Kapitel 46

„AAAAAHHHHHGGGG!!!!!" schrie Lily und setzte sich abrupt auf.

„Lily was ist!" fragte James erschrocken, setzte sich auf und ergriff seinen Zauberstab.

„James, da war eben ein Gesicht!" sagte sie mit zitternder Stimme und zeigte auf den Spalt, der sich im Vorhang befand.

„Lumos!" sagte er leise, stand von seinem Bett auf und sah zu den anderen Betten hinüber, doch Sirius, Serafine, Remus und Jessi schliefen und als er zu Peters Bett sah, stellte er fest, dass die Vorhänge nicht wie vorhin, als er in den Schlafsaal kam, ganz geschlossen, sondern das jetzt ein 4 cm großer Spalt zu sehen war. James ging leise zu Peters Bett hinüber und hörte ein unregelmäßiges, heftiges Atmen. Diese miese Ratte!" dachte er und ging zurück zu Lily, die immer noch zitternd in seinem Bett saß. Er legte sich wieder neben sie und zog sie in seine Arme.

„Hast du noch sehen können, wer es war?" fragte Lily flüsternd.

„Nein, aber ich habe etwas anderes gesehen, aber das erzähle ich dir Morgen, wenn auch die anderen dabei sind." flüsterte er und gab ihr einen sanften Kuss.

Lily kuschelte sich an ihn und schloss die Augen, James drückte sie sanft an sich und überlegte, was Peter wohl vorhatte, als er an seinem Bett stand. Über diesen Gedanken schlief auch er letztendlich ein.

Am nächsten Morgen wurden sie von Sirius mit einem Ständchen geweckt, er sang die ganze Zeit, Guten Morgen liebe Sorgen, es tanzt ein Troll im Kreis herum, Guten Morgen liebe Sorgen, es tanzt ein Troll im Kreis herum!"

„Siiiirrrriiiiuuuussss, höör aauuff!" schrie James, Lily hielt sich die Ohren zu und sah zu Remus und Jessi, die es ihr gleich taten.

„Mensch Krone, ich war gerade so schön im Takt!" beschwerte er sich.

„Aber in einer solch schiefen Tonlage, das bestimmt die Gläser in der Hogwarts Küche jetzt einen Sprung haben!" erwiderte Remus trocken.

„Wie Serafine bei deinen schiefen Tönen schlafen kann ist mir ein Rätsel!" sagte Jessi und sah zu ihrer Freundin, die seelenruhig in Sirius Bett schlief.

„Sirius weckst du Serafine?" fragte Jessi, schwang ihre Beine aus Remus Bett und zog sich an.

„Ich versuche es, kann aber nicht garantieren, dass sie auch wach wird!" antwortete dieser und ging zu seinem Bett, setzte sich auf die Bettkante, beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen zärtlichen Kuss.

Sie räkelte sich etwas und drehte sich auf die andere Seite.

„Tatze, ihr passt wirklich perfekt zusammen, sie ist genauso schwer wach zu kriegen wie du!" stellte Remus lachend fest.

„Lass mich mal!" sagte Jessi und ging zu Sirius Bett, beugte sich zu Serafine hinunter und flüsterte ihr ins Ohr: „Finny, Sirius steht nackt vor seinem Bett!"

Serafine setzte sich schlagartig im Bett auf und sagte: „Wo, wo, wo?"

Alle brachen in schallendes Gelächter aus, als sie das sahen.

„Du bist so fies Jessi!" rief sie, als sie merkte, dass Jessi sie verschaukelt hatte und ließ sich zurück in die Kissen fallen.

„Los du Faulpelz, wenn du noch vorm Unterricht Frühstücken willst, würde ich vorschlagen, dass du jetzt aufstehst." sagte Jessi grinsend.

James, Lily, und Remus standen auf und zogen sich an. Serafine stieg träge aus Sirius Bett und zog sich schwerfällig an.

