Kapitel 55
Als Shacklebolt, Lily, James, Sirius und Remus in einer Nebenstraße angekommen waren, gingen sie die paar Meter bis zum Lingusterweg Nr. 4 und Shacklebolt, sowie James stiegen mit Lily die paar Stufen zur Haustür hoch, währenddessen gingen Sirius und Remus ums Haus zur Terrasse. Lily betätigte die Klingel und nur wenige Augenblicke später, öffnete Petunia die Haustür. Als sie Shacklebolt und James, die hinter Lily standen erblickte, wich sie einige Schritte in den Flur zurück.
„Die Freaks kommen nicht mit in mein Haus!" keifte sie und zeigte dabei auf James und Shacklebolt.
„Sehr schön Petunia, ich finde es sehr nett von dir, dass du Lily dabei helfen willst ihre Sachen aus ihrem Zimmer hier herunter zu bringen!" sagte Shacklebolt freundlich.
„Von den Sachen dieser Missgeburt fasse ich nichts an!" keifte diese.
„Nenn sie noch einmal so und du lernst mich kennen!" sagte James mit unterdrückter Wut.
„Dann nehme ich mal an, dass wir dein Haus betreten dürfen, um Lily helfen zu können!" sagte Shacklebolt freundlich und überging James Bemerkung.
Petunia ging einen Schritt zur Seite und ließ sie an sich vorbei ins Haus.
Lily ging, gefolgt von James und Shacklebolt hinauf zu ihrem damaligen Zimmer.
„Lass dir bloß nicht einfallen, die Möbel mitzunehmen!" schrie Petunia ihnen hinterher.
Lily öffnete die Tür zu dem Zimmer, in dem sie 17 Jahre glücklich war und ging gemeinsam mit Shacklebolt und James hinein. Sie holte aus dem Schrank einen Karton und stellte ihn auf den Boden, danach holte sie ihren Zauberstab aus dem Umhang und richtete diesen auf ihr Bett, wobei sie einen Zauberspruch murmelte. Augenblicklich schrumpfte dieses auf die Größe einer kleinen Pralinenschachtel zusammen. Auf die gleiche Weise, verfuhr sie mit dem Schreibtisch, dem Stuhl, der Kommode und dem Schrank. Nachdem sie damit fertig war, packte sie alles sorgsam in den Karton und verschloss diesen. Lily sah sich noch einmal in dem leeren Zimmer um und drehte sich mit Tränen in den Augen zur Tür. James nahm sie tröstend in den Arm und Shacklebolt hob den Karton vom Boden und öffnete die Tür. Lily löste sich aus James Umarmung, dieser zog seinen Zauberstab, murmelte etwas und Augenblicklich entstand eine Illusion der Möbel, die vorher im Zimmer standen.
„Deine liebreizende Schwester sagte doch, du sollst die Möbel hier lassen oder?" fragte er mit einem schelmischen grinsen.
Lily nickte und verließ mit James und Shacklebolt das Zimmer und ging hinunter zur Haustür, wo Petunia immer noch stand und auf sie wartete.
„Hast du auch alle deine freakischen Sachen mitgenommen!" sagte Petunia und verzog angeekelt das Gesicht.
„Ja, auf nimmer Wiedersehen Petunia!" antwortete Lily und verließ gefolgt von James und Shacklebolt das Haus.
„Lass in Zukunft Lily in Ruhe! Solltest du nur noch einmal in welcher Form auch immer, Lily oder ihre Gefühle verletzen, werde ich, ohne dass du damit rechnest, dir einen Besuch abstatten und danach wirst du dir wünschen, zu deiner Schwester nie so kaltherzig und gehässig gewesen zu sein. Merk dir meine Worte Petunia!" sagte Shacklebolt frostig, der sich noch einmal beim hinausgehen zu ihr umgedreht hatte.
Doch noch bevor Petunia die Haustür geschlossen hatte, richtete Shacklebolt seinen Zauberstab unauffällig in ihre Richtung und murmelte etwas.
„Lasst uns gehen!" sagte er grinsend und sie gingen zu Remus und Sirius, die an der Hecke beim Nachbarhaus auf sie warteten.
„Alles Klar?" fragte James mit einem hinterhältigen Grinsen.
„Ja, alles Klar!" antworteten die beiden mit einem ebenso hinterhältigen Grinsen.
Als sie sich auf den Weg zur Nebenstraße machten, hörten sie noch einen Schrei aus dem Haus Lingusterweg Nr. 4, Sirius, Remus und James sahen sich an und fingen lauthals an zu Lachen. Als sie in der Nebenstraße ankamen und sie sich vergewissert hatten, dass sie niemand sah oder beobachtete, apparierten sie zu Shacklebolts Haus, von wo aus sie mittels Flohpulver nach Godric´s Hollow zurück reisten.
