Kapitel 14

Als Jessi mit den Maraudern in den Krankenflügel kam, saß Lily angezogen auf ihrem Bett und wartete schon auf sie. Jessi ging auf Lily zu und umarmte sie.

„Hi Lil." flüsterte sie ihrer Freundin ins Ohr.

„Hi." flüsterte diese.

Jessi löste sich von ihrer Freundin und sah sie forschend an.

„Lil, bist du sicher, dass es für dich nicht zu anstrengend wird? Ich meine, du weißt wie es ist mit Flohpulver zu reisen." sagte sie besorgt.

Lily senkte den Blick und sagte: „Jessi, es wird schon gehen, ich will zu meinen Eltern. Madame Pomfrey hat mir bestimmt 3 bis 4 verschiedene Tränke eingeflößt und wenn ich ehrlich bin, war einer widerlicher als der andere. Aber das ist egal, solange ich nur zu meinen Eltern kann."

Jessi nickte und drückte sanft ihre Hand. „Ich versteh dich, ich mach mir halt nur Sorgen."

„Ich weiß, du bist eben eine wahre Freundin und ich danke dir, dass du mir zur Seite stehst." sagte Lily und sah ihr dankbar in die Augen.

James sah Lily an und bemerkte, dass sie immer noch sehr blass aussah, doch er konnte sie auch verstehen. Er an ihrer Stelle, hätte genauso wie Lily den Drang verspürt seine Eltern zu sehen, wenn ihnen etwas passiert wäre. Er wandte den Blick von Lily an, als Madame Pomfrey aus ihrem Büro kam. Er wollte nicht, dass sie sah, wie er Lily beobachtete.

„Wie ich sehe, sind sie nun vollzählig, folgen sie mir bitte. Ach Miss Evans, bevor ich es vergesse, Heiler Stone wird am Kamin im St.- Mungos auf sie warten und sie zu ihren Eltern bringen." sagte sie und ging ihnen voran auf ihr Büro zu.

Jessi half Lily, die von ihrem Bett aufgestanden war. Sie merkte, dass Lily sehr wackelig auf ihren Beinen stand. Lily riss sich zusammen, sie wollte nicht, dass Madame Pomfrey bemerkte, dass es ihr noch nicht so gut ging, da sie befürchtete, sie würde sie wieder ins Bett stecken.

James ging zu den beiden, da er gesehen hatte, was mit Lily los war. Er hackte sich bei ihr ein und zwinkerte Jessi, die es auch bemerkt hatte zu.

Lily sah James erstaunt, aber dankbar an.

„Dann wollen wir mal deine Eltern besuchen." sagte er und lächelte sie aufmunternd an.

Sie gingen, gefolgt von Sirius und Remus, in das Büro von Madame Pomfrey und blieben vorm Kamin stehen. Madame Pomfrey reichte ihnen eine Schale mit Flohpulver.

„James, du gehst zuerst." sagte Jessi und zwinkerte ihm unauffällig zu.

Er verstand und nickte unmerklich. „Okay."

James nahm etwas Flohpulver und warf es in die Flammen, die sich gleich darauf grün färbten. Er stieg in den Kamin und rief laut und deutlich: „St.- Mungos."

Nachdem er verschwunden war, schob Jessi Lily zum Kamin und sagte: „Jetzt du Lily."

Lily nahm etwas Flohpulver, warf es in die Flammen und stieg in den Kamin. Sie rief St.- Mungos und war kurz darauf verschwunden.

Die anderen drei taten es ihnen gleich und wenige Augenblicke später waren auch sie verschwunden.

Als Lily im St.- Mungos aus dem Kamin stieg, spürte sie, wie sie jemand auffing, denn es hätte nicht viel gefehlt und sie wäre gefallen. Ihr war schwindelig und es drehte sich alles in ihrem Kopf.

„Alles Okay?" fragte James und hielt sie fest.

Sie öffnete die Augen und sah ihn dankbar an. Als sich ihre Blicke trafen, hatten beide ein sonderbares Gefühl im Magen, doch beide hätten nicht sagen können, was es war oder wodurch es verursacht wurde.

„Ja, mir ist nur etwas schwindelig, Danke James." sagte sie und James fühlte, wie sein Herz,  in dem Moment, als sie ihn James nannte, anfing schneller zu schlagen.

Nach Lily kamen Jessi, Remus und Sirius kurz hintereinander aus dem Kamin im St.- Mungos an.

„"Guten Tag." begrüßte sie der Heiler, der an sie herantrat. „Miss Evans nehme ich an."

