Kapitel 90
Lily hatte, als James sie nach dem Gespräch mit Dumbledore wieder nach oben in ihr Schlafzimmer gebracht hatte, darauf bestanden, sich am Abend auch von Ramona, Bryan und Emily zu verabschieden, da diese nicht zu ihr, aufgrund des Schutzzaubers von Binky in den Privatbereich kommen konnten. Also trug James sie gegen Abend hinunter zum Kamin im Flur, sodass sie sich ebenfalls, wie Sirius und James von Ramona, Bryan und Emily verabschieden konnte. Als diese mittels Flohpulver nach Godric´s Hollow abgereist waren, trug James lachend, die protestierende Lily, die der Meinung war alleine laufen zu können, auf seinen Armen wieder nach oben ins Schlafzimmer. In den Tagen, die Lily im Bett bleiben musste, vertrieb sie sich die Zeit mit lesen, so dass James sie einmal als Bücher verschlingenden Bücherwurm bezeichnet hatte und sie ihm daraufhin ein Kissen ins Gesicht warf. An dem Tag, als Lily wieder aufstehen durfte, frühstückten alle drei gemeinsam im Esszimmer und unterhielten sich darüber, was sie die restliche Zeit der Ferien machen wollten. Als plötzlich am Fenster ein tock, tock zu hören war stand James auf, um das Fenster zu öffnen, damit die kleine Eule ins Zimmer fliegen konnte. Diese setzte sich vor Lily auf den Tisch und streckte ihr das Bein entgegen, woran ein Brief befestigt war. Lily löste den Brief vom Bein der Eule, entfaltete diesen und begann zu lesen.
„Hi Lily,
ist es dir recht, wenn Serafine, Remus und Ich am Dienstag nach Evans Garden kommen
und wir auch die restlichen Ferientage bei euch bleiben könnten, da Serafines und meine Eltern
gemeinsam, ab Mittwoch für eine Woche nach Spanien fliegen und wir, Finny und ich auf Grund dessen
dass die Schule übernächste Woche wieder anfängt nicht mitfliegen können.
Schick meine Eule mit einer Antwort zu mir zurück, wir freuen uns auf euch!
Bussi´s und knuddeln euch
Jessi und Finny
Lily reichte den Brief James und als er ihn gelesen hatte, sah er Lily an und nickte.
„Von wem ist der Brief?" fragte Sirius neugierig.
„Von Jessi und Serafine, sie fragen ob sie von Dienstag an, den Rest der Woche auf Evans Garden bleiben können, da Jessi´s und Finny´s Eltern gemeinsam nach Spanien fliegen wollen und die beiden nicht mitfliegen können, da ja übernächste Woche die Schule wieder anfängt!" antwortete Lily, nahm ein leeres Stück Pergament und schrieb eine Antwort, welche sie mit Jessi´s Eule wieder an diese zurück schickte.
„Lily, wir wollten uns noch etwas auf dem Grundstück umsehen, kommst du mit?" fragte James.
„Nein, ich wollte mir oben die anderen Räume, die ich außer dem Salon und unserem Schlafzimmer noch nicht gesehen habe ansehen!" antwortete Lily, gab James einen sanften Kuss, stand auf und verließ das Zimmer.
Lily ging die Treppe hinauf und nach rechts in den Bereich, den außer James und sie niemand anderes betreten konnte. Sie ging auf eine Tür zu, die ihrem Schlafzimmer gegenüber lag und öffnete diese. Als sie in den Raum schaute, versetzte es ihr einen Stich, als sie feststellte, um was für ein Zimmer es sich handelte.
„Ein Kinderzimmer!" sagte sie zu sich selbst und schloss daraufhin wieder die Tür.
Lily rutschte mit dem Rücken an der Wand hinunter und hatte dabei nicht bemerkt, dass ihr Tränen die Wangen herunter liefen.
„Warum weint Missy Lily?" hörte sie plötzlich eine piepsige Stimme neben sich.
