Kapitel 41
„Wo ist James? Warum ist er nicht hier? Er ist doch vor mir bei den Potters in den Kamin gestiegen!" sagte Lily verzweifelt und sah ihre Freunde und Dumbledore mit Angst in den Augen an.
„Beruhigen sie sich Miss Evans, er wird schon wieder auftauchen, vielleicht ist er nur in einem anderen Kamin ausgestiegen und kommt gleich freudestrahlend hier aus dem Kamin, sie kennen doch Mr. Potter und seine Streiche." versuchte McGonagall, die gerade das Büro des Schulleiters betrat sie zu beruhigen.
„Nein, solch einen Streich würde er nicht machen, glauben sie mir, er hat sich in dieser Hinsicht geändert. James würde Lily nie solch einen Schrecken einjagen!" entgegnete Sirius der Professorin.
„Minerva, ich glaube auch nicht dass Mr. Potter so etwas für einen guten Scherz halten würde, diese Art von Scherzen und Streichen kenne wir von ihm nicht." gab Dumbledore zu bedenken.
„Sie gehen erst einmal alle in ihren Gemeinschaftsraum und wir werden alles in die Wege leiten, um Mr. Potter wohlbehalten nach Hogwarts zurück zu bringen!" sagte McGonagall und sah Lily mitfühlend an.
„Aber Professor, was ist wenn…." begann Lily, doch Dumbledore unterbrach sie mit einer Handbewegung und wandte sich an Sirius, Remus, Jessi und Serafine. „Sie gehen bitte in den Gemeinschaftsraum, Miss Evans bleibt hier, da ich mit ihr noch etwas besprechen muss."
Sie nickten, sahen Lily besorgt an und verließen dann das Büro des Schulleiters.
„Miss Evans, ich nehme an, dass ihre Freunde nichts darüber, was ich über ihre Familie väterlicher Seits herausfand wissen, deshalb habe ich sie in den Gemeinschaftsraum geschickt. Es obliegt nicht mir es ihnen zu sagen. Sie erfahren es nur, wenn Mr. Potter und sie es wünschen, doch ich nehme mal an, dass sie es ihnen dann selbst erzählen und nicht dass sie es durch mich gegen ihren Willen erfahren." erklärte Dumbledore, warum er sie
unterbrochen hatte.
Lily nickte. „Professor, was wenn James von Voldemort entführt wurde, sie wissen das er weiß, was für Macht in James steckt und auch, was ich für Vorfahren habe. Als ich durch den Kamin hierher reiste, fühlte ich einen Sog, der mich erfassen wollte, doch ich schaffte es irgendwie, mich dem zu wieder setzen. Könnte es möglich sein, dass James, weil er nicht darauf vorbereitet war, von solch einem Sog erfasst wurde und nun aus irgendeinem anderen Kamin herauskommt!" teilte Lily ihre Überlegungen Dumbledore mit.
„Es ist durchaus möglich, dass es so war. Da sie einen Sog verspürten, kann es auch bei ihm der Fall gewesen sein, doch wir müssen erst herausfinden, aus welchem Kamin er herauskam. Bis ich näheres weiß, bitte ich sie, niemanden über unser Gespräch zu sprechen." sagte Dumbledore eindringlich.
„In Ordnung Professor, würden sie mich informieren, wenn sie etwas wissen oder auch wenn sie ihn gefunden haben, bitte!" flehte sie.
„Ich werde ihnen sofort bescheid geben, sowie ich etwas erfahre!" sagte er und versuchte sie zu beruhigen. „Ich würde sagen, sie begeben sich jetzt auch in ihren Gemeinschaftsraum und falls etwas sein sollte, lasse ich sie es sofort wissen!"
Lily nickte und verließ das Büro. Sie ging ganz in Gedanken die Treppe hinunter und als sie vorm Wasserspeier stand, wurde sie von Sirius aus ihren Gedanken gerissen.
„Hey Lily, was ist los? Warum wollte Dumbledore, mit dir allein sprechen?" fragte er sie etwas vorwurfsvoll.
„Sirius es gibt da etwas, worüber du noch nicht bescheid weißt." versuchte Lily ihm zu erklären.
„Was ist es, geht es um James? Lily sag es, er ist mein bester Freund, dass weißt du!" sagte er durchdringend.
„Ich weiß und dennoch, dass was James betrifft, soll er dir selbst sagen!" erwiderte Lily und sah zu Boden. „Sirius bitte, wenn ich es dir sage missbrauche ich sein Vertrauen und sein Vertrauen bedeutet mir genauso viel wie dir, wenn nicht noch mehr."
