Kapitel 32

Ramona Potter stieg als erste aus dem Kamin im Tropfenden Kessel, nach ihr folgten Lily und danach James.

„Ah, guten Morgen Mrs. Potter." sagte Tom der Wirt.

„Guten Morgen Tom, wie geht es ihrer Frau?" fragte sie höflich.

„Danke, es geht ihr schon wieder besser, sie wird morgen aus dem St.-Mungos entlassen." antwortete er lächelnd.

„Das freut mich, grüßen sie sie von mir." sagte Ramona, dann wandte sie sich zu James und Lily und ging mit ihr in den Hinterhof.

James tippte mit dem Zauberstab gegen die Backsteine und als der Durchgang erschienen war, gingen sie hindurch und gingen auf direktem Wege zu Gringotts. In Gringotts, führte Mrs. Potter Lily zu einem Schalter, der für die Verliese zuständig war.

„Sie wünschen?" fragte der Kobold.

„Miss Lilian Elaine Evans wurde benachrichtigt, um einige Papiere die das Verlieses 1104 betreffen, zu unterschreiben." antwortete Mrs. Potter.

„Sie wissen, dass es sich um ein Sicherheitsverlies handelt?" fragte der Kobold und sah Lily durchdringend an.

„J…ja!" antwortete sie.

„Kommen sie bitte mit." sagte er höflich und führte sie zu einem Büro im hinteren Teil der Bank.

„Wir warten hier auf dich." rief Mrs. Potter ihr noch zu, bevor sie mit dem Kobold in dem Büro verschwand.

„Hallo ihr beiden!" hörten sie plötzlich jemanden neben sich sagen.

Mrs. Potter drehte sich demjenigen zu und sah ihn erstaunt an.

„Bryan, was machst du denn hier?" fragte sie ihren Mann erstaunt.

„Das Ministerium wurde von Dumbledore informiert, dass Lily wegen ihrer Erbschaft heute zu Gringotts geht." erklärte er ihr flüsternd.

„Besteht ein Grund, sich um Lily Sorgen zu machen?" fragte sie besorgt.

„Ramona, du weißt das die Zeiten nicht mehr sicher sind, es treiben immer mehr Todesser ihr Unwesen in der Winkelgasse und gerade auf Muggelgeborene haben sie es besonders abgesehen." erklärte er. „Sowie Lily hier fertig ist, geht ihr sofort wieder nach Godric´s Hollow." sagte er ernst.

„Warum sollten sie es ausgerechnet auf Lily abgesehen haben?" fragte Mrs. Potter ihren Mann verwundert.

„Das Ministerium hat die Vermutung, dass Du-weißt-schon-wer hinter Lily her ist." sagte er leise.

„Aber warum?" fragte sie verwirrt.

„James kann es dir zu Hause erklären, hier ist es nicht sicher genug." sagte er. „Ich gehe jetzt, Lily soll nicht erfahren, dass das Ministerium uns geschickt hat, um auf sie aufzupassen." fügte er hinzu und verließ die Bank.

„James, was meint dein Vater damit, du erklärst es mir zu Hause?" fragte Mrs. Potter und sah ihn verwundert an.

„Das…" begann er, brach aber ab, als er sah, dass Lily auf sie beide zukam.

„Alles erledigt!" sagte Lily, als sie bei ihnen ankam.

„Dann lass uns nach Hause zurückkehren." sagte Mrs. Potter.

Lily nickte und sie verließen Gringotts, um wieder zum Tropfenden Kessel zu gehen.

Sie gingen nebeneinander her und als sie an einer Nebengasse vorbei kamen, stürzten drei Vermummte Gestalten auf sie zu. James wurde von einem Stupor getroffen und seine Mutter von einem Ganzklammerfluch. Mrs. Potter hörte die Schreie von Lily, dann war es plötzlich still.

„Enervate!" hörte sie kurz darauf und der Ganzklammerfluch wurde aufgehoben.

„Ramona, was ist passiert, wo sind James und Lily?" fragte Mr. Potter.

Mrs. Potter erzählte ihrem Mann, was sie wusste und sah ihn dabei besorgt an.