„Dies Zimmer, ist ein…" begann Lily, brach aber ab, da sich ein Kloß in ihrem Hals gebildet hatte.
Binky sah sie mitfühlend an. „Binky wird die drei Zimmer versiegeln, damit Missy solange, bis sich ihre Fähigkeiten noch voll entwickelt haben, nicht mehr in diese Zimmer gehen kann!" sagte Binky geheimnisvoll.
„Binky, was nützen mir meine Fähigkeiten, wenn ich James damit nicht helfen kann?" fragte Lily schluchzend.
„Bitte Missy Lily, nicht traurig sein! Master James liebt Missy Lily und Missy wird mit Master James sehr glücklich werden!" antwortete Binky.
„Ich verstehe nicht was du meinst!" erklärte Lily und sah Binky mit verweinten Augen an.
„Missy Lily wird es verstehen, wenn die Zeit reif dafür ist!" erwiderte Binky.
„Binky, du sprichst in Rätseln, warum tust du so geheimnisvoll?" fragte Lily verwirrt.
„Binky darf es Missy Lily nicht sagen, die Zeit ist noch nicht reif dafür, Missy Lily würde es nicht verstehen und es darf auch noch nicht sein!" antwortete Binky.
„Binky du weiß etwas und darfst es mir nur nicht sagen richtig!" stellte Lily fest.
Binky nickte nur mit dem Kopf, sagte aber kein Wort, sondern versiegelte die drei Zimmer, die ehemals drei Kindern der Familie Evans gehörten.
„Missy Lily bitte stehen sie auf, Binky wird sie ins hier oben befindliche Wohnzimmer bringen und dort können sie sich etwas ausruhen!" sagte Binky und sah Lily bittend an.
Lily stand vom Boden auf und ließ sich von Binky zu einer Tür führen, die sich auf der rechten Seite, zwei Türen vom Schlafzimmer gesehen befand. Binky öffnete die Tür und führte Lily in den dahinter liegenden Raum. Sie deutete Lily an sich auf die Couch zu setzen, die von der Tür aus an der rechten Wand stand. Lily ging auf diese zu, setzte sich und sah sich in dem Raum um. Von der Couch aus gesehen, an der dieser gegenüberliegenden Wand, stand ein Schrank. Doch wo normaler Weise geschlossene Schrankteile angebracht waren, befanden sich stattdessen Regale mit etlichen Büchern, die hinter Glastüren vor Staub geschützt ordentlich aneinandergereiht in den einzelnen Fächern standen. Lily ging auf eines der Regale zu, öffnete die rechte Glastür und als wenn sie einer hineinziehen würde, griff ihre Hand wie von Geisterhand geführt nach einem der Bücher. Sie schaute auf den Buchdeckel und sah, dass dort mit einer weiblichen Handschrift etwas geschrieben stand. Sie schloss wieder die Glastür und ging zurück zur Couch, setzte sich und schlug das Buch auf. Lily stellte fest, dass es sich bei dem Buch um das Tagebuch ihrer Großmutter Ludowika handelte und wollte gerade wieder aufstehen, um es wieder in das Regal zurückzustellen, als sie einen Schriftzug wahrnahm, der plötzlich auf dem Buchdeckel erschienen war.
Lies bitte mein Tagebuch Lilian!
Lily runzelte die Stirn, schlug das Buch wieder auf und begann zu lesen.
Tagebuch
von
Ludowika Evans geb.: Cornewall
Diese Aufzeichnungen widme ich meiner Enkeltochter Lilian Elaine Evans, die am 23. Dezember 1960 als zweite Tochter meines Sohnes Steven (Steve) Emanuel Evans und dessen Frau Elaine Maria geboren wurde.
