Kapitel 48
Als Lily am nächsten Tag aufwachte, sagte ihr ein Blick auf den Wecker, dass es schon 12:30 Uhr war. Sie sah zu den Betten ihrer zwei Freundinnen hinüber und stellte fest, dass beide noch schliefen. Lily schwang ihre Beine aus dem Bett und stand auf, ging ins Bad und gönnte sich eine ausgiebige Dusche. Als sie wieder in den Schlafsaal kam, saß Jessi gähnend auf ihrem Bett und sah sie erstaunt an. Du bist schon wach?" fragte sie und gähnte noch einmal ausgiebig.
„Ja, wie ich sehe du noch nicht oder?" fragte Lily lachend.
„War ja auch ziemlich spät gestern Abend, man wir hätten nicht noch bis 3:00 Uhr quatschen sollen!" stellte Jessi fest.
„Wieso, war doch ganz lustig." erwiderte Lily.
„Ja schon, nur ich bin dadurch nicht richtig ausgeschlafen!" beschwerte sie sich bei ihr.
„Du hättest doch noch länger schlafen können!" entgegnete Lily ihr.
„Nö, sonst verpasse ich noch die Unterredung mit Peter und die will ich auf keinen Fall verpassen, ich bin doch gespannt darauf, was für Lügen er uns auftischen will!" erklärte Jessi, stand auf und ging ins Bad.
„Morgen Lily!" kam es von einer verschlafen klingenden Serafine.
„Morgen Finny!" erwiderte Lily, die sich gerade eine Jeans anzog.
Als Jessi gerade aus dem bad kam, flitzte Serafine an ihr vorbei und Lily und sie konnten ein Ahhh hören. Beide sahen sich an und fingen an zu lachen.
„Warum lacht ihr?" fragte Serafine, als sie wieder aus dem Bad kam.
„Ach nichts!" antworteten beide gleichzeitig.
Als auch Serafine sich angezogen hatte, verließen sie gemeinsam den Schlafsaal und gingen hinunter in den Gemeinschaftsraum.
„Ich wette mit euch dass die Jungs noch schlafen!" sagte Serafine.
„Die Wette hättest du schon verloren mein Schatz!" hörten sie die Stimme von Sirius, der gerade zusammen mit James und Remus die Treppe vom Jungenschlafsaal herunter kam.
Lily und Jessi fingen an zu lachen, als sie das entrüstete Gesicht von Serafine sahen.
„Komm Finny ärgere dich nicht, ich hab es schon lange aufgegeben eine Wette die die Marauder betrifft abzuschließen!" erklärte Jessi lachend.
„Morgen meine Süße!" sagte James und gab Lily einen Kuss.
„Morgen mein Prinz!" flüsterte sie ihm ins Ohr.
„Hey, flüstert nicht immer!" beschwerte sich Sirius.
„Tatze!" sagte James in einem gespielt drohendem Ton.
„Lasst uns Mittagessen gehen!" meinte dieser nur, nahm Serafines Hand und ging mit ihr Richtung Portraitloch.
Die anderen folgten ihnen und gemeinsam gingen sie in Richtung Große Halle.
Als sie sich an den Gryffindor Tisch gesetzt hatten wandte sich James an seine Freunde.
„Lily und ich haben uns überlegt, das wir Peter im Aufenthaltsraum der Schulsprecher zur Rede stellen wollen!" erklärte er den Freunden.
„Warum?" fragte Sirius.
„Es ist unauffälliger, als im Raum der Wünsche. Ich habe mir gedacht, dass ich ihm eine Nachricht zu kommen lasse, dass er zu mir in den Aufenthaltsraum kommen soll, da ich etwas mit ihm zu besprechen hätte. Doch im Aufenthaltsraum, wird ihn eine Überraschung erwarten, denn wenn ich ihn rein lasse, werdet ihr auch dort sein. Sirius du stellst dich vor die Tür, damit er nicht wieder abhauen kann, Remus du stellst dich hinter ihn, wenn er sich auf die Couch setzt und ich werde ihm ein paar ziemlich unangenehme Fragen stellen!" erklärte er flüsternd.
„Was ist mit Lily, Jessi und Serafine? Was wenn er seinen Zauberstab auf Lily richtet?" fragte Remus besorgt.
„Die Mädchen werden sich in der Nähe des Bücherregals aufhalten. Lily und ich haben letztes Mal bei der Ausarbeitung für Dumbledores Geburtstag, neben dem Regal eine Tür entdeckt, die in eine Art Durchgangszimmer führt. Wenn es für Jessi, Serafine und Lily zu Gefährlich wird, können sie schnell dort hinein gehen und die Tür hinter sich verschließen, durch die andere Tür, gelangen sie auf einen Gang, der direkt zu Dumbledores Büro führt." antwortete James.
„Okay, wann hattest du gedacht ihn in den Aufenthaltsraum zu bestellen?" fragte Sirius.
„Heute Nachmittag um 16:00 Uhr." gab James ihm Auskunft.
„Gut, dann würde ich vorschlagen, wir treffen uns um halb vier im Aufenthaltsraum!" sagte Remus.