Lily nickte. „Woher wissen sie, dass ich Miss Evans bin?" fragte sie erstaunt.

„Sie sehen ihrer Mutter ungewöhnlich ähnlich." klärte er sie auf. „Ich bin Dr. Keneth Stone, ich behandle ihre Eltern.

„Das sind James Potter, Remus Lupin und ich bin Jessica Brown." stellte Jessi sich und die anderen vor.

„Professor Dumbledore hat mir mitgeteilt, dass sie Miss Evans begleiten würden. Kommen sie bitte mit, ich bringe sie zu ihren Eltern." sagte er an Lily gewandt und ging vor in Richtung Fahrstühle.

James sah Lily an und dachte. Er hat sie erkannt, weil sie ihrer Mutter ähnlich sieht? Erstaunlich, wenn Lily schön so wunderschön ist, wie sieht dann erst ihre Mutter aus?   Er nahm Lilys Arm und Jessi trat auf die andere Seite an sie heran. Beide stützten Lily auf den Weg zu den Fahrstühlen. Jessi merkte, dass es Lily langsam besser ging. Die Tränke scheinen langsam zu wirken. dachte sie und lächelte.

Sie stiegen in den Fahrstuhl und fuhren in den 5. Stock, dort stiegen sie aus und wandten sich nach rechts. Sie gingen einen langen Korridor entlang und hielten vor der sechsten Tür auf der rechten Seite. Dr. Stone klopfte an die Tür und auf ein Herein öffnete er sie.

Lily, James und die anderen betraten hinter dem Heiler das Zimmer.

„Mum, Dad." rief Lily und lief, mit immer noch etwas wackeligen Beinen, auf das Bett ihrer Mutter zu.

„Lil Liebes." sagte ihre Mutter und lächelte sie an.

„Oh Mum, ich hab mir solche Sorgen um euch gemacht." sagte Lily und Tränen liefen ihre Wangen herunter.

„Shhhh… Liebes, beruhige dich, es geht uns gut." sagte Mrs. Evans und strich ihr beruhigend übers Haar.

James, Sirius und Remus starrten die beiden mit offenem Mund und großen Augen an.

„Das ist deine Mutter?" fragte Sirius fassungslos.

„Ja, das ist ihre Mutter!" antwortete Jessi für Lily und fing über die Gesichter der Jungs an zu lachen.

„Hallo Jessi, schön dich zu sehen." begrüßte Mrs. Evans sie und reichte ihr die Hand.

„Hallo Elaine:" grüßte Jessi freundlich und nahm die entgegen gestreckte Hand.

Dann ging sie zu Lily Vater. „Guten Tag M. Evans, ich bin Jessica Brown, Lilys Schulfreundin." stellte sie sich ihm vor.

„Schön dich kennen zu lernen, Lil hat uns schon viel von dir erzählt. Wer sind eure anderen Begleiter?" fragte er lachend, da die Gesichter von James, Sirius und Remus ein zu schönes Bild abgaben, wie sie seine Frau und Lily anstarrten.

Lily löste sich aus der Umarmung ihrer Mutter. „Dad, dass sind Sirius Black, Remus Lupin und James Potter." stellte sie ihrem Vater die drei vor.

„Ah ja, darf ich euch mal etwas fragen?" wandte er sich an die Marauder.

Diese nickten und sahen ihn an.

„Warum starrt ihr meine Frau und Lily so an?" fragte er amüsiert.

„Wir… wir dachten…" fing Sirius an.

Mr. Evans lachte laut auf. „Ich kann es mir denken. Ihr habt gedacht, dass meine Frau Lil´s Schwester ist, hab ich recht?" sagte er lachend und sah sie verschmitzt an.

Alle drei nickten, bekamen aber kein Wort heraus.

Plötzlich ging die Tür auf und Heiler Stone kam, in Begleitung eines Auroren herein.

„Onkel Aron." rief Lily und lief auf den Mann zu.

Die Marauder kamen aus dem staunen nicht mehr heraus, als sie dies sahen.

„Lily?" fragte der Mann erstaunt und nahm sie herzlich in den Arm.

Er dah die drei erstaunten Jungen an. „James, Sirius und du bist sicherlich Remus." sagte er und nickte ihnen grüßend zu.

„Guten Tag Mr. Shacklebolt." grüßte James.

Mr. Shacklebolt schob Lily sanft von sich und sah sie bewundernd an.

„Meine Güte Lilian, wie hast du dich verändert, du bist genauso schön wie deine Mutter." sagte er und strahlte übers ganze Gesicht.

