Kapitel 59
„Shit!" entfuhr es James.
Er ging zu seinem Zimmer, öffnete die Tür und betrat dieses, wobei sein Blick auf Sirius und Remus fiel, die es sich auf den Kissen in der Ecke bequem gemacht hatten.
„Hey Krone, was ist Los? Du siehst aus als ob dir nen Troll eins übern Schädel gegeben hätte!" sagte Sirius und Remus nickte bestätigend.
„So fühl ich mich auch!" gab dieser zu und setzte sich zu seinen Freunden auf die Kissen.
„Ist was passiert?" fragte Remus besorgt.
„Das kann man so sagen." antwortete James und erzählte ihnen, was sich gerade im Wohnzimmer abgespielt hatte.
„Wow, ähm…" begann Sirius, doch ihm fiel nichts ein, was er dazu sagen sollte.
„James, wenn ich das richtig verstanden habe, hast du Lily erst gar nicht zu Wort kommen lassen, sondern hast sie, aus lauter Sorge um sie, angeschrieen." fasste Remus das Erzählte zusammen.
„Dieser nickte. „Ja!" erwiderte er.
„Tja, ich würde sagen, da ist schon wieder eine Entschuldigung fällig. Sieh mich nicht so an James, du hast sie nicht ausreden lassen, denn wenn du das getan hättest, wäre es erst gar nicht so weit gekommen." sagte Remus in einem schlichen Ton.
„Ich hab mir Sorgen gemacht, außerdem hat sie mir nicht gesagt wohin sie wollte und ist einfach verschwunden. Sogar meine eigene Mutter hat mir verschwiegen, wo Lily hin gegangen ist!" regte James sich auf.
„James, es kann doch sein, dass Lily zu den Gräbern ihrer Eltern gegangen ist, weil sie dort allein sein wollte!" sagte Sirius nachdenklich.
„Warum ist sie dann mit Shacklebolt hingegangen, wenn sie dort allein sein wollte, dann hätte sie auch mit mir dorthin gehen können!" erwiderte dieser aufgebracht.
„Jetzt erzähl mir bitte nicht, dass du auf Shacklebolt eifersüchtig bist." sagte Sirius und fing an zu Lachen.
„Ich bin nicht eifersüchtig auf Shacklebolt, so ein Quatsch!" sagte James.
„James, ich kann mir denken, warum Lily mit Shacklebolt zu den Gräber ihrer Eltern gegangen ist und nicht mit dir." sagte Remus.
„Da bin ich aber Mal gespannt!" sagte dieser sarkastisch.
„Erstens: Shacklebolt kennt Lily seid ihrer Geburt und ihren Vater seid dem sie zusammen zur Grundschule in Little Winging gegangen sind und zweitens: Wenn sie mit dir dorthin gegangen wäre, wäre es ein leichtes für Voldemort gewesen, euch beide in seine Gewalt zu bringen, außerdem ist Shacklebolt ein erfahrener Auror, auch wenn er mit euch beiden da gewesen wäre, hätte er euch nicht schützen können." erklärte Remus.
„Er hätte Lily auch nicht schützen können, wenn Voldemort mit 10 seiner Todesser auf dem Friedhof in St.- Hallow aufgetaucht wäre." entgegnete ihm James.
„Das schon, doch du scheinst eins vergessen zu haben, Voldemort braucht euch beide, mit einem von euch, kann er nichts anfangen!" hielt Sirius dagegen.
„Aber sie hätte es mir trotzdem sagen können!" erwiderte James.
„Versteh einer die Frauen!" sagte Sirius und schüttelte den Kopf.
„Plötzlich klappte eine Tür und sie hörten Schritte, die die Treppe nach unten gingen.
James Zimmertür ging auf und der Kopf seines Vaters erschien Sekunden später.
„Ich soll euch zum Mittagessen holen!" sagte dieser grinsend.
James und die beiden anderen standen auf und verließen das Zimmer. Auf dem Flur, wurde James von seinem Vater aufgehalten und deutete den anderen beiden schon mal nach unten zu gehen. Mr. Potter deutete James, wieder mit ihm in dessen Zimmer zu kommen.
„Was ist mit Lily los? Ich habe eben gesehen, wie sie weinend zu den Stallungen gelaufen ist!" sagte Bryan und sah seinen Sohn ernst an.
James druckste herum, aber dann erzählte er seinem Vater, was sich im Wohnzimmer zwischen Lily und ihm abgespielt hatte. Als James seine Erzählung beendet hatte, schüttelte dieser nur mit dem Kopf.