Ich bekam im Alter von 11 Jahren einen Brief aus Hogwarts, der einzigen Schule in England für Hexerei und Zauberei und wurde am 1. September 1907 in das Haus Ravanclaw eingeteilt. Ich erlernte dort meine magischen Fähigkeiten kontrolliert einzusetzen. Mich faszinierten vom 1. Jahr an, die Fächer Verwandlung, Verteidigung gegen die dunklen Künste, Zauberkunst, Kräuterkunde und Zaubertränke, in denen ich, wie sich in meinem 1. Jahr herausstellte eine natürliche Begabung zu haben schien. In den darauf folgenden Jahren, war ich vom zweiten Jahr an, gemeinsam mit Andrew Sebastian Evans Jahrgangsbeste. Im siebten Jahr wurden Andrew der im Hause Gryffindor war und ich Schulsprecher. Ich weiß nicht, wie es sich entwickelt hat, da ich Andrew immer als arrogant, überheblich und angeberisch empfand, der einen Ruf als Herzensbrecher an der Schule hatte. Er war der Mädchenschwarm schlechthin und mir ging er mit seiner Art grundsätzlich auf die Nerven, da er mich seit dem 4. Jahr nicht mehr in Ruhe ließ und mich zwei mal die Woche fragte, ob ich mit ihm ausgehen würde, was ich von meiner Seite aus, konsequent ablehnte und ihm jedes Mal einen Korb gab und ihm immer ein Nein entgegen schrie, da er mich auf Grund dessen, dass er nie aufhörte mich zu fragen wütend machte und ich ihm sogar einmal eine Ohrfeige gab. Doch im 7. Jahr, meinem letzten Jahr in Hogwarts, verhielt er sich mir gegenüber anders als die Jahre zuvor. Es kam mir vor, als wenn er vernünftiger und erwachsener geworden wäre, doch der Mädchenschwarm von Hogwarts war er noch immer, doch bekam ich den Eindruck, als wäre es ihm eher lästig und unangenehm, was mich zugegebener Maßen verwunderte, da es in den Jahren vor unserem 7. Jahr, eher den Anschein machte, als wenn er es genießen würde und es ihm schmeichelte, dass ihm fast alle Mädchenherzen zu Füßen lagen. Ich lernte Andrew von einer ganz andern Seite her kennen, da wir auf Grund unserer Pflichten als Schulsprecher, des Öfteren gemeinsame Tätigkeiten wahrnehmen mussten und Planungen auszuarbeiten hatten, die uns vom Schulleiter oder dessen Stellvertreter aufgetragen wurden. Ich stellte dabei fest, dass er nicht mehr der arrogante, überhebliche und angeberische Mädchenschwarm war, sondern ein gefühlvoller, hilfsbereiter, liebenswerter und aufmerksamer Mann, in den ich mich, was ich mir selber eingestehen musste verliebt hatte. Ich eine Ravanclaw liebte einen aus dem Hause Gryffindor, man stelle sich das Mal vor. Im zweiten Halbjahr des 7. Jahres, gestand er mir, dass ihm klar wurde, als er mich vor einem fiesen Streich von Peevers rettete, dass er mich lieben würde! Auch ich gestand ihm meine Liebe und von diesem Tag an waren wir ein Paar. Zwei Monate nachdem wir ein Paar wurden, bat mich der damalige Schulleiter von Hogwarts Professor Stonewall in sein Büro und teilte mir ohne Umschweife mit, dass er durch einen Zufall herausgefunden hätte, dass ich eine Ur, Ur u. s. w. Enkelin von Rowena Ravanclaw und eine Seherin wäre und das es erwiesen sei, dass ich reinblütig und keine Muggelgeborene bin. Ich bin fast vom Stuhl gefallen, als er mir das erzählte, doch dass war noch nicht alles. Er erklärte mir, dass ich in meinen Träumen die Zukunft voraus sehen, diese jedoch nicht im Wachen Zustand verändern könnte. Ich erzählte, was ich vom Schulleiter erfahren hatte Andrew und dieser meinte nur, dass er mich dennoch lieben würde, auch wenn ich in Zukunft schon von vornherein wüsste, was auf uns zukommen würde. Nach meinem Abschluss in