulenden Hütte führte. Dort angekommen, stiegen sie aus der Luke am Boden und liefen in die Richtung, wo Remus zusammengekauert auf einem Bett lag.
Der Hirsch sah den Hund an und dieser nickte. Beide sahen, wie sich Remus in einen Werwolf verwandelte. Seine Kleidung hatte er vorsichtshalber ausgezogen. Sein Rücken streckte sich und braun- schwarzes Fell wuchs ihm auf dem gesamten Körper. Seine Hände wurden größer und seine Finger formten sich zu Klauen mit spitzen Krallen, ebenso seine Füße. Während der Verwandlung schrie Remus vor Schmerzen auf, bis sich sein Schrei in ein tiefes Grollen umwandelte und in einem Heulen endete.
Jedes Mal, wenn Remus sich verwandelte, liefen James und Sirius Schauer über den Rücken. Der Hund und der Hirsch gingen langsam auf ihn zu und Remus knurrte sie an. Der Hirsch stampfte kurz mit einem Huf auf und beugte seinen Kopf, so dass sein mächtiges Geweih auf den Werwolf zeigte. Der Werwolf fing an zu winseln und kauerte sich ergeben vor dem Hirsch zusammen.
Der Hund gab ein Zeichen und der Werwolf, sowie eine Ratte und ein Hirsch liefen den Gang zum Durchgang der Peitschenden Weide entlang und hinaus aud die Ländereien von Hogwarts auf den Verbotenen Wald zu.
Sie tollten und tobten übermütig durch den Verbotenen Wald, wobei der Werwolf ab und zu ein Kaninchen riess, woraufhin sich beim Hirsch der Magen zusammenzog. Plötzlich blieb der Werwolf stehen und richtete seine Nase in die Luft. Er knurrte leise und rannte in die Richtung, in der er zuvor seine Nase gestreckt hatte. Der Hirsch und der Hund hatten Mühe hinter ihm her zu kommen. Plötzlich hörten sie einen markerschütternden Schrei und liefen schneller in die Richtung, wo der Schrei hergekommen war.
Der Hirsch blieb wie erstarrt stehen, als er die Szene, die sich auf der Lichtung bot, sah. Der Hund sprang auf die Lichtung und stellte sich schützend vor das Mädchen, was dort auf der Lichtung lag. Er versuchte den Werwolf von dem Mädchen wegzudrängen, doch dieser setzte zum Sprung an und mitten in der Luft, traf ihn der Hirsch mit seiner Flanke. Der Werwolf jaulte auf und wurde einige Meter von der Lichtung weggeschleudert. Der Hund jagte auf ihn zu und trieb ihn von der Lichtung weg. James verwandelte sich zurück und kniete sich neben das Mädchen. Er erschrak und flüsterte: „Lily!", als er erkannte, wer das Mädchen war. Sie lag ohnmächtig, nur mit einem Nachthemd bekleidet auf der Lichtung. James hob sie hoch, schaute sich noch einmal nach seinen Freunden um und brachte sie so schnell es ihm möglich war aus dem Wald heraus.
Er hatte mit ihr gerade den Waldrand erreicht, als Lily ihre Augen aufschlug und ihn mit Furcht in den Augen ansah. Er ging mit ihr in die Nähe von Hagrids Hütte und wollte sie auf einen Grashügel setzen. Doch sie klammerte sich an ihm fest. „Lily, ich will dich nur im Gras absetzen." sagte er und versuchte sie zu beruhigen.
Sie sah ihn mit einer Mischung aus Panik und Furcht an und nickte kaum merklich. Er stellte sie vorsichtig auf ihre Füße, doch als er merkte, dass ihre Beine nachgaben, setzte er sie vorsichtig auf den Grashügel.
Er zog seinen Umhang aus und legte ihn ihr über die Schultern. „Was machst du, um diese Zeit hier draußen?" fragte er sie leise.
„I… ich… ich wie… weiß es… ni… nicht." stotterte Lily und fing am ganzen Körper an zu zittern.
James nahm sie beruhigend in den Arm und hielt sie vorsichtig fest. „Lily, wir müssen hoch zum Schloss, hier ist es zu gefährlich." sagte James im beruhigendem Ton und half ihr aufzustehen.
Lily zitterte am ganzen Körper und klammerte sich an James Arm fest. Als sie der Eingangstür ankamen, ließ ihre Kraft nach. Zum Glück kam in diesem Moment Professor Dumbledore auf den Eingang zu und James rief: „Professor!"
