Kapitel 61
„Ahhhh!" schrie Lily plötzlich, richtete sich abrupt auf, fiel aber Augenblicklich mit schmerzverzerrtem Gesicht zurück in ihr Kissen.
„Lily!" rief James entsetzt und rutschte näher zu ihr.
Diese sah ihn voller Angst an und versuchte von ihm wegzurutschen.
„Lily, ich bin es James!" sagte er leise, damit sie nicht noch mehr Angst bekam. Er zog sie vorsichtig in seine Arme und merkte, wie sie am ganzen Körper zitterte. Er drückte sie sanft, aber sehr vorsichtig an sich.
„Shhh Prinzessin!" flüsterte James beruhigend.
Er wiegte sie sanft und redete weiter beruhigend auf sie ein, wobei er ihr zärtlich über das Haar strich. Er hielt sie immer noch im Arm, als seine Mutter ins Zimmer kam.
„James, hast du den Schrei gehört, ich dachte er käme aus Lilys Zimmer, aber…" sie brach ab, als sie ihn mit Lily im Arm sah. „Was ist mit ihr?" fragte sie.
„Ich weiß es nicht Mum, sie schrie plötzlich und sah mich voller Angst an." erklärte er seiner Mutter.
„Ich werde Shmith und Dumbledore benachrichtigen, ich bin mir nicht sicher, aber ihr muss etwas Schreckliches passiert sein, sonst wäre sie nicht so verletzt und hätte nicht solche Angst!" erklärte sie und verließ augenblicklich das Zimmer.
Als er Lilys gleichmäßige Atemzüge hörte, wusste er dass sie eingeschlafen sein musste und legte sie zärtlich zurück in die Kissen. Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie sanft.
„James, was ist mit Lily?" fragte Shacklebolt besorgt, der gerade mit Mr. Potter das Zimmer betrat.
„Ich kann es ihnen auch nicht sagen Mr. Shacklebolt, ich weiß es nicht!" antwortete er ehrlich.
„Nenn mich Aron okay!" erwiderte dieser und kam auf James zu.
„Okay!" sagte James.
„Könnte ich mal nach ihr sehen?" fragte der Heiler, der gerade mit Dumbledore und Mrs. Potter in den Raum kam.
James und Mr. Shacklebolt entfernten sich etwas vom Bett und Dr. Shmith begann Lily zu untersuchen.
„Die Wunden haben wieder angefangen zu bluten!" erklärte er, nachdem er die Untersuchung beendet hatte.
Der Heiler schickte sie, bis auf Mrs. Potter aus dem Zimmer und begann, Lilys Wunden zu reinigen und neu zu verbinden. Als er damit fertig war, holte Mrs. Potter die vor der Tür stehenden wieder ins Zimmer.
„Raphael, ich muss mit ihr reden, damit ich weiß was mit ihr passiert ist!" erklärte Dumbledore.
Dieser nickte verstehend und trat zur Seite, damit sich Dumbledore auf die Bettkante von Lilys Bett setzen konnte.
„Miss Evans!" sprach Dumbledore sie mit sanfter Stimme an.
Lily öffnete die Augen und sah ihren Schulleiter an, sie wusste was nun kommen würde. James war auf die andere Seite des Bettes gegangen, setzte sich auf dieses und nahm ihre Hand, damit sie spürte, dass er sie nicht alleine lassen würde und ihr beistand, was auch immer jetzt kommen würde.
„Würden sie mir bitte erzählen, was passiert ist!" sagte er freundlich.
Lily nickte leicht und begann dann es ihm zu erzählen.