Hogwarts, begann ich mit Andrew gemeinsam eine Aurorenausbildung und in meinem zweiten Ausbildungsjahr hatte ich meine ersten Träume, die aber nur kleine Ereignisse zeigten und die ich schon vorher wusste, da Andrew und ich nach unserer Ausbildung heiraten wollten, was sich in meinen Träumen nur bestätigte. Wir heirateten ein halbes Jahr nach unserer bestandenen Aurorenausbildung und zogen nach Evans Garden, was uns Andrews Eltern überließen, da sie sich auf ihren Landsitz in Irland zurückzogen, um dort ihren wohl verdienten Lebensabend zu verbringen. Ein Jahr nach unserer Hochzeit, wurde ich schwanger und im Frühjahr, des darauf folgenden Jahres wurde unser erstes Kind David Andrew geboren. Zwei Jahre später kam Lisa Maria zur Welt und drei Jahre nach ihr Herold Thedeus, dann im Abstand von jeweils zwei Jahren die Zwillinge Rose Olivia und Evelin Sandrin, John Ronald, Angela Luisa, Josephin Ludowika und Chris Alexander. Wir waren eine glückliche Großfamilie, die sich auf Evans Garden sehr wohl fühlte, doch dann wurde unser Glück getrübt, da mein geliebter Andrew von der ältesten Tochter der Familie Cloades, als wir mit unseren Kindern nach einem gemeinsamen Ausflug, mit anschließendem Picknick getötet wurde. Er hatte sich damals so gefreut, als ich nach fast zwölf Jahren noch einmal schwanger wurde, doch er lernte unseren Sohn Steven Emanuel nie kennen. Warum ich den Tod von Andrew in meinem Traum, denn ich eine Woche vor dem Ausflug hatte, nicht vorhergesehen habe, weiß ich bis heute nicht. Doch wenn ich vorher gewusst hätte, dass unser Ausflug mit seinem Tod enden würde, hätten wir diesen Ausflug nie gemacht. Als unser kleiner Steven Emanuel geboren wurde, sah er genauso aus wie sein Vater, doch obwohl ich ihn sehr gerne bei mir behalten hätte, konnte ich es nicht, da ich jetzt für den Unterhalt meiner Kinder sorgen musste und so bat ich den Cousin von Andrew und dessen Frau Maria für Steve zu sorgen und ihn großzuziehen, als wenn er ihr eigenes Kind wäre. Sie willigten sofort ein und adoptierten Steven zwei Monate nach seiner Geburt. Maria erzählte mir damals, dass sie nie eigene Kinder haben könnten, da sie nach einem Unfall in der Muggelwelt eine schwere Operation hatte und man dabei das fürs Kinder kriegen so wichtige Organ entfernen mussten. Sie versprach mir, mich immer über die Entwicklung von Steven auf dem Laufenden zu halten und fragte mich, ob ich obwohl ich seine Mutter wäre, die Patenschaft für ihn übernehmen würde, so dass ich weiterhin immer Kontakt zu ihm hätte. Ich sagte ihr zu und so wurde ich von meinem eigenen Sohn die Patentante. Als Steve zwei Jahre alt war, stellte ein Heiler bei einer Untersuchung fest, dass er keine magischen Fähigkeiten besitzen würde, doch Maria versicherte mir, dass sie ihn von ganzem Herzen liebt und das diese Feststellung ihre Liebe zu ihm nicht im geringsten mindert, da sie in mehr als alles andere, außer ihrem Muggelmann, wie sie mir lachend versicherte, lieben würde und ihr Leben hergeben würde, wenn sie ihn dadurch schützen könnte. Als Steven sechs Jahre alt war, ließ sie ihn in die Grundschule von Little Whinging einschulen, damit ich ihn auch weiterhin sehen und seine Entwicklung beobachten und verfolgen konnte. Seit diesem Tag der Einschulung, träumte ich fast jede Woche von ihm. Ich sah in den Träumen, dass er sich mit einem sehr netten Jungen, der wie sich später herausstellte ein Zauberer war anfreundete und dieser später der Pate, seiner jüngsten Tochter werden