Kapitel 6

Als Mr. und Mrs. Evans gefolgt von Lily, James und Sirius aus dem Kamin in Evanshall nacheinander ausgestiegen waren, gingen sie in die Küche, wo Chyntia schon am, von den Hauselfen gedeckten Tisch auf sie wartete. Diese wandte sich den in die Küche kommenden zu und sah sie erwartend an.

„Dad, bleibt Lily für immer bei uns oder muss sie wieder zu ihrer bösen Mutter zurück?" fragte sie und sah ihren Vater mit ängstlichen, doch gleichzeitig auch gespannten Ausdruck im Gesicht an.

„Lily bleibt von heute an bei uns und braucht nie wieder zu ihrer Mutter zurück Süße!" antwortete dieser mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht.

Chytia sprang vom Stuhl hoch, lief auf Lily zu und umarmte diese stürmisch mit einem glücklich strahlenden Gesicht. „Jetzt hab ich eine richtige große Schwester, ist das nicht toll Lily?" rief sie begeistert und sah zu ihr hoch.

„Ja das ist toll Chyntia!" erwiderte sie und erwiderte zurückhaltend deren Umarmung, da sie es noch immer nicht fassen konnte und es ihr vorkam, als wäre es nur ein schöner Traum.

Als sich Chyntia wieder von Lily gelöst hatte, setzten sich alle an den Tisch und aßen zu Mittag. Nach dem Mittagessen, wobei sie sich über die Gerichtsverhandlung unterhielten, wobei Lily eher teilnahmslos daneben saß, erschien plötzlich neben ihr der Hauself Buzzi, woraufhin Lily erschrocken zusammenfuhr, das dieser neben ihr auftauchte.

„Missy Lily, für sie ist ein Brief gekommen!" teilte er dieser mit und übergab ihr diesen.

„Danke Buzzi!" erwiderte Lily verlegen.

Sie öffnete den Umschlag, nachdem sie den Absender gelesen hatte mit zitternden Händen, zog den Brief heraus, entfaltete diesen und begann ihn zu lesen, wobei sie von den am Tisch anwesenden beobachtet wurde.

Du abartiges Stück Mist,

du bist schuld daran,

das mein Dad und meine über alles geliebte

Stiefmutter im Gefängnis sind, nur wegen dir

sind sie jetzt dort, du unwürdige Kreatur!

Du wirst dafür büssen,

das schwöre ich dir du elendige Missgeburt!

Ich werde dir sein Leben,

vom heutigen Tage an zur Hölle machen

und du wirst vor mir keine Ruhe mehr haben,

das verspreche ich dir du mieses Stück Dreck!

Du hättest letztes Jahr, als mein Dad dich mit dem

Kopf in die mit Wasser gefüllte Wanne steckte,

darin ersaufen sollen wie eine widerliche Kakerlake!

Mach dich auf etwas gefasst,

wenn deine Mutter und mein Dad wieder aus dem

Gefängnis kommen, sie werden dich finden und dann

Kannst du was erleben, für das was du ihnen angetan hast

Du Miststück, verlass dich darauf!

Ich hasse dich du ekelhaftes Individuum!

Petunia

Während Lily den Brief las, begann sie am ganzen Körper zu zittern, welches sich noch verstärkte, je näher sie dem Ende des Briefes kam. Sie zitterte am Ende so heftig, dass ihr der Brief aus den Händen fiel und sie ihren Vater mit panischer Angst in den Augen ansah. Sirius der zwischen Lily und ihrem Vater saß, sah diesen Blick und tauschte danach einen kurzen Blick mit James aus, stand auf und zog Lily zu sich in die Arme. Diese schlang ihre um seine Taille und verbarg ihr Gesicht an seiner Brust. Sirius strich ihr beruhigend über den Rücken und flüsterte, nur dass sie es hören konnte etwas zu.

„Shhh… kleine Schwester, ich pass auf dich auf, dir wird niemand mehr wehtun, wir beschützen dich das weißt du Kleine!" flüsterte er ihr ganz leise zu. „Komm ich bring dich in dein Zimmer Lil!" sagte er etwas lauter, löste langsam die Umarmung, führte sie aus der Küche, wobei er einen Arm schützend um ihre Schulter gelegt hatte und ging mit ihr die Treppe hinauf zu ihrem Zimmer.

Mr. Evans sah James mit einer Mischung aus entsetzen und erstaunen an.

„Ist Sirius… ist er ihr Freund?" fragte er James.

