Kapitel 16 EsWziL
Als Lily, Susi und die drei Marauder in die Große Halle kamen, gingen sie zum Gryffindor Tisch hinüber, setzten sich in die Mitte von diesem und begannen mit dem Essen. Kurz bevor sie damit fertig waren, kam Talina zu ihnen an den Tisch und zwängte sich zwischen Remus und James, so dass sie neben James saß und gegenüber von Lily, welche sie mit einem hasserfüllten Blick ansah, welcher jedoch von Sirius und Susi bemerkt wurde.
„Bist du Lily Evans?" wurde Lily plötzlich von jemandem der hinter ihr stand gefragt.
Diese drehte sich zu demjenigen um und sah, dass sich ein Drittklässler aus Gryffindor hinter ihr befand.
„Ja!" antwortete sie, woraufhin dieser ihr einen Zettel entgegen streckte.
„Diese Nachricht soll ich dir geben!" teilte er ihr mit.
Lily nahm den Zettel entgegen, bedankte sich bei ihm und drehte sich wieder dem Tisch zu. Sie hielt den Zettel so unter dem Tisch, dass nur sie die Nachricht lesen konnte.
MISTSTÜCK,
DU WIRST DEINE KLEINE SCHWESTER IM KRANKENFLÜGEL FINDEN,
DU BIST SCHULD DARAN; DASS SIE NUN DORT IST;
DU HÄTTEST DICH NICHT VOR SIE STELLEN SOLLEN UND
DAMIT; DASS DU SIE BESCHÜTZT HAST,
OBWOHL ICH IHR; DA SIE EIN REINBLUT IST;
HÄTTE ICH IHR OHNEHIN KEINEN AUF SIE GEHETZT;
DA DIES NICHT IM SINNE DES DUNKLEN LORDS WÄRE!
UND LASS DIE FINGER VON JAMES POTTER;
ANSONSTEN LIEGST DU NICHT IM KRANKENFLÜGEL;
SONDERN GLEICH IM ST:-MUNGOS!
T. GREENWOTH
NOCH IST ES NUR EINE WAHRNUNG;
DOCH SOLLTEST DU DICH NICHT DANACH RICHTEN;
WIRST DU NIE WIEDER NACH HOGWARTS ZURÜCKKOMMEN;
DENN DANN BIST DU TOT!
ICH MEINE ES ERST DU MISTSTÜCK!
Lily faltete den Zettel, ohne eine Gefühlsregung zu zeigen zusammen, stand von ihrem Platz auf und verließ die Große Halle. Sirius und Susi sahen sich und danach James sowie auch Remus, wobei Sirius Blick kurz Talina streifte, welche hinterhältig lächelte, verwirrt an, nickten sich kurz zu und ohne ein Wort zu sagen, standen sie auf und verließen ebenfalls die Große Halle. James der gerade aufstehen wollte, wurde er von Talina festgehalten und sah diese ernst an.
„Jamesile, du bleibst bei mir verstanden?" zischte sie ihm sauer zu.
„Talina, lass mich los!" sagte er mit ruhiger Stimme.
„Du gehörst mir James und niemand, hörst du, niemand anderes außer mir wird dich bekommen!" erwiderte diese wütend.
„Ich gehöre niemanden Talina, auch dir nicht, was ist eigentlich in letzter Zeit mit dir los, es hat dich doch sonst nicht gestört wenn ich etwas mit meinen Freunden unternahm?" fragte James und tat erstaunt.
„Es ist nichts Jamesile!" antwortete sie. „Nur das mir aufgefallen ist, das dieses Halbblut neuerdings so einen strahlen in den Augen hat, welchen sie vorher nicht hatte!" murmelte sie sehr leise vor sich hin.
Doch James hatte dies trotzdem gehört und plötzlich begann er zu realisieren und auch zu begreifen, was Lily vorhin in Dumbledores Büro über seine Augen gesagt hatte und was Dumbledore über die Kette, aus der das dunkle Mal hervorkam erwähnte, die er von Talina bekommen hatte.
„Talina, ich hatte dich gebeten, mich nicht Jamesile zu nennen wenn wir beide nicht alleine sind!" sagte er ernst, aber mit ruhiger Stimme.
„Entschuldige Schatzilein!" zwitscherte diese zuckersüß, wobei James plötzlich spürte, wie sich sein Magen bei dieser Äußerung zusammen zog und ihm fast schlecht wurde, doch er ließ sich Talina gegenüber nichts anmerken.