„Flagge, wo ist Flagge?" schrie er einige Auroren, die bei ihnen standen an.

Diese zuckten nur mit den Schultern.

Plötzlich öffnete sich eine Tür schräg gegenüber der Nebengasse und Flagge mit einer großen Tasche heraus.

„Wo waren sie Flagge?" schrie ihn Mr. Potter an, als er bei ihnen ankam.

„Ich hab ein paar Einkäufe für meine Frau erledigt." erwiderte er sorglos.

„Das wird sie ihren Job kosten, das versichere ich ihnen. Shmith bringen sie Mr. Flagge ins Ministerium, er ist vom Dienst bis auf weiteres suspendiert." sagte er zu einem Auror, der neben ihm stand. „Und benachrichtigen sie Dumbledore und Shacklebolt, was sich hier zugetragen hat, Ich bringe meine Frau nach Hause und treffe mich mit den beiden bei mir."

Shmith nickte, ergriff Flagge´s Arm und war mit ihm verschwunden.

Mr. Potter gab den anderen Auroren noch Anweisungen und ging danach mit Ramona zum Tropfenden Kessel, um mit Flohpulver nach Godric´s Hollow zu reisen.

Als James zu sich kam, spürte er etwas Kaltes unter sich, er registrierte nach einiger Zeit, dass er auf einem kalten Felsboden lag und richtete sich auf. Als er sich gegen die Wand lehnte sah er sich um und erkannte dass er sich in einem Verlies mit vergittertem Fenster und eine Stahltür befand. An den Wänden, waren schwarze Fackeln angebracht, die den Raum in ein unheimliches Licht tauchten. Als er sich weiter in dem Verlies umschaute, sah er, dass in der hintersten Ecke etwas oder jemand lag. Er stand auf und ging langsam auf denjenigen zu. Als er näher kam, umso deutlicher konnte er erkennen, was oder wer dort am Boden lag. Ihm blieb fast das Herz stehen, als er erkannte, wer es war.

„Lily!" rief er voller Angst und lief zu ihr, kniete sich zu ihr hinunter und drehte sie zu sich.

Er legte ihren Kopf auf seinen Schoß und strich ihr sanft übers Gesicht.

„Lily!" flüsterte er kaum hörbar und zog sie in seine Arme.

Lily öffnete zu James Erleichterung die Augen und sah ihn verwirrt an.

„James, was ist passiert?" fragte sie und schaute sich verwirrt um. „Wo sind wir?"

Bevor er antworten konnte, hörten sie, dass ein Riegel an der Stahltür weg geschoben und ein Schlüssel im Schloss gedreht wurde. Beide schauten in die Richtung, wo sich die Tür befand.

Diese wurde geöffnet und eine vermummte Gestalt betrat das Verlies.

„Potter, komm mit!" sagte eine Stimme, die James bekannt vorkam.

„Warum sollte ich?" fragte er.

Die Gestalt an der Tür machte eine Handbewegung und zwei weitere vermummte Gestalten kamen auf ihn zu, zogen ihn hoch und zerrten ihn aus dem Verlies. Lily schrie: „Nein, was habt ihr vor, was wollt ihr von ihm?"

„Das geht dich nichts an Schlammblut, aber keine Sorge, du kommst auch noch an die Reihe." sagte die Gestalt an der Tür mit einem gehässigem lachen.

Die Tür wurde zugeschlagen und Lily hörte das gehässige Lachen noch lange im Gang hinter der Tür wieder hallen. Sie setzte sich auf und gegen die Wand und starrte immerfort zur Tür, in der Hoffnung James würde zurückkommen. Lily wusste nicht wie lange sie so da gesessen hatte, als sich die Tür öffnete und jemand direkt auf sie zukam, an den Haaren packte und hochzog.

„Komm mit!" zischte er ihr zu und zog sie an den Haaren aus dem Verlies.

Auf dem Gang wurde sie von zwei Gestalten in die Mitte genommen, die sie mit einem festen Griff an den Armen packten und mit sich zogen. Lily versuchte sich zu wehren, doch sie hatte keine Chance gegen die beiden, die sie flankierten. Sie führten sie zu einer weiteren Tür, die offen stand und stießen sie in den Raum, der dahinter lag. Was sie sah, ließ sie erstarren, James lag auf dem Boden und atmete sehr flach.