Dumbledore sah zu ihm und beschwor, als er die beiden sah, eine Trage. Sie legten Lily darauf und gingen zum Krankenflügel.
Madame Pomfrey hatte gerade mit Remus den Krankenflügel verlassen, als Lily aus ihrem Bett stieg und aus dem Krankenflügel in Richtung Eingangstür ging. Sie öffnete die Tür und ging hinaus. Sie ging langsam auf den Verbotenen Wald zu und verschwand kurze Zeit später darin.
Lily wurde durch ein merkwürdiges Geräusch geweckt, sie schlug die Augen auf. Diese weiteten sich vor Entsetzen und sie stieß einen markerschütternden Schrei aus. Sie sah vor sich einen riesigen Schatten und plötzlich sprang ein großer schwarzer Hund vor ihr auf die Lichtung. Als sie sah, was sich auf sie zu bewegte, wurde ihr schwarz vor Augen. Als sie ihre Augen wieder öffnete, sah sie James, der mit ihr gerade am Waldrand des Verbotenen Waldes ankam und sie so schnell wie möglich zu Hagrids Hütte trug. Als er sie absetzen wollte, klammerte sie sich angstvoll an ihm fest. Sie hörte ihn sagen: „Lily, ich will dich nur im Gras absetzten." Sie nahm war, dass er sie auf ihre Füße absetzen wollte, doch ihre Beine einknickten. Lily sah ihn an und er setzte sie vorsichtig auf einen Grashügel.
Sie merkte, wie er seinen Umhang um ihre Schultern legte und sie fragte: „Lily, was machst du um diese Zeit hier draußen?"
„I… ich… ich wie… weeiß es ni… nicht." hörte sie sich selbst stottern.
Sie spürte, dass James sie in den Arm nahm und mit einer ruhigen Stimme zu ihr sagte: „Lily, wir müssen hoch zum Schloss, hier ist es zu gefährlich!"
Sie klammerte sich an seinem Arm fest und als sie den Eingang vom Schloss erreicht hatten, ließen ihre Kräfte nach und sie hörte nur noch, wie James rief: „Professor!"
Als James und Professor Dumbledore im Krankenflügel ankamen, warteten dort Jessi und Serafine auf sie. Die beiden sahen James fragend an, dieser deutete ihnen mit einem Blick, jetzt nichts zu fragen.
„Wo haben sie sie gefunden Mr. Potter?" fragte Madame Pomfrey.
„Ich habe jemanden vom Schloss über die Ländereien von Hogwarts auf den Verbotenen Wald zulaufen sehen. Ich hab mich schnell angezogen und bin aus dem Schloss hinter der Person hinterher gelaufen." antwortete James und sah sie unschuldig an.
„Nun Poppy, ich glaube, sie müssen sich auf Bezug auf Miss Evans, etwas anderes einfallen lassen. Ich glaube, nachdem sie ihr den Trank gegeben haben, verschließen sie am besten die Tür vom Krankenflügel." sagte Dumbledore, ging zum Kamin und war kurz darauf verschwunden.
„Aber ich kann sie doch nicht nach dem Unterricht, bis Schuljahresende hier im Krankenflügel einsperren." sagte Madame Pomfrey entsetzt.
„Wir passen auf sie auf." sagte Jessi. „Wir, Serafine und ich haben es vor einem Jahr auch geschafft, warum sollte es dieses Mal nicht funktionieren."
Madame Pomfrey sah die beiden Mädchen an und nickte. „Sie haben Recht." sagte sie erleichtert.
„Außerdem sind wir auch noch da." sagte James und sah die beiden Mädchen mit ernstem Blick an.
„Nun gut, wie auch immer, das ändert nichts daran, dass sie auch ins Bett müssen. Sie können Miss Evans Morgen wieder besuchen und nun raus mit ihnen, ab in ihre Betten." sagte Madame Pomfrey und zeigte auf die Tür.
Jessi, Serafine und James verließen den Krankenflügel. Die beiden Mädchen gingen in Richtung Gemeinschaftsraum und James in die Richtung zur Eingangstür. Er ging leise hinaus und lief in Richtung Verbotenen Wald, wobei er sich auf den Weg dorthin in einen Hirsch verwandelte.
küsschen
Brchen
