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Geht's Dir schon besser?

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08.

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„Expeliarmus!" zum wiederholten Male, hatte Harry ihn nun schon entwaffnet. Es war Freitagnachmittag. In ein paar Minuten würde auch die letzte Doppelstunde für heute vorbei sein. Dieses Glitzern in seinen Augen…wann hab ich das das letzte Mal gesehn? Draco war nicht wirklich bei sich. Schon seit Beginn der Stunde war er tief in seine Gedanken versunken, während Harry ihn immer wieder entwaffnete und Flüche entgegen schickte.

„Etwas mehr Konzentration, Mister Malfoy" schnarrte da schon wieder Professor Snape. Auch dieser hatte sowohl Dracos, als auch Harrys Veränderung durchaus bemerkt. Harry war in den letzten Wochen sehr zurückgezogen gewesen und sprach nur noch, wenn er ausdrücklich dazu aufgefordert wurde.

Außer in den VgddK. Da lebte er regelrecht auf. Snape als Lehrer hin oder her, sein Lieblingsfach beherrschte er einfach. Draco hingegen schweifte immer weiter ab, besonders in den theoretischen Stunden. Aber auch dieses Mal musste Severus seinen Lieblingsschüler, trotz des Umzugs, zum wiederholten Male ermahnen, bei der Sache zu bleiben.

„Ich möchte Sie nach der Stunde in meinem Büro sehen, Mister Malfoy." Als die Stunde nun endlich vorbei war und alle Schüler verschwunden waren, folgte Draco seinem Lehrer missgelaunt in dessen Räumlichkeiten.

„Setzten!" befahl dieser, bevor auch er sich hinter seinen Schreibtisch packte. „nun Mister Malfoy… erzählen Sie mal." „Was genau möchten Sie hören, Professor?" „Was ist los mit Ihnen und Potter?" das hatte Draco nicht erwartet. Mal abgesehen von dem förmlichen Getue, war das die letzte Frage, die er von seinem Paten erwartet hätte.

Dieser hatte Dracos Gedanken wohl eben erraten, seufzte und ließ zwei Tassen Tee auf seinem Schreibtisch erscheinen. Draco sah ihm dankend entgegen. „Komm schon Draco. Du willst mir doch wohl nicht ernsthaft weismachen, dass DIR seine Verschlossenheit entgangen ist? Worüber hattest du denn sonst nachgedacht?"

Nun war er doch überrascht. Er wusste, dass ihn sein Pate kannte wie kein zweiter, doch das er so genau Bescheid wusste, war ihm fremd. „Nun ja das stimmt schon. Ich weis nur leider genauso wenig was los ist, wie alle anderen." Draco war sichtlich betrübt ob dieser Tatsache.

„Hmm. Spricht er auch nicht, wenn ihr allein seid? Ich meine hast schon mal versucht…?" „Was denkst du eigentlich von mir, Onkel Sev? Ich habe ALLES versucht um ihn zum Reden zu bringen. Aber er blockt einfach ab. Mal muss er zum Training, dann will er Lesen, einen Aufsatz schreiben oder er ist müde…"

Severus spürte die Verzweiflung seines Patenkindes förmlich, allerdings hatte er keine Ahnung, wie er ihm hätte helfen können. „Das schlimmste ist, dass er mich damit regelrecht provoziert. Manchmal bin ich wirklich kurz davor auszurasten!" machte er nun nicht gerade ruhig kund.

Severus nickte nur verstehend und gab ihm anschließend den Rat: „Vielleicht solltest du mal mit Remus über ihn Reden. Er kennt ihn schon länger. Außerdem kannte er ja auch seine Eltern und so… Aber bleib auf alle Fälle ruhig, egal wie gern du ihm die Gurgel umdrehen möchtest…"

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Nachdem die beiden noch eine Weile weiter geschwatzt hatten, ging Draco schließlich zurück in sein und Harrys Zimmer. Ich kann nicht mit Remus über Harry reden. Der macht gleich ein Drama draus und außerdem hat Harry ausdrücklich gesagt, dass er Remus nicht in seiner Nähe haben will…warum auch immer.

Noch immer in Gedanken schritt er weiter den Gang entlang, bis er schließlich einen spitzen Schrei hörte. War das nicht Granger? Eilig ging er weiter, blieb jedoch vor der nächsten Ecke stehen, als er seinen Namen fallen hörte.

„Was? Das ist doch wohl nicht dein Ernst?" Hermine war erschüttert, doch sowohl Seamus, Dean, als auch Ron nickten eifrig. „Doch wenn ich es dir doch sage." Versicherte Ron erneut. „Wir haben es von einer SEHR zuverlässigen Quelle!" erzählte Dean und wackelte dabei viel sagend mit den Augenbrauen.