„Sirius ist ihr Freund, jedoch nicht in dem Sinne, wie sie es meinen Mr. Evans!" antwortete James. „Er ist eher wie ein großer Bruder für Lily!" fügte er hinzu.

„Ich wusste nicht dass ihr mit Lily befreundet seid!" erklärte er.

„Wir wussten bis gestern auch nicht, dass Lily ihre Tochter ist!" erwiderte James.

„Wie lange seid ihr mit Lily befreundet?" fragte Mr. Evans.

„Befreundet sind wir seit unserem ersten Jahr in Hogwarts, aber Freunde sind wir erst seit unserem 5. Jahr!" antwortete James. Seid sie uns geholfen hat, als wir Animagie wurden! dachte James. Bückte sich und hob den Brief vom Boden auf, faltete ihn zusammen und steckte ihn wieder in den Umschlag.

„Wie ihr seit erst seid dem 5. Jahr Freunde?" fragte Celia erstaunt.

„Wir sind gute Freunde im 5. Jahr geworden, als Lily uns bei einer Aufgabe in Verwandlung half, vorher waren wir nur befreundet und seid sie sich von den anderen und in sich zurückgezogen hat, sind Sirius, Remus, Susiana und ich für sie da, erst nur in befreundeter Form, doch seid dem 5. Jahr stehen wir ihr als gute Freunde zur Seite und obwohl sie eine sehr gute Hexe ist und sich selbst wehren und schützen könnte, stehen wir ihr bei und beschützen sie! Doch wie ich schon sagte, sie hat sich seid dem 2. Jahr in Hogwarts sehr verändert, man könnte Lilys seid diesem Jahr als scheues Reh bezeichnen!" antwortete James. Was sie in ihrer Animagusgestalt ja auch ist, wenn wir mit Remus nach seiner Verwandlung durch den Wald ziehen! fügte er in Gedanken hinzu.

Mr. Evans nickte. „Ich bin froh darüber, dass ihr bei ihr seid und auf sie aufpasst!" sagte er mit Erleichterung in der Stimme.

„Wir werden auf sie aufpassen, niemand wir Lily jemals wieder wehtun, wenn einer es wagen sollte, der bekommt es mit uns zu tun Mr. Evans!" erwiderte James und stand auf. „Ich werde nach oben zu Lily und Sirius gehen, auch müssen wir bald wieder nach Hause, da meine Eltern morgen aus dem St. Mungos nach Hause kommen!" fügte er hinzu, verließ die Küche und ging nach oben.

Vor Lilys Zimmertür hörte er die Stimmen von beiden, auch konnte er ihrer Unterhaltung durch die Tür hindurch vernehmen.

„Sirius, ich gebe dir das zur Aufbewahrung pass bitte darauf auf falls mir etwas passieren sollte….Bitte!" hörte er die Stimme von Lily.

„Dir wird nichts passieren Lily!" war die Stimme von Sirius zu vernehmen, als er ihr antwortete.

„Sirius, ich möchte nicht dass er erfährt!" sagte Lily.

„Warum denn nicht?" fragte Sirius.

„Er soll es nie erfahren, bitte versprich es mir Sirius!" hörte er Lily mit weinerlicher Stimme antworten.

„Okay ich versprechs!" sagte Sirius.

James klopfte an die Tür und auf ein herein, öffnete er diese und sah seinen besten Freund und Lily lächelnd an.

„Wie geht es dir Lily?" fragte James, ging auf die beiden zu und legte den Brief auf den Nachtschrank.

„Schon etwas besser, Danke James!" antwortete sie und sah auf ihre Hände.

„Lily, darf ich den Brief lesen?" fragte Sirius.

Diese nickte und er nahm ihn vom Nachtschrank, holte den Brief aus dem Umschlag und begann ihn zu lesen, wobei sein Gesicht einen wütenden Ausdruck annahm.

„Lily, wer ist diese Petunia?" fragte er, hielt aber seine Wut zurück, damit sie diese nicht mitbekam.

„Sie ist die Tochter von Roger, meinem Stiefvater!" antwortete sie.

Sirius reichte den Brief an James weiter und dieser begann ihn zu lesen, wobei auch bei ihm die Wut hochkam, über das was in dem Brief stand. Als er ihn zu Ende gelesen hatte, steckte er ihn wieder in den Umschlag und legte ihn wieder auf den Nachtschrank zurück.

„Wir sollten auch langsam nach Hause gehen!" sagte James und Sirius nickte.

„Lily, wenn du irgendwann mal darüber reden willst, ich meine über das was deine Mutter und dein Stiefvater dir angetan haben, ich höre dir zu okay!" sagte Sirius an Lily gewandt und stand von ihrem Bett auf.

