Kapitel 22

Als Lily einen Tag vor dem Halloweenball mit den Maraudern und Susi in die Große Halle kam, wurde sie von Daniel Linkeln angesprochen.

„Ähm… Lily, kann ich dich mal kurz sprechen?" fragte er etwas verlegen, da ihn die Marauder und Susi mit einem verwundeten Blick ansahen.

Diese nickte und deutete ihren Freunden, dass sie schon mal zum Tisch vorgehen sollten. Wobei sich Sirius und James so an den Tisch setzten, dass sie von diesem aus zu Lily und Daniel beobachten konnten.

„Worüber willst du mit mir sprechen?" fragte Lily und sah ihn dabei abwartend an.

„Nun ja, eigentlich wollte ich dich etwas fragen!" gestand er und sah ihr direkt in die Augen.

„Und was?" fragte Lily.

„Ich wollte dich fragen, ob di mit mir morgen auf den Ball gehst!" antwortete Daniel und sah sie unsicher an.

„Ja gern, doch nur zum Ball!" erwiderte Lily.

„Ja nur zum Ball Lily, mehr möchte ich auch nicht, da ich in dem Dorf in dem ich wohne eine Freundin habe, sie geht jedoch nicht hier nach Hogwarts, sondern nach Borboxton!" erklärte Daniel.

„Dann gern Daniel!" erwiderte Lily lächelnd.

„Gut, ähm… treffen wir uns dann hier vor der Großen Halle?" fragte er.

Lily nickte lächelnd. „Ja!"

„Bis morgen dann und Danke Lily!" sagte er ebenfalls lächelnd.

„Ja bis morgen!" erwiderte Lily, ging zu ihren Freunden an den Tisch und setzte sich zwischen Remus und Susi.

„Was wollte den Linkeln von dir?" fragte Susi neugierig.

„Er hat mich gefragt, ob ich morgen mit ihm auf den Ball gehe!" antwortete Lily und nahm sich ein Brötchen.

„Und was hast du gesagt?" fragte Susi weiter.

„Ich habe ihm gesagt, dass ich gern mit ihm hingehe!" antwortete Lily.

„Du gehst mit Linkeln auf den Ball?" fragte Sirius verwundert.

„Ja, warum nicht!" antwortete Lily.

„Mit dieser Lusche?" fragte Peter, woraufhin ihn alle anderen erstaunt ansahen.

„Ähm… Pete, du verwechselst Daniel mit Lockhart!" erklärte Sirius diesem.

Hääää?" machte Peter und sah Sirius fragend an.

„Daniel Linkeln ist Sucher bei den Rawenclaws und keine Lusche, so wie du ihn eben bezeichnet hast!" klärte Remus ihn auf.

Sirius sah unauffällig zu James, welcher einen leicht geknickten Eindruck auf ihn machte. Tja Krone, du hättest sie oft genug fragen können, ob sie mit dir zum Ball geht, du Schlafmütze! dachte Sirius und grinste.

„Mit wem geht ihr zum Ball?" fragte Susi an James und Remus gewandt.

„Ich gehe allein!" antwortete James, woraufhin Susi die Stirn in Falten legte.

„Ich gehe mit Sharina Brown zum Ball!" antwortete Remus lächelnd.

„Ist dass nicht die Siebtklässlerin aus Rawenclaw, mit den braunen Augen und den dunkelblonden Haaren, die ihr bis zur Schulter reichen?" fragte Sirius.

„Ja!" antwortete Remus und errötete leicht.

„Ich freu mich für dich Remus!" sagte Lily lächelnd.

„Danke Lil!" erwiderte er und lächelte sie ebenfalls an.

„Und mit wem gehst du Susi?" fragte James.

„Mit Stan Buttership, er hat mich am Dienstag gefragt!" antwortete diese.

„Sirius und mit wem gehst du zum Ball?" fragte Lily diesen.

„Mit Camila Edwards!" antwortete dieser.

„Mit Camila?" fragte Susi entsetzt.

„Ja, wieso stört es dich?" fragte Sirius erstaunt.

„Nöööö, wieso?" fragte Susi.

„Hey, wir sollten uns langsam beeilen, in 10 Minuten haben wir Zaubertränke!" erinnerte Remus.

