Kapitel 58

„Liillyy!!" rief James entsetzt, als er in ihr Zimmer kam und sie vor dem Bett liegen sah.

Er lief zu ihr, hob sie hoch und legte sie vorsichtig aufs Bett. Sekunden später, erschienen Mrs. Potter, Sirius, Dumbledore und Dr. Shmith in der Tür des Zimmers. Dr. Shmith kam auf ihn zu und wollte nach Lilys Puls fühlen und sie untersuchen.

„Nehmen sie ihre Finger von ihr!" fauchte James ihn wütend an.

„James nicht!" hörte er seine Mutter sagen.

„Mum, ich habe Lily vor ihrem Bett liegend gefunden und er ist Schuld daran!" entgegnete er aufgebracht.

„James sei vernünftig, er ist der einzige, der ihr helfen kann!" erwiderte diese, kam auf ihn zu und zog ihn von Lily und dem Heiler weg.

James blieb in der Nähe des Bettes stehen und beobachtete genau, als Dr. Shmith Lily untersuchte.

„Sie hat einen Kreislaufzusammenbruch aufgrund extremer Erschöpfung!" erklärte Dr. Shmith.

„Wessen Schuld das wohl ist!" sagte James sarkastisch.

„James!" wies ihn seine Mutter zurecht.

„Er hat Recht Ramona, ich bin Schuld an ihrem Zustand!" erklärte Heiler Shmith und holte aus seiner Tasche eine hellblaue Phiole, setzte sie an Lilys Lippen und flösste ihr den darin enthaltenen Trank ein. „Sie wird sich wieder erholen, ich habe ihr einen Trank gegeben, der ihren Kreislauf stabilisiert!"

„Raphael, wir müssen miteinander reden, am besten kommst du mit nach Hogwarts in mein Büro!" sagte Dumbledore ernst.

Dieser nickte und verließ mit Dumbledore das Zimmer.

James setzte sich auf die Bettkante von Lilys Bett und sah seine Mutter an.

„Wieso hast du Dumbledore hergerufen?" fragte er diese.

„Ich hatte ein ungutes Gefühl dabei, dass Heiler Shmith Lily im Zimmer von Remus behalten wollte und als ich diesen Ausdruck in seinen Augen sah, da wusste ich dass er irgendetwas vorhatte. Deshalb hab ich Albus in Hogwarts kontaktiert und als ich ihm erzählte, dass Raphael Lily bei der Behandlung von Remus im Zimmer behielt, war dieser sehr aufgebracht und kam nur Augenblicke später nach unserem Gespräch hierher." erklärte Mrs. Potter ihm.

„Das sah man Dumbledore an, er ist ziemlich sauer auf Heiler Shmith." stellte James fest.

Ramona nickte. „Ja, er sagte mir, dass er ihm untersagt hätte, näheres über Lilys Fähigkeiten der Heilung anderer herauszufinden, da er nicht wusste, in wie weit ihre Kräfte dafür ausreichen würden. Ich kann aber verstehen, das es faszinierend sein muss, jemanden kennen zulernen, der eine solch starke Magie in sich trägt und denjenigen den er liebt, mit nur einer Berührung zu heilen." erklärte Mrs. Potter.

„Das er es faszinierend findet, gibt ihm noch lange nicht das Recht, es auf diese Art und Weise herauszufinden!" sagte James aufgebracht.

„Du hast ja Recht, doch nun ist es wichtig, dass Lily wieder zu Kräften kommt." sagte Ramona mit fester Stimme und deutete ihm damit an, dass sie über das Thema bis auf weiteres nicht mehr reden wollte und verließ das Zimmer.

„Hey Krone, wie geht es Lily?" fragte Sirius, während er auf ihn zukam.

James zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht Tatze." sagte dieser und wandte sich zu Lily.

„Na dann, ich geh schlafen!" erklärte er und verließ das Zimmer durch die Badezimmertür.

„Okay, Gute Nacht Tatze." erwiderte James, den Blick aber immer noch auf Lily gerichtet.

„James du solltest auch schlafen gehen!" sagte Ramona, als sie ins Zimmer kam, um noch einmal nach Lily zu sehen.

„Ich geh gleich Mum." erwiderte dieser.

„Gute Nacht James!" sagte Ramona.

„Gute Nacht Mum!" erwiderte dieser.

Ramona verließ wieder das Zimmer und schloss die Tür.

James legte sich neben Lily und zog sie sanft in seine Arme.

„Ich liebe dich Prinzessin!" flüsterte er und gab ihr einen sanften Kuss, es dauerte nicht lange, als er in den Schlaf glitt.

