Kapitel 20

Als Lily in den Gemeinschaftsraum kam, schlug ihr ein lautes Stimmengewirr entgegen.

Bei dem Krach kann ich einfach nicht lernen. Ich werde in den Aufenthaltsraum der Schulsprecher gehen, da habe ich die nötige Ruhe dafür. dachte sie und lief die Treppe zum Mädchenschlafsaal hoch. Sie ging in ihren Schlafsaal, holte ihre Tasche und lief wieder hinunter in den Gemeinschaftsraum und direkt aus dem Portraitloch hinaus. Sie ging den langen Gang, der zum Aufenthaltsraum führte entlang, sagte als sie vor der Tür des Raumes stand das Passwort und ging hinein. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, sah sie sich im Raum um und sah einen gemütlich eingerichteten Raum, dessen Wände in dezenten Gryffindor Farben gestrichen waren. An der einen Wand stand ein Regal, das mit unzähligen Büchern bestückt war. Sie ging zum Kamin, wo eine gemütliche rote Couch mit gegenüberstehenden Sesseln stand, die Sitzgruppe war um einen ovalen eichenfarbenen Tisch gruppiert. Wow, das alles ist mir gestern gar nicht aufgefallen, als mich James hirher gebracht hatte. Na ja, ich war gestern auch ziemlich durcheinander, nach dem Ganzen in Dumbedores Büro, dass ich das alles gar nicht richtig wahrgenommen habe. dachte sie, setzte sich auf die Couch und holte Pergament, Feder und das Tintenfass aus ihrer Tasche und begann damit, den versäumten Unterrichtsstoff durchzugehen und die Hausaufgaben für die kommende Woche zu erledigen.

James stieg die Treppe zum Gryffindore Turm hoch und kam kurze Zeit später beim Portrait der fetten Dame an. Er sagte das Passwort und stieg in den Gemeinschaftsraum. James sah sich um, ob er Lily irgendwo entdecken konnte und merkte plötzlich, dass ihn jemand am Ärmel seines Umhangs zog.

„Bist du der Schulsprecher James Potter?" fragte das kleine Mädchen.

„Ja, was kann ich für dich tun Kleine?" fragte James freundlich und ging in die Hocke, damit sie nicht zu ihm hochsehen musste.

„Ähm… eigentlich nichts." sagte sie.

James sah sie erstaunt an. „Und was möchtest du?" fragte er etwas verwundert.

„Ich soll Lily diesen Brief geben, aber…" sagte die Kleine und brach ab.

„Aber was?" fragte James.

„Aber Lily ist so schnell in ihren Schlafsaal, mit ihrer Tasche wieder herunter und aus dem Portraitloch gelaufen, dass ich ihr den Brief nicht geben konnte." sagte das kleine Mädchen und sah James enttäuscht an.

„Dann gib mir den Brief und ich gebe ihn Lily, wenn wir uns beim Mittagessen sehen. Sag mal, wie heißt du?" fragte James freundlich.

„Emily Johnson." antwortete sie und gab James den Brief.

„Danke Emily." sagte er und erhob sich wieder.

James ging die Treppe zu seinem Schlafsaal hoch und holte Pergament, Feder, das Tintenfass und ging wieder hinunter in den Gemeinschaftsraum. Er setzte sich an einen Tisch und begann mit der Aufstellung des Trainingsplanes.

Lily legte die Feder zur Seite und seufzte erleichtert auf. „Geschafft!" sagte sie laut zu sich selbst. Sie packte die Pergamente, Feder und das Tintenfass ordentlich in ihre Tasche, dann lehnte sie sich zurück und schloss für einen Augenblick die Augen.

Vielleicht sollte ich zur Entspannung ein Bad nehmen. Mist! Wir haben vergessen McGonagall nach dem Passwort für das Schulsprecher Badezimmer zu fragen. dachte sie und öffnete schlagartig die Augen. Sie stand auf, nahm ihre Tasche und verließ den Aufenthaltsraum. „Ich werde James nach dem Passwort fragen." murmelte sie vor sich hin und ging in Richtung Gemeinschaftsraum.

Plötzlich stieß sie mit jemandem zusammen und fiel mit samt ihrer Tasche zu Boden. Sämtliche Bücher und Pergamente fielen heraus. Das Tintenfass zerbrach und ergoss sich über die Bücher.

