Kapitel 85
Auch in den Nächten bis Ferienbeginn schliefen Lily, Serafine und Jessi bei den Maraudern im Schlafsaal. Am ersten Ferientag, an dem James, Sirius, Emily und Lily gegen Mittag nach Godric´s Hollow reisen wollten, wachte James relativ früh auf und sein erster Blick galt wie jeden Morgen, seit sie bei ihm im Schlafsaal schlief, der noch schlafenden Lily. Als er sie so ansah, breitete sich auf seinem Gesicht ein sanftes lächeln aus, er gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und zog sie sanft noch näher an sich. Lily bewegte sich etwas, ohne aufzuwachen und drehte sich leicht zu ihm, wobei sie ihre Hand auf seiner Brust legte und ein lächeln über ihr Gesicht huschte. Als James dies sah, musste er unwillkürlich schmunzeln. Möchte all zu gerne wissen, was sie gerade träumt. dachte er und sah sie dabei liebevoll an.
Plötzlich erschien Jessis Kopf im Spalt seiner Vorhänge und sie sah ihn mit einem Lächeln an.
„Ich würde mal sagen, dass du Lily langsam mal aufweckst, sonst habt ihr nicht mehr genügend Zeit, nach dem Frühstück eure Sachen zu packen." sagte sie leise, woraufhin James nickte und Jessis Kopf wieder verschwand.
James gab Lily einen zärtlichen Kuss und strich ihr sanft über die Wange. Lily öffnete langsam die Augen und lächelte ihn zärtlich an.
„Morgen meine Süße!" flüsterte er lächelnd.
„Morgen!" flüsterte Lily und strich ihm sanft über die Wange.
„Wir sollten langsam aufstehen, sonst schaffen wir es nicht rechtzeitig unsere Sachen nach dem Frühstück zu packen!" sagte James.
Lily nickte, gab ihm noch einen sanften Kuss und nachdem sie die Vorhänge von James Bett auseinander gezogen hatte, schwang sie ihre Beine aus dem Bett und verschwand im Bad.
James sah ihr hinterher. Ich muss es ihr sagen, aber nicht jetzt, ich sage es ihr wenn wir wieder in Godric´s Hollow sind. Du bist ein Feigling James Potter, du wolltest es ihr schon vor zwei Tagen erzählen! rügte er sich in Gedanken. Er stand auf, zog sich an und als Lily wieder aus dem Badezimmer kam, ging er hinein ins Bad. Lily wartete mit den anderen bis er fertig war und gemeinsam gingen sie hinunter in den Gemeinschaftsraum, stiegen durch das Portraitloch und machten sich auf den Weg zur Großen Halle. In der Großen Halle, setzten sie sich an den Gryffindor Tisch neben Emily und begannen zu essen.
„Jessi, ihr werdet noch den Zug nach Hause verpassen, wenn ihr euch mit dem Frühstücken nicht beeilt, der fährt in 10 Minuten in Hogsmeade ab!" wandte sich Lily an ihre Freundin.
„Wir fahren nicht mit dem Zug nach Hause. Remus, Serafine und ich fahren mit dem Fahrenden Ritter, darum können wir noch mit euch zusammen in Ruhe frühstücken." erwiderte sie lächelnd.
Lily schüttelte es bei dem Gedanken mit dem Fahrenden Ritter fahren zu müssen und war froh darüber, dass James, Sirius, Emily und sie mit Flohpulver von Dumbledores Büro aus nach Godric´s Hollow reisten. Als James sah, wie sie sich schüttelte musste er schmunzeln. Nach dem sie das Frühstück beendet hatten, begleiteten sie gemeinsam mit Emily ihre Freunde bis zum Schlosstor und verabschiedeten sich herzlich von ihnen.
„Kommt, wir müssen noch unsere Sachen packen!" wandte sich Lily an die beiden Marauder und Emily, als sich ihre Freunde auf den Weg nach Hogsmeade machten.