„Lily ich verstehe was du mir damit sagen willst, aber warum ist Voldemort so hinter James und dir her? Warum riskiert er so viel, um euch in seine Gewalt zu bringen? Bitte Lily sag es mir, ich bin doch auch dein Freund oder?" fragte er und sah sie wie ein unschuldiges Baby an.
„Sirius, das ist nicht fair." sagte sie lachend, als sie diesen Blick in seinen Augen sah. „Du bist genauso schlimm wie James, wenn er etwas von mir erfahren will."
„Sweetheart bitte, sag mir was los ist!" beharrte er.
„Ich erzähle es dir, aber nicht hier und auch nur, warum er hinter mir her ist und nichts was James betrifft, wie ich dir schon sagte, dass soll er dir selber erzählen, okay?" sagte sie und ging, als dieser nickte, mit ihm den Gang entlang, der zum Raum der Wünsche führte.
Als sie im Raum der Wünsche waren, erzählte Lily ihm, was Dumbledore über ihre Familie von Seitens ihres Vaters herausgefunden hatte und als sie geendet hatte, sah sie in ein erstauntes Gesicht und musste Lachen.
„Wow Lily, jetzt kann ich verstehen warum Voldemort hinter dir her ist, man von den Druiden und du hattest keine Ahnung davon?" fragte er.
„Nein, ich wusste, bevor es mir James erzählte und Dumbledore es mir bestätigte, nichts von meiner Abstammung. Du kannst dir sicher denken, wie ich James angestarrt habe, als er es mir erzählte." sagte Lily.
„Ja, das kann ich mir denken, ich glaube ich hätte genauso geguckt wie du, wenn mir jemand so etwas erzählt hätte, aber warum hat dich Dumbledore in seinem Büro behalten und uns anderen in den Gemeinschaftsraum geschickt?" fragte Sirius neugierig.
„Es ging darum, dass ich als ich im Kamin hierher unterwegs war, einen Sog gespürt habe, der mich in eine andere Richtung ziehen wollte, doch ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, mich diesem Sog zu entziehen und Dumbledore teilt meine Vermutung, das James auch von so einem Sog überrascht wurde, der ihn mit sich gezogen hat." erklärte Lily. „Sirius, ich muss dich bitten, es den anderen nicht zu sagen, ich musste Dumbledore versprechen, es niemandem zu erzählen, doch du bist James bester Freund und ich hoffe auch meiner!" endete sie ihre Erzählung.
„Lily, das bin ich, du kannst dich genauso auf mich verlassen, wie auch James es tut." versicherte er ihr und nahm sie in den Arm.
„Danke Sirius, ich brauche jetzt einen guten Freund, der mit mir zusammen, die Sorgen und Ängste, die ich um James habe teilt." flüsterte Lily und begann zu weinen.
Sirius hielt sie im Arm und versuchte sie so gut wie möglich zu trösten, er konnte ihre Angst um James verstehen, ging es ihm doch genauso, auch er machte sich Sorgen um seinen besten Freund und hatte genauso Angst ihn zu verlieren, wie Lily auch.
Als James aus dem Kamin heraustrat, wunderte er sich wo er sich befand und stellte fest, dass es unmöglich Hogwarts sein konnte, denn dies war nicht Dumbledores Büro. Er schritt etwas in den Raum hinein und erkannte, dass er sich im Wohnzimmer von Lilys Großeltern befand. Er fragte sich wieso er gerade hier gelandet war, was dies alles zu bedeuten hatte, als er hinter sich ein Geräusch war nahm. Er drehte sich um und stand 12 Todessern gegenüber, die sich langsam auf ihn zu bewegten.
„Wo ist deine hübsche Freundin? Sie sollte eigentlich auch hier sein, aber wie ich das sehe, bist du allein hierher gekommen, das wird dem Dunklen Lord gar nicht gefallen." sagte einer von ihnen, die auf ihn zukamen und ihn immer weiter zurück drängten.
Plötzlich stieß James gegen eine Wand und war sofort von den Todessern umringt, so dass er keine Chance hatte ihnen zu entkommen.
„Hab ihr meinen Befehl ausgeführt und Potter und dieses Mädchen hierher gebracht?" hörte James in Rücken der Todesser eine zischende Stimme.