Sirius, Susi und er standen auf und sahen verwundert Lily und James an.

„Was ist mit euch, kommt schon!" forderte Sirius die beiden auf.

„Wir sind heute vom Unterricht befreit, da wir noch einiges für den Ball aus Hogsmeade besorgen müssen!" erklärte James und grinste seine Freunde an.

„Uhhh, das ist soooo unfair, wir dürfen uns jetzt mit Doppelstunden in Zaubertränke, Pflege magischer Geschöpfe, Kräuterkunde und Geschichte der Zauberei herumschlagen, während ihr einen Einkaufsbummel in Hogsmeade macht!" beschwerte sich Susi.

„Susi, wir machen keinen Einkaufsbummel!" entrüstete sich Lily.

„Komm, sonst kriegen wie wegen zu spät kommen´s noch ne Strafarbeit von Wilkens aufgebrummt, du weißt dass er es nicht mag, wenn man zu seinem Unterricht zu spät kommt!" sagte Remus und zog Susi mit sich in Richtung Kerker.

„Können wir gehen?" fragte James.

„Ja, aber ich muss noch mal kurz in unseren Aufenthaltsraum und die Liste holen, wo die Sachen draufstehen, die wir besorgen müssen!" antwortete Lily.

James nickte. „Okay, dann lass uns gehen!" erwiderte James und gemeinsam mit Lily stand er auf und verließ die Große Halle Richtung Aufenthaltsraum der Schulsprecher.

Als sie dort ankamen, flüsterte James das Passwort und ließ Lily an sich vorbei den Raum betreten. Lily ging auf ihren Schreibtisch zu und suchte in dem Stapel von ordentlich aufeinander gelegten Pergamentblättern, die Liste auf welche die Sachen standen, die sie mit James in Hogsmeade besorgen wollte. James stand an der Tür und schaute zu Lily hinüber. Plötzlich spürte James wie er unruhig wurde, nicht äußerlich, sondern es erfasste ihn eine innerliche Unruhe. Er begann zu zittern und sah nervös auf seine Hände. Was ist nur plötzlich mit mir los? Warum kann ich mich nicht beruhigen? dachte er. Doch dieses Gefühl und das Verlangen wurden immer heftiger, je mehr er versuchte dieses zu ignorieren. Das kann nicht sein, das kann einfach nicht sein! dachte er, aber es half nichts, er konnte es sich nicht erklären, doch dieses Gefühl verschwand nicht, egal was er auch versuchte. Sollte ich oder sollte ich nicht? Hilf mir Merlin, was soll ich nur machen? dachte James. Er war wie in Trance und realisierte auch nicht mehr seine Umgebung. Langsam ging er auf Lily zu und fragte ganz leise: „Lily?"

Lily drehte sich zu ihm um und sah ihn lächelnd an.

„Ja?" fragte sie immer noch lächelnd.

James wurde immer nervöser, schaute auf seine Hände und dann in ihr Gesicht. Sie lächelte immer noch und ihre Augen funkelten.

„Lily, da… darf ich dich umarmen?" fragte er ganz leise, so als hätte er Angst jemand könnte ihn hören.

Plötzlich bekam er Angst dass sie nein sagen könnte! Was wenn sie weg geht? ging ihm durch den Kopf.

Aber nichts von dem was er dachte traf ein. Sie kam auf ihn zu, schaute ihm dabei lieb in die Augen und schlang ihre Arme um seine Taille. James der zuerst nichts realisierte, nahm sie auch in den Arm und fühlte wieder dieses sonderbare und gleichzeitig wunderbar schöne Gefühl in sich aufsteigen, wohlige Schauer liefen seinen Körper rauf und drunter, so dass er sich wünschte, diese Umarmung möge nie aufhören. Was beide jedoch nicht bemerkten war, das als sie sich umarmten eine so unglaubliche Wärme von ihnen ausging, welche sogar Schnee zum schmelzen gebracht hätte und das sie beide ein helles Licht umgab, welches einen dunklen Raum hell erleuchtet hätte. Nach einiger Zeit lösten sie sich wieder von einander und Lily sah zu ihm hoch und in seine Augen. James sah in ihren Augen, Wärme, Zuneigung und Liebe! Wen sie wohl liebt! dachte er. Lily lächelte ihn noch einmal an und wandte sich dann wieder dem Schreibtisch zu.