Sie gingen wieder ins Schloss und in den Gemeinschaftsraum. Lily und Emily stiegen die Treppe zu den Mädchenschlafsälen hinauf und James stieg gemeinsam mit Sirius die Treppe zum Jungenschlafsaal hoch, um ebenfalls ihre Sachen, die sie für zwei Ferienwochen benötigen würden zu packen. Nach ungefähr einer halben Stunde, trafen sie sich mit ihrem Gepäck wieder im Gemeinschaftsraum und machten sich gemeinsam auf den Weg zu Dumbledores Büro. Als sie beim Wasserspeier ankamen, flüsterte Lily das Passwort und als sich dieser öffnete, stiegen sie nacheinander die gewundene Treppe zum Büro des Schulleiters empor. Lily klopfte an die Tür und nach einem „Herein" öffnete sie diese und betrat gefolgt von den anderen das Büro.
„Ah, da seit ihr ja!" begrüßte Dumbledore sie freundlich lächelnd und kam hinter seinem Schreibtisch hervor auf sie zu. „Ich würde sagen, Sirius du gehst als erster, dann Miss Johnson, dann Lily und James zum Schluss."
Sirius nickte, nahm etwas Flohpulver, warf es in die Flammen, stieg in diese und sagte laut und deutlich „GODRIC´S HOLLOW, sekunden später war er auch schon verschwunden. Nacheinander folgten ihm Emily und Lily, doch als James auf den Kamin zuging, hielt ihn Dumbledore an der Schulter zurück.
„James, hast du schon mit Lily darüber gesprochen, was dir Heiler Shmith mitgeteilt hat?" fragte er und sah ihn mit einem ersten Blick an.
Dieser schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich werde es ihr noch erzählen!" antwortete er und sah Dumbledore mit einem flauen Gefühl im Magen an.
James ging auf den Kamin zu, nahm sich etwas Flohpulver, warf dies in die Flammen, stieg in den Kamin und sagte laut und deutlich „GODRIC´S HOLLOW!"
„Da bist du ja endlich!" hörte er die Stimme seiner Mutter, als er im Wohnzimmer seiner Eltern aus dem Kamin steig.
„Hi Mum!" grüßte er, ging auf sie zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Bringt eure Sachen ins Zimmer und kommt danach zum Mittagessen." sagte Ramona. „Ach Emily, du kommst mit mir, ich werde dir dein Zimmer zeigen." wandte Ramona sich an diese.
James nahm Lilys Hand und gemeinsam mit Sirius, Emily und seiner Mutter gingen sie nach oben zu ihren Zimmern. Vor Lilys Zimmer blieben sie stehen, Sirius ging weiter zum Zimmer von James und verschwand darin, unterdessen zeigte Ramona Emily, wo sie die Ferien über schlafen würde.
„James, warum bist du erst einige Zeit nach uns in Godric´s Hollow angekommen?" fragte Lily, als sie nur noch alleine vor ihrem Zimmer standen.
„Albus wollte noch einmal kurz mit mir sprechen." antwortete er.
„War es etwas Wichtiges?" fragte sie und sah ihm tief in die Augen.
„Lily ich…" begann er, doch diese legte einen Finger auf seine Lippen und schüttelte den Kopf.
„Wenn du es mir nicht sagen kannst oder darfst, dann antworte mir bitte nicht!" erklärte sie, wandte sich der Zimmertür zu, öffnete diese und ging in ihr Zimmer.
James wandte sich seiner eigenen Zimmertür zu, öffnete diese und betrat das Zimmer, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, wurde er von Sirius angesprochen.
„Hey Krone, was ist den mit dir los?" fragte Sirius, als er James Gesichtsausdruck sah.
„Man, ich hätte nie gedacht, dass ich so ein Feigling bin!" antwortete James, ging auf sein Bett zu und setzte sich darauf.
„Wieso, was ist den los?" fragte Sirius und setzte sich neben ihn aufs Bett.
„Du erinnerst dich doch noch daran, wie ich dir erzählt habe, auf welche Weise und mit welchen Flüchen Voldemort versuchte, mich zu überzeugen auf seine Seite zu wechseln, als seine Anhänger Lily und mich aus der Winkelgasse entführt hatten." begann James.
„Klar, waren ziemlich fiese dabei!" erwiderte Sirius.
„Ja und einer der Flüche hat bewirkt …" begann James von neuem und erzählte seinem besten Freund, was für Auswirkungen einer dieser Flüche hatte und wann er davon erfuhr, was dieser Fluch bei ihm angerichtet hat.
„Verdammte Schei!" entfuhr es Sirius.
„Mein Problem ist, ich weiß nicht, wie ich es Lily sagen soll!" erklärte James ihm.