„Was habt ihr mit ihm gemacht?" schrie sie.

„Er hat sich geweigert auf meine Seite zu wechseln, da musste er überzeugt werden." sagte eine Gestalt, die plötzlich neben Lily auftaucht.

„Ich wechsle nie auf deine Seite du ….." weiter kam James nicht, da ihn ein Crucio Fluch traf.

„Hört auf, hört auf damit, lasst ihn in Ruhe!" schrie Lily mit Tränen in den Augen und werte sich gegen die Griffe ihrer Bewacher.

„Lasst sie los, sie soll mit ansehen, was mit denen passiert, die sich mir wieder setzen." zischte er und ließ nach 10 Minuten von James ab.

Lily sah die Gestalt, die neben sie getreten war, als sie von den anderen in den Raum gebracht wurde an und erschrak.

„Angst Schlammblut?" fragte jemand.

„Nein!" sagte sie mit fester Stimme.

„Mylord, was sollen wir mit ihr machen?"

„Bindet sie an die Ringe." sagte dieser.

Lily wurde gepackt und mit den Armen an den Ringen, die sich an der gegenüberliegenden Wand der Tür befanden mit Seilen festgebunden.

„Lasst sie gehen, sie nützt euch nichts, ihr wollt mich und nicht sie." presste James hervor.

„Du irrst dich Potter, sie ist genauso von Wert für mich wie du!" zischte Voldemort und sah ihn mit seinen roten Augen durchdringend an.

„Mylord, sie ist nur ein wertloses Schlammblut, mehr nicht!" erdreistete sich ein Todesser.

„Crucio!" sagte dieser und der Todesser lag sich windend am Boden. „Du erdreistest dich, mir so etwas zu sagen Malfoy?"

„Verzeiht mir Mylord!" sagte dieser, als Voldemort den Fluch wieder aufgehoben hatte.

Nun wandte er sich wieder James zu. „Ich will euch beide, Dumbledore dieser Schwachkopf glaubt, er könnte es vor mir verbergen, was er über sie herausfand. Ich habe sichere Quellen im Ministerium und in Hogwarts." sagte Voldemort.

„Sie können Dumbledore niemals das Wasser reichen, sie haben Angst vor ihm, den Dumbledore ist derjenige, der sie besiegen kann!" sagte Lily mutig.

„Du wagst es mir so etwas zu sagen?" schrie er und richtete seinen Zauberstab auf Lily. „Crucio!"

„Neeeeiiiinnnnn!" schrie James.

Lily spürte den explodierenden Schmerz, der sich in ihrem Körper ausbreitete, doch sie biss sich auf die Lippen um nicht zu schreien. Doch je länger der Schmerz anhielt, umso weniger konnte sie dem standhalten, so dass sie letztendlich doch schrie. Als Voldemort den Fluch aufhob, hing Lily kraftlos in den Seilen und war ohnmächtig.

„Bring sie wieder ins Verlies, ich werde mich nachher, wenn ich zurück bin, weiter um die beiden kümmern, es rührt sie keiner an." sagte er drohend und verschwand.

Lily wurde losgebunden und James vom Boden hoch gezerrt. Die Todesser brachten sie wieder in das Verließ und schlugen die Tür hinter ihnen zu. James kroch zu Lily, die etwas entfernt von ihm lag.

„Lily!" flüsterte er.

Mr. und Mrs. Potter saßen im Wohnzimmer und warteten auf Dumbledore und Shacklebolt. Mrs. Potter weinte leise und Mr. Potter ging im Wohnzimmer immer wieder auf und ab. Plötzlich veränderten die Flammen im Kamin ihre Farbe von rot zu grün und Dumbledore stieg aus dem Kamin.

„Bryan, was ist passiert?" fragte er ernst.

„James und Lily, sie sind verschwunden." sagte er und erzählte Dumbledore, wie er Ramona in der Winkelgasse gefunden hatte.

