Kapitel 89
James stieg vor Lily aus dem Kamin in den hallenartigen Flur und nur Augenblicke später kam Lily nach ihm in Evans Garden an. Als sie aus dem Kamin stieg, trat James sofort neben sie, hob sie hoch und trug sie die Treppe hinauf zu ihrem Schlafzimmer. Er trug sie ins Zimmer, nach dem sich, wie von Geisterhand die Tür geöffnet hatte und trug sie zum Bett hinüber. Er setzte Lily vorsichtig darauf ab und öffnete den Reisverschluss ihres Kleides, welcher sich am Rücken befand. Lily entwich ein leises Stöhnen, als das Kleid ihren Körper nicht mehr wie eine Stütze umschloss. James holte ein T-Shirt von sich aus dem Schrank und half ihr, dies anzuziehen, wobei er ein recht großes Hämatom (wer es nicht weiß, ein Hämatom ist ein Bluterguss) an Lilys linker Seite entdeckte. Dieses Schw! dachte James, als er sah, wie Lily sich bemühte keinen Laut des Schmerzes von sich zu geben. Plötzlich hörten sie ein Knack und Binky erschien neben ihnen.
„Missy Lily hat Schmerzen Master James, Binky hat es gespürt als sie beide nach Hause kamen!" teilte sie ihm mit.
„Ja ich weiß Binky, deswegen sind wir auch eher nach Evans Garden zurückgekommen!" erwiderte James und sah zu Lily.
„Missy Lily, darf Binky sich das Mal ansehen?" fragte sie.
Lily nickte und legte sich vorsichtig aufs Bett. Binky trat an das Bett heran, hob das T-Shirt etwas hoch und tippte mit einem Finger vorsichtig auf die Stelle, wo sich das Hämatom befand. Lily entfuhr ein leises „Au", woraufhin Binky sofort ihren Finger wegnahm.
„Missy Lily, wir sollten einen Heiler holen, Missy hat ein sehr großes Hämatom und Binky vermutet auch ein oder zwei gebrochenen Rippen!" erklärte Binky und sah dabei Lily besorgt an.
Lily nickte nur, da sie die Zähne zusammen biss, als sie beim sich wieder aufrichten, ein stechender Schmerz durchfuhr. James war sofort an ihrer Seite, hob sie sehr vorsichtig hoch und folgte, mit Lily auf seinen Armen Binky hinunter ins Kaminzimmer, wo er sie auf die dort an der Wand stehenden Couch, vorsichtig ablegte. Binky verließ wieder das Kaminzimmer und ging auf den Flur zum Kamin. Nur 5 Minuten später kam sie mit Heiler Shmith wieder ins Kaminzimmer, woraufhin dieser sofort auf die Couch zuging, auf der Lily lag.
„Miss Evans, versuchen sie sich zu entspannen!" bat er sie und schob das T-Shirt hoch, um sich das Hämatom, was ihm Binky beschrieben hatte, besser ansehen zu können.
„Sie sagen das so einfach!" entgegnete Lily und versuchte vorsichtig tief einzuatmen.
Heiler Shmith führte seinen Zauberstab von der Hüfte aufwärts zum Schulterblatt und wieder zurück, wobei er ein sehr ernstes Gesicht machte.
„Was ist?" fragte James besorgt, als er das Gesicht des Heilers sah.
„Da hat jemand sehr starken Druck auf den unteren Teil ihres Rippenbogens ausgeübt, die unteren beiden Rippen sind gebrochen, wobei die eine sehr dicht zur Lunge zeigt, sie hatten Glück, das diese sich nicht in ihre Lunge gebohrt hat, ansonsten …" sagte er, brach ab und sah Lily dabei ernst an.
„Ich habe mir das nicht selber zugefügt!" erwiderte Lily aufgebracht.
„So meinte ich es auch nicht, sie hatten unheimliches Glück Miss Evans!" sagte Dr. Shmith. „Ich muss die Rippe mit einem Spruch wieder in ihre ursprüngliche Position zurückbringen, was sehr schmerzhaft sein wird!" fügte er hinzu und zeigte mit seinem Zauberstab auf die Stelle, wo sich die Rippe befand.