würde. In einem Traum sah ich ihn als jungen Mann, der eine liebevolle und schöne junge Frau heiratete und dass zwei Jahre nach ihrer Hochzeit, ihre erste Tochter, die sie Petunia Sophie nannten geboren wurde, doch ich konnte bei diesem Mädchen keine magischen Fähigkeiten, als ich ihn und seine wunderbare Frau besuchte spüren. Doch als seine zweiten Tochter, die vier Jahre nach Petunia geboren wurde und auf den Namen Lilian Elaine getauft wurde, konnte ich zu meiner Freude starke magische Schwingungen spüren, die auf magische Fähigkeiten hindeuteten. Doch in den Träumen sah ich auch, dass Petunia ihre kleine Schwester zu hassen begann, als diese ihren ersten Brief von Hogwarts bekam. Dieses kleine Mädchen, warst du liebe Lilian und ich habe dich seit dem Tag deiner Geburt in mein Herz geschlossen. Ich wusste damals schon, dass du die Schönheit deiner Mutter, sowie ein reines und gutes Herz was du von deinen Eltern geerbt hast in dir trägst. Ich wusste schon damals, dass du etwas Besonderes warst und bist, als du in dein 5. Jahr nach Hogwarts gingst, bat ich Albus dich im Auge zu behalten, da du die einzige bist, die das magische Erbe unserer Familie in sich trägt. Lilian, du hast nicht nur die Fähigkeit, der Stablosen Magie und der heilenden Kraft in dir, sondern auch die der Teleportation und noch 2 weitere Fähigkeiten, die sich aber im laufe der nächsten Jahre erst entwickeln werden. Lilian, du bist eine sehr starke und mächtige Hexe. Doch ich werde dir deine Fähigkeiten, die du noch außer denen von denen du schon weißt in dir trägst nicht verraten, da das Wissen dieser Fähigkeiten für dich jetzt noch zu gefährlich ist und dich noch mehr in Gefahr bringen kann, in welche du dich ohnehin schon befindest. Die Träume die ich über dich hatte, verrieten es mir. Doch was ich dir sagen kann ist, dass du einen sehr liebevollen jungen Mann kennen lernst, der dich dein Leben lang auf Händen trägt, da seine Liebe zu dir tief aus seinem Herzen kommt, ebenso wie du ihn von ganzen Herzen lieben wirst. Binky ist seit der zweiten Generation bei uns und sie weiß über alles, was dich betrifft bescheid. Sie wird dir alles sagen, doch erst dann, wenn die Zeit reif dafür ist, wirst du es erfahren. Pass auf dich auf Mein Liebling und werde mit dem Mann deines Herzens glücklich. Ich liebe Dich Lilian und das wird mein Tod nicht ändern, da ich im Geiste immer bei dir sein und dich schützen werde, auch wenn du mich nicht mehr sehen kannst, doch den Schutz der auf Evans Garden liegt, kann auch ein dunkler Lord nicht brechen, da dieser Schutz von den Druiden und den weiß Magiern aus längst vergangenen Zeiten über das Anwesen gelegt wurden, um seine Bewohner die reinen Herzens sind zu schützen. Leb wohl Liebes und werde Glücklich mit deinem Prinzen!
In Liebe
Deine Großmutter
Ludowika Evans
Lily saß, nachdem sie das Tagebuch ihrer Großmutter zu ende gelesen hatte, tief bewegt und in Gedanken versunken auf der Couch und sah den Flammen im Kamin zu, wie diese das Holz zu grauer Asche verbrannten.
„Lily!" hörte sie die Stimme von James und wurde dadurch aus ihre Gedanken gerissen.
„Ich bin hier James!" rief sie, stand auf, ging zur Tür und öffnete diese.
James kam auf sie zu und sah sich in dem Zimmer um.
„Was ist das denn für ein Zimmer?" fragte James und betrat den Raum.
„Das ist das Wohnzimmer!" antwortete Lily, ging zum Schrank, öffnete die Glastür und stellte das Tagebuch ihrer Großmutter wieder an dem Platz zurück, wo sie es vorher herausgenommen hatte.