„Dad, hilfst du mir, dass mit Lily wieder in Ordnung zu bringen?" fragte James schon fast flehend.
„Nein mein Junge, ich werde dir nicht helfen, das musst du schon allein wieder in Ordnung bringen!" erklärte ihm sein Vater. „Anstatt froh darüber zu sein, dass sie wieder gesund vor dir steht, hast du sie angeschrieen und ihr Vorwürfe gemacht. Du hast sie noch nicht mal ausreden lassen, um es dir zu erklären." sagte Mr. Potter mit ernster Stimme. „Und mit deiner Mutter werde ich auch noch ein ernstes Wort unter vier Augen sprechen.
„Aber sie hätte es mir trotzdem sagen können, wohin sie geht!" versucht James sich zu verteidigen.
„Sie hatte wahrscheinlich ihre Gründe dafür, es dir nicht zu sagen, so und nun geh zu ihr und bring das zwischen euch beiden wieder in Ordnung!" erwiderte sein Vater.
James nickte und gemeinsam gingen sie nach unten. Mr. Potter ging in die Küche und James machte sich, mit einem flauen Gefühl im Magen, auf den Weg zu den Stallungen.
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Als Mr. Potter in die Küche kam, sah ihn Ramona verwundert an.
„Bryan, wo ist James?" fragte sie.
„Ich muss mit dir reden Ramona." sagte dieser statt ihr zu antworten.
Diese nickte und gemeinsam gingen sie nach oben in ihr Schlafzimmer. Dort deutete Mr. Potter seiner Frau, sich auf das Bett zu setzen und setzte sich neben sie.
„Bryan, wo ist James?" wiederholte sie.
„Er ist zu den Stallungen gegangen und will mit Lily reden." antwortete dieser.
Ramona wollte vom Bett aufstehen und aus dem Zimmer gehen, wurde aber von ihrem Mann zurückgehalten.
„Nein Ramona, du bleibst hier und mischt dich da dieses Mal nicht ein!" sagte Bryan ernst.
„Aber…" begann sie.
„Nichts aber, die beiden müssen, wenn sie Probleme in ihrer Beziehung haben, diese selbst lösen." sagte Mr. Potter.
„Bryan, ich muss…"
„Du musst gar nichts Ramona, ich weiß, du meinst es nur gut, doch sie müssen lernen mit ihren Problemen oder Streitereien, die in jeder Beziehung immer mal vorkommen, selbst fertig werden. Mit deinen gut gemeinten Ratschlägen gegenüber Lily, wenn die beiden Streiten oder Probleme haben, legst du James Steine in den Weg. Sie müssen es ohne unsere Hilfe schaffen damit klar zu kommen!" erklärte er.
„Du stehst James auch mit Rat und Tat zur Seite und hilfst ihm, warum sollte ich das bei Lily nicht auch tun, sie hat keine Mutter mehr, die ihr dabei helfen könnte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass James dich um Hilfe gebeten hat!" hielt Ramona dagegen.
„Ja, er hat mich um Hilfe gebeten, aber ich habe sie ihm verweigert und in Zukunft werden wir uns, was die Beziehung der beiden betrifft, aus allem raushalten und uns auch nicht mehr einmischen." sagte Bryan nachdrücklich. „So und jetzt lass uns Mittagessen, ich habe Hunger!"
Ramona begann zu lachen, versicherte ihrem Mann aber, sich in Zukunft nicht mehr bei Lily und James einzumischen. Sie verließen gemeinsam ihr Schlafzimmer, gingen hinunter in die Küche, setzten sich zu Remus und Sirius an den Tisch und begannen zu essen.
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Als James bei den Stallungen ankam, öffnete er leise das Tor, betrat den Gang und ging an den Boxen vorbei, bis hin zu letzten auf der linken Seite. Als er dort ankam, sah er in die Box, doch Lily war nicht da, die Stute sah ihn an, schnaubte einmal kräftig und bewegte ihren Kopf auf und ab.
„Was ist meine Schöne?" fragte er mit sanfter Stimme.
Als wenn sie ihn verstanden hätte, wieherte sie leise und scharte mit dem Huf auf dem Boden. James schüttelte verwundert mit dem Kopf und drehte sich zur Box von Sultan. Als er sah, dass bei dessen Box, die Tür nicht verriegelt war, ging er hinüber und entdeckte, dass dieser fehlte. James ging auf eine Box zu, öffnete diese, sattelte und zäumte den schwarzen Isländer, verließ mit diesem den Stall, stieg auf und ritt in die Richtung die zum Wald führte.