„Ich hab die Liste gefunden!" sagte sie, faltete diese zusammen und steckte sie in ihren Winterumhang.

James nickte, gemeinsam verließen sie den Aufenthaltsraum und machten sich auf den Weg zur Eingangshalle. Dort gingen sie aus der Einganstür und weiter den Weg entlang zum Schlosstor, von wo aus sie den Weg nach Hogsmeade folgten. In Hogsmeade gingen sie in verschiedene Läden, um einige Dekorationsgegenstände und Sachen die sie außerdem noch brauchten zu kaufen. Bei diesen Besorgungen unterhielten sich Lily und James, wobei James immer wieder fertig brachte Lily zum Lachen zu bringen.

„Wollen wir noch ein Butterbier in den drei Besen trinken, bevor wir wieder zum Schloss zurückgehen?" fragte James, woraufhin Lily zustimmend nickte.

Gemeinsam gingen sie zu den drei Besen, Lily setzte sich an einen kleinen Tisch in der nähe eines Fensters und James ging zum Tresen und holte für sie beide eine Flasche Butterbier. Als er zu dem Tisch kam, an dem Lily saß, lächelte er sie an und setzte sich auf einen Platz neben ihr.

„Danke!" sagte Lily.

„Wofür?" fragte James erstaunt.

„Nun ja, für den schönen Vormittag, auch wenn wir eigentlich in Ausübung unserer Pflichten als Schulsprecher hier in Hogsmeade sind, war er dennoch wunderschön!" antwortete Lily verlegen und errötete leicht.

James sah sie nur an, da er nicht wusste, was er ihr daraufhin sagen sollte. Du bist wunderschön Lil! dachte er, doch schüttelte gleich darauf leicht den Kopf.

„Wir sollten wieder zurück zum Schloss gehen Lil!" sagte er und diese nickte.

James brachte die leeren Butterbierflaschen zurück zu Madame Rosmertha, woraufhin diese ihn zuflüsterte: „Ihr beiden seid ein schönes Paar!"

James sah sie verwundert an, sagte Auf Wiedersehen und verließ gemeinsam mit Lily die drei Besen.

„Was hat Madame Rosmertha eben zu dir gesagt James?" fragte Lily, da sie bemerkt hatte, dass er nachdem diese etwas zu ihm gesagt hatte, verlegen geworden war.

„Sie sagte nur, dass ich ein hübscher Junge wäre!" flunkerte James.

Lily erwiderte nichts darauf und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück zum Schloss.

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Am Tag wo der Halloweenball stattfinden sollte, verschloss Professor McGonagall nach dem Mittagessen die Große Halle, so dass nur noch die Vertrauensschüler und die Schulsprecher diese betreten konnten. James beobachtete Lily immer mal zwischen durch, wenn er mal etwas Zeit zwischen seinen eigenen Aufgaben hatte und bemerkte, mit welchem begeisterten Einsatz sie die Planung, die sie gemeinsam ausgearbeitet hatte umsetzte und musste schmunzeln, als er die roten Wangen sah, die sie dadurch bekommen hatte.

„Warum schmunzelst du James?" fragte Remus, der plötzlich neben ihm stand.

„Ach nur so!" wiegelte dieser ab und wandte sich wieder seiner Aufgabe zu.

Ja, ja nur so und dabei siehst du ausgerechnet Lily an! dachte Remus und lächelte in sich hinein.

Als sie alles dekoriert und für den Abend vorbereitet hatten, verschloss Professor McGonagall die Große Halle mit einem Zauber, den niemand außer ihr aufheben konnte, um sicher zu gehen, dass keine Schüler vor Ball beginn in diese hinein konnten. Lily stand an der Eingangstür und sah mit leuchtenden Augen auf die Ländereien von Hogwarts.

„Na, was meinst du werden die anderen sagen, wenn sie die Große Halle betreten?" fragte James, der hinter sie getreten war.

Lily drehte sich zu ihm um und sah ihn an. „Ich hoffe dass es ihnen gefallen wird James!" antwortete sie lächelnd. „Hast du schon bemerkt, dass es angefangen hat zu schneien?"