„Talina, mir fällt gerade ein, ich hatte ganz vergessen, dass Dumbledore mich um etwas wegen dem Halloweenball gebeten hatte, du weißt schon Schulsprecher Pflichten! Außerdem muss ich noch die Liste ans schwarze Brett hängen, wenn McGonagall, Madame Hooch und ich für die Positionen des Treibers und des Jägers ausgewählt und somit in die Mannschaft aufgenommen haben!" teilte James ihr mit.
„Muss das den unbedingt jetzt sein, ich dachte wir machen uns ein paar schöne Stunden zu zweit Jamesile!" flüsterte sie und sah ihn schmollend an.
„Du weißt, dass dies zu den Pflichten des Schulsprechers und des Kapitäns der Quidditchmanschaft gehört, hm!" erwiderte er, gab ihr einen kurzen Kuss, stand auf und verließ die Große Halle.
Warum bin ich mit Talina eigentlich zusammen? Jetzt begreife ich erst, wieso Dumbledore die Kette, die ich von Talina bekommen habe von mir haben wollte, sie ist eine Anhängerin von Voldemort, wenn sie es nicht wäre, weshalb sollte sie mir sonst eine Kette schenken, aus der das dunkle Mal als eine Art Nebel herauskommt? Diese Schlange, sie wollte mich mit dem Fluch, der auf dieser Kette lag beeinflussen, damit ich ihr, ohne nachzudenken und ohne eigenen Willen ergeben bin, damit sie mich an Voldemort ausliefern kann, da ich außer meinem Vater der letzte Nachkomme der Potters bin! Doch wie konnte sie mich so beeinflussen, dass ich mich mit ihr einließ und sie nun meine Freundin ist? dachte James, während er die Treppen zum Gemeinschaftsraum hochstieg.
Als er diesen betrat, sah er seine Freunde in den Sesseln und der Couch beim Kamin sitzen, doch fiel ihm auf, dass Lily nicht bei ihnen saß.
„Wo ist Lily?" fragte James und sah Sirius dabei an.
Dieser zuckte nur mit den Schultern. „Wir haben nicht mehr gesehen wo sie lang gelaufen ist, als wir die Große Halle verlassen hatten und in die Eingangshalle kamen." antwortete er.
„Kann ich dich mal kurz sprechen Tatze?" fragte James und sah diesen fast flehend an.
Sirius nickte, stand von der Couch auf und stieg gemeinsam mit James die Treppe zu ihrem Schlafsaal hinauf. Als sie in diesem ankamen und die Tür hinter sich geschlossen hatten, setzte sich James auf sein Bett und Sirius ihm gegenüber auf das seine.
„Worum geht es Krone?" fragte Sirius und sah seinen besten Freund abwartend an.
„Es geht darum, das ich mir nicht erklären kann, warum ich…" begann James und erzählte Sirius, was für Gedanken ihm durch den Kopf gingen, als er die Treppen zum Gryffindor Gemeinschaftsraum hinaufstieg. „Ich habe mich echt gefragt, warum ich mich überhaupt mit ihr einließ!" beendete James seine Erzählung.
„Sie hat, so wie sich das für mich anhört, einen Zauber, bevor sie dir die Kette gab angewandt, der sie auf dich anziehend wirken lässt Krone und als sie dir die Kette geschenkt hat, konnte sie dich, ohne dass sie sich groß anstrengen musste beeinflussen, da dieser Fluch, der sich auf deiner Kette befand sie dabei unterstützte. Ich nehme an, dass sie den Auftrag von Voldemort hatte, dich so weit zu beeinflussen, dass du dich gegen deine Freunde und sich ihm zuwendest!" vermutete Sirius. „Auch sagte letztens Lily zu mir, dass Talina abgrundtief böse wäre und sie bat mich auf dich aufzupassen Krone, doch woher sie dieses Wissen nimmt, ist mir immer noch ein Rätsel!"
„Du hast wahrscheinlich recht Tatze, aber was ich nicht verstehe ist, woher Dumbledore wusste, dass ich die Kette trug und das ein Fluch in dem Anhänger verborgen war!" sagte James und sah Sirius nachdenklich an. „Hat Lily dich wirklich gebeten auf mich aufzupassen?"
„Ja Krone hat sie, sie macht sich Sorgen um dich, doch woher Dumbledore wusste, dass sich ein Fluch auf dem Anhänger befand, fragst du ihn am besten selber, da ich auch keine Erklärung dafür habe, doch wenn du mich fragst, weiß Dumbledore immer was in Hogwarts passiert, sonst wäre es nicht Dumbledore, auch wäre er nicht Schulleiter, wenn er nicht genau wüsste, was in Hogwarts vor sich geht !" lenkte Sirius auf ein anderes Thema, damit er nicht weiter erklären musste, dass Lily sich nicht nur Sorgen um James machte weil er ihr Freund, sondern auch weil sie ihn liebte war.
