James kam als erster im Büro von Madame Pomfrey an und trat zur Seite. Nach ihm folgte Lily, als sie aus dem Kamin steigen wollte, verhackte sich ihr Umhang und zog sie wieder ins innere des Kamins zurück. James griff reflexartig nach ihr und zog sie schnell zu sich. Keinen Augenblick zu Früh, denn schon erschien Jessi im Kamin. Er hielt Lily zum ersten mal in seinen Armen und sein Herz fing heftig an zu schlagen, als sich ihre Körper berührten.
„Danke!" sagte Lily leise.
Madame Pomfrey kam in ihr Büro und als sie die beiden sah, verzogen sich ihre Mundwinkel leicht zu einem Lächeln. Ein schönes Paar die beiden." dachte sie und ging langsam auf sie zu.
Schon traten Sirius und Remus nacheinander aus dem Kamin.
„Es wurde auch langsam Zeit, dass sie wieder kommen. Ich hab mir schon Sorgen gemacht." sagte Madame Pomfrey.
Erst jetzt bemerkte James, dass er Lily immer noch im Arm hielt und löste sich von ihr. Lily sah ihn an und errötete leicht.
Madame Pomfrey kam auf die beiden zu und führte Lily aus dem Büro zu ihrem Bett. Sie ließ mit einem Schlenker ihres Zauberstabes, um das Bett, Sichtschutzwände entstehen und sagte dann zu Lily: „Bitte ziehen sie sich für die Nacht um, danach werde ich sie noch einmal untersuchen, um sicher zu gehen, dass sie das ganze gut überstanden haben."
Lily verdrehte die Augen. „Mir geht es gut!" sagte sie protestierend.
„Das werden wir ja gleich sehen, also bitte!" sagte Madame Pomfrey un zeigte auf ihr Bett hinter den Wänden.
Lily fügte sich und verschwand dahinter und zog sich um.
James, Sirius, Remus und Jessi kamen kurz nach Madame Pomfrey und Lily aus dem Büro. James Blick fiel auf Lilys Schatten hinter der Wand, die zu ihnen zeigte. Er war fasziniert, als er den Schatten ihres Körpers, der sich dort hinter der Wand abzeichnete sah, als sie sich gerade ihr Nachthemd überzog. Sie hat sich wirklich verändert, die Konturen ihres Schattens lassen es erahnen. Was denkst du da? dachte er, rügte sich in Gedanken selbst und schüttelte den Kopf.
Er wandte den Kopf ab und sah zu Sirius. James stellte fest, dass dieser mit offenem Mund in Lilys Richtung starrte. James stubste ihn an und Sirius erwachte, wie aus einer Art Trance und sah ihn an.
James schüttelte den Kopf und Sirius wandte seinen Blick schnell woanders hin.
Madame Pomfrey ließ die Wände, nachdem sie Lily untersucht hatte, wieder verschwinden.
„Können wir noch etwas bei Lily bleiben?" fragte Jessi, als Madame Pomfrey auf sie zukam.
„Aber nicht mehr so lange, Miss Evans muss sich ausruhen." sagte sie und ging in ihr Büro.
Jessi nickte, ging hinüber zu Lily und setzte sich bei ihr auf die Bettkante. Die Marauder folgten ihr und stellten sich neben sie.
„Wo ist Serafine? Sie hat mich doch sonst mit euch besucht." sagte Lily und sah die vier an.
Jessi senkte den Blick und sagte: „Sie ist für eine Woche nach Hause gefahren."
„Warum, gibt es dafür einen Grund?" fragte Lily.
„Ihr… ihr Vater wur… wurde bei… bei einem Einsatz gegen Vol… Voldemort getötet." stotterte Jessi.
„Oh Gott nein!" rief Lily. „Ich liege hier und konnte ihr noch nicht einmal mein Beileid aussprechen, geschweige denn ihr beistehen."
„Lil, beruhige dich, sie ist gestern Morgen abgereist, da ging es dir noch nicht so gut." versuchte Jessi sie zu beruhigen.
„Lily du musst erst einmal wieder zu Kräften kommen." sagte Remus.
„Lil, es bringt nichts, wenn du dir Vorwürfe machst und Trübsal bläst." sagte Jessi.
„Jessi! Könntest du bitte aufhören mit diesen Muggelwörtern um dich zu werfen?" fragte Sirius aufgebracht. „Was bedeutet überhaupt dieses Trübsal blasen?"