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Als Ramona am nächsten Morgen in Lilys Zimmer kam, musste sie Lächeln, als sie James neben Lily schlafen sah. Sie ging auf das Bett zu und legte sanft eine Hand auf seine Schulter.

„James, wach auf!" sagte sie leise.

„Mmmh!"

„Das Frühstück ist fertig." sagte sie schmulzelnd.

„Ich komme gleich Mum!" murmelte er geschlossenen Augen.

Ramona verließ wieder leise das Zimmer. Typisch James. dachte sie und musste schmunzeln.

Plötzlich spürte er, dass ihm jemand sanft über die Wange strich und er öffnete langsam die Augen.

„Guten Morgen mein Prinz!" flüsterte Lily lächelnd.

„Guten Morgen Prinzessin, wie geht es dir?" fragte er leise.

„Na Ja, ich fühle mich, als hätte Hagrid mir auf die Schulter geklopft!" antwortete sie.

„Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst!" sagte er lachend und gab ihr einen zärtlichen Kuss.

„Hab ich etwa in meinen Sachen geschlafen?" fragte sie etwas verwirrt, als sie feststellte, dass sie angezogen war.

„Scheint so, oder?" fragte James grinsend und stand auf.

„James, dass ist nicht lustig!" erwiderte Lily und tat schmollend.

James zog sie langsam hoch, half ihr aufzustehen und führte sie zum Badezimmer.

„James, ich kann alleine gehen!" protestierte Lily.

„Ich weiß!" erwiderte er und grinste noch breiter.

Lily öffnete die Badezimmertür, ging ins Bad und unter die Dusche. Nachdem sie ausgiebig geduscht hatte, kam sie wieder, nur mit einem Badetuch um den Körper gewickelt ins Zimmer. James ging auf sie zu und zog sie in seine Arme.

„So einen Anblick lass ich mir gern jeden Morgen gefallen!" sagte er lachend, als er Lilys gespielt bösen Blick sah.

„James, du bist unmöglich!" stellte sie lachend fest. „Ich wird mich jetzt anziehen und du gehst duschen, dir frische Sachen anziehen und dann gehen wir gemeinsam runter zum Frühstücken!" fügte sie hinzu.

James zog einen Schmollmund. „Och und ich dachte, ich bekomme vorher etwas viel besseres!" flüsterte er.

Lily lächelte, strich sanft über seine Wange und gab ihm einen zärtlichen Kuss.

„James kommst du Frühstücken?" rief Ramona von unten.

„Ja Mum, ich komme!" rief er und verdrehte die Augen.

„Geh ins Bad und ich zieh mich inzwischen an!" sagte Lily und schob ihn lachend zur Badezimmertür.

Nachdem Lily sich angezogen hatte, klopfte sie an James Zimmertür.

„James bist du fertig?" fragte sie.

James öffnete die Tür und trat auf den Flur, gemeinsam gingen sie hinunter in die Küche.

„Guten Morgen Ramona!" sagte Lily, als sie mit James die Küche betrat.

„Lily Liebes, wie geht es dir?" fragte diese, kam auf sie zu und umarmte sie.

„Danke gut." erwiderte Lily lächelnd und erwiderte die Umarmung.

James und Lily setzten sich zu Remus und Sirius an den Tisch und begannen zu frühstücken.

Nach dem Frühstück stand Lily auf und ging zu Ramona, dieser flüsterte sie etwas ins Ohr und verließ danach die Küche.

„Mum, wo ist Li…" begann James, wurde von Ramona aber unterbrochen.

„Du brauchst mich gar nicht erst zu fragen, ich sage es dir nicht!" sagte diese schmunzelnd.

James runzelte die Stirn und sah seine beiden Freunde fragend an. Diese zuckten nur mit den Schultern.

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Als Lily die Küche verlassen hatte, ging sie zum Kamin im Wohnzimmer, warf Flohpulver in die Flammen und stieg, nachdem sie sich grün gefärbt hatten in den Kamin und sagte laut und deutlich: „Shacklebolts Haus!"

Nachdem Lily bei den Shacklebolts im Wohnzimmer aus dem Kamin gestiegen war, ging sie in die Küche, wo sie auf Mrs. Shacklebolt traf.

„Guten Morgen Tante Lisbeth!" begrüßte Lily diese.

„Lily, was machst du hier, ich denke du bist bei Ramona und Bryan?" fragte sie erstaunt.

„Ich wollte Onkel Aron fragen, ob er mit mir zum Grab meiner Eltern geht!" erklärte diese.

„Aron ist bei den Stallungen!" erwiderte Mrs. Shacklebolt.

„Danke!" sagte Lily umarmte diese und verließ das Haus in Richtung Stallungen.