Kaum waren Lily, James, Shacklebolt, Sirius und Remus nacheinander im Wohnzimmer der Potters aus dem Kamin gestiegen, als plötzlich ein tock, tock am Wohnzimmerfenster zu hören war. Mr.s Potter öffnete dieses und eine Eule flog hinein und landete vor Mr. Potter auf dem Tisch. Dieser nahm ihr den offiziell aussehenden Brief ab und öffnete diesen. Nachdem er ihn gelesen hatte, sah er James mit einem belustigten Blick an. Dann schrieb er eine Antwort auf die Rückseite des Briefes und band diesen wieder am Bein der Eule fest, die kurz danach wieder aus dem geöffneten Fester davonflog.
„So, so, wie ich dem Brief des Ministeriums entnehmen konnte, konnten die Zauber, die im Lingusterweg Nr. 4 gewirkt wurden, von den Mitarbeitern des Ministeriums nicht aufgehoben werden. Könnt ihr mir das erklären?" fragte Mr. Potter und sah James, Sirius, Remus und Shacklebolt nacheinander fragend an.
Ähmmmmm… ja!" antwortete Sirius und grinste verschmitzt.
„Dann bitte ich um eine Erklärung und zwar sofort!" sagte Mr. Potter und tat ernst.
„Och wir haben nur etwas mit dem Zauberstab gespielt!" erwiderte Sirius unschuldig
„Und wie sah das spielen mit dem Zauberstab aus?" fragte Mrs. Potter in einem gespielt strengen Ton.
„Ähm, wir haben nur ausprobiert, rein spielerisch natürlich, ob wir das Wasser das aus den Leitungen der Muggel kommt, sich auch in schleim verwandeln lässt und mussten feststellen, das dies auch bei den Muggeln funktioniert." antwortete Sirius und sah Mrs. Potter mit unschuldiger Mine an.
„Und weiter, das war nicht der einzige Zauber, den sie nicht aufheben konnten!" sagte Mr. Potter.
„Nun ja, falls sich diese Petunia, heute im laufe des Tages die Haare waschen sollte, was durch den Schleim wahrscheinlich nicht möglich sein wird, fängt wie zufällig ihr Fön an, sie ins Ohr zu beißen und ihre Haare werden statt blond, dann grün aussehen!" erklärte Remus genauso unschuldig drein blickend wie Sirius.
„Was noch?" fragte Mrs. Potter nur, die sich zurückhalten musste, um nicht loszulachen.
„Nun ja, sie hat nicht bemerkt, dass Sirius nach oben gegangen ist und wenn sie heute Abend ins Bett geht, wird sie wahrscheinlich mit einem Walross Bekanntschaft machen, in was sich ihr Verlobter, so bald er sich in sein Bett legt, verwandeln wird. Unnnnnd… Morgen früh wenn sie das Frühstück zubereiten will, wird sie von ihrem Herd in den Hintern getreten, vom Kühlschrank ein Liebeslied der scheußlichsten Art vorgesungen bekommen und ihr Teekessel wird ihr wahrscheinlich die Nase abbeißen. Ach ja, die Toilette wird wenn man spült, anstatt es hinunter zu spülen, alles wieder ausspucken, aber ansonsten wird wohl nichts passieren, oder Remus hab ich da noch eine Kleinigkeit vergessen?" fragte Sirius und sah Remus fragend an.
„Ähmmm… ja, du hast noch vergessen zu erwähnen, das der Muggelapperat im Wohnzimmer Funken sprühen und das Radio den ganzen heutigen und morgigen Tag, schluckauf haben wird, wenn man es anschaltet, aber ich glaube das war jetzt alles." erklärte dieser.
„Ihr hab noch vergessen zu erwähnen, dass sie im Keller noch lauter Flubberwürmer, anstatt Gemüse und Obst finden werden!" erklärte James grinsend.
„Na ja und bevor sie die Haustür schließen konnte, hab ich ihr einen Fluch verpasst, eben denn den ich ihr das Letzte Mal versprochen hab!" äußerte sich Shacklebolt.
„Welcher Fluch war das?" fragte Mr. Potter, der sich das Lachen verkneifen musste.
„Ich hatte ihr das letzte Mal, als ich dort war angedroht, wenn sie Lily noch einmal einen solchen Brief schreibt, wird sie einen Giraffenhals als Erinnerung von mir bekommen und diesen hat sie nun auch für 24 Stunden!" erklärte Shacklebolt grinsend.