Jessi und Lily sahen sich an und fingen an zu lachen. Sie erklärten ihm, nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, was es mit diesen Worten auf sich hat.
„Woher kennst du all diese Muggelwörter?" fragte er Kopfschüttelnd.
„Sirius du vergisst, dass ich einen Mugel als Vater habe und meine beste Freundin Muggel als Eltern hat." antwortete Jessi neckend.
Sirius verdrehte die Augen, wodurch James und Remus anfingen zu Lachen.
„Eine schöne Freundin, die ihren Cousin und ihre Eltern in Gefahr bringt, weil sie eine Muggelgeborene mit magischen Fähigkeiten ist." sagte Lily traurig.
„Lily hör auf damit, dich trifft dabei nicht die geringste Schuld. Das waren alles Zufälle, du kannst dich nicht immer für alles verantwortlich fühlen, was passiert." schimpfte Jessi mit ihr. „Und eins will ich dir mal sagen: Ich bin stolz darauf deine Freundin zu sein und es ist mir egal dass du eine Muggelgeborene bist. So eine Freundin wie dich, kann man sich nur wünschen und die ich für nichts auf der Welt missen möchte."
„Aber…" fing Lily an, doch Jessi unterbrach sie.
„Lily, du musst wieder anfangen zu leben, zu lachen und fröhlich zu sein, wie es damals in unserem 1. Jahr war, als ich dich kennen gelernt habe. Du warst so ein fröhliches Mädchen und Gott weiß, wie viel wir miteinander gelacht und gescherzt haben." sagte sie und nahm ihre Freundin in den Arm.
„Danke Jessi!" sagte Lily und Tränen schimmerten in ihren Augen.
Jessi löste die Umarmung. „Hey, was sollen die Tränen? Wir wollen nicht traurig sein, sondern lachen und Spaß haben." sagte sie lächelnd.
„Da weiß ich schon eine Lösung." sagte Sirius und grinste.
„Ich kann es mir vorstellen, Slytherins ärgern." sagte Lily lachend und sah in das verdutzte Gesicht von Sirius, als sie das sagte.
Die anderen fielen in ihr Lachen mit ein. Madame Pomfrey sah überrascht aus ihrem Büro und schüttelte lächelnd den Kopf, dann ging sie zu ihnen hinüber und sagte: „Nun ist aber Schluss."
„Madame Pomfrey, wielange muss Lily noch hier im Krankenflügel bleiben?" fragte Jessi.
„Ich glaube morgen kann sie den Krankenflügel wieder verlassen, ich würde sagen, sie hat sich erstaunlich schnell erholt." antwortete diese.
Jessi nickte und sie verabschiedete sich von Lily, ebenso die Marauder, dann verließen sie zusammen den Krankenflügel und gingen in die Große Halle zum Abendessen.
Als Jessi mit den Maraudern nach dem Abendessen in den Gemeinschaftsraum saß fragte James sie: „Sag mal Jessi, wer ist eigentlich Petunia?"
„Lilys Schwester, wieso?" fragte sie ihn und sah ihn mit einem merkwürdigen Blick an.
„Lily erwähnte ihren Namen, als wir im St.- Mungos waren. erwiderte er und sah sie durchdringend an.
Jessi wich seinem Blick aus. „Sie ist nicht gerade eine Schwester, wie man sie sich wünschen würde." ups machte Jessi und hielt sich die Hand vor den Mund.
„Wie meinst du das?" fragte James ernst.
„Nun… ähm…" stotterte sie und sah zu Boden.
„Jessi, was weißt du?" fragte er eindringlich.
„Süße, hat Lily dich schwören lassen, nichts zu sagen, was ihre Schwester betrifft?" fragte Remus sanft, der Jessis Unbehagen spürte.
„Nein." antwortete sie.
„Dann kannst du es uns doch erzählen." stellte Sirius fest.
Jessi nickte, sie war froh, es jemanden erzählen zu können, da es sie bedrückte, dass Lily so unter ihrer Schwester Lied. Und so begann sie, es den Maraudern (außer Peter hi, hi) zu erzählen.