„Sag mal Sirius, was hast du denn mit der armen Serafine gemacht, dass es ihr so schwer fällt, aus dem Bett zu kommen?" fragte James mit einem frechen Grinsen im Gesicht.

„Iiiich? Nichts wieso?" fragte er und sah ihn unschuldig an.

„Wer´s glaubt!" flüsterte James Lily ins Ohr.

„James du bist unmöglich!" sagte Lily, konnte sich aber ein Lachen nicht verkneifen.

Als Serafine dann auch endlich angezogen war, verließen sie gemeinsam den Jungenschlafsaal, gingen hinunter in den Gemeinschaftsraum und durch das Portraitloch in Richtung Große Halle. Dort setzten sie sich in die Mitte des Gryffindor Tisches und begannen mit dem Frühstück.

„Remus, Sirius, Jessi, Serafine, heute Nachmittag nach dem Unterricht, treffen wir uns im Aufenthaltsraum der Schulsprecher." sagte James zu seinen Freunden.

„Im Aufenthaltsraum der Schulsprecher, aber warum?" fragte Jessi erstaunt.

„Ich muss mit euch etwas erzählen!" erklärte er ihnen.

„Wir dürfen nicht in euren Aufenthaltsraum!" erinnerte ihn Jessi.

„Heute schon!" sagte er geheimnisvoll.

Alle sahen ihn verwundert an.

„Was hast du vor?" fragte Sirius.

„Das werdet ihr schon sehen." sagte er nur und wandte sich wieder seinem Frühstück zu.

Lily lehnte sich zu James hinüber und flüsterte: „James, was hast du vor?"

Als Antwort gab er ihr einen Kuss und sagte: „Komm Lily, wir müssen zu Dumbledore!"

Sie sah ihn nur erstaunt an. „Wieso zu Dum…" begann sie, wurde aber von James mit hochgezogen, als er aufstand.

„Wir müssen noch vorm Unterricht zu Dumbledore!" erklärte er ihren Freunden, legte einen Arm um Lilys Taille und ging mit ihr aus der Großen Halle.

„James, sag mir bitte was du vorhast, warum gehen wir zu Dumbledore?" fragte Lily, als sie den Gang entlang gingen, der zum Büro des Schulleiters führte.

„Lily, das Gesicht, was du letzte Nacht gesehen hast, war Peter!" sagte er leise.

Lily wurde blass, blieb stehen und sah ihn erschrocken an. „Wieso? Ich meine, wie kommst du darauf?" fragte sie.

James erzählte ihr leise, was er letzte Nacht entdeckt hatte und was ihm aufgefallen war. „Und ich bin überzeugt, dass Peter ein Spitzel Voldemorts ist! Darum müssen wir mit Dumbledore reden, denn ich bin der Meinung, dass wenn wir ihn zur Rede stellen, wir dem nicht gewachsen sind, was eventuell passieren könnte!" erklärte er leise einer total geschockten Lily.

Als sie vorm Wasserspeier ankamen, sagte er das Passwort und sie gingen die gewundene Treppe zu Dumbledores Büro hoch. James klopfte an die massive Eichentür und betrat nach einem herein mit Lily das Büro.

„Ich habe sie schon erwartet!" begrüßte er die beiden.

Lily und James sahen ihn erstaunt an, doch Dumbledore lächelte nur wissend.

„Ich nehme an, sie wollen mir etwas mitteilen!" erklärte er ihnen.

„Ja Professor!" erwiderte James.

Dumbledore zeigte auf zwei Stühle vor seinem Schreibtisch und deutete ihnen sich zu setzen.

„Nun, was verschafft mir das Vergnügen ihres Besuches?" fragte er lächelnd.