„Hey, ich hätte auch Muffe dabei, wenn ich so etwas meiner Freundin erzählen sollte!" erwiderte Sirius verständnisvoll.
Plötzlich klopfte es an die Tür und Lilys Kopf erschien in dieser.
„Hey ihr zwei, kommt ihr zum Mittagessen?" fragte sie lächelnd.
Beide nickten, standen von Bett auf und gingen gemeinsam mit Lily hinunter in die Küche, wo Ramona, Emily und Bryan schon am Tisch saßen.
„So, so! Also ihr drei Hübschen wollt nach dem Essen in die Winkelgasse!" sagte Bryan grinsend, wobei er Emily, Lily und Ramona nacheinander ansah.
„Ja und ihr drei Männer bleibt schön zu Hause!" erwiderte Ramona und sah ihren Mann grinsend an.
Nach dem Essen begaben sich die drei ins Wohnzimmer und reisten mit Flohpulver in den Tropfenden Kessel, von wo aus sie in die Winkelgasse gingen.
James ging mit Sirius in sein Zimmer und sie setzten sich in die Kissen, die in der einen Ecke des Zimmers lagen.
„Hey Krone was ist wenn einer der Slytherins davon weiß und sich ausgerechnet einer von denen heute in der Winkelgasse befindet und Lily gegenüber irgendeine Bemerkung macht?" fragte Sirius und sah seinen Freund abwartend an.
„Dem drehe ich eigenhändig den Hals um wenn ich ihn zu fassen kriege, aber du hast schon Recht, ich kann nur hoffen dass dies nicht eintrifft. Am besten ich werde es Lily noch heute erzählen, so beuge ich vor, dass sie es von so einem Schleimbeutel erfährt." antwortete James.
„Ich glaube es wäre besser wenn sie es von dir erfährt, als wenn es ihr nen Slytherin erzählt. Sie wäre dann mit Recht sauer auf dich und sie würde denken, dass du sie ausschließt und ihr nicht vertraust!" gab Sirius zu bedenken.
„Du hast Recht Kumpel! Ich kann nur hoffen, dass ihr in der Winkelgasse kein Slytherin begegnet, der es weiß!" erwiderte James und sah Sirius bedrückt an.
Dieser nickte und klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. „Das hoffe ich auch Kumpel!"
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Als Ramona, Lily und Emily im Tropfenden Kessel ankamen, wurden sie von Tom dem Wirt begrüßt und wandten sich nach einem kurzen Gespräch mit ihm der Tür zu, die zum Hinterhof führte. Auf dem Hinterhof, tippte Lily mit ihrem Zauberstab in einer bestimmten Reihenfolge gegen die Backsteine und als sich der Torbogen geöffnet hatte, betraten sie die dahinter liegende Winkelgasse.
„Ramona, was hast du eigentlich für heute geplant, dass du mit Emily und mir heute unbedingt in die Winkelgasse gehen wolltest?" fragte Lily.
„Erst einmal, wollte ich mit euch zu Madame Malkins, damit du dir ein schönes Abendkleid und Emily ein schönes Kleid für den Osterball aussucht, danach wollte ich mit euch beiden nach Fortescue ein Eis essen und für Sirius brauchen wir ja auch noch ein Geburtstagsgeschenk!" antwortete diese.
„Ein Osterball, was muss ich mir darunter vorstellen?" fragte Lily etwas verwirrt.
„Nun ja, Mrs. Lupin hat uns zu einem Osterball, denn sie jedes Jahr veranstaltet eingeladen und sie fragte mich, ob ich dich mitbringen könnte, da du James Verlobte bist und somit zu unserer Familie gehörst. Emily nehmen wir mit, da ich sie ungern allein zu Hause lassen möchte, da sie sich sonst einsam fühlen würde, in einem Haus was ihr noch unbekannt ist!" erklärte Ramona.
„Und wann soll dieser Ball stattfinden?" fragte Lily, die Ramonas Hintergedanken erahnte.
„Übermorgen!" antwortete Ramona kleinlaut.
„Ramona, warum hast du mir keine Nachricht geschickt?" rief Lily und sah diese vorwurfsvoll an.
„Ich befürchtete, dass du nein sagen könntest und nicht mit auf den Ball kommst, da dieser eine Art Wohltätigkeitsveranstaltung für Waisenkinder ist." antwortete diese.