Lily sah ihn an und errötete verlegen.

„Aron, mach ihr nicht solche Komplimente, sonst steht sie nur noch vorm Spiegel, weil sie es nicht glauben kann." sagte Mr. Evans lachend zu seinem Freund.

„Daaad!" rief Lily entrüstet.

„Steve, diese Gefahr sehe ich bei Lilian nicht, dazu ist sie viel zu bescheiden." sagte Aron lachend.

„Da hast du vollkommen Recht Aron." pflichtete Mrs. Evans ihm bei.

„Onkel Aron, wann hörst du endlich damit auf mich Lilian zu nennen?" fragte Lily ihn und sah ihn strafend an.

„Ich werde dich immer so nennen, immerhin hast du dich zu einer wunderschönen jungen Frau entwickelt und ich sehe nicht ein, warum ich dich Lily nennen sollte Kleines." erklärte er ihr lachend.

Lily sah ihn wieder strafend an. „Ich bin nicht mehr klein." sagte sie und tat entrüstet.

Mr. Shacklebolt fing an zu lachen. „Kleines, wie lange haben wir uns jetzt nicht mehr gesehen?" fragte er und sah in ihre strahlenden grüne Augen.

„Es sind genau 6 Monate, 2 Wochen und 4 Tage." antwortete Lily lächelnd.

„Was, das ist schon wieder so lange her?" fragte er und tat entrüstet.

Lily nickte und fing, zum ersten Mal seit langem, wieder herzlich an zu lachen.

Jessi registrierte es erleichtert und James, sowie Sirius und Remus sahen beiden amüsiert an und grinsten.

„Was gibt es da zu grinsen?" fragte Shacklebolt mit einem frechen Funkeln in den Augen, als er die entsetzten Blicke der drei sah, fing er an zu lachen.

„Aron, warum bist du hier?" fragte Mr. Evans seinen Freund.

„Es gibt keinen besonderen Grund, ich wollte Lilian in Hogwarts besuchen, nachdem du mir mitgeteilt hattest, was mit ihr in Hogwarts passiert war. Doch Madame Pomfrey teilte mir mit, dass sie euch im St.- Mungos besucht. Also bin ich von Hogwarts aus, mit Flohpulver hierher gereist und hier bin ich." sagte er lachend.

„So, so." sagte Elaine und lachte.

Er ging zu ihr hinüber und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann wandte er sich zu seinem Freund und sagte ernst: „Das Ministerium hat euer Haus mit einem Schutzzauber belegt, ihr seid jetzt vor den Todessern sicher. Es wird sich keiner unbemerkt eurem Haus nähern können."

Mr. Evans nickte. „Ich hoffe, dass unsere Nachbarn euch nicht bemerkt haben, ich wüsste nicht, wie ich ihnen erklären sollte, warum Männer in komischen Umhängen bei uns aufgetaucht sind." sagte er.

„Keine Sorge, die Ministeriumszauberer waren in Muggelkleidern, es dürfte keinem etwas aufgefallen sein." erwiderte Aron.

Lily sah Jessi an und beide fingen an zu lachen.

„Mr. Und Mrs. Evans, sowie Shacklebolt und die Marauder sahen sie fragend an.

„Wieso lacht ihr beiden?" fragte Sirius.

„Stell dir mal vor, wie Zauberer in Muggelkleidern aussehen. Ich hab schon einige gesehen und die Zusammenstellung ihrer Kleidung, war mehr als komisch." erklärte Lily ihm lachend.

Die anderen fingen bei dieser Vorstellung, wie das wohl aussehen würde, auch an zu lachen.

Als sich alle wieder einigermaßen beruhigt hatten sagte Shacklebolt: „Ich muss jetzt leider gehen, aber ich hoffe, dass es nicht wieder so lange dauert, bis wir uns Wiedersehen Lilian."

„Das hoffe ich auch." sagte Lily und nahm ihn in den Arm.

„Steven, du kannst dich glücklich schätzen, zwei so wunderschöne Frauen im Haus zu haben." sagte er zu seinem Freund gewandt.

„Aron, du hast vergessen, das ich drei Frauen im Haus habe." erwiderte er.

Shacklebolts Gesicht verzog sich leicht. „Nun, dass hab ich nicht vergessen, du weißt was ich meine." sagte er.

Mr. Evans nickte verstehend. Er wusste dass er damit meinte, dass Lily herzensgute und liebe Person, genau wie seine Frau war. Auch wusste er, dass Lily seinem Freund so manches Mal ihr Herz ausgeschüttet hatte.