„Aber wieso hätte Draco das tun sollen?" Hermine wurde nicht ganz schlau aus dem, was die Jungs ihr da eben erzählt hatten. „Na ist doch ganz klar!" verkündete Dean soeben. „Er wollte wahrscheinlich an sein Erbe. Deshalb hat er seinen Vater mal eben um die Ecke begleitet." Seamus fügte noch hinzu: „Nur hat er wohl nicht damit gerechnet, dass nun sämtliche Todesser, samt Kindern hinter ihm sein würden…" „Des wegen braucht er ja auch ein Einzelzimmer." Vollendete Ron nun die Durchsage.

Alles was nun noch gesagt wurde, erreichte Draco nicht mehr. WAS? Das gibt es doch gar nicht! Ich hab doch nur Har… stinksauer düste er los. An den vier Gryffindors vorbei direkt auf sein Zimmer zu. Dort angekommen knallte er die Tür hinter sich zu und versiegelte sie mit einigen Zaubern.

Wütend stampfte er auf Harry zu, der gerade am Schreibtisch saß und ihn, wegen des Lärms, empört musterte. „Sag mal was soll das…?" weiter kam er jedoch nicht, da Draco nun, nicht gerade leise, loslegte…

„Was Fällt DIR eigentlich ein, Potter! Ich habe DIR im VERTRAUEN, falls du überhaupt weist was das ist, davon erzählt! Und du hast nichts Besseres zu tun, als es gleich alles brühwarm an deine kleinen Gryffindor – Freunde weiter zu tratschen?"

Draco schrie ihn an, ohne das Harry überhaupt wusste wieso. Noch immer gereizt wegen der Unterbrechung wollte er gerade ansetzten, als Draco bereits weiter trötete. „Ich hab dir als einzigstes davon erzählt. Ich hab dir ALLES erzählt! Ich bin so bescheuert, wie konnte ich nur einem verdammten Gryffindor trauen… es war doch klar, dass ihr zu NICHTS taugt!"

Ohne überhaupt eine Antwort seitens Harrys abzuwarten, zischte Draco noch immer rauchend vor Wut ab ins Schlafzimmer. Packte dort mit einem kurzem Zauber alle seine Sachen. Mit seinem Koffer in der Hand schritt er zurück ins Wohnzimmer, wo Harry mittlerweile aufgestanden und in Richtung Eingangsbereich gegangen war.

Dort baute er sich nun vor Draco auf. „Was soll das, denn jetzt bitte werden? Ich hab nicht die geringste Ahnung, was du überhaupt für ein Problem hast! Was soll ich weiter erzählt haben, wovon sonst KEINER wusste?" das Fragezeichen stand Harry förmlich ins Gesicht geschrieben.

„Du weist ganz genau, wovon ich sprach! Und jetzt geh mir gefälligst aus dem Weg." Zischte Draco gefährlich und schubste ihn weg um kurz darauf mit dramatisch wehendem Umhang aus dem Zimmer zu verschwinden.

Harry hingegen rutschte nun langsam an der Wand, an die ihn Draco eben geschleudert hatte, hinunter und blieb stumm sitzen. Erst langsam sickerte das eben geschehene in sein Bewusstsein und die Erkenntnis schlag ihn wie ein Blitz. Wieder einmal hatte er, ohne zu wissen wieso, einen Menschen verloren, den er liebte. Doch diesmal lebte besagter Mensch noch und dies war fast noch schwerer zu verkraften, als wenn er gestorben wäre.

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„Wo ist er?" zischte Hermine Ron leise zu, als sie am Montagmorgen in der ersten Stunde, Verwandlung, saßen und Harry noch immer nicht aufgetaucht war. Von dem Streit zwischen ihm und Draco hatte außer Blaise Zabbini, seines Zeichen bester Freund von Draco, keiner etwas mitbekommen.

„Ach reg dich ab Herm. Der wird verschlafen haben." Ron war es herzlich egal. „Oder Malfoy hat ihn umgelegt." Sagte er dümmlich, als er plötzlich merkte, wie seine Ohren zu Schweineohren und seine Nase zu einem Rüssel wurden. Als er sich nach seinem Peiniger umsah, erblickte er einen überaus wütenden Draco Malfoy.

Empört wollte er aufspringen und um Rache kämpfen, als Professor McGonagall eintrat. „Das macht 20 Punkte Abzug von Slytherin und Sie machen das umgehend rückgängig." Wie befohlen, so tat es der Malfoysprössling auch mit einem Murren auf den Lippen. „Nun…" als die Professorin bemerkte, dass Harry noch fehlte sah sie erneut zu dem Slytherin herüber. „Wissen Sie wo Mister Potter ist, Mister Malfoy?"

Dieser antwortete nun hörbar pikiert. „Nein tut mir leid Professor. Da ich unser gemeinsames Zimmer am Freitagabend verlassen habe, kann ich Ihnen nicht sagen was mit unseren HELDEN POTTER geschehen ist."

Dies sprach er mit solch einer Verabscheuung in der Stimme aus, dass selbst Crabe und Goyle kapierten, dass da etwas nicht stimmte. „Gut. Weis einer der anderen etwas?" dabei sah sie nun hauptsächlich zu dem Rest des Goldenen Gryffindor Trios, die jedoch ebenfalls nur mit den Schultern zuckten.