Auf halbem Weg, kam ihr Mr. Shacklebolt entgegen und sah sie erstaunt an.

„Lilian!" rief er und auf seinem Gesicht breitete sich ein lächeln aus, als er sie sah.

„Onkel Aron!" erwiderte diese, lief auf ihn zu und umarmte ihn herzlich.

„Was verschafft mir deinen Besuch Kleines?" fragte er.

„Ich wollte dich fragen ob du mit mir zum Grab meiner Eltern kommst." erklärte sie.

„Natürlich begleite ich dich, ich zieh mir nur etwas anderes an!" sagte er, legte einen Arm um ihre Schulter und gemeinsam gingen sie ins Haus.

Mrs. Shacklebolt und Lily tranken, in der Zeit, in der Mr. Shacklebolt sich umzog, einen Tee zusammen und als dieser in die Küche kam, setzte er sich zu ihnen und goss sich etwas Tee in eine Tasse, die vor ihm auf dem Tisch stand. Nach ungefähr einer halben Stunde, bei der sie sich angeregt unterhalten hatten, standen Mr. Shacklebolt und Lily vom Tisch auf, gingen vor das Gartentor und apparierten zum Friedhof nach St.- Hallow. Dort gingen sie die Reihen entlang und blieben vor den Gräbern von Mr. und Mrs. Evans stehen. Lily ging in die Hocke und entfernte den Schnee von den Grabplatten.

„Frohe Weihnachten Mum und Dad!" flüsterte sie, wobei ihr ein paar Tränen über die Wange liefen.

Lily stand wieder langsam auf und Shacklebolt legte sanft einen Arm um ihre Schulter.

„Ich wünschte sie hätten noch sehen können, wie glück…" begann Lily, doch mit einemmal spürte sie einen dicken Kloß in ihrem Hals.

„Ja, sie schauen bestimmt auf dich herab und sehen, wie glücklich du mit James bist, ich weiß dass sie immer nur das beste für dich gewollt haben!" sagte Shacklebolt mit sanfter Stimme.

„Ich weiß!" flüsterte Lily.

Shacklebolt nahm sie tröstend in den Arm und strich ihr sanft über den Rücken.

„Komm Lily, wir sollten wieder gehen, es wird sonst zu gefährlich für dich!" sagte Shacklebolt leise.

„Okay, nur einen Moment noch." erwiderte Lily, holte zwei rote Rosen unter ihrem Umhang hervor und legte je eine auf das Grab ihrer Mutter und ihres Vaters. „Mum, Dad, Ich liebe euch!"

Shacklebolt zog sie sanft zu sich und sie gingen bis zum Friedhofstor, von wo aus sie zurück zum Haus von Shacklebolt apparierten. Als sie wieder bei Mrs. Shacklebolt in die Küche kamen, verabschiedete sich Lily von ihr und ging mit Mr. Shacklebolt ins Wohnzimmer, von wo sie wieder nach Godric´s Hollow zurückreiste.

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„Lily, wo warst du?" hörte sie James Stimme, als sie im Wohnzimmer der Potters aus dem Kamin stieg.

„Bei Onkel Aron." antwortete diese.

„Was hast du…" James brach ab, als er Lilys gerötete Augen sah.

„Ich war bei den Gräbern meiner Eltern!" erklärte sie.

„Du warst was?" fragte James entsetzt.

„Ich war bei den Gräbern meiner Eltern!" wiederholte Lily.

„Lily, was hast du dir dabei gedacht?" schrie James aufgebracht.

„James ich war mit…" begann sie, doch James unterbrach sie.

„Das war unüberlegt von dir, was wenn Voldemort dort aufgetaucht wäre, ist dir klar, dass er dich…" weiter kam er nicht.

Lily schüttelte den Kopf, lief aus dem Wohnzimmer und nach oben.

„James, was schreist du hier so rum?" fragte Mrs. Potter, die in der Tür stand.

„Lily war bei…" begann er.

„Ich weiß dass sie bei den Gräbern ihrer Eltern war, aber sie war nicht allein, Aron hat sie dort hin begleitet!" erklärte seine Mutter ihm.

„Mr. Shacklebolt war mit ihr dort?" fragte er verdutzt.

„Ja warum, meinst du ich hätte sie sonst dort hingehen lassen?" fragte Ramona.

James lief aus dem Wohnzimmer und nach oben. Vor Lilys Zimmertür blieb er stehen und klopfte.

„Lily, darf ich rein kommen?" fragte er.

„Lass mich in Ruhe James!" schrie sie.

„Lily bitte!" flehte er.

„Ich hab dir gesagt, du sollst mich in Ruhe lassen!" sagte sie mit weinerlicher Stimme.

„Shit!"