James nahm Lilys Hand und hielt diese, während der Heiler den Spruch heraufbeschwor und den Zauberstab dabei immer wieder kreisförmig bewegte. Lily biss die Zähne zusammen und James merkte, wie sie dabei seine Hand drückte und ihn mit Tränen in den Augen ansah. Plötzlich entspannte sich Lily und ließ leicht die Luft heraus, die sie während dessen angehalten haben musste, auch stellte James fest, das der Druck an seiner Hand nachließ, denn Lily vorher darauf ausgeübt hatte.
„Was für Kraft in einer so zarten Person wie dir stecken kann, hätte ich nicht für möglich gehalten Süße!" sagte er lächelnd und sah Lily zärtlich dabei an.
„Tut mir leid James!" erwiderte sie mit einem schwachen lächeln und sah ihn dabei entschuldigend an.
Dieser schüttelte nur den Kopf. „Halb so schlimm Prinzessin!" versicherte er ihr und gab ihr einen sanften Kuss.
„Sie sollten mindestens zwei Tage im Bett bleiben!" ordnete Heiler Shmith an und sah ihr sehr ernst ins Gesicht.
„Binky wird aufpassen, dass Missy Lily im Bett bleibt!" versicherte diese und Heiler Shmith nickte.
„Da bin ich mir sicher!" erwiderte er, verabschiedete sich und reiste mittels Flohpulver zurück ins St- Mungos.
James hob Lily sehr vorsichtig von der Couch hoch und trug sie hinauf ins Schlafzimmer, wo er sie vorsichtig aufs Bett legte.
„Du hast gehört was Heiler Shmith gesagt hat, zwei Tage Bettruhe!" sagte James und sah sie gespielt ernst an.
Doch Lily erkannte ein freches Funkeln in seinen Augen. „Wie sie meinen Herr Doktor, was auch immer sie sagen!" erwiderte sie und begann zu lachen, was sie daraufhin aber gleich bereute und sich mit leicht verzogenem Gesicht in die Kissen gleiten ließ.
„Missy Lily, Binky bringt ihnen eine Tasse heiße Schokolade, danach werden sie sicher gut schlafen können!" teilte diese Lily mit und verschwand mit einem Knacklaut.
James setzte sich zu Lily auf die Bettkante, beugte sich zu ihr und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Als Binky mit einem Knacklaut und einer heißen Schokolade wieder im Zimmer erschien, hielt sie sich die Hand vor die Augen, als sie sah, dass sich Lily und James küssten.
„Binky!" sprach Lily sie lächelnd an, als sie sich von James Lippen wieder gelöst hatte.
Diese nahm vorsichtig die Hand von ihren Augen und sah zu Lily und James.
„Binky bringt Missy ihre heiße Schokolade, damit Missy gut schlafen kann!" erklärte diese mit leicht gerötetem Gesicht.
„Danke Binky!" erwiderte Lily freundlich.
Binky stellte die heiße Schokolade auf dem Nachtschrank ab und war mit einem Knacklaut wieder verschwunden.
„Ich hab noch nie eine Elfe erröten sehen!" stellte James fest und sah Lily lächeln dabei an.
„James, das ist nicht komisch, die arme Binky!" rügte Lily ihn.
„Lily!" hörte sie Ramona rufen.
James stand vom Bett auf, ging zur Tür hinüber, öffnete diese und verließ das Zimmer.
„James, wo ist Lily?" fragte Ramona und wollte auf ihn zugehen.
„Mum, bleib da stehen wo du bist, ich komme zu dir, ansonsten ergeht es dir wie Sirius gestern Abend!" sagte James, anstatt ihr eine Antwort auf ihre Frage zu geben.
„Was meinst du damit?" fragte sie verwundert.
„Binky hat einen Schutzzauber auf den Privatbereich von Lily und mir gelegt, damit uns niemand angreifen oder verletzen kann!" erklärte er seiner Mutter, als er bei ihr ankam.
„Du hast mir meine Frage nicht beantwortet, wo ist Lily?" fragte sie noch mal.
„Sie hat von Heiler Shmith zwei Tage Bettruhe verordnet bekommen!" antwortete James.
„Wieso?" fragte Ramona etwas verwirrt.
„Mum, es ist schon spät, ich erzähle es dir morgen. Gute Nacht!" sagte James, gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange, drehte sich um und ging zurück ins Zimmer zu Lily.