„Wenn du mir eine Nachricht geschickt hättest, hätte ich dir bestimmt nicht abgesagt, da ich es eine gute Idee finde, dass Mrs. Lupin sich so für die Waisenkinder einsetzt. Kommen James, Sirius und Bryan auch mit, oder sind dort nur Frauen?" fragte Lily.
„Nein, die Männer sind auch eingeladen, all die Jahre ist James mit Sirius auch mitgekommen, doch sie waren, wie du dir denken kannst nicht sehr begeistert!" antwortete Ramona.
„Ja, das kann ich mir denken!" sagte Lily lachend, als sie sich die beiden bei einem Wohltätigkeitsball zu Gunsten der Waisenkinder aus Zaubererfamilien vorstellte.
„Aber jetzt wo James dich hat, wird er wohl mit Begeisterung mitgehen zu dem Ball!" erklärte Ramona und fiel in das Lachen von Lily mit ein.
Emily sah die beiden Frauen mit einem Lächeln und strahlenden Augen an.
„So und nun lasst uns zu Madame Malkins gehen, damit ihr beiden euch ein schönes Kleid für den Ball aussuchen könnt." sagte Ramona und sah Emily und danach Lily lächelnd an.
Als sie bei Madame Malkins mit drei vollen Tüten aus dem Laden kamen, wandten sie sich nach links und gingen zu Fortescue um sich ein Eis zu gönnen. Sie setzten sich an einen Tisch und bestellten beim Kellner einen Rieseneisbecher Fortescue Spezial.
Nachdem sie ihr Eis aufgegessen und bezahlt hatten, gingen sie in einige Geschäfte, um das passende für Sirius zum Geburtstag zu finden, als sie so einiges für ihn gekauft hatten, machten sie sich gut gelaunt zurück auf den Weg zum Tropfenden Kessel, von wo aus sie zurück nach Godric´s Hollow mit Flohpulver reisten.
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Als sie in Godric´s Hollow nacheinander aus dem Kamin stiegen, traten sie lachend aus dem Wohnzimmer in den Flur, wo ihnen James und Sirius begegneten, die sie verwundert ansahen.
„Was ist denn mit euch los?" fragte James verwundert.
„Nichts mein Junge, wir hatten nur einen schönen Nachmittag." antwortete Mrs. Potter ihm und ging in die Küche.
„Komm Emi, wir bringen unsere Sachen nach oben auf unsere Zimmer!" sagte Lily lachend.
Beide Mädchen stiegen die Treppe ins obere Stockwerk hinauf und unterhielten sich lachend über den lustigen Nachmittag in der Winkelgasse.
„Soll ich ihr wirklich den schönen Nachmittag, mit dem was ich ihr noch erzählen muss verderben Kumpel?" fragte James flüsternd.
„Nein, du kannst es ihr auch morgen noch erzählen!" antwortete dieser und beide gingen nach oben in James Zimmer.
Lily brachte ihre Einkäufe in ihr Zimmer, danach ging sie durchs Badezimmer zu James hinüber und setzte sich zu ihm und Sirius auf die Kissen.
„Was habt ihr beiden den Nachmittag über gemacht?" fragte Lily und sah die beiden nacheinander an.
„Gefaulenzt!" antwortete Sirius.
„So, so gefaulenzt, weiter nichts?" fragte sie neugierig.
„Nein!" antwortete James.
„Was hast du dir denn schönes gekauft?" fragte Sirius neugierig.
„Etwas zum anziehen für den Ball der Übermorgen stattfindet!" antwortete Lily und lächelte geheimnisvoll.
„Stimmt, der findet ja Übermorgen bei Remus seiner Mutter statt, das hätte ich fast vergessen!" sagte Sirius geschockt.
„Sag bloß meine Mutter hat dich dazu überredet zu diesem Wohltätigkeitsball von Mrs. Lupin zu gehen!" sagte James genervt.
„Sie hat mich nicht überredet, sie hat mich damit überrumpelt, aber ich finde die Idee einen Wohltätigkeitsball für Waisenkinder aus Zaubererfamilien zu veranstalten echt gut!" erklärte Lily. „Sieh mich nicht so an James, deine Mum hat es Emily und mir erst in der Winkelgasse gesagt und daraufhin sind wir zu Madame Malkins gegangen und haben für Emily und mich ein Kleid für diesen Ball gekauft, aber ich sage und zeige dir nicht wie es aussieht, du musst dich schon überraschen lassen!"