„Miss Granger, begeben Sie sich bitte Augenblicklich zu Mister Potters Zimmer. Für den Fall, dass er sich dort nicht aufhalten sollte, sehen Sie bitte noch bei Madame Pomfrey nach und fragen sie, ob sie etwas von Mister Potter gehört hat. Wenn nicht, kommen Sie bitte wieder zurück und berichten mir nach der Stunden davon." So machte sich Hermine also auf die Suche.

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Tatsächlich fand sie Harry nicht in seinem Zimmer vor. Es war zwar stockdunkel und roch unangenehm stickig, jedoch konnte sie ihn nicht finden. Besorgt begab sie sich nun zum Krankenflügel, wo sie jedoch ebenfalls nicht fündig wurde.

Tatsächlich meinte Madame Pomfrey nur: „Nein tut mir leid Miss Granger. Seit dem vorletzten Quidditchspiel habe ich Mister Potter nicht mehr gesehen." Hermine bedankte sich und lief zurück zum Unterricht, als ihr wie Schuppen von den Augen fiel. Quidditch! Natürlich, er hat nie ein Spiel verpasst, aber gestern war er auch unauffindbar. Dabei interessiert es ihn doch sonst, was die anderen für Strategien haben. Vor allem bei Ravenclaw gegen Slytherin!

Nun trat sei leise wieder ins den Unterrichtsraum ein und schüttelte nur kurz den Kopf, als die Professorin sie fragend anblickte. Den besorgten Blick, konnte Hermine nur erwidern.

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Nachdem die Stunde geendet hatte, trat Hermine vor zum Pult und berichtete sowohl von der vergeblichen Suche, als auch von ihrer Feststellung bezüglich des Spieles.

Auch Professor McGonagall war nun sichtlich beunruhigt und stellte Hermine eine Entschuldigung für die nächsten Stunden aus, das sie sie nun darum bat sie zum Direktor zu begleiten.

Als dieser von dem Verschwinden seines „Helden" erfuhr, bekam er fast einen Anfall. „Was bildet sich der Junge eigentlich ein? Das kann doch nicht sein, dass der schon wieder so einen Mist baut!" zeterte er los. „Da tut man ihm einen Gefallen und gibt ihm mit seinem FREUND ein extra Zimmer und dann verschwindet der Bengel einfach!"

Total bestürzt sahen ihm die beiden Frauen nun entgegen, bevor Hermine erwiderte: „Draco ist am Freitag ausgezogen. Seitdem wurde Harry nicht mehr gesehen." Hätte sie geahnt, das er sehr wohl gesehen wurde, hätte sie wohl anders reagiert.

Nach einer weiteren halben Stunde, in der Dumbledore wütend vor sich hinschimpfte, was POTTER doch für ein arrogantes, verzogenes Balg wäre, fiel ihm wieder ein, dass er ja Zuhörer hatte. Diesen widmete er sich jedoch, bevor sich das ebengehörte tiefer in deren Gedächtnis einprägen konnte.

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Ginny kam nicht gerne hier her. Das Mädchenklo im 3. Stock, oder auch das Klo der heulenden Myrthe genannt. Damals war sie hier in die Kammer des Schreckens gelangt, doch um Harry zu finden, mussten sie JEDEN Winkel nach ihm absuchen.

Langsam schritt sie nun an den Waschbecken vorbei und öffnete vorsichtig jede Türe. „Was willst du denn hier?" hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich säuseln. Myrthe hatte sich von hinten „angeschlichen" und sah ihr nun prüfend entgegen. „Gott hast du mich erschreckt! Sag mal hast du Harry gesehen?"

„Harry? Du meinst doch sicher Harry Potter, der große Retter der Zaubererwelt?" Ginny nickte langsam ob dieser Schwärmerei. „Ja den habe ich gesehn. Aber ich glaube, ihr müsst euch einen neuen Helden suchen…" sagte sie mitleidig und verschwand im nächsten Klo.

Mit großen Augen und den schlimmsten Befürchtungen öffnete Ginny nun eine Tür nach der anderen, bis sie schließlich fündig wurde. Doch was sie dort am Boden sitzen sah, verschlug ihr vollends die Sprache.

Harry saß in mitten einiger kleiner Fläschchen, einer Flasche Feuerwhisky, und einer Nadel. Sein Arm wies mehrere Einstiche auf und das getrocknete Blut war in mehreren Bächen über seinen Arm gelaufen. Sein Hemd war verschwitzt und blutig. Während er selbst bewusstlos an der Kloschüssel lehnte.

Noch immer geschockt lies Ginny eine Trage erscheinen und verfrachtete ihn mit einem „Lingadium Leviosa" darauf und ließ die Gegenstände am Boden auf gleiche Weise in eine Tüte schweben. Anschließend brachte sie ihren Fund zu Madame Pomfrey.

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tbc.

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ohne Worte mal sehen

bye

Ni'lahn