„James und ich hatten uns gestritten und ich war sauer auf ihn, weil er mich angeschrieen hatte und mich nicht aussprechen ließ. Ich schloss mich in meinem Zimmer ein, doch nach einiger Zeit hielt ich es nicht mehr im Zimmer aus, da mir so viele Gedanken durch den Kopf gingen und so beschloss ich auszureiten, da ich dabei am besten dabei nachdenken kann. Ich ging zu den Stallungen, legte James Pferd Sultan das Zaumzeug an und ritt in Richtung große Eiche, die sich am anderen Ende des Sees befindet, dabei ist mir klar geworden, dass sich James nur Sorgen um mich gemacht hat und dass ich ihm hätte sagen müssen, wohin ich gehen würde. Ich wollte wieder umkehren und in Richtung Haus zurück reiten, doch Sultan gehorchte mir plötzlich nicht, er lief ohne, dass ich es irgendwie beeinflussen konnte auf den Wald zu. Erst überlegte ich, ob ich abspringen sollte, doch dies erschien mir zu gefährlich und als Sultan dann am Waldrand stehen blieb, versuchte ich ihn dazu zu bewegen, wieder in Richtung Haus zu gehen, doch dieser reagierte immer noch nicht. Plötzlich tauchten neben mir, Todesser auf, zogen mich vom Pferd und hielten mich fest. Einer von ihnen erklärte mir, dass ich keine Chance hätte ihnen zu entkommen und richtete, mit einem überlegenen Lachen, seinen Zauberstab auf mich. Er murmelte etwas und augenblicklich wickelten sich Seile um meinen Körper, dann belegte er mich mit einem Schwebezauber. Sie gingen mit mir tiefer in den Wald, plötzlich hielten sie an und ließen mich den Boden entgegen schweben und ich konnte erkennen, dass wir auf einer Lichtung waren. Einer der Todesser kam auf mich zu und erklärte mir, dass sie mit mir auf Befehl des Dunklen Lords ihre Spielchen spielen würden. Dass sie damit rechneten, dass James nach mir suchen würde und sie ihn dann ebenfalls gefangen nehmen und uns zusammen zu Voldemort bringen könnten. Ich sagte ihnen, dass ich nicht glaube, dass James nach mir suchen würde, da er nicht wüsste, dass ich ausgeritten bin. Sie lachten nur und bevor ich noch etwas erwidern konnte, hörte ich nur Crucio und noch viele andere Flüche, die schnell hintereinander folgten und mich trafen, ich weis nicht, wie lange sie die Flüche auf mich richteten, aber ich hoffte, dass sie endlich aufhören und James nicht kommen würden, damit sie uns nicht beide bekommen und Voldemort ausliefern konnten. Dann wurde mir schwarz vor Augen und dass nächste, an dass ich mich erinnern kann ist, dass ich James Stimme hörte, die meinen Namen rief. Ich versuchte ihm zu antworten, dann wurde wieder alles schwarz!" beendete Lily ihre Erzählung, wobei sie noch blasser geworden war und in ihren Augen schimmerten Tränen.
„Oh Merlin!" rief Mrs. Potter, als sie das hörte.
Dumbledore nickte. „Ich Danke ihnen Miss Evans." sagte er freundlich und zu Shacklebolt gewandt: „Aron, sag allen aus dem Orden bescheid, wir müssen sofort ein Treffen einberufen!"
Dieser nickte und verschwand, nach einer kurzen Verabschiedung aus dem Zimmer.
James rutschte näher zu Lily, nahm sie zärtlich in die Arme und strich ihr beruhigend über den Rücken.
Dumbledore deutete den anderen das Zimmer zu verlassen, damit die beiden alleine sein konnten.
„James, falls etwas sein sollte, wir sind in der Küche." erklärte seine Mutter beim hinausgehen.
„Okay Mum!" erwiderte dieser.
Nach einiger Zeit, als sich Lily wieder beruhigt hatte, löste James die Umarmung und drückte sie vorsichtig zurück in die Kissen.
„James ich…" begann sie, wurde aber durch ein klopfen an der Tür unterbrochen.
Bevor James herein sagen konnte, wurde diese geöffnet und Sirius Kopf erschien in der Tür.
„Darf man einen Krankenbesuch machen?" fragte dieser grinsend.
Lily nickte und James antwortete: „Klar!"
Sirius und Remus betraten das Zimmer, schlossen die Tür und kamen auf die beiden zu.
„Hi Sweetheart, wie geht es dir?" fragte Sirius mit Besorgnis in der Stimme.
„Es ging mir schon mal besser danke!" antwortete Lily schwach.
„Hey, du schaffst das schon!" erklärte Sirius und versuchte dabei zuversichtlich zu klingen.
