Kapitel 71

Nach ungefähr zwei Stunden kamen Lily und James von ihrem Ausritt zurück, versorgten ihre Pferde und gingen Arm in Arm zum Haus. Als sie durch die Terrassentür ins Wohnzimmer traten, lächelten ihnen Mrs. Carstairs und Mrs. Potter senior, die beide auf einer Couch saßen und sie anlächelten. James wollte mit Lily, da er seine Großmütter kannte, so schnell es ging das Wohnzimmer verlassen, doch diese standen noch bevor er einen weiteren Schritt machen konnte, von der Couch auf und kamen auf die beiden zu, nahmen Lily in ihre Mitte und setzten sich mit ihr wieder auf die Couch. Lily warf James einen verwunderten Blick zu, da sie nicht wusste, was die beiden von ihr wollten.

„Ähm… Ihr entschuldigt uns!" sagte er charmant lächelnd, nahm Lilys Hand, zog sie von der Couch hoch und verließ mit ihr das Wohnzimmer. Er ging mit ihr in die Küche, wo Ramona und Mr. Shacklebolt am Tisch saßen.

Diese sahen die beiden erstaunt an und Ramona fragte: „James, was ist los?"

Dieser deutete mit dem Daumen hinter sich in Richtung Wohnzimmer und antwortete: „Grandma Endora und Grandma Filumena wollten bei Lily gerade ihr berühmte „WIR FRAGEN DICH UND DU ANTWORTEST UNS EHRLICH" Taktik durchführen!"

Ramona verdrehte die Augen und fragte: „Wann werden sie es endlich lassen?"

„Wahrscheinlich nie! Sie haben diese Taktik vor drei Jahren auch bei Sirius angewandt, weißt du noch?" fragte James leicht genervt seine Mutter.

Ramona nickte und Shacklebolt sah sie amüsiert an.

„Ich weiß noch wie sie mich damals, als ich Bryan kennen lernte ausgefragt hat!" sagte Shacklebolt und verzog etwas das Gesicht. „Ihre Fragen waren nicht sehr angenehm, was sie alles wissen wollten grrrrr!" fügte er hinzu und schüttelte sich, als er daran dachte.

„Wir sind nur noch zwei Tage in Godric´s Hollow und die wollte ich eigentlich mit Lily ungestört verbringen, ohne dass meine Großmütter mir und ihr Löcher in den Bauch fragen!" erklärte James.

„James, sie wollen Lily doch nur kennen lernen!" erwiderte Ramona lächelnd.

„Dagegen hab ich doch auch gar nichts, aber du weißt selbst wie die beiden sein können!" sagte James und sah seine Mutter viel sagend an.

„Ich werde versuchen sie so gut es geht davon abzuhalten, doch versprechen kann ich nichts!" versuchte Ramona ihn zu beruhigen.

„Schon gut Mum, ich mag sie ja sehr, aber manchmal können sie einem ganz schön auf die Nerven gehen!" sagte James, nahm Lilys Hand, verließ die Küche und ging mit ihr nach oben in sein Zimmer.

In seinem Zimmer setzten sie sich zu Sirius auf die Kissen.

„Wo ist den Jessi?" fragte Lily.

„Sie musste nach Hause, ihre Mutter hat ihr eine Eule geschickt, dass sie sofort wieder nach Hause kommen soll, sie war traurig, was sie sich nicht mehr von dir und James verabschieden konnte, aber Ramona sagte ihr, dass ihr euch ja übermorgen Abend in Hogwarts wieder seht." antwortete Sirius.

„James, was meintest du vorhin mit der „WIR FRAGEN DICH UND DU ANTWORTEST UNS EHRLICH" Taktik?" fragte Lily und sah ihn verwundert an.

Sirius fiel, als er das hörte, lachend nach hinten auf die Kissen, woraufhin ihn Lily verwirrt ansah.

„Haben sie Lily auch versucht auszufragen?" fragte Sirius, als er sich wieder beruhigt hatte.

James nickte. „Ja, doch ich konnte es gerade noch verhindern!" antwortete er.

„Was meint ihr?" fragte Lily und sah nun beide verwirrt an.

„Du musst wissen Sweetheart, bevor du in die Familie aufgenommen wirst, musst du erst die Fragen der Großmütter von James über dich ergehen lassen, ansonsten bist du nicht würdig, mit ihrem Lieblingsenkel befreundet oder wie in deinem Fall verlobt zu sein!" antwortete Sirius.

„Lily, du musst wissen, dass meine Großmütter jeden auf Herz und Nieren testen und ihnen Fragen stellen!" sagte James und schüttelte missbilligend mit dem Kopf.

