Kapitel 17

Nach dem James mit Lily das Büro von Dumbledore verlassen hatte, ging er direkt mit ihr zum Aufenthaltsraum der Schulsprecher, auf dem Weg dorthin hatte er sie immer wieder etwas fester umfassen müssen, da sie durch das was sie eben noch einmal durchleben musste, immer noch am ganzen Körper zitterte und er befürchtete, dass sie in den Knien einknicken würde. Als sie die Tür des Aufenthaltsraumes erreichten, sagte er das Passwort und ging mit ihr hinein. Nach dem er die Tür geschlossen hatte, führte er sie zur Couch neben den Kamin. Er wollte sie gerade darauf sanft hinunterdrücken, als es an der Tür klopfte. Er ließ Lily langsam auf die Couch gleiten und wollte zur Tür gehen, doch Lily hielt sich zitternd an ihm fest.

„Lily, ich komme gleich wieder, es ist jemand an der Tür." sagte er leise und löste sich vorsichtig von ihr.

James ging zur Tür und fragte: „wer ist da?"

„Madame Pomfrey." kam die Antwort.

James öffnete die Tür und ließ sie hinein. Madame Pomfrey ging sofort auf die Couch zu und untersuchte Lily. Dann gab sie ihr eine Piole und Lily trank sie leer. Sie schüttelte sich wie ein nasser Hund und verzog angeekelt das Gesicht.

„Ihhh, es ist scheußlich." rief sie und Madame Pomfrey und James mussten schmunzeln.

„Ich bin der Meinung, sie sollten zu mir in den Krankenflügel kommen, aber da sie es abgelehnt haben und Professor Dumbledore es befürwortet hat, muss ich mich dem fügen." sagte Madame Pomfrey, mit einem Gesichtsausdruck der keinen Zweifel daran ließ, dass sie es nicht gutheißen würde.

„Ich war lange genug im Krankenflügel, ich möchte nicht noch einmal dorthin, zumal ich erst heute aus dem Krankenflügel entlassen worden bin." sagte Lily und versuchte nicht zu zittern, damit Madame Pomfrey es nicht mitbekam.

James hatte es bemerkt, sagte aber nichts, da er Lily verstehen konnte.

Madame Pomfrey hatte gerade die Türklinke in der Hand und wollte hinausgehen, als es abermals klopfte. Sie öffnete die Tür und Professor McGonagall stand vor ihr.

„Ah Poppy sie sind schon hier, wie geht es Miss Evans?" fragte McGonagall.

„Meiner Meinung nach gehört sie in den Krankenflügel, aber ich werde ja nicht gefragt." sagte sie eingeschnappt und verließ den Raum.

McGonagall sah ihr hinterher und schüttelte nur den Kopf, dann wandte sie sich James zu und sagte: „Da das Mittagessen schon beendet ist, lass ich ihnen und miss Evans etwas hierher bringen."

„Danke Professor." sagte James.

McGonagall ging zu Lily und setzte sich zu ihr auf die Couch. Sie sah sie durchdringend an und schüttelte abermals den Kopf, sagte aber nichts zu ihr. Sie wandte sie James zu und sagte: „Ich möchte sie bitten, die ganze Zeit bei Miss Evans zu bleiben, bis sie sich wohler fühlt. Falls etwas mit Miss Evans sein sollte, benachrichtigen sie sofort Madame Pomfrey. Außerdem habe ich sie bei den anderen Lehrern für den heutigen Tag entschuldigt. Ach und ihr Vater wird sich noch bei ihnen melden Mr. Potter, ebenso meldet sich Mr. Shacklebolt bei ihnen Miss Evans." sagte sie, stand auf und ging zur Tür.

Sie drehte sich noch einmal kurz um und sagte: „Miss Evans, ich möchte dass sie sich richtig ausruhen, bevor sie zu den anderen in den Gemeinschaftsraum zurück gehen." Sie nickte beiden kurz zu und verließ den Raum.

Als McGonagall gegangen war, ging James zur Couch und setzte sich mit einem Abstand zu Lily.