Diese drehten sich erschrocken um und fielen demütig auf die Knie. „Mein Her und Meister, wir haben den Jungen, doch das Mädchen stieg nicht nach ihm aus dem Kamin!" schleimte der Todesser, der rechts von James stand.
Diese Stimme kenne ich, das ist Malfoy, diese miese Ratte! dachte James als er die Stimme erkannte.
„Ich habe eich den Befehl gegeben, dass ich Potter und das Mädchen brauche!" keifte er Malfoy an, hob seinen Zauberstab und rief „Crucio!"
Malfoy wandte sich auf dem Boden und schrie vor Schmerzen, seine Arme, Beine und sein ganzer Körper zuckten unkontrolliert, bis Voldemort den Fluch wieder aufhob.
„Nun gut, ich werde Dumbledore eine Nachricht zukommen lassen. Wenn er mir nicht das Mädchen ausliefert, wird er Potter später nicht einmal mehr erkennen, wenn er ihn finden sollte." zischte er und stieß ein grausames Lachen aus. „Ergreift ihn und bringt ihn in den Keller!"
James wurde hart gepackt und unsanft mitgeschleift. Sie zerrten ihn die Treppe, die in den Keller führte hinunter, ohne dass es sie interessierte, ob er sich verletzen würde oder nicht, sie machten sich einen Spaß daraus, ihn schon in vor raus etwas zu quälen, um ihn auf das kommende vorzubereiten. In einem Raum, der mit Fackeln erleuchtet war, banden sie ihn an Ringe, die in die Wand eingelassen waren und zerrissen ihm das T-Shirt.
Als der dunkle Lord den Raum betrat, wichen alle an die Wände zurück, so dass dieser nun direkt vor James stand.
„Ich bin gespannt, wie Dumbledore auf meine Nachricht reagiert, was meist du Potter, wird er mir das Mädchen überlassen oder wird er sich ofern?" fragte Voldemort James.
„Fahr zur Hölle Riddle!" schrie James ihm entgegen.
„Es ist nur Pech für dich, dass ich dich nicht allein gebrauchen kann, um meine Macht über die Zaubererwelt zu vergrößern, dazu brauche ich noch die Macht, der Druiden, die deine kleine Freundin hat, ich werde dir auch verraten warum, nur deine Macht und ihre zusammen, nützen mir etwas, denn durch die Macht von Merlin, Gryffindor und den Druiden kann ich die Macht heraufbeschwören, die nötig ist, meine Macht zu vergrößern, doch ohne die Macht der Druiden, wird mein Plan nicht gelingen und an deiner Stelle würde ich darauf hoffen, das der alte Schwachkopf, auf meinen Handel eingeht, ansonsten wird er von dir nicht mehr viel erkennen können und deine kleine Freundin ist Witwe, noch bevor ihr verheiratet seid." zischte er James gehässig entgegen.
„Dumbledore wird dir Lily nie überlassen, du hast doch nur Angst vor ihm, weil er dir überlegen ist Riddle, sonst würdest du Dumbledore in einem offenen Kampf gegenübertreten." schrie James ihn an.
„Für diese Frechheit wirst du bezahlen Potter!" schrie dieser ihm entgegen und gab jemanden in der Ecke des Raumes ein Zeichen.
James sah jemanden, den er vorher nicht bemerkt hatte, das jener in der Ecke stand auf sich zukommen, er trug die Kleidung eines Henkers. Dieser zog aus seinem Gürtel eine Arte Gerte und schlug mit ihr auf seine Linke Hand und murmelte ein paar Worte, so dass die Gerte zu glühen begann. Der Henker kam ganz langsam auf James zu und holte mit der Gerte aus. James spürte einen brennenden Schmerz auf seiner Brust und biss die Zähne zusammen, um nicht zu schreien, denn diese Genugtuung wollte er Voldemort nicht gönnen. Der Henker schlug mehrere Male auf ihn ein und wurde von den Todessern richtig angestachelt, dass er härter zuschlagen sollte. Doch mit einem Mal, hörten die Schläge auf. James hob den Kopf und sah, dass Voldemort einen glühenden Schürhacken in der Hand hielt.
„Wollen doch mal sehen, ob du bei diesem hier auch noch so tapfer bist!" zischte er zynisch und fuhr mit der glühenden Spitze von seiner rechten Schulter schräg hinunter zu seiner linken Hüfte. James war versucht zu schreien, doch er konnte es noch verhindern, doch bevor ihn der Schmerz doch übermannte, hüllte ihn eine sanfte Ohnmacht ein.