„Hast du dir wehgetan Lily?" hörte sie die Stimme von James fragen.

„Nein, Entschuldige, ich war ganz in Gedanken." antwortete sie, stand auf, ging in die Hocke und begann ihre Sachen in die Tasche zu packen.

James hatte sich neben sie in die Hocke gesetzt und gab ihr die Bücher, die er vorher mit seinem Zauberstab von der Tinte befreit hatte. Er stand aus der Hocke auf und reichte Lily die Hand, um ihr aus der Hocke hoch zu helfen.

„Danke!" sagte sie und merkte, dass James immer noch ihre Hand hielt Sie verspürte, durch diese Berührung ein kribbeln im Bauch, das sich anfühlte, als ob jemand den Kitzelfluch, direkt in ihren Magen gehext hätte. Sie sah James verlegen an und fragte: „Ähm… James, weißt du… weißt du zufällig das Passwort für das Badezimmer der Schulsprecher?"

„Ja, Einhornhaar!" sagte er und lächelte sie an.

Lily zog ihre Hand aus der seinen und sagte: „Danke James und wandte sich zum gehen, als James sie aufhielt.

„Lily warte, ich muss dir noch etwas geben." sagte er.

Lily drehte sich zu ihm und sah ihn abwartend an. James holte den Brief, der an sie adressiert war, aus seiner Umhangtasche und reichte ihn ihr.

„Den hat mir vorhin ein kleines Mädchen aus der Ersten gegeben. Emily hieß sie glaube ich." sagte James.

„Emily? Und wie weiter?" fragte sie ihn.

„Emily Johnson!" sagte James.

„Emily Johnson, war das wirklich ihr Name?" fragte Lily aufgeregt.

„Ja wieso? Kennst du sie?" fragte James etwas verwundert.

„Und ob ich sie kenne." rief Lily und lief zum Gemeinschaftsraum. Sie ließ einen völlig verwirrten James zurück, der ihr langsam folgte.

Lily rief schon von weitem das Passwort und stieg in den Gemeinschaftsraum. Sie schaute suchend um und entdeckte in einer Ecke Emily Johnson.

„Emily!" rief sie und ging in die Hocke, als das kleine Mädchen auf sie zulief. Lily schloss sie gerade in die Arme, als James durch das Portraitloch stieg.

„Lily, ich habe dich gesucht. Hat dir der andere Schulsprecher den Brief gegeben?" fragte Emily.

„Ja Emi, hat er. Wie schön dass du jetzt auch nach Hogwarts gekommen bist." sagte Lily lächelnd.

„Komm wir setzen uns dort hinten zum Kamin. Dann erzählst du mir, wie es deinen Eltern und den anderen geht, ja?" sagte Lily, erhob sich aus der hocke, ging mit ihr zum Kamin hinüber und setzte sich mit ihr auf die Couch. Lily hörte aufmerksam zu, was Emily ihr erzählte und stellte ihr ab und zu Fragen, die Emily ihr bereitwillig beantwortete. Nachdem Emily ihr alles erzählt hatte, fiel ihr erst auf, dass James in einem Sessel neben der Couch saß und sie und Emily anlächelte.

„Lia, ist das dein Freund?" fragte Emily und sah Lily fröhlich an.

James hob über den Namen Lia überrascht die Augenbraun, wartete aber gespannt, was Lily der Kleinen antworten würde.

„Nein Emi, das ist nicht mein Freund, wir sind die Schulsprecher und arbeiten zusammen." erklärte Lily ihr und merkte, als sie James ansah, wie sie leicht errötete.

„Oh Schade!" sagte sie und stand auf. „Ich geh wieder zu meinen Freunden Lily, aber wir sehen uns doch jetzt öfter oder?"

„Ja, wir sehen uns jetzt öfter Liebes, versprochen." sagte Lily und umarmte Emily herzlich.

Diese erwiderte die Umarmung, gab Lily einen Kuss auf die Wange und löste sich dann wieder von ihr. Dann ging sie wieder zu ihren Freundinnen.

Lily sah ihr lächelnd nach, lehnte sich zurück und sah in Gedanken den Flammen im Kamin zu.

„Lily? Lily!" sagte James und legte seine Hand auf ihren Unterarm.

Sie sah verwirrt zu ihm hoch. „Was?" fragte sie.