Ramona sah ihm immer noch verwirrt hinterher, schüttelte den Kopf und begab sich ebenfalls auf ihr Zimmer.
Als James wieder ins Zimmer kam, sah er dass Lily eingeschlafen war. Er zog sich leise aus, ging kurz ins Bad, legte sich auf die von ihr aus gesehne rechte Seite und zog sie sehr vorsichtig zu sich in die Arme. So aneinander gekuschelt schlief er dann auch letztendlich ein.
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Als James am nächsten Morgen aufwachte, wandte er seinen Blick zu allererst Lily zu und stellte fest, dass diese noch schlief. Sie hatte sich ganz dicht an ihn geschmiegt, so dass er ihre gleichmäßigen Atemzüge an seinem Hals spürte, da sie mit ihrem Kopf auf seiner Schulter lag. Er strich ihr sanft über die Wange und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn, woraufhin Lily die Augen öffnete und ihn ansah.
„Guten Morgen Prinzessin!" flüsterte er sanft.
„Guten Morgen mein Prinz!" flüsterte sie zurück.
„Lily!" flüsterte er.
„Hm?"
„Warum warst du nicht sauer auf mich? Ich meine…" begann er, doch Lily legte einen Finger auf seine Lippen.
„James, warum sollte ich sauer auf dich sein? Ich weiß du liebst mich, es tat zwar im ersten Moment weh zu sehen als dich diese Janina Mc Kent geküsst hat, doch als ich dort am Baum stand, wurde mir klar, dass du niemals freiwillig eine andere küssen würdest, frag mich jetzt bitte nicht, warum mir das bewusst wurde, ich weiß es nicht. Doch als ich diesem Kevin sagte, dass ich niemals glauben würde, dass du sie freiwillig geküsst hättest, sagte er zu mir, dass ich eine kluge Person wäre und seine Schwester dir etwas ins Gesicht gesprüht hätte, was dich gefügig machen würde, so dass sie mit dir alles hätte machen können!" erklärte sie ihm und sah ihn verliebt dabei an. „James, ich liebe dich und ich weiß, dass du mich auch von ganzem Herzen liebst, weil ich es tief in meinem inneren spüren kann und du mir bis jetzt noch keine Veranlassung dazu gegeben hast, daran zu zweifeln!" fügte sie hinzu und gab ihm einen zärtlichen, sehr innigen Kuss.
„Ich liebe dich auch Prinzessin!" flüsterte James, sah ihr liebevoll in die Augen und strich ihr zärtlich über die Wange.
Plötzlich klopfte es an die Tür und sie hörten Binkys piepsige Stimme.
„Master James, das Frühstück ist serviert und Professor Dumbledore ist gekommen und möchte mit Master James sprechen!" teilte sie ihm mit.
„Ich komme gleich Binky!" erwiderte James, gab Lily noch einen sanften Kuss, stand auf und verschwand im Bad.
Als James wieder aus dem Bad kam, zog er sich an, gab Lily noch einen Kuss und verließ das Zimmer, um nach unten in das Esszimmer zu gehen. Dort angekommen, setzte er sich zu seinen Eltern, Sirius, Emily und Dumbledore an den Tisch und begann zu Frühstücken.
„Was ist mit Lily? Warum war Heiler Shmith gestern Nacht noch hier?" fragte Ramona und sah ihn besorgt an.
„Mum, eine Frage nach der anderen bitte, so viel kann man gar nicht auf einmal beantworten!" antwortete James verschmitzt grinsend, nachdem er den Bissen den er gerade noch im Mund hatte heruntergeschluckt hatte.
Ramona sah ihn vorwurfsvoll an und gab ihm einen leichten Klaps auf den Arm.
„Also! Lily hatte zwei gebrochene Rippen und ein großes Hämatom am unteren Teil des Brustkorbs, welches durch den Druck, den Kevin Mc Kent auf diesem ausgeübt hatte, als dieser Lily mit Gewalt an sich drückte zufügte. Als Binky uns sagte, sie hätte bei unserer Ankunft in Evans Garden gespürt, dass Lily Schmerzen hätte und ich ihr daraufhin sagte, dass wir deswegen eher nach Evans Garden gekommen wären, rief sie Heiler Shmith, der Lily daraufhin untersuchte und ihr eine der gebrochenen Rippen, mit einem Heilspruch zurück an deren ursprünglichen Platz brachte. Danach hat er Lily zwei Tage Bettruhe verordnet." versuchte James eine Antwort auf die Fragen seiner Mutter zu geben und biss in sein Brötchen.