„Lily, was ist mit dir?" fragte James, ging auf sie zu und sah sie besorgt an.
„Es ist nichts!" antwortete sie und sah ihm mit einem kleinen lächeln im Gesicht an.
„Du hast doch etwas!" beharrte er und sah sie eindringlich an.
„Ich… ich hab das Tagebuch meiner Großmutter gefunden, was sie mir gewidmet hat, aber das ist es nicht, warum ich etwas bedrückt bin!" erwiderte sie, sah ihn dabei aber nicht an.
James legte einen Arm um sie und ging mit ihr zur Couch hinüber.
„Liegt es daran, dass du eines der Kinderzimmer gesehen hast?" fragte James und sah ihr tief in die Augen.
„Woher… woher weißt du dass, das ich versehentlich eine Tür von einem der Kinderzimmer geöffnet habe?" stellte sie ihm eine Gegenfrage anstatt ihm zu antworten.
James sah sie schuldbewusst an. „Ich wollte dich vorhin etwas fragen und kam gerade die Treppe hoch, als du dich gerade mit Binky unterhalten hast und ich hab eure Unterhaltung mitbekommen!" erklärte er.
Lily wurde blass und senkte ihren Blick. „James, ich…" begann sie.
„Lily, ich liebe dich und du hast selber zu mir gesagt, dass solange wir uns lieben, nichts und niemand auseinander bringen kann. Süße, mach dir nicht so viele Sorgen und hör auf dir Vorwürfe darüber zu machen, dass du mir mit deiner heilenden Kraft nicht helfen kannst. Ich liebe dich und ich lasse nicht zu, dass du dir dafür die Schuld gibst! Lily, es gibt auch Grenzen, die man auch wenn man es sich wünscht und so wie du jemand ist, der nicht eher aufgibt bevor er nicht alles versucht hat, doch ich bitte dich, geh nicht bis an deine Grenzen, so dass du im Enddefekt davon krank wirst! Süße, ich möchte nicht, dass du deine Kraft darauf verwendest, sie für Dinge einzusetzen, die du und auch ich nicht ändern können. Bitte, hör auf dir Vorwürfe zu machen und sei meine Lily, die mit mir lacht und mit der ich schon soviel gemeinsam erlebt und durch gestanden hab! Ich möchte nicht, dass du dich völlig verausgabst, nur weil du der Meinung bist alles daran setzen zu müssen, damit du mir helfen kannst, ich möchte nicht, dass du dich quälst, da wir beide wissen, dass nur Voldemort den Zauber wieder von mir nehmen kann!" redete James auf sie ein, zog sie in seine Arme und küsste sie leidenschaftlich. „So und nun kommst du mit mir nach unten, ansonsten wird Binky bestimmt mit uns schimpfen, weil das Mittagessen kalt wird!" fügte er lachend hinzu.
„Binky wird nicht mit uns schimpfen und das weißt du ganz genau!" widersprach Lily und tat entrüstet.
„Ja ich weiß!" gab er lachend zu, stand von der Couch auf und zog sie mit sich hoch, gemeinsam gingen sie nach unten ins Esszimmer, wo Sirius am Tisch sitzend schon auf sie wartete.
„Hey ihr zwei, wo wart ihr den so lange?" fragte dieser und sah James und Lily verwundert an.
„In unseren Privatgemächern!" antwortete James grinsend.
„So, so!" sagte Sirius und konnte sich ein verschmitztes grinsen nicht verkneifen.
„Man Tatze, wird Zeit, dass Serafine her kommt, deine Gedanken kann ja keiner ertragen, so offensichtlich sind diese!" erwiderte James und grinste ihn ebenso verschmitzt an.
„Ha, ha!" machte er und schob sich eine Hähnchenkeule in den Mund.
Nach dem Essen, ging Lily in die Bibliothek und suchte nach Büchern, die ihr dabei helfen würden, noch näheres über das stablose Zaubern und ihre heilende Kraft, sowie einige Bücher, um ihre Energie und Kräfte so einzuteilen, dass sie sich nicht immer, wie noch so manches Mal, wenn sie diese Kräfte einsetzte ausgelaugt fühlte.