Als es an der Tür klopfte, stand Lily auf und öffnete die diese, da derjenige sie nicht öffnete.
„Emi, was ist passiert, warum weinst du?" fragte Lily besorgt und zog diese tröstend in die Arme.
„Ich habe gerade einen Brief von Petunia bekommen, in dem sie mir schreibt, dass sie mich hasst, da ich genauso ein Freak wäre wie du!" schluchzte sie.
Lily strich ihr tröstend übers Haar und sah zu James und Sirius hinüber.
„Emi, nimm dir das nicht so zu Herzen, sie hat mich auch immer beschimpft, doch ich habe gute Freunde, die mich immer wieder getröstet und mit geholfen haben, wenn Petunia mich beschimpft und gedemütigt hat. Ich habe dir versprochen, dass du nie bei ihr wohnen musst und dieses Versprechen werde ich auch halten, da ich dir das was ich all die Jahre immer durchleben musste ersparen will. Komm Emi, hör auf zu weinen, wir gehen jetzt zu Ramona in die Küche und trinken eine heiße Schokolade zusammen und dabei erzählst du mir dann, was sie in dem Brief geschrieben hat ja!" sagte Lily aufmunternd zu ihr.
Diese sah sie mit verweinten Augen an, nickte und versuchte ein kleines Lächeln.
„Wir kommen auch mit in die Küche, mal sehen ob Mum auch für uns eine heiße Schokolade macht!" sagte James und gemeinsam mit Sirius stand er von den Kissen auf.
Lily, Emily und die beiden Jungs gingen hinunter in die Küche. Emily, James und Sirius setzten sich an den Tisch und Lily ging zu Ramona hinüber und flüsterte dieser etwas ins Ohr. Ramona nickte und gab Lily ein Tablett mit vier Tassen, in denen sich heiße Schokolade befand und welches Lily zum Tisch hinübertrug.
„So und nun erzähl mir bitte mal, was Petunia dir in dem Brief geschrieben hat." sagte Lily an Emily gewandt.
Diese nickt, schaute aber misstrauisch zu James und Sirius.
„Emi, du kannst es ruhig erzählen, James und Sirius haben mir immer geholfen, wenn ich einen solchen Brief von Petunia bekam." redete Lily ihr gut zu.
„Sie schreibt, dass sie sehr froh darüber wäre, dass sie eine solche Missgeburt wie mich nicht in ihrem Haus aufnehmen müsste und sie auch froh darüber ist, dass du dich um mich kümmerst, da du ja ebenso eine Missgeburt wärst wie ich eine sei. Wir würden sehr gut zusammen passen und da du ja jetzt in einem Haus mit lauter Freaks, wie du einer wärst wohnen würdest, würde es nicht weiter auffallen, wenn ich auch noch mit in diesem Haus wohnen würde." erzählte Emily schluchzend.
„Hey, die beleidigt nicht nur Emily und dich, sondern auch James, seine Eltern und mich mit diesem Brief!" stellte Sirius verärgert fest.
„Ich glaube wir sollten ihr mal wieder einen Besuch abstatten, was meint ihr?" fragte James und sah dabei Lily und Sirius an.
„Nein James, dass lass mal deinen Vater und Aron übernehmen, ich glaube, die beiden werden ihr ein wesentlich unangenehmeren Besuch abstatten, sie haben ganz andere Möglichkeiten als ihr, außerdem bleibt uns dann ein Brief vom Ministerium erspart!" antwortete Ramona lachend.
„Okay Mum, aber sollte sie noch einmal einen solchen Brief an Emily oder Lily schicken, pfeif ich aufs Ministerium und statte ihr gemeinsam mit Sirius, Remus, Aron und Dad einen Besuch ab, denn sie so schnell nicht mehr vergessen wird!" regte James sich auf.
Lily legte beruhigend eine Hand auf seinen Arm und sah ihm zärtlich in die Augen. James wandte seinen Blick ab. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen, da ihm in dem Moment einfiel, dass er ihr noch immer nicht erzählt hat, was er ihr schon nachdem sie in Hogsmeade waren erzählen wollte. Als James seinen Blick abwandte, versetzte es Lily einen Stich, da sie nicht wusste, warum er sich ihr gegenüber, wie auch schon so einige Male in Hogwarts so verhielt. Sie zog ihre Hand von seinem Arm zurück und wandte sich wieder Emily zu.