„Dieser… dieser…" begann Sirius, doch ihm wollte kein passender Name für Kevin Mc Kent einfallen.
„Die Mc Kents sind aus allen Wolken, wie man so schön sagt gefallen, als sie hörten, dass ihre Tochter, wie auch ihr Sohn, passive Anhänger Voldemorts sind, woraufhin sie die beiden aus Hogwarts herausnehmen und auf eine Schule nach Amerika schicken werden, wo sie unter Beobachtung, die Schule beenden und somit dem Einfluss Voldemorts entzogen werden. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, was es heißt, als Zauberer, der immer auf der guten Seite gekämpft hat zu erfahren, dass die eigenen Kinder Anhänger eines schwarz Magiers sind, zwar noch passiv, doch irgendwann wären sie auch aktiv dabei gewesen und hätten ebenso, wie die jetzigen Anhänger Voldemorts, jagt auf nicht magische, halbblütige und Muggelgeborene mit magischen Fähigkeiten gemacht und diese getötet!" erklärte Dumbledore.
„Jetzt weiß ich auch woher der Sohn von Mr. Mc Kent wusste, was mit James ist!" hörten sie Lily, die mit Binky ins Esszimmer kam.
„Du solltest doch im Bett bleiben!" sagte James vorwurfsvoll, stand augenblicklich auf, ging zu ihr, hob sie hoch und setzte sie vorsichtig auf einen Stuhl neben sich.
„Was meinst du damit, was ist mit James?" fragte Ramona.
James sah Dumbledore und danach Lily an und beide nickten ihm aufmunternd zu. Er begann seinen Eltern, nachdem Binky Emily mit aus dem Zimmer genommen hatte zu erzählen, was Voldemort ihm mit einem Fluch angetan hatte, als Lily und er nach der Entführung aus der Winkelgasse in seiner Gewalt waren. „Voldemort wollte sicher gehen, dass ich von mir keine Nachkommen in die Welt setze, die ihm gefährlich werden könnten!" schloss er seine Erzählung.
Lily sah ihn liebevoll an, drückte sanft seine Hand und gab ihm einen zärtlichen Kuss.
„Oh Merlin, was müsst ihr noch alles durchmachen?" entfuhr es Ramona.
„Ich liebe James und Voldemort wird es nicht schaffen uns auseinander zu bringen, egal was er noch versuchen oder uns antun wird, ich werde immer zu James halten und ihn nie im Stich lassen, auch wenn ich mit meinem Leben dafür bezahlen müsste!" sagte Lily mit einer Entschlossenheit, die allen anwesenden eine Gänsehaut über den Rücken jagte.
„Ich liebe dich auch Prinzessin!" sagte James. „Ich werde dich auch nie im Stich lassen und wenn ich, um dein Leben zu retten dafür sterben müsste, würde ich dies jeder Zeit tun!" fügte er mit genauso einer Entschlossenheit wie Lily hinzu.
„Damit es erst gar nicht dazu kommt, gibt es immer noch Möglichkeiten euch zu schützen, deswegen werdet ihr mit Sirius bis zum Ende der Ferien hier in Evans Garden bleiben, da dies der sicherste Ort ist und ihr noch zusätzlich durch den Schutz der Hauselfen geschützt seit!" erklärte Dumbledore und sah Lily und James ernst an.
„Wir werden heute Abend mit Emily wieder nach Godric´s Hollow zurückkehren, aber wenn was sein sollte…" begann Ramona.
„Werden wir dich per Flohnetzwerk benachrichtigen!" beendeten James, Sirius und Lily gleichzeitig.
„So und nun werde ich mein unvernünftige Verlobte wieder nach oben in ihr Bett bringen, damit sie das einhalten kann, was Heiler Shmith ihr verordnet hat!" erklärte James, hob Lily vom Stuhl hoch und verließ mit ihr auf dem Arm das Esszimmer und ging die Treppe hoch zu ihrem gemeinsamen Schlafzimmer.