„Okay und Danke!" erwiderte sie, sah ihn dabei mit einem ängstlichen Ausdruck in den Augen an.

James und Sirius verabschiedeten sich von Lily, nahmen sie dabei noch einmal in den Arm und verließen das Zimmer, um nach unten in die Küche zu gehen und sich dort von Mr. und Mrs. Evans zu verabschieden und ihnen für ihre Gastfreundschaft zu danken, wobei Mr. Evans sie zu Lilys Geburtstag einlud und sie dankend zusagten, danach gingen sie in das Wohnzimmer und reisten mittels Flohpulver nach Green Castle.

Als es an der Tür klopfte, schrak Lily zusammen und sagte mit ängstlicher Stimme: „Herein!"

Celia steckte ihren Kopf zur Tür herein und sah zu Lily, die auf ihrem Bett saß.

„Lily, was hältst du davon, wenn wir noch einmal zu Marcy gehen und für dich und Chyntia neue Sachen kaufen, es sind immerhin nur noch 11/2 Wochen, bis ihr beiden nach Hogwarts fahrt und da dachte ich mir, wir könnten euch beide neu einkleiden, außerdem müssen wir noch die Umhänge für den Halloween- und den Abschlussball abholen!" sagte sie und sah Lily fragend an.

Diese wagte nicht ihrer Stiefmutter zu widersprechen, da sie annahm, diese würde sie anschreien, wie es ihre Mutter immer getan hatte, wenn sie etwas nicht tun wollte.

„Ich komme!" erwiderte sie ängstlich, stand von ihrem Bett auf und ging gemeinsam mit Celia hinunter ins Wohnzimmer, wo Chyntia schon auf sie wartete.

Nacheinander stiegen sie in den Kamin und reisten mittels Flohpulver in den Tropfenden Kessel, von wo aus sie in das Geschäft von Celias Freundin gingen. Celia kaufte Lily Kleider, sowie Hosen, T-Shirts, Shortys mit den dazugehörigen Oberteilen und Pullover, außerdem kaufte sie noch für Lily einen dicken Wintermantel, damit sie im Winter, der sehr kalt in Schottland war nicht fror. Alle Sachen kaufte sie in der richtigen Größe von Lily, damit diese nicht mehr die zu großen Sachen tragen würde, die sie ohnehin schon von einem Hauselfen entsorgen ließ. Danach gingen sie noch gemeinsam zu einem Schuhgeschäft, was auf der Straßenseite gegenüber dem Laden von Celias Freundin lag, wo sie für Lily, sowie auch für Chyntia passende Schuhe und Stiefel kaufte, womit sie, nachdem Celia diese bezahlt hatte wieder über die Straße zum Tropfenden Kessel gehen wollten, doch plötzlich fuhr ein Auto rasend schnell direkt auf Lily zu, so dass diese nicht mehr ausweichen konnte und von dem Auto erfasst wurde.

„Lily pass auf!" schrie Celia noch, doch es war schon zu spät, das Auto hatte Lily schon erfasst und auf den Gehweg geschleudert, wo diese bewegungslos liegen blieb.

Marcy Kam aus ihrem Laden gelaufen, kam auf ihre Freundin, die neben Lily kniete zu.

„Wir müssen einen Krankenwagen rufen!" sagte sie, doch Celia schüttelte den Kopf.

„Pass du bitte auf Chyntia auf, ich appariere mit Lily ins St.- Mungos das geht schneller, als wenn wir einen Krankenwagen rufen. Sag bitte Gray Bescheid, er soll Sirius und James informieren und dann ins St.- Mungos kommen!" forderte Celia ihre Freundin auf, hob Lily, die wie es ihr vorkam nicht viel wog hoch und apparierte, nachdem sie in den Laden ihrer Freundin mit Lily gegangen war, geradewegs mit dieser ins St.- Mungos.

Als sie dort angekommen war, sah sie Heiler Japp, der gerade aus einem Untersuchungszimmer kam und auf den Informationsschalter zuging.

„Heiler Japp, bitte helfen sie Lily!" rief sie ihm entgegen, bevor er den Informationsschalter erreicht hatte.

„Kommen sie schnell!" sagte er, nahm ihr Lily ab und ging mit dieser zu einem anderen Untersuchungszimmer, gleich in der nähe.

Celia ließ sich besorgt auf einen Stuhl, der neben der Untersuchungszimmertür stand nieder und vergrub weinend ihr Gesicht in den Händen.