„Emi, ich muss mit dir noch etwas besprechen, komm wir gehen etwas im Garten spazieren!" sagte sie zu dieser und stand auf, woraufhin James sie verwundert ansah.
Emily nickte, stand auch auf und folgte Lily in den Garten. Lily ging mit ihr zum Rondell, wo sie sich gemeinsam mit Emily auf einer Bank niederließ.
„Emi, ich muss mit dir sprechen und ich möchte, dass du mir nicht böse bist, über das was ich dir nun sagen muss, ja!" sagte Lily und nahm Emilys Hand.
„Lia, ich könnte dir nie böse sein, da du mir immer erklärst, warum du so handelst." erwiderte sie und lächelte Lily an.
„Emily, ich werde nächste Woche nicht hier in Godric´s Hollow sein, sondern in Evans Garden. Ich hätte dich sehr gerne dorthin mitgenommen, doch auf Grund dessen, dass dein Vater die letzten zwei Jahre, wie Dumbledore mir erklärt hat, ein Todesser war, kann ich dich nicht dorthin mitnehmen, da die Schutzzauber, die auf dem Kamin liegen, dich nicht ins Haus lassen würden. Es tut mir leid, ich würde dich sehr gerne dorthin mitnehmen, doch auch wenn ich die Schutzzauber so von Binky verändern lasse, dass du mit Flohpulver nach Evans Garden reisen könntest, würdest du wieder zum Ausgangspunkt zurückgeschleudert werden. Darum habe ich Ramona gefragt, ob du in der Zeit in der ich mit James und Sirius in Evans Garden bin, bei ihr bleiben darfst." erklärte Lily.
„Lia, das ist nicht schlimm, dass ich nicht mit nach Evans Garden kommen kann, ich fühle mich hier sehr wohl. Mrs. Potter ist sehr nett zu mir und ich spüre dass sie mich mag, da sie mich sehr herzlich bei unserer Ankunft hier empfangen hat. Mach dir keine Gedanken um mich, du würdest mich nicht bei Mrs. Potter lassen, wenn du nicht genau wüsstest, dass sie gut zu mir sein würde!" erwiderte Emily.
„Nein, ich würde dich nicht hier lassen, wenn ich mir nicht sicher wäre, dass Ramona und Bryan sich gut um dich kümmern würden. Ich hab dich Lieb Emi!" sagte Lily und nahm sie in den Arm.
„Ich hab dich auch lieb Lia und ich weiß dass du es immer nur gut mit mir meinst!" erwiderte Emily und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ich gehe zu Mrs. Potter in die Küche, vielleicht kann ich ihr beim Abendbrot machen helfen!"
„Okay Emi, ich bleib noch etwas hier draußen und gehe spazieren!" sagte Lily und stand gemeinsam mit Emily von der Bank auf.
An der Wegkreuzung trennten sie sich und Emily ging zurück zum Haus der Potters. Lily ging in Richtung See und dort setzte sie sich unter die dicke Eiche, die dort in der nähe des Ufers stand. Sie ließ ihren Blick über den See schweifen und hing ihren Gedanken nach. James ist in den letzten drei Tagen anders als sonst, er weicht mir immer aus, wenn ich ihm in die Augen sehen will. Auch in Hogwarts zog er sich in irgendeiner Weise manches mal von mir zurück. dachte sie, zog ihre Beine zu sich heran, umschlang diese mit den Armen und sah mit einem abwesenden Blick über den See. Plötzlich setzte sich jemand neben sie, sodass sie erschrocken zusammenfuhr. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und sah in die haselnussbraunen Augen von James.
„Warum bist du nicht mit Emily wieder ins Haus gekommen?" fragte er, wandte aber seinen Blick ab.
„Ich wollte spazieren gehen und dabei über einiges nachdenken!" antwortete Lily und wandte ihren Blick wieder dem See zu.
„Worüber wolltest du nachdenken?" fragte James, wobei er seinen Blick auch dem See zuwandte.