„Sweetheart, der Zufall wollte es, dass ich gerade zu der Zeit von meinen Eltern weggelaufen bin, als beide Großelternteile bei James und seinen Eltern zu Besuch waren. Es waren keine zwei Tage vergangen, als mich beide Großmütter zur Seite nahmen und mich ausfragten. Solche Fragen wie: WOHER KENNST DU JAMES, WIE LANGE KENNT IHR EUCH SCHON, SEID IHR SEIT DEM ERSTEN JAHR BEFREUNDET; WIESO HABEN DIE ELTERN VON JAMES DICH AUFGENOMMEN? u.s.w.! Du kannst mir glauben, mir schwirrte hinter richtig der Kopf!" erklärte Sirius. „Ich hab doch Recht James mein Liebling!" fügte er mit einer hohen Stimm, die der von Mrs. Carestairs sehr ähnlich war, lachend hinzu.

„Sie würden dich nicht nur so etwas fragen, sondern auch Dinge, die für dich peinlich werden würden oder schmerzliche Erinnerungen hervorrufen könnten." Fügte James Sirius Erklärung hinzu.

„James, traust du mir das wirklich zu, dass ich ihnen irgendwas erzählt hätte, was sie eigentlich nichts angeht, hast du so wenig Vertrauen zu mir, dass ich ihnen auch nur Andeutungen machen würde, was nur uns beide etwas angeht?" fragte Lily etwas enttäuscht.

„Lily, ich vertraue dir, doch ich kenne meine beiden Großmütter, sie können einen richtig in die Mangel nehmen, so dass derjenige irgendwann kapituliert!" antwortete James und gab ihr einen sanften Kuss.

„James lass es doch darauf ankommen, du kannst doch dabei sein!" sagte Lily.

„Sie werden dich ohne mich ausfragen wollen!" erwiderte dieser.

„Bist du nun ein Marauder oder nicht?" fragte Lily und sah ihn mit einem funkeln in den Augen an.

James sowie auch Sirius, sahen sie auf Grund dieser Frage etwas verwundert an.

„Klar sind wir Marauder, was soll diese Frage?" fragte Sirius sie empört.

„James, du hast doch einen Tarnumhang, also könntest du, ohne das es deine Großmütter mitbekommen, bei den Fragen die sie mir stellen dabei sein oder?" fragte sie und sah James schmunzelnd an.

„Süße, du bist genial, wieso bin ich da nicht selber drauf gekommen?" fragte James und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn.

„James, Sirius, Lily kommt ihr zum Mittagessen?" hörten sie Ramona von unten rufen.

Die drei standen auf, verließen James Zimmer und gingen hinunter in die Küche und setzten sich zu James Großeltern und Ramona an den Tisch.

„Wann kommt Dad wieder aus dem St.- Mungos?" fragte James, als er sich neben Lily auf den Stuhl setzte.

„Sie wollten ihn noch einmal untersuchen, Dr. Shmith sagte mir heute morgen, dass sie wohl etwas übersehen hätten und noch nicht herausfinden konnten, was es ist, da dein Vater seine Beine plötzlich nicht mehr bewegen kann!" antwortete Ramona traurig.

„Fangt ruhig schon an, ich komme gleich wieder, ich muss mal kurz etwas mit Professor Dumbledore besprechen!" erklärte Lily, stand vom Tisch auf und verließ die Küche.

Lily ging ins Wohnzimmer, nahm etwas Flohpulver aus der Schale auf dem Kamin, warf es in die Flammen, stieg hinein und sagte Hogwarts, Dumbledores Büro. Sekunden später war sie auch schon verschwunden.

Die anderen waren schon mit dem Essen fertig, aber Lily war noch nicht aus dem Wohnzimmer wieder zurück.

„Was hat sie denn solange mit Dumbledore zu besprechen?" fragte Sirius und sah zur Küchentür.

„Keine Ahnung Kumpel, es muss schon sehr wichtig sein." antwortete James ihm.

„Es war auch sehr wichtig!" hörten sie Lilys Stimme, die gerade mit Mr. Bryan Potter in die Küche kam.

„Bryan!" rief Ramona, stand auf und umarmte ihren Mann.

Dieser gab ihr einen sanften Kuss und sah die anderen lächelnd an.

Lily ging zu James, setzte sich neben ihn an den Tisch und lächelte ihn geheimnisvoll an.

„Bryan mein Junge, wie geht es dir?" fragte Mrs. Potter senior.

„Dank Lily wieder gut!" antwortete dieser.

Alle sahen zu Lily, diese errötete und sah verlegen auf ihre Hände.

„Was hat denn James Verlobte damit zu tun?" fragte Endora Potter.

„Das erzähle ich euch nachher, jetzt habe ich erst einmal Hunger!" erklärte Bryan, setzte sich neben Lily an den Tisch und lächelte ihr dankbar zu.