Lily versuchte weiterhin das zittern zu unterdrücken, sie wollte nicht, dass James es bemerkte, da sie ihm gegenüber keine Schwäche zeigen wollte. Doch je mehr sie versuchte es zu unterdrücken, umso schlimmer wurde es.

James sah sie an und rutschte zu ihr hin. „Lily, es hat keinen Zweck es vor mir zu verbergen, ich hab vorhin, als Madame Pomfrey hier war, schon bemerkt dass du zitterst." sagte er und zog sie vorsichtig zu sich heran, da er damit rechnete, dass sie sich dagegen wehren würde.

„Ich… ich… ich wol… wol… wollte nicht wie… wie… wieder in den Kran… Krankenflügel, da… darum…" fing sie an, konnte aber nicht weiter sprechen, da sie so zitterte, das man sie nicht mehr verstanden hätte.

„Ich weiß und ich kann es auch verstehen." sagte er leise und nahm sie beruhigend in den Arm.

Als James sie in den Arm nahm, merkte er, wie sie sich verkrampfte, doch nicht lange. Er fühlte, dass sie sich langsam entspannte und als er zu ihr hinunter schaute, sah er, dass sie ihre Augen geschlossen hatte. Hoffentlich hört sie nicht, wie mein Herz rast, es ist ein schönes Gefühl, sie im Arm zu halten und ihren Duft einzuatmen. dachte er.

Er beschwor eine Decke und legte sie über sie beide, dann schloss auch er die Augen, um diesen Moment in sich aufzunehmen. Da er sich sicher war, das es die Ausnahme bleiben würde, wenn es ihr besser geht. Doch im Augenblick, wollte er diese Ausnahme genießen. Er hörte Lilys gleichmäßigen Atemzüge, die ihm sagten, dass sie eingeschlafen sein musste.

Als Jessi, Remus, Serafine und Sirius nach dem Frühstück in die Klasse für Verteidigung kamen, setzten sie sich gleich nach hinten in die letzte Reihe.

„Warum musste James mit McGonagall mitkommen?" fragte Jessi plötzlich.

„Wahrscheinlich hat es etwas mit seinem Amt als Schulsprecher zu tun." sagte Serafine.

„Was mich nur wundert, dass Bella, Malfoy und die anderen Slytherins noch immer in Hogwarts sind, ich meine, normalerweise hätte man sie schon längst von der Schule verweisen müssen." sagte Remus.

„Ich weiß ja nicht, was ihr darüber denkt, aber ich bin mir sicher, das es etwas mit dem Auftauchen von Flagge zu tun hat. James hat mir mal erzählt, dass sein Vater mal ihm gegenüber erwähnt hat, dass dieser Flagge so ziemlich fiese und miese Verhör- bzw. Befragungsmethoden haben soll." erzählte Sirius.

„Arme Lily, ich möchte gern wissen, wie es ihr jetzt bei Dumbledore im Büro geht, sie würde wahrscheinlich lieber hier, anstatt dort sein." sagte Jessi und die anderen stimmten ihr zu.

„Aber ich glaube, wenn dieser Flagge mit Lily zu hart umgehen würde, dass Dumbledore dem Einhalt gebieten wird." sagte Serafine überzeugt.

„Aber…" weiter kam Jessi nicht, da der Lehrer für Verteidigung Professor Quast gerade den Klassenraum betrat.

Nach dem sie die Doppelstunde Verteidigung , sowie Pflege magischer Geschöpfe und Geschichte der Zauberei hinter sich hatten gingen sie in die Große Halle zum Mittagessen und setzten sich an den Gryffindor Tisch.

„Müsste nicht wenigstens James langsam wieder auftauchen?" fragte Sirius unruhig.

„An für sich schon, ich kann mir nicht vorstellen, dass McGonagall ihn so lange in Beschlag nimmt, dass er den Unterricht verpasst." sagte Remus.

Jessi und Serafine sahen zum Lehrertisch hoch und stellten fest, dass McGonagall fehlte, bzw. Professor Dumbledore noch immer fehlte, da er schon beim Frühstück nicht am Lehrertisch saß.

„McGonagall und Dumbledore sind nicht am Lehrertisch." sagte Jessi zu den Jungs.