„Lilian könnte uns nächstes Jahr im Sommer besuchen, ich bin mir sicher, dass sich Lisbeth darüber freuen würde." sagte Shacklebolt.

„Das wäre wunderbar, dann könnte ich Tante Lisbeth und Kingsley wieder sehen." freute sich Lily und umarmte ihren Paten noch einmal herzlich.

„So, nun muss ich aber wirklich gehen." sagte er und verabschiedete sich von Elaine, Steven und Lily ganz herzlich mit einer Umarmung. James, Sirius,Remus und Jessi gab er zum Abschied die Hand, bevor er das Zimmer verließ.

Lily ging zu ihrem Vater und umarmte ihn.

„Dad, ich bin so froh, dass es euch gut geht. Ich bin an allem Schuld, dass euch das passiert ist." sagte sie schluchzend.

Mr. Evans sah etwas verwundert zu seiner Frau.

„Lily Liebes, dich trifft keine Schuld an dem was passiert ist, wie kommst du nur darauf?" sagte Mr. Evans und drückte sie sanft von sich, damit er sie ansehen konnte.

„Aber… aber sie hätten Little Whinging nicht überfallen, wenn ich keine Hexe mit nichtmagischen Eltern wäre. Nur weil sie es wussten, haben sie unseren Stadtteil überfallen. Ich bin mir sicher, dass auch einige von vor zwei Jahren dabei gewesen sind und wussten, dass ich dort wohne. Ich habe euch in Gefahr gebracht." schluchzte sie.

Ihr Vater nahm sie wieder in den Arm. „Beruhige dich Liebes. Wir sind so stolz auf dich, dich trifft keine Schuld, auch wenn du keine Hexe wärst, würden sie einen Grund finden, nichtmagische Menschen zu quälen und zu töten. Aron sagte, sie sind unberechenbar. Lily wir lieben dich, gib dir nicht immer die Schuld an allem, was passiert, wir würden es auch nie tun." sagte er und drückte sie liebevoll an sich.

Lily löste sich von ihm und sah ihm in die Augen.

„Aber… aber Petunia." sagte sie verzweifelt.

„Petunia wird erst in einer Woche nach Hause kommen, sie kann dir nicht die Schuld an allem geben, egal was Passiert ist." sagte ihre Mutter beruhigend.

Lily nickte, aber bezweifelte dies stark. Sie kannte ihre Schwester. Was ihre Eltern nicht wussten war, wie sich Petunia sich ihr gegenüber verhält, wenn ihre Eltern mal nicht zu Hause waren. Sie hatte es ihnen nie erzählt.

Jessi sah ihre Freundin mit einem verstehenden Blick an.

James der das Ganze aufmerksam beobachtet hatte, entging dieser Blick nicht. Es muss etwas geben, dass Lily ihren Eltern verschweigt, sonst hätte Jessi sie eben nicht so angesehen. Jessi weiß mehr, als sie zugeben will. Und wer ist Petunia? fragte er sich in Gedanken.

Heiler Stone betrat das Zimmer und sagte: „Es tut mir leid, aber die Besuchszeit ist zu Ende, außerdem erwartet sie Madame Pomfrey in ihrer Schule zurück."

Lily verabschiedete sich herzlich von ihren Eltern. Als Jessi sich von Mr. Evans verabschiedet hatte, ging sie zu Lilys Mutter und gab ihr die Hand zum Abschied. Diese zog sie in ihre Arme und flüsterte ihr ins Ohr: „Danke Jessi, dass su Lily beistehst und dich so lieb um sie kümmerst."

„Dazu sind Freund doch da." flüsterte Jessi bescheiden zurück.

„Was habt ihr beiden denn da zu tuscheln?" fragte Mr. Evans und tat neugierig.

„Das erzähle ich dir, wenn wir alleine sind mein Schatz!" sagte Mrs. Evans lachend zu ihrem Mann.

„Uuuuuh Liebling, da bin ich aber gespannt." scherzte er und alle lachten.

James, Sirius und Remus verabschiedeten sich höflich von Lilys Eltern und verließen mit den beiden Mädchen das Zimmer. Im Erdgeschoß gingen sie zum Kamin und reisten mit Flohpulver zurück nach Hogwarts.

Hi ihr Lieben, hoffe dass das Kapitel einigermaßen gut ist, spart bitte nicht mit Kritik, aber auch positives wäre erwünscht. Bis zum nächsten Chap.

küsschen

Brchen