„Hey, wann kommen eigentlich Jessi und Serafine, hatten sie nicht gesagt, dass sie zwei Tage vor Silvester kommen wollten?" fragte Remus, um das Thema zu wechseln.
„Ja, aber wie man sie kennt, werden sie wahrscheinlich schon eher kommen, da Serafine es ja nicht lange ohne mich aushält!" antwortete Sirius breit grinsend.
„Du bist ganz schön von deiner Wirkung auf sie überzeugt, Tatze!" stellte James lachend fest.
„Tja, man tut was man kann!" erwiderte dieser scheinheilig.
„Na wenn du meinst, ich bin da aber ganz anderer Meinung!" sagte Lily und versuchte ein lachen zu unterdrücken.
„Oh Sweetheart, du hast dich aber verändert, du bist ganz schön schlagfertig!" stellte Sirius grinsend fest.
„Das macht der schlechte Einfluss von euch!" erwiderte sie und konnte das Lachen nicht mehr zurückhalten, unterdrückte jedoch den dabei entstehenden Schmerz.
„So kannst du das aber nicht sehen, wir sind doch ganz brave Jungs!" erklärte Sirius.
„Wenn man davon absieht, dass ihr so manches Mal nur Blödsinn und Streiche im Kopf habt, könnte das zutreffen, ganz sicher bin ich mir dabei aber nicht!" sagte Lily und tat zweifelnd.
„Hey, was heißt hier du bist dir nicht ganz sicher ob das zutrifft?" fragte Sirius und tat entrüstet.
„So brav könntet ihr niemals sein, wie du es gerne darstellen würdest!" antwortet Lily schmunzelnd.
„Lily braucht Ruhe, ich hatte euch gesagt, ihr könntet kurz zu ihr und nicht über eine Stunde!" erklärte Mrs. Potter, die in der Tür stand.
„Ist schon gut Ramona, wir gehen ja schon!" erklärte Sirius und verdrehte die Augen. „James kommst du auch?"
„Ich komme gleich nach okay!" erwiderte dieser.
„Okay!" sagte Sirius und verließ mit Remus das Zimmer.
„Ich bringe dir gleich etwas zu essen!" erklärte Ramona und schloss die Tür.
„Du hast Schmerzen Süße!" stellte James fest.
„Nein hab ich nicht, wie kommst du darauf?" fragte Lily und tat verwundert.
„Dein Gesicht hat sich während du gelacht hast leicht verzogen, als wenn du Schmerzen hättest, du kannst mir nichts vormachen Süße!" erklärte James.
„Ich weiß, aber ich wollte es ihnen nicht zeigen, ich will nicht, dass Sirius sich Sorgen um mich macht." erwiderte sie.
„Lily, er ist genauso dein Freund wie er auch meiner ist, du brauchst dich nicht verstellen, gute Freunde sorgen sich umeinander, wenn es einem von ihnen nicht gut geht!" erklärte James.
„Ich weiß, aber…" begann sie.
„Nichts aber, gute Freunde, stehen sich gegenseitig bei, ob es einem von ihnen gut oder schlecht geht, sie sind immer füreinander da." unterbrach James sie. „So und du wirst dich jetzt ausruhen, denn ich will mit meiner Mutter keinen Ärger, dass ich dich nicht ausruhen lassen habe."
„James, ich liebe dich!" flüsterte Lily und schloss müde die Augen.
„Ich liebe dich auch Prinzessin!" erwiderte dieser flüsternd, gab ihr einen Kuss auf die Stirn, verließ leise das Zimmer und ging hinunter in die Küche.
Als er die Küche betrat, sah er dass der Heiler, sein Vater und seine Mutter am Tisch saßen und über, das was Lily erzählt hatte diskutierten. Er ging zum Kühlschrank und nahm sich eine Flasche Kürbissaft heraus.
„James!" sagte seine Mutter, als sie ihn bemerkte.
„Hm!" erwiderte er nur.
„Du siehst nachdenklich aus, ist etwas mit Lily?" fragte sie.
„Nein, sie schläft jetzt, ich geh mal zu Sirius und Rems!" antwortete er und verließ wieder die Küche.
Er ging hinauf in sein Zimmer, wo Sirius und Remus auf ihn warteten.