Verdammt, hoffentlich ist sie nicht in den Wald geritten, der gehört nicht mehr zu Godric´s Hollow, da hören die Schutzzauber auf! dachte er und wies das Pferd mit Schenkeldruck an, zu galoppieren. Je näher er dem Wald kam, umso heftiger fing sein Herz an zu schlagen und er hoffte inständig, dass sie nicht in den Wald geritten war.
„LILY!" rief er, als er kurz vorm Ende des Bereiches, wo die Schutzzauber noch wirkten, sein Pferd anwies stehen zu bleiben.
„James!" hörte er eine schwache Stimme.
Dieser stieg vom Pferd und lief in die Richtung, von wo er die Stimme gehört hatte. Ihm blieb fast das Herz stehen, als er Lily etwa 200 Metern vor ihm auf dem Boden liegen sah. Er begann zu rennen und als er bei ihr ankam, hob er sie vom Boden hoch und trug sie wieder in den Bereich, wo die Schutzzauber sie schützten zurück.
„Lily! Was…" begann er, brach aber ab, als er sah, dass Lily verletzt war.
„James. Es tut mir leid, ich…" begann diese, doch James unterbrach sie.
„Shhh Lily, sprich jetzt nicht!" sagte er leise.
James beschwor eine Trage und legte Lily darauf, dann pfiff er einmal und Sultan kam aus dem Wald auf ihn zugaloppiert. Er nahm die Zügel des Isländers, schwang sich auf den Rücken von Sultan und ritt, die Trage mit Lily neben sich herschwebend in Schritt zum Haus zurück. Als er beim Haus ankam, glitt er von Sultans Rücken, band beide Pferde beim Stall an, hob Lily von der Trage auf seine Arme und ging mit ihr ins Haus.
„Mum, Dad!" rief er, wobei er durchs Wohnzimmer in Richtung Flur ging.
„James was…" begann Ramona, stockte aber, als sie James mit Lily auf den Armen nach oben gehen sah und folgte ihnen, nachdem sie ihrem Mann anwies, Heiler Shmith zu benachrichtigen.
Mrs. Potter lief an James vorbei und öffnete die Tür von Lilys Zimmer. James ging hinein und auf Lilys Bett zu, wo er sie vorsichtig hinein legte. Als er sie ansah, waren ihre Augen geschlossen und ihr Atem ging stoßweise, was ihn sehr beunruhigte.
Als Mr. Potter mit dem Heiler ins Zimmer kam, stand James trat James vom Bett weg, um für den Heiler Platz zu machen, damit er Lily untersuchen konnte. Mr. Potter zog seinen Sohn mit sich aus dem Zimmer und ging mit ihm hinunter in die Küche.
„James, was ist passiert?" fragte er seinen Sohn.
„Ich weiß es nicht Dad. Als ich in den Stall kam und zur Box ging, in der Lilys Pferd steht, war sie nicht dort. Prinzess war sehr unruhig und als ich mich zur Box von Sultan drehte, war dieser nicht da. Ich habe den Isländer gesattelt und bin den Spuren, die in Richtung Wald führen gefolgt und kurz vor der Grenze, wo die Schutzzauber enden, rief ich nach Lily. Ich hörte dass jemand meinen Namen rief. Ich stieg ab, ging in die Richtung, von wo ich die Stimme gehört hatte und entdeckte, etwa 200 Meter vor mir Lily am Boden Liegen. Ich hob sie hoch und lief mit ihr zurück auf unseren Bereich, wo wir durch die Schutzzauber geschützt sind. Ich wollte sie fragen was passiert war, doch als sie es mir sagen wollte, sah ich dass sie verletzt ist und hab sie sofort hierher gebracht." antwortet James mit sorgenvoller Stimme. „Sie wäre nicht ausgeritten, wenn ich vorhin nicht so reagiert hätte, wie ich reagiert habe."
„James, du hast keine Schuld, sie wird bestimmt wieder gesund!" sagte Mr. Potter und legte eine Hand auf dessen Schulter.
„Doch, ich hätte sie vorhin im Wohnzimmer, in den Arm nehmen sollen, anstatt sie anzuschreien!" erklärte dieser verzweifelt.
„James, dass ändert…" begann er, als sie einen Ruf hörten.
„Bryan, komm schnell!"