„Lily, suchst du schon wieder nach einer Lösung?" fragte James, trat auf sie zu und drehte sie zu sich.
„Ja, aber nicht nach dem, was du meinst!" antwortete diese lächelnd und gab ihm einen sanften Kuss.
„Und nach was suchst du dann?" fragte er.
„Nach Büchern, die mir dabei helfen, wie ich meine Kräfte so einteilen kann, dass ich mich nicht immer so schlapp und ausgelaugt fühle, wenn ich sie eingesetzt habe. Ich möchte mich danach nicht immer fühlen, als wenn ich vor Müdigkeit umfallen könnte, denn das kann ich mir, wenn ich in der Ausbildung zur Heilerin bin, nicht leisten und außerdem will ich nicht jedes Mal, wenn ich meine Kräfte bei einer Untersuchung einsetze, diesen widerlichen Stärkungstrank nehmen müssen, denn der schmeckt wirklich widerlich!" antwortete Lily, schlang ihre Arme um seinen Hals und gab ihm einen liebevollen Kuss. „Mach dir nicht immer Sorgen um mich!" fügte sie flüsternd hinzu.
„Das werde ich mir immer machen, da du nie aufgeben wirst Dinge ändern zu wollen, wenn du der Meinung bist, sie ändern zu können, aber gerade für deine Dickköpfigkeit und deine Ausdauer, die Dinge doch irgendwie ändern zu können, damit die die anderen immer wieder weh tun, nicht gewinnen und dafür und für noch viel mehr Liebe ich dich. Ich bewundere dich dafür nie aufzugeben zu wollen, auch dann nicht, wenn andere schon lange aufgegeben haben. Du akzeptierst es nicht, wenn jemand zu dir sagt, dass es nicht möglich wäre, da du so lange suchen wirst, bist du denjenigen vom Gegenteil überzeugen kannst!" sagte James und sah ihr dabei zärtlich in die Augen.
„Ich kann es einfach nicht akzeptieren, dass anderen wehgetan wird oder ihnen die Zukunft die sie gehabt hätten verweigert wird, nur weil so ein Schleimbeutel wie Voldemort der Meinung ist, anderen das Leben zerstören zu müssen und ich werde dafür kämpfen, dass er nie erreichen wird, die gute Seite zu unterdrücken, damit die dunkle Seite die Oberhand gewinnt!" erklärte Lily.
„Süße, ich liebe dich, du gibst einem immer wieder die Kraft weiter zu machen und wenn derjenige am Boden liegt, erreichst du dass er wieder aufsteht und wieder Mut zum weiter machen hat, ich muss sagen, du bist eine geborene Kämpferin, die sich auch von noch so vielen Niederlagen nicht unterkriegen lässt. Ich werde dir immer zur Seite stehen und mit dir gemeinsam gegen die Unterdrückung und das Leid, was Voldemort in der Zaubererwelt verbreitet kämpfen!" sagte James und küsste sie zärtlich.
„Könntet ihr das mal kurz unterbrechen, damit Lily in den Flur zum Kamin kommen kann, da Bryan sie sprechen möchte!" sagte Sirius, der in die Bibliothek gekommen war und verdrehte die Augen.
James gab ihm einen Knuff auf den Arm und gemeinsam verließen sie die Bibliothek und gingen zum Kamin hinüber.
„Hallo Bryan, was wolltest du von mir?" fragte Lily diesen freundlich lächelnd.
„Ich wollte dich bitten, ob du kurz nach Godric´s Hollow kommen könntest, da sich deine Stute weigert in den Anhänger zu steigen!" erklärte er ihr.
Lily sah ihn erstaunt an nickte dann aber und Bryans Kopf verschwand wieder aus den Flammen. Sie nahm etwas Flohpulver, warf es in die Flammen, stieg in diese und sagte laut und deutlich „GODRIC´S HOLLOW!"