„Hey Krone, was ist los? Was ist in Lilys Zimmer passiert, dass alle auf einmal so schnell verschwunden waren?" fragte Sirius und sah seinen Freund besorgt an.
James holte tief Luft und setzte sich zu ihnen auf sein Bett.
„Lily hat Dumbledore erzählt, was mit ihr passiert ist, daraufhin hat er Shacklebolt angewiesen die Mitglieder von irgendeinem Orden zu benachrichtigen, dass ein Treffen stattfinden soll." erklärte dieser.
„Was hat Lily ihnen erzählt?" fragte Sirius vorsichtig.
James sah ihn und Remus an, holte tief Luft und begann ihnen zu erzählen, was Lily Dumbledore erzählt hat. „Den Rest kennt ihr." endete er.
„So ein fieser, abartiger Schleimbeutel, man sollte ihn an seinen Füßen aufhängen und ihn genauso quälen, wie er es mit euch beiden gemacht hat!" regte sich Sirius auf.
„James ob es dir gefällt oder nicht, wir werden euch in Zukunft nicht mehr aus den Augen lassen, wenn Lily und du gemeinsam irgendwo hingeht, denn ich bin mir sicher, Voldemort wird immer wieder versuchen an euch beide ranzukommen!" erklärte Remus.
„Auch Dumbledore wird verschärft ein Auge auf euch haben, nachdem was mit Lily passiert ist. Voldemort will euch mürbe machen, damit ihr irgendwann nicht mehr die Kraft habt, euch seinem Einfluss zu widersetzten!" vermutete Sirius.
James nickte nachdenklich. „Ihr habt wahrscheinlich Recht, ich hoffe nur, dass es nie soweit kommen wird!" sagte er.
„James, Lily und du ihr seid durch eure Magie und eurer Liebe zueinander sehr stark, ihr hab in den 4 Monaten schon so viel gemeinsam durch gestanden, woran andere schon längst verzweifelt und zu Grunde gegangen wären." erklärte Remus.
Es klopfte und Mr. Potter erschien in der Tür. „James kannst du mal kommen?" fragte er.
Dieser nickte, verließ das Zimmer und folgte seinem Vater hinunter ins Wohnzimmer. Wo sie schon von Dumbledore erwartet wurden.
„James, ich werde Miss Evans und dir in den nächsten Tagen mitteilen, was ich mir für euch überlegt habe, damit ihr vor Voldemort sicher seid, doch ich muss dir mitteilen, dass das Ministerium meinen Vorschlag, den ich ihnen unterbreitet habe um euch vor Voldemort zu schützen, nur unter bestimmten Voraussetzungen zugestimmt hat!" erklärte Dumbledore.
„Aber warum erst in den nächsten Tagen, warum nicht jetzt?" fragte dieser.
„Aus zwei Gründen, der eine ist, dass Miss Evans erst einmal wieder einigermaßen erholen muss und der zweite ist, dass ich einige Vorbereitungen dafür treffen muss, aber es wird nicht allzu lange dauern, wenn ich alles vorbereitet habe, werde ich es Miss Evans, die und deinen Eltern mitteilen!" erklärte Dumbledore. „Auch möchte ich dich bitten, nicht mehr ohne Begleitung deines Vaters in die Winkelgasse zu gehen, da sich zur Zeit einige Todesser dort herumtreiben und die Gefahr besteht, dass sie dich oder Miss Evans oder im schlimmsten Fall euch beide entführen könnten." fügte er noch eindringlich hinzu.
„In Ordnung Professor, ich werde mich daran halten!" versprach James ihm.
„Gut, also in ein paar Tagen sehen wir uns wieder und dann werde ich euch alles Weitere erklären!" sagte Dumbledore, verabschiedete sich und reiste Mittels Flohpulver zurück nach Hogwarts.
„Dad, wenn noch irgendetwas sein sollte, ich bin bei Lily!" erklärte James seinem Vater.
„In Ordnung mein Junge." erwiderte dieser und klopfte James beruhigend auf die Schulter.
Gemeinsam verließen sie das Wohnzimmer und James stieg die Treppe hinauf und ging zu Lilys Zimmer.