Jetzt konnten sich die Potters nicht mehr länger zusammenreißen, sie fingen an lauthals zu lachen. Jessi, Serafine und Lily konnten sich schon vorher nicht mehr halten, lagen lachend auf dem Boden und hielten sich den Bauch.
Nur mal eine Frage, wie lange halten die Zauber an?" fragte Mr. Potter lachend.
„Von da an, als wir das Haus wieder verlassen haben, so 24 Stunden bestimmt, also bis Morgen 14:00 Uhr, dann ist der ganze Zauber wieder verschwunden!" erklärte Sirius lachend.
„Ich werde mich dann mal langsam in die Küche begeben, es wird langsam Zeit, das Abendessen vorzubereiten!" erklärte Ramona und verließ lachend das Wohnzimmer.
„Ich muss jetzt auch langsam wieder los, wir sehen uns spätestens Silvester!" sagte Shacklebolt, umarmte Lily kurz und war wenige Augenblicke später mit Flohpulver zu sich nach Hause gereist.
Mr. Potter begab sich ins Ministerium, um das was im Lingusterweg vorgefallen war, zu den Akten zu legen.
„Ich bringe erst einmal meine Sachen nach oben." erklärte Lily, nahm den Karton, verließ das Wohnzimmer und ging hoch in ihr Zimmer.
James, Sirius, Remus, Serafine und Jessi gingen ebenfalls nach oben in James Zimmer, sie setzten sich auf die Kissen in der Ecke und beratschlagten, was sie diese Nacht im Badehaus machen wollten, wenn Remus sich in einen Werwolf verwandelt hatte.
„Eins ist schon mal klar, wir können hier nicht wie in Hogwarts, einfach so über die Ländereien von Godric´s Hollow laufen, also müssen wir uns überlegen, das es für Remus einigermaßen erträglich wird, wenn er sich nicht durch das eingesperrt sein selber verletzen soll!" erklärte James.
„Hey, wir müssen nicht im Badehaus bleiben, du hast den angrenzenden Wald, der an eure Ländereien grenzt vergessen James!" sagte Sirius.
„Hab ich nicht, aber du hast anscheinend vergessen, dass die Schutzzauber, die auf den Ländereien und dem Haus liegen, den Wald nicht mit einbeziehen!" erwiderte James.
„Shit, hab ich doch voll vergessen, Sorry Krone!" sagte Sirius.
„Schon gut, aber wie können zum hinteren Teil des Sees, der Teil liegt weit genug vom Haus entfernt!" erklärte James.
„Okay, so machen wir es." stimmte Sirius zu.
Es klopfte und Ramona betrat James Zimmer. „Kommt ihr zum Abendessen runter?" fragte diese.
„Okay Mum, wir kommen!" antwortet James.
„Gut, James sagst du noch Lily bescheid?" wandte sie sich an ihren Sohn.
„Mach ich!" erwiderte dieser und stand auf.
„Okay, wir gehen schon mal runter!" erklärte Sirius, stand auf und zog Serafine hoch, auch Jessi und Remus standen auf und die vier verließen James Zimmer, um hinunter in die Küche zu gehen.
James verließ ebenfalls sein Zimmer, blieb an Lily Zimmertür stehen, klopfte an und öffnete diese.
„Lily Süße, kommst du zum…" begann er, stockte aber, als er diese auf dem Boden vor dem Karton, wo ihre geschrumpften Möbel aus dem Lingusterweg eingepackt waren, sitzen sah.
Er ging auf sie zu und setzte sich neben sie auf den Boden.
„Hey, was ist?" fragte er.
Lily sah ihn an und er konnte Tränen in ihren Augen sehen.
„Hey Prinzessin, was ist los?" fragte er erneut und nahm sie in den Arm.
„James, mir… mir ist, als… als ich den Kar… Karton hier hoch brachte, klar geworden, dass… dass ich jetzt kein Zu… Zuhause mehr habe!" antwortete sie ihm schluchzend.
„Du hast ein Zuhause!" erklärte Ramona, die eben in der Tür von Lilys Zimmer erschienen war, um nachzusehen wo, James und sie blieben. „Du bist jetzt in deiner Welt, in die du gehörst und in der man dich als das was du bist akzeptiert und dich nicht als etwas beschimpft, was du meiner Meinung nach nie warst!"
„Aber ich habe nun keine Familie mehr zu der ich gehöre, meine Eltern leben nicht mehr und meine Schwester will nichts mehr mit mir zu tun haben, ich weiß nicht, wo ich hingehöre!" erklärte Lily, wobei ihr Tränen übers Gesicht liefen.