Alle nickten bestätigend und fingen an zu Essen. James sah kurz zum Lehrertisch hoch und sah das bestätigende Nicken von Dumbledore.
Nach dem Essen beschlossen sie draußen noch etwas spazieren zu gehen und gingen nach einer Ausgiebigen Schneeballschlacht hoch in den Gemeinschaftsraum. Gegen viertel nach drei, gab James einem Jungen aus der dritten Klasse den Zettel mit der Nachricht an Peter und wies ihn an diesen Peter zu geben. Anschließend ging er mit Lily in den Aufenthaltsraum der Schulsprecher. Um halb vier klopfte es an der Tür und als James diese öffnete, betraten Remus, Sirius, Jessi und Serafine den Raum und machten es sich auf der Couch und den Sesseln während dessen sie warteten gemütlich.
Als es an der Tür klopfte, gingen alle auf ihre Plätze, wie sie es vorher besprochen hatten. Sirius stellte sich rechts neben die Tür, Remus an die linke Seite der Couch und die Mädchen zum Bücherregal an der Wand, wo sich die Tür zum Durchgangszimmer befand.
„Wer ist da?" fragte James der Form halber.
„Peter!" kam die Antwort.
James ging zur Tür und öffnete diese.
„Hi Peter, komm rein und setz dich!" begrüßte er ihn und deutete auf die Couch.
Als Peter den Raum betreten hatte, schloss James die Tür und Sirius stellte sich Augenblicklich davor, um einen Fluchtversuch von Peter zu verhindern. Dieser begrüßte Remus und setzte sich auf die Couch. Remus ging unterdessen hinter die Couch, so dass er hinter Peters Rücken stand. James ging zu Peter hinüber und stellte sich vor ihn.
„Weshalb ich dich um ein Gespräch gebeten habe, hat folgenden Grund. Ich habe festgestellt, dass du uns aus dem Weg gehst und dich mit den Slytherin hinter unserem Rücken triffst." erklärte James ernst.
„Aber James, wie kommst du denn darauf, dass ich euch aus dem Weg gehe und mich hinter euren Rücken mit den Slytherins treffe?" fragte Peter scheinheilig.
„Du hast in den letzten Vollmondnächten immer wieder eine Ausrede gehabt, um nicht mit uns zu Moony zu gehen und ihm beizustehen. Außerdem haben Lily und ich dich mit Bellatrix, Malfoy, Lestrange, Crabbe, Goyle und einigen anderen Slytherins gesehen, wie du mit ihnen nach Hogsmeade gegangen bist!" erklärte James mit einem scharfen ton in der Stimme.
„Ja… Ja… James, ich musste in den letzten Vollmondnächte wirklich in die Bibliothek, ich muss doch mehr aufholen und lernen als ihr, um die UTZ zu bestehen!" begann Peter zu erklären.
„Es ist nur eigenartig, dass du jedes Mal bei Vollmond in die Bibliothek zum lernen musstest!" stellte James fest.
„Als Lily und du mich mit den Slytherins gesehen habt, haben sie mich gezwungen mit ihnen nach Hogsmeade zu gehen, Malfoy hielt mir seinen Zauberstab an die Rippen und zwang mich regelrecht mit ihnen mit zu gehen!" setzte er seine Erklärung fort.
„Es ist nur komisch, dass ich keinen Zauberstab in deinem Rücken gesehen habe und du mit ihnen lachend nach Hogsmeade gegangen bist!" erklärte James ihm und sah ihn ernst an.
Sirius, der vor der Tür stand und Peter gut beobachten konnte bemerkte, dass Peter immer unruhiger wurde und auf seinem Platz nervös hin und her rutschte.
„James, er lügt!" stellte Sirius trocken fest.
Plötzlich sprang Peter wie irre schreiend auf und rief: „Expelliarmus!"
James, Sirius, Remus, Jessis, Serafines und Lilys Zauberstab flogen auf Peter zu und er fing sie mit seiner linken Hand auf.
„Ha, was sagt ihr jetzt, was?" fragte er hämisch lachend und fixierte James, dabei bemerkte er nicht, dass Lily die Tür zum Durchgangszimmer öffnete und Dumbledore, Mr. Potter, Shacklebolt und vier Auroren in den Aufenthaltsraum herein ließ. Diese hielten sich mit gezücktem Zauberstab noch zurück.
„Das ist dein erstes Schuldeingeständnis, Peter!" stellte James fest.
„Du kannst mir nichts beweisen James, ich sage einfach, dass ich mich gegen euch verteidigen musste, als ihr mich angegriffen habt." erklärte dieser.
„Wenn du dich so sicher fühlst, kannst du mir ja auch erklären, was du vorletzte Nacht an meinem Bett zu suchen hattest!" sagte James mit ruhiger Stimme.
„Ich wollte euch zu Voldemort bringen, der Meister hätte mich dafür großzügig belohnt, doch das elende Schlammblut musste ja, gerade in dem Moment aufwachen, als ich den Fesselungszauber sprechen wollte!" sagte Peter.
