Kapitel 22

Serafine, Sirius, Jessi und Remus saßen im Gemeinschaftsraum und warteten darauf, dass James oder Lily irgendwann auftauchen würden.

„Hoffentlich findet er sie!" sagte Serafine und sah die anderen an.

Plötzlich öffnete sich das Portraitloch und James lief durch den Gemeinschaftsraum direkt auf die Treppe zum Jungenschlafsaal zu und war, ehe einer von seinen Freunden ihm etwas zurufen konnte, auch schon nach oben verschwunden. Keine 5 Minuten später kam er wieder herunter und war auch gleich wieder durch das Portraitloch hinaus gerannt.

„Jam…" begann Sirius, doch ehe er nach ihm rufen konnte, war er auch schon aus dem Gemeinschaftsraum verschwunden.

„Was war das jetzt?" fragte Jessi verwirrt.

Die anderen zuckten nur mit den Schultern und sahen sie genauso verwirrt an.

„Hoffentlich hat sein Verhalten etwas damit zu tun, das er Lily gefunden hat." sagte Serafine.

„Er benimmt sich, seid wir in Hogwarts sind, irgendwie anders als letztes Jahr. Ich meine, wie Serafine schon beim Mittagessen sagte, er hat sich verändert." sagte Jessi und Serafine nickte zustimmend.

„Wird ja auch langsam Zeit, dass er erwachsen wird." sagte Remus und Sirius gab einen abfälligen Ton von sich.

„Kommt einer mit zum Abendessen?" fragte Serafine und blickte in die Runde.

Alle nickten, standen auf und verließen gemeinsam den Gemeinschaftsraum.

„Lily!" sagte James erleichtert, als er vor ihr stand.

Sie hob den Kopf und sah ihn mit verweinten Augen an.

„James geh weg, lass mich bitte allein! Bitte!" schluchzte sie mit Tränen erstickter Stimme.

„Nein, ich…" begann er, doch Lily stand in dem Moment auf.

„Du brauchst dich nicht um mich zu kümmern, nur weil es deine Pflicht als Schulsprecher ist." schrie Lily, drehte sich weg und lief auf den Weg zu, der zur Lichtung führte.

James sah ihr für einen kurzen Moment lang hinterher. Sie denkt, dass ich mich nur um sie kümmere, weil es meine Pflicht als Schulsprecher ist? Oh Lily, wie kann ich dir beweisen, dass das nicht so ist wie du denkst. dachte er und rannte ihr hinterher.

Lily hatte fast den Durchgang zur Lichtung erreicht, als James sie einholte und am Arm festhielt. Er zog sie in seine Arme und hielt sie fest umschlungen, damit sie sich nicht wieder befreien konnte.

„Lass mich los!" schrie sie ihn an.

„Nein, das werde ich nicht!" erwiderte er.

Lily trommelte mit den Fäusten gegen seine Brust und versuchte sich wegzudrücken. Doch James ließ sie nicht los. Lily versuchte immer wieder, sich aus seiner Umarmung zu befreien, doch es gelang ihr nicht. James hielt sie immer noch fest, war aber darauf bedacht, sie nicht zu fest an sich zu drücken, da er ihr nicht wehtun wollte. Lily spürte, dass ihre Kräfte langsam nachließen und gab ihre Gegenwehr auf.

„James, bitte lass mich los." flüsterte sie mit gesenktem Kopf.

„Nein Lily, ich lass dich nicht los." sagte er ruhig.

„Bitte… la…" begann sie, doch ihre Stimme versagte, da sie ihre Tränen nicht zurückhalten konnte, obwohl sie sich bemüht hatte, sie zurück zu halten.

James zog sie dichter an sich und strich ihr beruhigend über den Rücken.

„Lily, ich muss dir etwas sagen! Ich kümmere mich nicht um dich, weil es meine Pflicht als Schulsprecher ist, sondern weil ..." begann James.

Lily hob den Kopf und sah ihn mit verweinten Augen an. „Weil du was?" flüsterte sie.

„Weil ich… weil ich dich liebe!" beendete er den Satz, beugte sich zu ihr hinunter und seine Lippen berührten sanft die ihren. Sie erwiderte zaghaft den Kuss und fühlte wieder dieses warme, kribbelnde Gefühl in sich hochsteigen. James löste langsam seine von ihren Lippen und sah ihr in die Augen.

„Lily, lass uns zum Schloss hochgehen, du bist eiskalt." sagte er, zog seinen Umhang aus und legte ihn ihr um die Schultern.

Als Lily nickte, legte er seinen Arm um ihre Schulter und gemeinsam gingen sie hoch zum Schloss. Als sie in die Eingangshalle kamen, wollte James mit ihr in Richtung Gemeinschaftsraum gehen, doch Lily blieb stehen.

„Ich möchte jetzt noch nicht in den Gemeinschaftsraum und die Fragen der anderen beantworten müssen." Erklärte sie ihm, als sie sein verwundertes Gesicht sah.

James nickte, wandte sich nach rechts und führte sie in Richtung Aufenthaltsraum. An der Tür sagte er das Passwort und tragt gemeinsam mit Lily ein. Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, ging er mit ihr zur Couch, die neben dem Kamin stand und drückte sie sanft darauf hinunter, beschwor eine Decke und wickelte sie darin ein. Lily zog einen Arm darunter hervor und hielt ihn fest, da er Anstalten machte, zum Sessel der gegenüber der Couch stand zu gehen.