„Lilys Schwester Petunia ist glaube ich 4 Jahre älter als Lily. Sie triezt Lily seit sie den ersten Brief von Hogwarts bekommen hat. Immer wenn sie allein oder ihre Eltern nicht zu Hause sind, beschimpft sie Lily als widerwärtige Missgeburt, als Monster, dass es nicht verdient hätte zu Leben. Seid das mit ihrem Cousin Kai passiert ist, wurde es noch schlimmer für Lily. Ihre Schwester gibt ihr die Schuld an seinem Tod. Auch wenn etwas passiert, was michts mit Lilys magischen Fähigkeiten zu tun hat, bekommt Lily die Schuld dafür." erzählte sie und sah traurig zu Boden.
„Wissen die Eltern davon? Ich meine, sie haben mir nicht den Eindruck gemacht, als wenn sie das zulassen würden, wie Lily von ihrer Schwester behandelt wird." sagte Remus.
„Nein, sie wissen nichts, Lily hat es ihnen nie erzählt, wenn Petunia gemein zu ihr war. Petunia hat einen großen Spaß daran, Lily mit ihren Schuldzuweisungen zu quälen. Aber sie hütet sich davor, es in Gegenwart ihrer Eltern zu tun. Sie beschuldigt und beschimpft Lily meist, wenn ihre Eltern nicht zu Hause sind. In Gegenwart ihrer Eltern bezeichnet sie Lily meist als Freak." sagte Jessi und Remus nahm sie zärtlich in den Arm, als er sah, wie nahe es Jessi ging.
„Jetzt weiß ich auch warum Shacklebolt sein Gesicht verzog, als Mr. Evans zu ihm sagte, er hätte drei Frauen im Haus." stellte James fest.
Jessi nickte. „Er weiß, wie sehr Lily zu Hause unter Petunia leiden muss. Als ihre Eltern nicht zu Hause waren und Petunia sie dermaßen beschimpft hat, hielt sie es zu Hause nicht mehr aus und ist über das Flohnetz zu Mr. Shacklebolt gereist." sagte sie. „Ihr könnt euch sicherlich nicht vorstellen, wie es ist, von seiner Schwester abgelehnt und als widerwärtiges Monster beschimpft zu werden. Ihr freut euch auf Hogwarts, um eure Ruhe vor so jemanden zu haben, doch kaum seit ihr hier, werdet ihr gemieden und für euer Aussehen verspottet." fügte Jessi etwas vorwurfsvoll hinzu.
James und Sirius sahen verlegen zu Boden, vor allem Sirius mochte Jessi nicht in die Augen sehen.
„Du hast nicht ganz Unrecht, doch ich kann es mir vorstellen." sagte Sirius.
„Ich kann es mir nicht vorstellen." sagte James bedrückt. „Aber ich bedaure es."
„Aber sie wird doch nicht mehr verspottet. Ich meine, die anderen Mädchen schenken ihr Aufmerksamkeit und suchen doch jetzt eher den Kontakt zu ihr, anstatt sie zu meiden." stellte Sirius fest.
„Uhhhh Tatze, sogar dir müsste aufgefallen sein, dass die anderen Mädchen nur den Kontakt zu Evans suchen, damit sie mit ihr gesehen werden und so dadurch mehr Aufmerksamkeit von den Jungs kriegen. Evans hat sich, was sogar dir aufgefallen ist, seit den Ferien sehr zu ihrem Vorteil, was das Aussehen betrifft verändert." erklärte James ihm.
„Ouhhhm, warum nennst du Lily immer Evans? Das ist so abwertend Potter!" schrie Jessi ihn aufgebracht an und stand auf.
Remus legte beruhigend seine Hand auf ihren Unterarm.
„Ich geh ins Bett, Gute Nacht!" sagte sie, gab Remus noch einen sanften Kuss und ging die Treppe zum Mädchenschlafsaal hinauf.
„Wow, die war aber sauer auf dich Krone." stellte Sirius fest.
„Wenn du ehrlich bist James, hat sie Recht. Du nennst Lily selten bei ihrem Vornamen. Einige andere Mädchen haben das Previleg, von dir nur mit dem Vornamen abgesprochen zu werden." sagte Remus.
„Die haben auch eine andere Bedeutung bei James." sagte Sirius grinsend.
„Kann man sagen. Erhält Lily erst dieses Privileg wenn sie…" Remus wurde von James unterbrochen, da dieser aufgestanden war und gereizt sagte: „Ach lasst mich doch damit in Ruhe!" Dann ging er die Treppe zum Jungenschlafsaal hinauf.
Sirius und Remus sahen sich wissend an und grinsten.
Ende von Kapitel 15, das nächste kommt auch bald!!! küsschen Brchen