Ramona lachte und stellte einen Teller vor ihn hin. „Ich schätze, Lily wird auch Hunger haben!" erklärte Ramona und diese nickte.

Nachdem Bryan und Lily gegessen hatten, stand Lily auf und ging ins Wohnzimmer, setzte sich mit einem Buch auf die Couch und begann zu lesen. Keine halbe Stunde später, betraten, Mrs. Potter senior und Mrs. Carestairs das Wohnzimmer und setzten sich auf die Couch gegenüber von Lily. Diese schielte rechts neben sich, da dort James unter seinem Tarnumhang neben ihr saß.

„Ähm… Lilian, dürfen wir sie mal etwas fragen?" fragte Mrs. Carestairs unverbindlich.

Diese sah von ihrem Buch hoch und die beiden ihr gegenüber an.

„Ja natürlich!" antwortete Lily freundlich, klappte das Buch zu und legte es rechts neben sich, ließ aber ihre Hand darauf liegen.

„Darf ich sie fragen, seid wann sie und James sich kennen?" fragte Endora.

„Wir kennen uns seid dem ersten Jahr in Hogwarts!" antwortete Lily.

„Sind sie auch in Gryffindore?" fragte Filumena.

„Ja!" antwortete Lily.

„Lieben sie James?" fragte wieder Endora.

„Ja, von ganzem Herzen!" antwortete Lily wahrheitsgemäß.

„Sind ihre Eltern auch Zauberer?" fragte Filumena.

„Nein, meine Eltern waren Muggel!" sagte Lily und schluckte kurz.

„Wieso waren?" fragte Endora erstaund.

„Meine Eltern leben nicht mehr, sie wurden von Voldemort umgebracht!" erklärte Lily und Tränen stiegen in ihr hoch.

Mrs. Potter und Mrs. Carestairs zuckten beim Namen Voldemort kurz zusammen, fassten sich aber gleich wieder.

„Mum, Schwiegermutter, was soll das?" fragte plötzlich Ramona und sah die beiden scharf an.

„Ähm… wir unterhalten uns nur mit Lilian!" erklärte Endore ihrer Schwiegertochter.

„Warum habe ich das Gefühl, dass das nicht stimmt?" fragte Ramona ernst, als sie Lily ansah.

„Weil es nicht stimmt!" sagte James, zog sich den Tarnumhang vom Kopf und sah seine Großmütter verärgert an.

Diese sahen ihn erst erschrocken und dann verlegen an.

„Komm!" sagte er zu Lily, nahm ihre Hand und verließ mit ihr das Wohnzimmer.

„Entschuldigt dass ich dies zu euch sage, aber ihr solltet euch schämen, ihr hab nicht das Recht dazu Lily auszufragen und ich lasse es nicht zu, dass es noch einmal dazu kommt, gebt euch damit zu frieden, dass James sie liebt und sie ihn, es reicht, dass wir alles über Lily wissen und wir lieben sie wie eine Tochter, ihr habt dies zu akzeptieren, ohne ihr irgendwelche Fragen zu stellen, haben wir uns verstanden?" fragte Ramona und sah sie dabei sehr ernst an.

Beide nickten, standen auf und verließen ebenfalls das Wohnzimmer.

Vorm Wohnzimmer wurden sie schon von ihren Männern erwartet, die sie ebenfalls mit einem ernsten Blick ansahen und mit ihnen in ihr jeweiliges Zimmer gingen.

Ramona begab sich wieder in die Küche und setzte sich zu ihrem Mann an den Tisch.

„Manchmal benehmen sich unsere Mütter wie die kleinen Kinder!" stöhnte sie, worauf ihr Mann lachte.

James kam mit Lily gefolgt von Sirius in die Küche und sie setzten sich zu Ramona und Bryan an den Tisch.

„Dad, was hast du vorhin damit gemeint, dass es dir Dank Lily wieder gut geht?" fragte James.

„Wie ich es gesagte habe!" antwortete dieser.

„Dürfen wir uns zu euch setzten?" fragte Mr. Potter senior.

„Natürlich Dad!" antwortete Bryan lächelnd.

James Großeltern setzten sich zu ihnen an den Tisch und Mrs. Potter senior und Mrs. Carestairs, sahen dabei Lily an.

„Lilian, wir wollten uns bei dir für unser Verhalten vorhin entschuldigen!" erklärten beide fast gleichzeitig.

„Mrs. Potter, Mrs. Carestairs, ich nehme ihnen ihr Verhalten nicht übel und nehme ihre Entschuldigung an." sagte Lily lächelnd.

„Dad, du wolltest Mum und mir gerade erzählen, was Lily damit zu tun hat, dass es dir wieder gut geht!" sagte James, um wieder auf das Thema zu kommen.