„Darüber, warum du dich in letzter Zeit so anders mir gegenüber verhältst und ob es an mir liegt könnte, warum du so anders zu mir bist!" antwortete Lily. „Ich werde nach dem Ball nach Evans Garden gehen, da ich über vieles nachdenken und ich mir über einiges Klarheit verschaffen muss, da ich mir nicht sicher bin, ob du für mich immer noch das gleiche empfindest, wie ich für dich. James, ich habe das Gefühl, dass du mir irgendetwas verschweigst. Dich bedrückt etwas, dass spüre ich genau, doch ich habe auch das Gefühl, dass du mit mir nicht darüber reden willst, was auch immer der Grund dafür ist!" erklärte Lily und wandte ihren Blick vom See ab in eine andere Richtung, damit James die Tränen in ihren Augen nicht sah.
„Lily, wie kommst du darauf, dass sich meine Gefühle dir gegenüber geändert haben könnten?" fragte James und spürte ein flaues Gefühl in sich hochsteigen.
„James, seit wir vom St.- Mungos zurück nach Hogwarts kamen, hast du dich irgendwie verändert. Was ich damit meine ist, dass du einige Tage so wie früher liebevoll und Zärtlich zu mir bist und dann wieder so, als wenn du mich nicht berühren möchtest, als wenn ich eine ansteckende Krankheit hätte und du Angst haben würdest dich bei mir anzustecken, auch wenn ich dich berühre und dir in die Augen sehe, wendest du dich von mir ab. Ich weiß nicht, wie ich es deuten soll, einerseits weiß ich dass du mich liebst, doch wenn du dich von mir abwendest, wie vorhin in der Küche, als ich meine Hand auf deinen Arm legte, dann bin ich mir deiner Liebe zu mir nicht mehr so sicher. Ich weiß nicht was ich getan habe, dass du dich mir gegenüber so unterschiedlich verhältst. Wenn du mich in deine Arme nimmst, bin ich mir sicher, dass du mich noch immer liebst, wie ich dich. Doch wenn du dich wieder von mir abwendest, habe ich Angst, dass du mir sagen könntest, dass…" Lily brach ab, da sie plötzlich einen Kloß im Hals spürte. Sie wandte sich von ihm ab, da Tränen über ihr Gesicht liefen und sie nicht wollte dass er diese sah.
James verspürte einen leichten Stich, als er dies alles hörte, doch er wusste dass Lily recht mit dem hatte, was sie ihm soeben sagte, ihm wurde bewusst, wenn er darüber nachdacht, dass er sich ihr gegenüber in den letzten Wochen und Tagen immer wieder unterschiedlich verhalten hatte.
„Lily, ich bin ein Feigling, da ich bis jetzt nie den Mut dazu aufgebracht habe dir zu sagen, was ich dir eigentlich schon die letzten Wochen sagen wollte, auch an dem Tag, als wir gemeinsam in Hogsmeade waren und ich es dir erzählen wollte, verließ mich der Mut dazu, es dir endlich zu erzählen, was mich die ganze Zeit, seit wir wieder in Hogwarts sind erzählen wollte." erklärte ihr James und sah sie seid langem wieder bewusst an.
„James, du bist kein Feigling, jeder hat irgendwann einmal Angst davor, einem anderen etwas zu sagen oder zu erzählen, da man nie von vornherein wissen kann, wie der andere darauf reagieren würde!" sagte Lily, sah ihn aber dabei nicht an.
James rückte näher zu ihr, legte einen Finger an ihr Kinn und drehte sanft ihr Gesicht zu sich, damit sie ihn ansehen musste. Als er sah, dass sie weinte, zog er sie in seine Arme und drückte zärtlich an sich.
„Lily bitte glaube mir, meine Gefühle dir gegenüber haben sich nicht geändert. Nur weiß ich nicht, wie ich dir sagen soll, was Heiler Shmith mir, einige Tage vor unserer Entlassung aus dem St.- Mungos mitgeteilt hat. Es war für mich ein riesiger Schock, als er es mir sagte und ich habe die ganze Zeit seit wir wieder in Hogwarts waren überlegt, wie ich es dir sagen könnte, da es im gewissen Sinne uns beide betrifft!" erklärte James.
Lily löste sich sanft aus seiner Umarmung und sah ihn mit verweinten Augen an.
„James, egal was Heiler Shmith dir erzählt hat, ich liebe dich und gemeinsam werden wir das durchstehen, egal wie schlimm es ist, was du von ihm erfahren hast!" sagte sie, sah ihn aufrichtig dabei an und legte eine Hand gegen seine Wange. „Bitte erzähl es mir James!"