„Du wirst nicht weit kommen, dass weiß du!" erklärte James.
„Du unterschätzt mich Potter, ich hab schon mehr geschafft, als du dir vorstellen kannst!" sagte Peter in einem Überlegenem Ton.
„Was willst du schon groß geschafft haben, du bringst doch nur wenig zustande, dazu bist du viel zu feige!" begann James ihn zu reizen.
„Ich bin nicht feige, wer glaubst du hat Voldemort verraten, wo die Eltern des Schlammblutes wohnen, sie mit entführt und gequält, wer meinst du hat einen Heidenspaß dabei gehabt, dich zu foltern, was? Ich war es, ich ganz allein, auch habe ich dein Schlammblut für Serena bespitzelt und soll ich dir mal was verraten, es hat mir Spaß gemacht euch leiden zu sehen!" schrie Peter.
„Du bist nichts als ein mieses Stück Dreck!" schrie Lily und kam auf Peter zu.
Dies ging so schnell, dass weder Dumbledore noch die anderen reagieren oder eingreifen konnten, da sie sonst auch Lily mit ihren Flüchen getroffen hätten.
„Was willst du?" fragte Peter, der sie fassungslos anstarrte.
Lily holte aus und gab ihm eine saftige Ohrfeige, so dass sein Kopf zur Seite flog. Peter hob seinen Zauberstab und richtete ihn auf Lily.
Diese hob, mit vor Zorn funkelnden Augen ihre Hand und rief mit fester Stimme: „Pretiffikus Totalus!"
Peter starrte sie mit einem fassungslosen Blick an. Seine Arme und Beine klappten an seinen Körper und er kippte nach hinten.
Lily sah wie erstarrt auf ihre Hand und danach auf Peter. James, ging langsam auf sie zu und legte vorsichtig eine Hand auf ihre Schulter, sie zuckte kurz zusammen, drehte sich zu ihm um und sah ihn mit einem verwirrten Blick an.
Plötzlich waren Dumbledore und die andern bei ihnen und belegten Peter mit einem Fesselungszauber.
„Professor, heben sie den Ganzkörperklammerfluch nicht auf, ansonsten wird er sich in eine Ratte verwandeln und flüchten!" erklärte James dem Schulleiter.
Dieser nickte. „Woher wissen sie, dass er ein Animagus ist Mr. Potter?" fragte er verwundert.
„Das erkläre ich ihnen ein anderes Mal!" erwiderte James und zog die immer noch wie erstarrt da stehende Lily in seine Arme.
„In Ordnung!" erklärte Dumbledore und gab den Auroren ein Zeichen.
Diese beschworen eine Trage, legten Peter darauf und verließen ihm den Aufenthaltsraum.
Jessi und Serafine kamen zu ihnen und sahen Lily bewundernd an.
„Lily, wie hast du das gemacht?" fragte Serafine.
Diese löste sich langsam aus James Armen, sah sie an und schüttelte mit dem Kopf. „Ich… ich … Ich weiß es nicht!" antwortete diese.
James ging mit ihr zur Couch, drückte sie darauf hinunter, setzte sich neben sie und nahm beruhigend ihre Hand.
Dumbledore setzte sich ihr gegenüber und sagte: „Miss Evans, dass was sie gerade getan haben, war sehr leichtsinnig von ihnen!"
„Ich weiß Professor, doch als Peter das mit meinen Eltern sagte, überkam mich eine solche Wut, dass ich nicht mehr wusste, was ich tat!" erklärte sie ihm.
„Miss Evans, darf ich sie fragen, was sie in dem Moment fühlten, als sie die Hand hoben und den Ganzkörperklammerfluch riefen!" sagte Dumbledore.
„Ich weiß nicht wie ich es erklären soll, erst empfand ich eine unheimliche Wut auf Peter und das Verlangen ihm eine Ohrfeige zu geben. Als er dann seinem Zauberstab auf mich richtete, stieg ein seltsam warmes Gefühl in mir hoch und ich hob instinktiv meine Hand, dann wandelte sich die Wut in Zorn und ich rief den Fluch!" erklärte Lily.
„Ich hab eine Vermutung, doch ich will sicher gehen, dass meine Vermutung richtig ist, deshalb werde ich ihnen erst Morgen eine Antwort darauf geben können!" erklärte Dumbledore und stand auf.
„Warum können sie Lily erst Morgen eine Antwort auf ihre Vermutung geben?" fragte Serafine neugierig
„Ich werde mich mit einigen Fachleuten in Verbindung setzen und in einigen Schriften nachsehen, wie gesagt es ist nur eine Vermutung!" antwortete Dumbledore freundlich. „Sie sollten jetzt zum Abendessen gehen und wenn ich etwas weiß, werde ich sie benachrichtigen!" fügte er hinzu und verließ gemeinsam mit Mr. Potter und Shacklebolt den Aufenthaltsraum.
James stand mit Lily von der Couch auf und verließ ebenfalls mit den anderen den Aufenthaltsraum und machten sich auf den Weg zur Großen Halle.