„Lily erschien plötzlich mit Dumbledore im St.- Mungos, trat an mein Bett, berührte mich am Arm, konzentrierte sich und sagte zu Heiler Shmith,

dass sich durch den Fluch, der mich in den Rücken getroffen hatte, sich ein Wirbel verschoben hätte und dadurch ein Nerv eingeklemmt wäre, der dazu führen würde, dass ich meine Beine nicht bewegen könne. Danach legte Lily ihre Hände aufeinander und legt sie bei mir auf den Rücken, wo sich der eingeklemmte Nerv befandet, dann bewegte sie diese leicht und sehr vorsichtig, mit sanften Druck hin und her. Plötzlich durchfuhr mich ein kurzer Schmerz und ich bekam wieder ein Gefühl in meine Beine. Danach gab Heiler Shmith Lily eine Phiole mit einer hellblauen Flüssigkeit, die sie mit einem angeekeltem Gesichtsausdruck trank und sich hinterher schüttelte, so dass ich mich sehr zusammenreißen musste, um bei diesem Anblick nicht zu lachen. Ich weiß nicht wie viel Zeit vergangen war, als Heiler Shmith zu mir sagte, dass ich jetzt aufstehen und nach Hause gehen könnte. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich ihn sehr erstaunt angesehen haben muss, so dass Lily mich schmunzelnd ansah, doch Heiler Shmith versicherte mir, dass jetzt alles wieder in Ordnung sei. Aber ich weiß nicht wie Lily das geschafft oder gemacht hat." erklärte Bryan.

„Heiler Shmith hat dir einen Stärkungstrank gegeben stimmts?" fragte Sirius Lily.

Diese nickte. „Ja, die Konzentration war doch sehr anstrengend und ich war doch hinterher etwas erschöpft, aber nicht so, wie damals bei Remus!" antwortete Lily.

James Großeltern sahen Lily erstaunt und gleichzeitig verwirrt an.

„Komm Süße, du solltest dich etwas ausruhen!" erklärte James, zog Lily sanft vom Stuhl hoch und verließ mit ihr und Sirius schmunzelnd über den Gesichtsausdruck seiner Großeltern die Küche und ging mit den beiden nach oben.

In James Zimmer setzten sie sich auf die Kissen und James zog Lily in seine Arme, gab ihr einen zärtlichen Kuss. Lily hatte sich an ihn gekuschelt und ihre Augen geschlossen. James stellte schmunzelnd fest, dass sie in seinen Armen eingeschlafen war.

„Hey Krone, wie hat Lily das gemacht?" fragte Sirius flüsternd.

„Was gemacht?" fragte er flüsternd zurück.

„Na dass es deinem Vater wieder gut geht." erwiderte er flüsternd.

„Ich nehme mal an, dass sie es so gemacht hat, wie den Tag nach Remus Verwandlung im Badehaus, wo Heiler Shmith sie im Zimmer behalten hatte!" erklärte James flüsternd.

„Wieso, was hat sie den bei Remus gemacht?" fragte Sirius leise.

„Lily hat mir erzählt…" begann James und erzählte Sirius leise, wozu Heiler Shmith sie aufgefordert hatte, als Remus nach seiner Verwandlung am Weihnachtstag mit Schmerzen zusammenbrach und dieser Lily im Zimmer behielt.

„Wow!" entfuhr es Sirius.

„Ich vermute mal, als Lily hörte, dass mein Vater seine Beine nicht bewegen und die Ursache dafür nicht finden konnten, ist sie zu Dumbledore und hat mit ihm darüber gesprochen. Ich nehme mal an, dass sie ihn solange überredet hat, bis er zustimmte, dass sie meinem Vater mit ihrer Magie untersuchen darf und hat so die Ursache, warum er seine Beine nicht bewegen konnte herausgefunden." erklärte James leise.

„Dumbledore hat nur unter der Vorrausetzung zugestimmt, dass ich gleich nachdem ich deinen Vater mit meiner Magie untersuche, einen Stärkungstrank zu mir nehme!" sagte Lily plötzlich.

„Ähm… Lily haben wir dich geweckt?" fragte Sirius verlegen.

„Wenn ich ehrlich sein soll ja, euer Flüstern war nicht sehr leise!" gestand sie ihnen und setzte sich auf.

Es klopfte und Ramona erschien an der Tür. „Kommt ihr drei zum Abendessen?" fragte sie.

Diese nickten, standen auf und gingen mit ihr hinunter in die Küche.

„Ach bevor ich es vergesse, Professor Dumbledore möchte morgen mit euch beiden sprechen." sagte Ramona an James und Lily gewandt.

Beide nickten und fingen mit den anderen am Tisch Abendbrot zu essen.

Nach dem Abendessen, nahm James Lilys Hand. „Wir gehen draußen noch etwas spazieren." sagte James und verließ mit Lily durch die Terrassentür die Küche.