„Ähm… ich hatte dich gefragt, ob wir zum Mittagessen hinuntergehen wollen, aber du hast mir nicht geantwortet." Erklärte er ihr, als sie auf seine Hand, die auf ihren Unterarm lag sah.

„Oh ja, ja natürlich!" sagte sie immer noch etwas verwirrt und stand auf.

James tat es ihr gleich und verließ mit ihr gemeinsam den Gemeinschaftsraum.

Sirius und Serafine saßen allein unter der alten Buche am See. Remus und Jessi hatten sich, nachdem sie aus dem Schloss kamen, entschlossen einen Spaziergeng um den See zu machen.

Sirius sah Serafine an. „Was meinst du, werden wir dieses Jahr den Haus- und Quidditch Pokal gewinnen?" Idiot, fällt dir nichts Besseres ein, als von dem Pokal und von Quidditch mit ihr zu reden? schimpfte er mit sich in Gedanken.

„Ich hoffe es, die Schlappe, die wir letztes Jahr einstecken mussten, können wir uns nicht noch einmal erlauben." antwortete Serafine.

„Ähm… Serafine…" begann Sirius unsicher.

„Ja?" fragte sie und musste innerlich über seine Unsicherheit lächeln. Sirius Black, der sonst so selbstbewusste, selbstsichere und schlagfertig mit Worten ist, sitzt hier neben mir und ist unsicher. Dass ich das mal erlebe, Wahnsinn. dachte sie und sah ihn gespannt an.

„Ich wollte dich etwas fragen!" sprach er weiter.

„Und was?" fragte sie. Mensch Sirius, frag mich endlich! dachte sie.

Sirius nahm ihre Hand und sah ihr tief in die Augen.

„Ähm… ich wollte dich fragen, ob… ob du dir vorstellen könntest, wenn der Termin fürs erste Hogsmeade Wochenende feststeht, mit mir auf ein Date dort hinzugehen. Was ich meine ist…" stotterte er.

„Ja, warum nicht, ich meine, ich würde gern mit dir auf ein Date nach Hogsmeade gehen." sagte sie und lächelte ihn an.

„Na ja, ich kann verstehen wenn du nicht… ähm, was hast du gerade gesagt?" fragte Sirius perplex.

„Ich habe ja gesagt." antwortete Serafine lachend.

Sirius zog sie in seine Arme und küsste sie. Als Serafine ihre Überraschung überwunden hatte, erwiderte sie den Kuss.

Sirius löste langsam seine Lippen von den ihren und sah sie an.

„Serafine ich liebe dich!" flüsterte er, aber sie sah ihn skeptisch an.

„Sirius, ich bin mir nicht sicher, ob du es ehrlich meinst." sagte sie und senkte den Blick.

„Serafine, ich meine es ehrlich, wirklich, ich hab so ein Gefühl vorher noch bei keinem anderen Mädchen gespürt, wenn ich sie geküsst habe. Als ich dich eben geküsst hab, explodierte ein ganzer Zauberscherzladen in meinem Bauch." Sagte er und Serafine fing bei seiner Beschreibung an zu lachen.

Typisch Sirius! dachte sie. „Ich hab nur Angst, dass es mir genauso geht, wie all den anderen Mädchen, denen du nach zwei Wochen den Laufpass gegeben hast." sagte sie.

„Bei dir ist das anders, ich liebe dich, das hab ich vor dir noch zu keinem Mädchen gesagte." versicherte er ihr und sah sie mit einem ehrlichen Blick an.

Sie sah ihn an und sagte: „Ich liebe dich schon seit dem 4. Jahr, doch ich hab nie die kleinste Chance für mich gesehen. Du hast immer andere Mädchen gehabt, da hab ich mir gesagt, nachdem ich gesehen hatte, wie du sie behandelt hast und sie im Bett hattest, dir passiert das nicht." sagte sie und sah ihn dabei direkt an.

„Das wird nicht passieren, dass verspreche ich dir." sagte er und zog sie wieder an sich und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss.

Sie lösten sich von einander und sahen, dass Remus und Jessi zurückkamen.

„Kommt ihr mit zum Mittagessen, oder seid ihr schon satt?" fragte Remus und lächelte verschmitzt.

Sie standen auf und gingen gemeinsam mit Jessi und Remus hoch zum Schloss.

So, das war Kapitel 20, das nächste kommt auch bald. küsschen Brchen