„Bleib… bleib bitte… bitte hier." sagte sie mit klappernden Zähnen. Sie merkte erst jetzt, wie sie fror und zitterte am ganzen Körper.

James nickte, setzte sich neben sie und nahm sie wärmend in den Arm.

„Wie bist du nur auf die Idee gekommen, im Hausanzug nach draußen in diese Kälte zu gehen?" fragte er.

„Ich… ich weiß… ich weiß überhaupt nicht mehr, wie ich an den See gekommen bin. Mein Gott, vielleicht hat Bella ja Recht, wenn sie behauptet, dass ich nicht richtig im Kopf bin!" sagte Lily mit Tränen in den Augen.

„Lily hör auf damit, was Bella behauptet darfst du nicht ernst nehmen, sie will andere mit solchen Behauptungen nur verletzen. Wenn du das wärst, was ich nicht glaube, würdest du nicht Jahresbeste in Hogwarts sein." schimpfte er spielerisch, drückte sie an sich und strich ihr übers Haar. Was für wundervolles weiches Haar sie hat. Oh Lily, wenn du wüsstest, wie sehr ich dich liebe! dachte er und schloss die Augen.

„James!" flüsterte sie.

„Hmmm!" machte er.

„Wieso liebst du mich? Ich meine, es gibt hier viele Mädchen in Hogwarts, die hübscher aussehen und mehr zu bieten haben als ich. Auch wäüren sie zu mehr bereit, wenn du sie nur anlächelst, als ich dir im Moment geben könnte. Was ich meine ist, ich wäre noch nicht bereit, dir das zu geben, was du von den anderen Mädchen bereitwillig bekommen könntest. Sie wären sehr gern bereit dir…" weiter kam sie nicht. James hob ihren Kopf an, so dass sie ihn ansehen musste.

„lily, ich will nichts von anderen Mädchen, nur weil du nicht bereit dazu bist. Ich liebe Dich! Ich fühle schon seit dem 5. Jahr eine tiefe Zuneigung für dich und im 6. wurde es mehr als nur Zuneigung. Dass es Liebe und nicht nur Zuneigung ist, wurde mir klar, als ich dich verletzt auf der Lichtung sah. Ich wäre am liebsten zu dir gerannt, doch Remus ließ es nicht zu. Ich wusste da noch nicht, was du alles durchgemacht hast, doch jetzt wo ich es weiß, möchte ich jedem das gleiche antun, was er dir angetan hat. Lily, als ich dich im Krankenflügel im Bett liegen sah, hatte ich das Gefühl, als würde mir jemand ein Messer ins Herz stoßen. Ich liebe dich seid dem 5. Jahr, dass ist mir seit dem bewusst geworden und ich würde nichts von dir verlangen, wenn du es nicht willst oder bereit dazu bist. Lily, ich liebe dich mit meinem ganzen Herzen und lasse dich nie wieder gehen." sagte er und sah sie zärtlich dabei an.

Li8ly hatte Tränen in den Augen. Sie hätte nie gedacht, dass jemand so für sie empfinden würde.

„Lily, warum weinst du? Hab ich irgendetwas Falsches gesagt?" fragte James besorgt.

Sie schüttelte leicht den Kopf. „Nein, du hast nichts Falsches gesagt! Nur hätte ich nie gedacht, dass jemand so tiefe Gefühle für mich empfinden würde!" erklärte sie ihm und Tränen liefen über ihre Wangen.

James nahm sie fester in den Arm und flüsterte: „Oh Lil, wie sehr hat man dir und deinen Gefühlen wehgetan!"

James strich ihr in Gedanken über den Rücken. Ich werde dich beschützen, dass niemand dir mehr so wehtun kann. Ich werde dir auch all meine Zuneigung und Liebe geben und werde immer für dich da sein, wenn du mich brauchst. Was musste deine Seele schon alles ertragen? Erst der Tod deines Cousin, den du mit ansehen musstest, das was dir die Slytherins angetan haben und die Gryffindors, die dich gemieden haben, weil du anders warst, als sie sich vorgestellten, auch ich war nicht ganz unschuldig und jetzt noch der Brief von deiner Schwester. Wie kann man nur so grausam zu seiner eigenen Schwester sein, nur weil sie eine Hexe ist? Ich werde alles dafür tun, damit du das alles überwindest und vielleicht auch irgendwann vergessen kannst. dachte James und hielt sie fest. Er schaute zu ihr hinunter und sah, dass sie ihn ansah.

„James, woran hast du gerade gedacht?" fragte sie sanft.

„Daran das ich dich liebe, dich nie wieder loslassen möchte und es nicht zulassen werde, dass dir noch einmal jemand wehtut." antwortete er.

„Das find ich süß von dir!" flüsterte sie verlegen.

James beute sich zu ihr und gab ihr einen zärtlichen Kuss, als er sich von ihr löste, sah er ihr zärtlich in die Augen.

„Lily, du bist für mich das schönste Mädchen in ganz Hogwarts." sagte er und drückte sie zärtlich an sich.

Lily schmiegte sich an ihn und fühlte sich bei ihm unendlich geborgen. Sie spürte wieder dieses warme, kribbelnde Gefühl in sich hochsteigen und wusste, tief in sich, dass sie ihn von ganzem Herzen liebte.

Ich hoffe es ist nicht zu schnulzig geworden. küsschen Brchen