„Celia, was ist passiert, Marcy sagte mir, dass Lily von einem Muggelauto angefahren wurde!" teilte Gray Evans seine Frau mit, während er auf sie zuging und diese vom Stuhl hoch in seine Arme zog.

James und Sirius, die von Mr. Evans benachrichtigt wurden, kamen nur kurz nach ihm im St.- Mungos an und hörten, was Mrs. Evans zu ihrem Mann sagte.

„Oh Gray, es war schrecklich, es hatte den Anschein, als wenn das Auto bewusst auf Lily zufuhr, da es nicht einmal den Versuch machte ihr auszuweichen, sie hatte überhaupt keine Chance, das Auto fuhr direkt mit einer ungeheuren Geschwindigkeit auf sie zu!" erzählte Celia schluchzend.

Sirius sah James, als er das hörte an und flüsterte ihm zu: „Der Brief!"

„Was denn für ein Brief?" flüsterte dieser leise zurück.

„Man, der Brief den Lily von dieser Petunia bekommen hat!" flüsterte Sirius leise.

„Du meinst, die könnte damit etwas zu tun haben?" flüsterte James.

„Ich fresse einen Drachen, wenn die da nicht dahinter steckt!" flüsterte Sirius.

„Aber wir wissen doch gar nicht wo die wohnt!" flüsterte James.

„Dann müssen wir eben nach Evanshall und auf den Umschlag nachsehen, da muss die Adresse von dieser Petunia draufstehen!" flüsterte Sirius.

James nickte und sie gingen auf Mr. und Mrs. Evans zu.

Gerade als Sirius diese ansprechen wollte, kam Heiler Japp aus dem Untersuchungszimmer und auf die Evans zu.

„Was ist mit meiner Tochter Dr. Japp?" fragte Mr. Evans.

„Beide Beine ihrer Tochter waren gebrochen und sie hatte auch einige innere Verletzungen, die wir zwar heilen konnten, sowie auch die Beine, als wir alles wieder geheilt hatten und ihre Tochter aufwecken wollten, wurde sie trotz Riechsalz nicht wach, woraufhin wir sie noch einmal gründlich untersuchten, da wir den Verdacht hatten, etwas übersehen zu haben, doch bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass sie in ein Schockkoma gefallen ist, welches wir uns nicht erklären können!" antwortete dieser. „Hatte ihre Tochter früher schon einmal irgendwelche Kopfverletzungen?"

„Ich weiß es nicht, ich weiß ja noch nicht einmal, ob meine damalige Frau mit ihr überhaupt in einem Krankenhaus gewesen ist, falls Lily nach den Misshandlungen irgendwelche schweren Verletzungen hatte!" antwortete Mr. Evans.

„Ich werde mich mal in den Muggelkrankenhäusern erkundigen, da ich auch in Muggellondon einige Studienjahre absolvierte, habe ich einige Kontakte in den Krankenhäusern von Muggellondon!" erklärte Heiler Japp, zog seinen Kittel aus und verließ das St.- Mungos durch die Eingangstür.

Währenddessen setzten sich Mr. und Mrs. Evans auf die Stühle die neben der Untersuchungszimmertür standen und warteten auf das, was Heiler Japp herausfand und hofften, dass Lily irgendwann aus dem Schockkoma erwachen würde. James und Sirius erklärten ihnen, dass sie noch einmal nach Hause gehen und etwas später wiederkommen würden. Doch anstatt nach Hause, reisten sie mittels Flohpulver nach Evanshall, gingen dort in Lilys Zimmer, worauf sie aber achteten, dass kein Hauself sie bemerkte und sahen auf dem Umschlag des Briefes nach, in welcher Straße die Stiefschwester von Lily wohnte. Nachdem sie dieses festgestellt hatten, verließen sie ungesehen von den Elfen, da sie einen Zauber kannten, welches sie für diese unsichtbar machte und reisten zurück nach Green Castle.

Als sie dort aus dem Kamin stiegen, verließen sie eilig das Wohnzimmer, gingen hinauf in ihre Zimmer, um noch eine extra Überraschung zu holen, die sie für die Stiefschwester von Lily in Peto hatten, damit diese Lily in Zukunft in Ruhe ließ und ihnen verriet, ob oder was sie mit dem Autofahrer, der direkt auf Lily zugefahren war zu tun hat oder nicht. James und Sirius verließen das Haus durch die Haustür, gingen vor das Gartentor von Green Castle, sahen sich grinsend an und apparierten zum Lingusterweg Nr. 4.