„Professor, es geht um Peter Pettigrew!" sagte James und erzählte, was sie am Hogsmeade Wochenende beobachteten, was gestern, als er in den Gemeinschaftsraum von Gryffindor kam, auffiel und was sich letzte Nacht ereignet hatte. „Professor ich kann mich irren, doch ich glaube, Peter ist ein Spitzel Voldemorts!" sagte James.

Dumbledore sah ihn über seine Halbmondförmige Brille hinweg an und nickte bestätigend. „So etwas habe ich schon vermutet, sie müssen wissen James, mir entgeht nichts, was auf Hogwarts vorgeht. Ich hätte sie spätestens heute Abend zu mir kommen lassen, um mit ihnen und Miss Evans über Mr. Pettigrew zu sprechen." erklärte er ihnen.

„Professor, wir wollen am Samstag, nachdem wir in Hogsmeade waren Peter zur Rede stellen, doch nachdem was letzte Nacht passiert ist, wollte ich erst mit ihnen darüber reden." erklärte James.

„Ich hatte die gleiche Vermutung wie sie James und habe mir auch schon Gedanken darüber gemacht und habe mir folgendes Überlegt!" sagte Dumbledore und erklärte ihnen, was für Überlegungen er angestellt hatte.

„So würden wir sicherstellen, dass ihnen und ihren Freunden, wenn sie Mr. Pettigrew zu Rede stellen, nichts passiert!" sagte er und lächelte beide an. „Nun gut, dann machen wir es wie ich es ihnen eben erklärt habe. Ich würde sagen sie gehen jetzt in ihren Unterricht, alles Weitere besprechen wir heute Abend!"

„Professor, sollen wir den anderen ihren Plan mitteilen?" fragte James, als Lily und er aufstanden.

„Nein, es ist besser, wenn sie nichts davon erfahren!" erwiderte dieser und James nickte verstehend.

James und Lily verabschiedeten sich von ihm und verließen das Büro. Vorm Wasserspeier wandten sie sich nach links und gingen zum Klassenzimmer für Verwandlung.

Als sie den Raum betraten, nickte ihnen McGonagall kurz zu und führte den Unterricht ohne etwas zu ihnen zu sagen fort. Lily und James gingen zur hintersten Reihe und setzten sich neben Remus.

„Hey, wieso hat McGonagall euch nicht angeschnauzt oder gefragt, warum ihr zu spät kommt?" flüsterte Sirius.

„Keine Ahnung?" gab James zu und zuckte mit den Schultern.

„Pschhhhh!" machte Remus und deutete nach vorn. Sirius sah zu seiner Lehrerin und diese sah ihn mit einem strengen Blick an.

„Mr. Black, haben sie zum Thema etwas hinzuzufügen?" fragte McGonagall streng.

„Ähhh, nein Professor!" antwortete er und verdrehte unauffällig die Augen.

„Dann möchte ich sie bitten aufzupassen und nicht den Unterricht zu stören!" wies sie ihn mit strengem Ton an und erläuterte die Themen, die in ihrer UTZ Prüfung dran kommen würden.

Als der Gong das Ende der Stunde einläutete, erklärte McGonagall ihnen, dass sie als Hausaufgaben drei Pergamentrollen über das Thema „Wie macht man sich unsichtbar" aufhätten und entließ sie aus ihrem Unterricht.

„UUUÄÄÄÄ, drei Rollen, die Lehrer haben doch langsam nen Sockenschuss, uns noch vor den Ferien so viel aufzugeben!" beschwerte sich Serafine.

„Wahrscheinlich sind sie der Meinung, dass wir zu wenig für die UTZ lernen!" gab Jessi ihren Senf dazu.

„Das ist aber trotzdem unfair!" beschwerte sich Serafine noch einmal.

„Och, ich finde das gar nicht so schlimm!" gab Sirius von sich.

„Na ja du, lernst ja sowieso nur wenn du Lust dazu hast und das ist nie der Fall." sagte Remus.

„Ich bin halt nicht so´n Streber wie ihr!" stichelte er.