James nickte und begann ihr zu erzählen, was Heiler Shmith ihm, zwei Tage nachdem Professor Firestone ihr den Trank gegeben hatte mitgeteilt hatte.
„Zwei Tage nachdem dir Professor Firestone den Trank gegeben hatte und es dir langsam wieder besser ging, kam Heiler Shmith ins Zimmer und bat mich mit in sein Büro zukommen. Ich sagte ihm, dass er es mir auch sagen könnte, wenn du dabei wärst, doch er erklärte mir, dass du schlafen würdest und die Ruhe bräuchtest um wieder gesund zu werden und es besser wäre, wenn wir in sein Büro gehen würden. Auch wenn ich dich in dem Moment ungern alleine ließ, löste ich mich vorsichtig, damit du nicht aufwachst von dir und ging mit ihm in sein Büro. Dort teilte er mir mit, dass er bei der zweiten Untersuchung, die er bei mir durchgeführt hatte festgestellte, dass ich nie Vater werden würde. Er sagte mir, dass Voldemort wohl sichergehen wollte, dass ich keine Nachkommen von mir in die Welt setzen würde und hat mir einen Fluch auf den Hals gehetzt, der dafür verantwortlich ist, dass ich nie eigene Kinder haben werde. Ich fragte Dr. Shmith daraufhin, ob er mir den Fluch verpasst hat, als er uns beiden diese Verletzungen zufügen ließ, doch er verneinte. Er ist sich sicher, dass der Fluch ungefähr vor vier Monaten auf mich gehetzt worden sein muss. Mir wurde klar, dass Voldemort den Fluch auf mich gehetzt hatte, als seine Anhänger uns beiden aus der Winkelgasse entführten und auch wurde mir schmerzlich bewusst, was dass für uns beide bedeuten würde! Lily wir werden nie eigene Kinder haben!" erklärte er niedergeschlagen.
„James, ich liebe dich, auch wenn wir nie Kinder haben werden, haben wir dennoch uns und solange wir zusammen halten und uns lieben, wird uns niemand, auch Voldemort nicht etwas antun können, ich bin mir sicher, er würde alles versuchen um uns auseinander zu bringen, damit er leichter an uns beide herankommt, doch diesen Gefallen werde ich ihm nicht tun, auch wenn wir keine eigenen Kinder haben können, werde ich nicht aufhören dich zu lieben. James, wir haben uns und wir lieben uns, irgendwann in ferner Zukunft, auch wenn es nicht unserer eigenes Kind sein wird, können wir uns vielleicht dazu entschließen ein Kind zu adoprieren und diesem Kind unsere ganze Liebe schenken, als wäre es unser eigenes!" sagte Lily und sah ihn liebevoll an.
„Was war ich doch für ein Idiot, ich hatte solch eine Angst, wie du wohl darauf reagieren würdest, wenn ich dir sage, dass wir nie eigene Kinder haben würden!" erwiderte James, zog Lily an sich und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss.
„ James, du bist nicht Schuld an dem, sondern Voldemort! Doch er wird es nicht schaffen uns auseinander zu bringen! Außerdem hat es auch einen Vorteil, wir brauchen keinen Verhütungszauber mehr anwenden!" sagte Lily und ein freches Funkeln blitze in ihren Augen auf.
„Lily, ich glaube wir Marauder färben doch langsam auf dich ab!" sagte James lachend, als er das Funkeln in den Augen von Lily sah.
„Ich bin ja auch mit einem Marauder verlobt, da lässt sich das wohl kaum verhindern!" entgegnete sie und schlang ihre Arme um seinen Hals.
„Ich liebe dich Prinzessin und ich gebe dich für nichts auf der Welt wieder her!" flüsterte er zärtlich.
„Ich liebe dich auch mein Prinz und mir geht es genauso!" flüsterte sie zurück und gab ihm einen zärtlichen Kuss.
„Darf ich mal stören?" hörten sie die Stimme von Bryan.
Lily und James lösten sich voneinander und grinsten ihn verschmitzt an.
„Klar, aber nur weil du es bist Dad!" antwortete James grinsend.
„Ich soll euch zum Abendessen holen!" erwiderte er und grinste zurück.
James stand auf, wobei er Lily mit sich hoch zog und gemeinsam mit Mr. Potter gingen sie zum Haus zurück.