Sirius und Remus zogen die Augenbraun hoch und schauten ebenfalls dorthin.

„Das ist ungewöhnlich, zumindest ist einer von beiden bei jedem Essen anwesend." stellte Remus fest.

„Kommt, lasst uns noch die zwei Stunden Kräuterkunde hinter uns bringen, danach können wir ja im Gemeinschaftsraum warten, bis sich James oder Lily blicken lassen." sagte Serafine.

Die anderen nickten, kurz darauf standen sie auf und gingen aus dem Schloss um zu den Gewächshäusern zu gehen.

Als Lily wach wurde, fand sie sich in James Armen wieder, ihr fiel ein, dass er sie beruhigen wollte und sie in seinen Armen wohl eingeschlafen sein musste. Sie sah zu ihm hoch, da er sie auch jetzt noch im sitzen, um mindestens eineinhalb Köpfe überragte und sah das seine Augen geschlossen waren. Er sieht süß aus wenn er schläft. Aber ich weiß genau, dass er heute nur hier ist und sich um mich kümmert, weil es seine Pflicht als Schulsprecher ist. dachte Sie. (A/N: Sie weiß ja nicht, dass das nicht stimmt, was sie da gerade denkt). Sie drückte sich, um ihn nicht zu wecken, vorsichtig von ihm weg und erschrak, als er die Augen aufschlug.

„Was ist? Oh Entschuldigung!" sagte er, als er merkte, dass sich Lily von ihm wegdrückte und löste seine Arme von ihr.

„Du brauchst dich nicht entschuldigen." sagte Lily leise und setzte sich aufrecht hin.

„Wie geht es dir?" fragte er.

„Danke, soweit wieder ganz gut." antwortete sie. „Wie spät haben wir es eigentlich?"

James sah auf seine Uhr und sagte: „17:30 Uhr, in einer halben Stunde gibt es Abendessen."

Lily sah auf ihre Hände und ihre Wangen färbten sich leicht rosa. Ihr war es sichtlich unangenehm, dass sie so lange in James Armen geschlafen hatte.

James musste schmunzeln, als er das sah. Riss sich aber zusammen, als sie ihn ansah, damit sie es nicht bemerkte.

„Wir haben ganz vergessen, unser Mittagessen zu essen." sagte Lily und zeigte auf den Tisch, wo lauter leckere Sachen standen.

„Dann können wir es ja als Abendbrot essen." sagte James schmunzelnd.

Lily nickte und beide fingen an zu essen.

„Wenn du dich besser fühlst, können wir ja hiernach in den Gemeinschaftsraum gehen." sagte James.

„Ja, die anderen haben sich bestimmt schon bewundert, wo wir bleiben." sagte Lily und konnte nicht verhindern, dass sie rot wurde.

Als sie satt waren, verließen sie den Aufenthaltsraum und gingen zum Gryffindor Gemeinschaftsraum. Nach dem Lily der fetten Dame das Passwort genannt hatte, stiegen sie nacheinander hinein und sahen, dass keiner ihrer Freunde dort war.

„Sie werden beim Abendessen sein, am besten wir warten hier auf sie." sagte James und setzte sich in einen Sessel vorm Kamin.

Lily wollte in die Ecke des Gemeinschaftsraumes gehen, wo sie immer mit ihren Freundinnen saß, als James sie fragte: „Warum wartest du nicht mit mir hier beim Kamin?"

Lily sah ihn verwundert an, nickte aber und setzte sich, zur Enttäuschung von James, in den Sessel, der ihm gegenüber stand. Lily sah auf dem Tisch ein Buch liegen, nahm es und fing an zu lesen. James beobachtete sie dabei und lächelte verstohlen. Sie ist genauso ein Bücherwurm wie Remus. dachte er, schaute danach zum Kamin und dem Feuer zu, wie es knackend die Holzscheite verbrannte.

Wir sitzen hier und warten auf unsere Freunde, wie ein altes Ehepaar. ging es James durch den Kopf und er musste schmunzeln.

Das nächste Kapitel wird länger, versprochen!! Brchen