„Jetzt hört aber auf damit, wir sollten uns beeilen, sonst kommen wir zu Zauberkunst zu spät!" sagte Lily und ging etwas schneller.

Als sie den Unterricht für diesen Tag endlich hinter sich gebracht hatten, trafen sie sich alle vorm Aufenthaltsraum der Schulsprecher. Lily flüsterte das Passwort, so dass es die anderen nicht hören konnten und betrat gefolgt von ihren Freunden und James den Raum.

„Boh, ihr hab´s aber schön hier!" sagte Jessi begeistert.

„Wir nehmen es bei den ganzen Aufgaben, die wir hier drin erledigen müssen, kaum noch wahr wie schön der Raum ist!" sagte Lily und setzte sich in einen Sessel.

Als auch die anderen sich gesetzt hatten, erzählte James ihnen was sich letzte Nacht im Jungenschlafsaal ereignet hatte.

„Wenn ich du gewesen wäre, hätte ich diese Ratte aus dem Bett gezerrt und gefragt, was er an meinem Bett zu suchen gehabt hätte!" regte sich Sirius auf.

„Und, was hätte es dir gebracht?" fragte Jessi.

Sirius zuckte nur mit den Schultern. „Weis nicht, aber ich hätte meine Wut in dem Moment an ihm auslassen können!" antwortete er.

„Das wäre idiotisch gewesen, du hättest ihn ohne einen Beweis dafür, dass er es wirklich war, der an deinem Bett stand, geschlagen oder wer weis was mit ihm gemacht und hättest dir dadurch eine Strafarbeit eingehandelt." regte Jessi sich auf.

„Das wäre es mir wert gewesen!" sagte Sirius und sah sie grinsend an.

„UUUHHH Sirius, du bist manchmal genauso uneinsichtig!" stellte Jessi fest.

„Bin ich nicht!" beharrte dieser und zog einen Schmollmund.

„So Leute, jetzt muss ich euch leider bitten zu gehen, Lily und ich haben noch einen Auftrag von McGonagall zu erledigen." sagte James.

„Ja, ja Auftrag von McGonagall, wer´s glaubt, wird selig!" sagte Sirius grinsend.

„Siirriiuuss!!!" sagte Lily im strengen Tonfall.

„Hey, du bist nicht McGonagall!" beschwerte er sich grinsend und verließ mit den anderen den Aufenthaltsraum der Schulsprecher.

„Lily!" sagte James.

„Hm?" machte sie, als Zeichen dass sie hörte.

„Lily, mir fällt gerade ein, wir können Peter am Samstag gar nicht zu Rede stellen !" sagte er.

„Wieso nicht?" fragte sie und sah ihn erstaunt an.

„Wir sollen doch für Samstag Abend, die Geburtstagsfeier für Dumbledore vorbereiten!" erinnerte er sie.

„Ja stimmt, dann müssen wir ihn eben am Sonntag fragen!" meinte sie. „Nach dem Abendessen wollte doch Dumbledore noch einmal mit uns reden, da können wir ihm ja bescheid sagen, dass wir das Gespräch mit Peter auf Sonntag verlegen müssen."

„Bloß was geben wir für einen Grund an?" fragte James.

„Das wir von McGonagall einen Auftrag bekommen haben und deshalb das Treffen auf Sonntag verschieben müssen. In gewissem Sinne belügen wir ihn ja nicht, denn das entspricht ja der Wahrheit, nur dass wir ihm nicht sagen, was das für ein Auftrag ist." erklärte Lily ihm.

„Hey, du bist genial meine Süße!" sagte James und gab ihr einen Kuss.

„Nun sollten wir aber langsam mal mit der Planung der Feier beginnen, sonst schaffen wir es nicht mehr, die Feier mit Hilfe der Vertrauensschüler auf die Beine zu stellen." gab Lily zu bedenken und beide begannen mit der Planung für Dumbledores Feier.