„Lily, nun hör mir mal zu, du hast eine Familie zu der du dazu gehörst und ich meine nicht deine Schwester, wenn du das angenommen haben solltest!" sagte Ramona mütterlich.
„Ich wüsste niemanden außer Onkel Aron, der mich in seiner Familie aufnehmen würde!" sagte Lily verzweifelt.
„Du irrst dich Liebes, für mich gehörst du schon seid deinem ersten Tag bei uns zur Familie!" erklärte Ramona. „So und nun kommt zum Abendessen, bevor wir hier noch sentimental werden!"
James stand auf und zog Lily, die Ramona ungläubig, über dass was diese soeben gesagt hatte hinterher sah, lächelnd hoch. Gemeinsam gingen sie hinunter in die Küche und setzten sich zu ihren Freunden an den Tisch.
Nach dem Abendessen machten sich James und Sirius mit Remus auf den Weg zum Badehaus der Potters unten am See. Lily ging zu Ramona, die an der Spüle stand und das Geschirr mit dem Zauberstab, dazu brachte sich selbstständig abzuspülen.
„Ramona!" sprach Lily sie an.
„Was ist Liebes?" fragte diese.
„Danke!" antwortete Lily leise.
„Wofür?" fragte Ramona lächelnd.
„Dafür, dass ich auch zu eurer Familie gehören darf." antwortete Lily.
„Liebes, du brauchst dich bei mir nicht dafür zu bedanken, ich habe dich wie eine Tochter in mein Herz geschlossen und ich bin glücklich, dass du hier bist!" antwortete Mrs. Potter und nahm Lily in die Arme.
Dieser traten Tränen in die Augen, da sie ihr Glück noch nicht richtig begreifen konnte.
Jessi und Serafine sahen die beiden erstaunt an.
„Ähm… Wir müssen dann auch mal wieder nach Hause!" erklärte Jessi und stand vom Tisch auf.
„Ähm… ja, meine Mutter wartet bestimmt auch schon auf mich!" erwiderte Serafine, die den Wink von Jessi verstanden hatte.
Lily begleitete sie ins Wohnzimmer, von wo aus jede, mit Flohpulver, zu sich nach Hause Reisten.
Lily begab sich auf ihr Zimmer und schaute aus dem Fenster, von wo aus sie zum See hinüber schaute. Hoffentlich geht alles gut heute Nacht! dachte sie, sah noch einmal zum Mond hoch und wandte sich vom Fenster ab, ging ins Badezimmer und nachdem sie sich ausgezogen hatte ins Bett.
Als James, Sirius und Remus im Badehaus angekommen waren, setzten sie sich auf die Liegen und unterhielten sich darüber, was sie an Silvester machen wollten.
„Hey, dieses Jahr muss es aber ein ganz besonderes Feuerwerk werden, was wir in den Himmel schicken!" erklärte Sirius.
„Dann müssen wir vorher noch einmal in die Winkelgasse!" erwiderte James daraufhin.
„Hast Recht Krone, es ist für Lily das erste Mal, dass sie Weihnachten und Silvester ohne ihre Eltern feiert!" sagte Sirius nachdenklich.
„Stim…" begann James, brach aber plötzlich ab, da sich Remus plötzlich vor Schmerzen krümmte.
Sofort verwandelten er und Sirius sich in ihre Animagusgestalt und sahen Remus bei seiner Verwandlung zu, was ihnen wie jedes Mal einen Schauer über den Rücken jagte. Als Remus seine Verwandlung beendet hatte, knurrte er den Hirsch und den Hund bedrohlich an und stürzte sich auf sie, wobei der Hund gerade noch ausweichen konnte, doch der Hirsch schaffte es auf Grund seiner Größe, in dem kleinen Badehaus nicht, dem ihm entgegenstürmenden Werwolf auszuweichen. Dieser schlitzte ihm mit den Krallen seiner rechten Pranke den Rücken auf, dieser wurde durch die Kraft des Schlages, seitlich gegen die Wand geschleudert. Der Hund öffnete, mit den Vorderpfoten so schnell es ihm möglich war, die Tür des Badehauses und trieb den Werwolf vom Hirsch weg hinaus auf die Ländereien von Godric´s Hollow, bevor er jedoch dem Werwolf hinterher lief, sprang er gegen die Tür und verschloss diese, um dem Werwolf die Change zu nehmen, noch einmal in die Hütte zugelangen und den Hirsch ein weiteres Mal anzugreifen. James, der sich auf Grund dessen, was so eben geschehen war, wieder vom Hirsch in seine menschliche Gestalt zurückverwandelt hatte, versuchte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht aufzurichten, doch er sank kraftlos zurück gegen die Wand.
„Jaaaammmeeesss!!!!"