„Ja, er weiß alles was sich in Hogwarts ereignet, doch er weiß nicht, dass wir unregistrierte Animagis sind, sonst hätte er uns bestimmt schon in sein Büro rufen lassen, da er als Schulleiter verpflichtet wäre uns beim Ministerium zu melden, woraufhin wir von der Schule geflogen und nach Askaban gekommen wären!" gab James zu bedenken. „Wenn ich so darüber nachdenke, spürte ich, als Talina noch Einfluss auf mich hatte und mich küsste, ab und zu ein Ekelgefühl in mir hoch steigen, was ich mir nie erklären konnte!"
„Bei der kriege ich, wenn ich sie nur sehe regelmäßig ein Ekelgefühl!" erwiderte Sirius und verzog das Gesicht.
„Komm lass uns wieder zu den anderen gehen!" sagte James und stand von seinem Bett auf.
Sirius tat es ihm gleich und stand auch von seinem Bett auf, gemeinsam verließen sie ihren Schlafsaal und gingen zu den anderen hinunter in den Gemeinschaftsraum. Als sie sich wieder zu ihnen gesetzt hatten, öffnete sich das Portraitloch und McGonagall gefolgt von Mr. und Mrs. Evans betrat den Gemeinschaftsraum, sah sich kurz um und als sie Sirius und die anderen entdeckt hatte, kam sie mit den Evans auf sie zu. Als sie bei ihnen ankamen, sah Sirius den besorgten Gesichtsausdruck in den Gesichtern von Mr. und Mrs. Evans.
„Kann mir einer von ihnen sagen, wo sich Miss Evans zur Zeit befindet?" fragte McGonagall und sah einen nach dem anderen an.
Alle schüttelten den Kopf.
„Nein Professor! Ein Drittklässler aus Gryffindor gab Lily, kurz bevor wir mit essen fertig waren einen Zettel und nachdem sie diesen gelesen hatte, stand sie vom Tisch auf und verließ die Große Halle. Wir sind ihr zwar noch hinterher gegangen, doch als wir in die Eingangshalle kamen, haben wir sie nicht mehr gesehen und auch nicht in welche Richtung sie gelaufen ist, ansonsten hätten wir sie begleitet!" antwortete Remus.
„Eigenartig, sie war im Krankenflügel bei ihrer Schwester, nach ungefähr einer Stunde hat sie sich von dieser verabschiedet und so nahmen wir an, dass sie sich bei ihnen hier im Gemeinschaftsraum befindet!" erklärte McGonagall.
„Hoffentlich ist ihr nichts passiert!" sagte Celia besorgt und ließ sich neben Susi auf die Couch gleiten.
„Ich glaube ich weiß wo ich sie finde!" teilte Sirius ihnen mit und stand vom Sessel auf.
„Ich komme mit!" sagte James ernst, stand ebenfalls auf und verließ gemeinsam mit Sirius den Gemeinschaftsraum.
Während sie die Gänge entlang gingen wandte sich James Sirius zu.
„Du vermutest dass sie sich auf dem Nordturm befindet stimmt´s?" fragte James und sah seinen Freund von der Seite her an.
„Ja, dorthin zieht sie sich immer zurück, wenn sie über etwas bedrückt oder über etwas nachdenken muss!" antwortete Sirius.
Als sie die Treppe vom Nordturm erreichten, stiegen sie diese hinauf und Sirius öffnete die Tür zur Plattform von diesem. Als sie die Plattform betraten, sah sich Sirius nach Lily um und fand sie, mit dem Rücken gegen die Brüstung sitzend. Sie hatte die Beine, um welche sie ihre Arme geschlungen hatte an sich gezogen und ihr Kopf lag auf den Knien. Sirius deutete James, dort stehen zu bleiben wo er war und ging langsam auf Lily zu, als er sie erreichte, ging er vor ihr auf in die Hocke und legte vorsichtig eine Hand auf ihren Unterarm.
„Lil!" sprach er sie mit ruhiger Stimme leise an, woraufhin sie ihren Kopf hob und ihn erschrocken ansah.
„Sirius, bitte geh weg!" flüsterte sie, als sie ihn erkannt hatte.
„Nein Lil, ich gehe nicht!" sagte er ruhig.
„Doch bitte geh, ich bringe euch alle nur in Gefahr!" flüsterte sie.
„Das ist nicht wahr Lily, du bringst uns nicht in Gefahr!" erwiderte er.
„Doch, sie beobachtet mich und hat, als ich vorhin vom Krankenflügel kam gedroht euch etwas anzutun, wenn ich… wenn ich…" brach Lily schluchzend ab.
„Wer beobachtet dich Lil und wer hat dich bedroht?" fragte Sirius vorsichtig.