„Bevor ich hierher kam, habe ich noch mit Shacklebolt gesprochen, er wird Erkundigungen einholen, bevor er hierher kommt. Wir vermuten schon lange, das auch im Ministerium, Voldemort seine Spitzel hat." sagte Dumbledore besorgt.

„Hoffentlich finden wir die beiden, bevor sie in seine Hände fallen." flüsterte Ramona mit Tränen in den Augen.

„Ich will deine Hoffnung nicht zunichte machen, doch ich befürchte, Voldemort hat sie bereits." sagte Dumbledore ernst.

„Albus, wir müssen etwas tun, wir können doch nicht zulassen…" begann Mr. Potter, der dadurch unterbrochen wurde, als Shacklebolt aus dem Kamin trat.

„Aron, hast du etwas in Erfahrung bringen können?" fragte Mr. Potter.

„Ich habe mich bei denen erkundigt, bei denen ich weiß, dass sie auch gegen du-weißt-schon-wer sind und sie konnten mir nur mitteilen, das im Riddelhaus magische Aktivitäten geortet wurden." antwortete er.

„Bryan, wir brauchen jeden zuverlässigen Auroren, alle denen du vertraust und wir treffen uns in Little Hangleton." sagte Dumbledore. „Ich werde Minerva bescheid geben, dass sie mich vertritt und niemanden sagen soll, wo ich bin." Daraufhin apparierte Mr. Potter und Dumbledore ging zum Kamin, warf etwas Flohpulver hinein und steckte den Kopf in denselben. Kurz darauf zog er ihn wieder heraus.

„Mach dir keine Sorgen Ramona, wir tun alles was wir können, damit die beiden wieder wohlbehalten hier ankommen." sagte Dumbledore und apparierte.

„Ich hoffe es!" flüsterte diese zu sich selbst.

„Lily!" flüsterte James und strich ihr sanft übers Gesicht. „Lily!"

Nach einer Ewigkeit, wie es James schien, schlug Lily die Augen auf und sah ihn entsetzt an. James setzte sich an die Wand und zog sie zu sich in den Arm.

„James, wo bist du, ich kann dich nicht sehen." rief sie panisch.

„Ich bin bei dir Lil, das du nichts sehen kannst, ist eine Nebenwirkung vom Crucio Fluch. Voldemort hat ihn zu lange auf dich gerichtet, es wird nicht lange dauern und du wirst wieder sehen können." flüsterte er und war froh, dass sie die Tränen in seinen Augen nicht sah.

„Woher willst du das wissen?" schrie sie.

„Mein Vater ist Auror, er hat es mir mal erzählt." sagte er leise und strich ihr beruhigend über den Rücken.

„James ich habe Angst!" sagte Lily kaum hörbar. „Vielleicht hat der Hut mich doch damals ins falsche Haus geschickt."

„Nein hat er nicht, auch ich habe Angst, du gehörst nach Gryffindore, so viel Mut, wie du, als du Voldemort gesagt hast, dass er Angst vor Dumbledore hätte, ist keiner in Gryffindore, nicht mal ich." sagte James ernst.

„James, das stimmt nicht, du bist viel mutiger als ich!" sagte sie mit fester Stimme.

„Lily ich liebe dich!" flüsterte er und gab ihr einen zärtlichen Kuss.

„Ich liebe dich auch James!" flüsterte sie zurück.

„Lily!" sagte James plötzlich. „Draußen auf dem Gag ist jemand, aber es hört sich nicht nach Voldemort oder seinen Todessern an, es sind Kampfgeräusche."

„James, ich höre nichts, vielleicht werden wir langsam verrückt, durch die ganzen Flüche, die sie auf uns gehetzt haben!" zweifelte Lily.

„Nein, das glaube ich nicht!" sagte er und schaute immer wieder zur Tür.

Der Riegel wurde aufgeschoben und der Schlüssel gedreht.

„Sie holen uns, Voldemort ist wieder…" Lily brach schluchzend ab.

James zog sie noch dichter an sich, als würde er sie nie wieder loslassen wollen.

James sah zwei dunkle Schatten in der Tür, als diese sich öffnete.

Hoffe das Chap hat euch auch gefallen, hm?

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