„Er nützt mir nichts, tobt euch an ihm aus und dann schafft ihn von hier vor." schrie er die Todesser an.
„Aber Mylord, habt ihr nicht gesagt, ihr hättet eine Nachricht an Dumbledore geschickt!" quickte jemand hinter Malfoy.
„Das habe ich auch, doch dieser Schwachkopf hat den Handel abgelehnt und ihr wisst, ich halte meine Versprechen und richtet ihn so zu, dass man ihn wirklich nur noch schwer erkennt!" sagte Voldemort und ging aus dem Raum.
Die Todesser gingen auf James zu und vollendeten das Werk, das ihr Meister begann.
Lily schreckte schreiend aus dem Schlaf hoch. „Ich muss zu Dumbledore!" flüsterte sie zu sich selbst. Sie stand auf, zog sich ihren Morgenmantel an und verließ leise den Mädchenschlafsaal. Sie stieg die Treppe zum Gemeinschaftsraum hinunter und wollte gerade auf das Portraitloch zugehen, als sie von jemanden angesprochen wurde.
„Lily, wo willst du hin?" fragte Sirius.
Lily sah erschrocken in seine Richtung und antwortete: „Ich will zu Dumbledore, ich muss ihm etwas sagen!"
„Ich komme mit!" sagte er, stand von der Couch auf und ging zu ihr. Gemeinsam verließen sie durch das Portraitloch den Gemeinschaftsraum und gingen die Gänge zu Dumbledores Büro entlang. Beim Wasserspeier sagte Lily das Passwort und stiegen, nachdem dieser sich geöffnet hatte die Treppe zum Büro ihres Schuleiters empor. Lily klopfte und trat ohne eine Antwort abzuwarten ein. Dumbledore sah sie erstaunt an und deutete auf zwei Stühle, vor seinem Schreibtisch.
„Professor Dumbledore, ich weiß wo James ist, ich hatte einen Alptraum und in dem sah ich wo sich James befindet!" redete sie sofort drauflos ohne sich hingesetzt zu haben. „Wir dürfen keine Zeit verlieren, sonst erfriert und verblutet er, bitte glauben sie mir, ich habe mir diesen Traum nicht eingebildet." fügte sie verzweifelt hinzu.
Sirius sah sie zweifelnd an, doch Dumbledore fragte zu seiner Verwunderung: „Wo ist er?"
„Im Verbotenen Wald auf einer Lichtung, die in der Nähe der Höhle liegt, in der sie mich vor zwei Monaten gefunden haben, bitte, wir müssen uns beeilen!" schrie Lily fast und rannte auch schon wieder aus dem Büro hinaus und in Richtung Eingangshalle. Dort riss sie die Eingangstür förmlich auf und rannte weiter in Richtung Verbotenen Wald. Sie rannte so schnell sie konnte, achtete in dem Moment nicht darauf, wie kalt es eigentlich war oder das die Sträucher und Hecken ihren Morgenmantel zerrissen und sie überall Kratzer und Risse bekam. Sie rannte immer weiter in den Verbotenen Wald hinein obwohl sie nicht wusste, wo sich diese Lichtung befand. Doch sie hatte das Gefühl in die richtige Richtung zu laufen und kam völlig erschöpft bei der Lichtung an. Als sie den leblosen Körper dort sah, lief sie auf ihn zu und kniete sich neben ihn.
„James, hörst du mich, James!" schrie sie und Tränen liefen ihre Wangen herunter.
Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter, sie drehte sich erschrocken um und sah Sirius hinter sich stehen, der ihr mit Dumbledore gefolgt war. Dumbledore beschwor eine Trage und einen Portschüssel, mit dem sie und James in den Krankenflügel reisten, wo Madame Pomfrey mit einem Heiler schon auf sie erwartete. Während der Heiler sich um James kümmerte, führte Madame Pomfrey Lily zu einem Bett, neben dem von James und drückte sie sanft darauf hinunter.
„Ist… ist… ist er…" brach Lily schluchzend ab.
„Nein, aber ich kann ihn hier nicht behandeln, er muss ins St.- Mungos!" teilte ihr der Heiler mit, zog einen Portschüssel aus seiner Umhangtasche und reiste mit James ins St.- Mungos. Madame Pomfrey gab der völlig verzweifelten Lily eine Kombination aus beruhigungs- und Schlaftrank, sodass sie bis zum nächsten Morgen traumlos schlafen würde.