Lily schüttelte den Kopf. „Sie hat Chyntia wegen mir Flüche auf den Hals gehetzt, ich bin Schuld daran dass sie im Krankenflügel liegt!" antwortete Lily und immer mehr Tränen liefen an ihrer Wange herunter.
„Lil, du bist nicht schuld das Chyntia im Krankenflügel liegt! Lily, was stand auf dem Zettel, den dir der Drittklässler gegeben hat?" fragte Sirius.
„Wenn ich ihn dir zeige, dann wird sie mich…" brach Lily ab.
„Bitte zeig ihn mir Lil, ich verspreche dir, dass sie es nicht erfahren wird! Doch wen meinst du mit sie?" fragte Sirius.
Lily sah ihn an, holte den Zettel aus ihrer Umhangtasche und gab ihm diesen. Er faltete den leicht zerknitterten Zettel auseinander und begann ihn zu lesen.
„Sie wird dir nichts antun Lil und auch Chyntia wird sie nie wieder etwas antun, dass verspreche ich dir Lil!" sagte Sirius, steckte den Zettel in seine Umhangtasche, stand aus der Hocke, wobei er Lily mit sich hochzog auf und nahm sie tröstend in den Arm. „Komm Lil, dein Vater und Celia sind unten im Gemeinschaftsraum und warten auf dich, auch machen sie sich Sorgen um dich!"
Nachdem sich Lily etwas beruhigt hatte, nickte sie und ließ sich von Sirius zur Tür des Nordturms führen. Gemeinsam mit James verließen sie diesen, stiegen die Treppe hinunter und machten sich auf den Weg zum Gryffindor Gemeinschaftsraum. Als sie diesen betraten, stand Celia von der Couch auf, ging auf Lily zu und nahm sie erleichtert in die Arme. Danach führte Celia zum Kamin hinüber und setzte sich mit ihr gemeinsam auf die Couch.
„Lily wo warst du?" fragte Mr. Evans.
Lily sah ihren Vater an und schüttelte nur den Kopf. „Ich möchte es nicht sagen Dad!" antwortete sie unsicher und sah diesen scheu an.
„Gray, wenn sie an einem Ort war, wo sie sich zurück ziehen kann und welchen nur sie und jemand, dem sie vertraut kennt, sollten wir dies respektieren und auch dass sie uns diesen nicht sagen möchte!" sagte Celia.
Dieser nickte. „Entschuldige Lil!" bat er und sah sie liebevoll an.
„Miss Evans, ich würde sie bitten nach dem Abendessen mit Mr. Potter in mein Büro zu kommen!" sagte McGonagall.
„Natürlich Professor!" sagte James und Lily nickte bestätigend.
Nachdem McGonagall den Gemeinschaftsraum verlassen hatte, unterhielten sich Mr. und Mrs. Evans noch einige Zeit mit den Maraudern, Lily und Susi und nach ungefähr einer halben Stunde, als sich der Gemeinschaftsraum wieder mit Schülern füllte, verabschiedeten sie sich und verließen den Gemeinschaftsraum, um noch einmal mit Dumbledore zu sprechen und danach wieder mittels Flohpulver nach Evanshall zu reisen.
„Lily, wo warst du, wir haben uns Sorgen um dich gemacht, nachdem du so schnell nach dem Mittagessen verschwunden warst!" fragte Susi.
„Ich habe Chyntia im Krankenflügel besucht!" antwortete sie, sah ihre Freundin dabei aber nicht an.
„Chyntia liegt im Krankenflügel?" fragte Susi entsetzt.
„Ja, jemand hat einige Flüche auf sie gehetzt!" antwortete Sirius und sah Lily von der Seite her an.
„Wer?" fragte Remus.
„Keine Ahnung Kumpel!" log Sirius, woraufhin James diesen verwundert ansah.
Sirius deutete ihm nichts zu sagen, da er nicht wollte, dass sie Lily mit Fragen bombardieren, da er wusste, dass sie eins und eins zusammenzählen und wissen ahnen würden wer Chyntia die Flüche auf den Hals gehetzt hatte. James nickte ihm, als Zeichen dass er verstanden hatte unauffällig zu und stand vom Sessel auf.
„Wir sollten zum Abendessen gehen, da Lily und ich danach zu McGonagall kommen sollen und wenn wir bei ihr zu spät auftauchen, wisst ihr ja wie sie sein kann!" sagte James und alle nickten zustimmend.
Sirius zog Lily von der Couch hoch und Remus half Susi beim aufstehen von dieser, als auch Peter sich vom Sessel erhoben hatte, verließen sie den Gemeinschaftsraum und gingen zum Abendessen in die Große Halle.