„Nein!" antwortete er und sah aus der Eingangstür hinaus. „Lass uns zu den anderen gehen, hm!"

Lily nickte und gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Gryffindor Gemeinschaftsraum. Als sie dort ankamen, sagte Lily das Passwort, nacheinander betraten sie den Gemeinschaftsraum und gingen zu ihren Freunden, die es sich in den Sesseln und der Couch gemütlich gemacht hatten.

„Lily, du strahlst ja richtig!" stellte Susi fest.

„Ja, es hat angefangen zu schneien!" erwiderte diese und lächelte ihre Freundin an.

„Wollen wir einen Spaziergang machen oder eine Schneeballschlacht?" fragte Sirius grinsend.

„Ich glaube für eine Schneeballschlacht wird der Schnee noch nicht ausreichen, aber einen Spaziergang würde ich schon gern machen!" antwortete Lily, stand auf und stieg die Treppe zum Mädchenschlafsaal hoch.

Kurze Zeit später folgte Susi ihr und gemeinsam kamen sie warm eingemummelt wieder in den Gemeinschaftsraum, in dem die Marauder schon auf sie warteten. Zusammen verließen sie diesen und machten sich auf den Weg zur Eingangstür und von dort aus gingen sie hinaus, wo es immer heftiger angefangen hatte zu schneien. Sirius zog Lily zur Seite und deutete ihr, dass sie ihm folgen sollte. Gemeinsam gingen Sirius und Lily den Weg entlang, der um den See führte.

„Lil!" sprach er sie nach kurzer Zeit des Schweigens an.

„Hm!"

„Du weißt, dass Celia mit mir gesprochen hat, als du vom St.- Mungos nach Hogwarts in den Krankenflügel zurückkamst!" begann er.

„Ja!" erwiderte sie.

„Sie wollte mich dazu überreden, die Seiten aus deinem Tagebuch, welche du mir damals in Evanshall gegeben hast zu vernichten, doch ich habe ihr, wie auch dir gesagt, dass ich es nicht tun werde!" sagte Sirius.

„Ich weiß!" erwiderte Lily.

„Weißt du Lily, ich kann es nicht tun, da ich immer noch der Ansicht bin, dass er irgendwann merkt, dass er dich liebt, auch wenn du es nicht glauben willst!" erklärte Sirius und sah Lily dabei fest in die Augen.

„Weißt du Sirius, was passiert ist, als Professor Dumbledore den Schutzzauber auf mich gelegt hat?" fragte Lily.

„Nein, du hast es mir bis jetzt noch nicht erzählt!" antwortete dieser.

„Onkel Albus erklärte mir, dass er einen stärkeren Schutzzauber auf mich anwenden konnte, da durch die Bluttransfusion, magisches Blut von James und ihm nun auch in meinen Adern fließt, wodurch der Schutzzauber, den er auf mich gelegt hat mich stärker beschützen wird, als der magische Schutzzauber, den er, bevor die Slytherins die Flüche auf mich hetzten auf mich anwenden wollte. Als Onkel Albus, den Zauberspruch und die Formel für diesen durch das magische Blut verstärken Schutzzauber sprach, umhüllte James und mich ein helles Leuchten, welches Onkel Albus, obwohl er diesen Schutzzauber schon drei Mal bei jemand anderen ausgeführt hat, noch nie gesehen hatte. Als er dies zu mir und James sagte, sah ich ihm tief in die Augen und da Onkel Albus Leglimentik beherrscht, konnte ich ihm mitteilen, dass ich James liebe und ich vermute, dass daher dieses Leuchten aufgetreten ist!" erklärte Lily.

„Was hat Dumbledore daraufhin gesagt?" fragte Sirius.

„Er sagte nur, dass er es wissen würde!" antwortete Lily.

„Dumbledore wusste, dass du James liebst?" fragte Sirius leise und sah Lily erstaunt an.

„Ja, er hat es in meinen Augen gesehen!" antwortete Lily.

„Lily, warum hast du Daniel zugesagt mit ihm zum Ball zu gehen?" fragte Sirius plötzlich.

„Er hat mich gefragt!" antwortete Lily.

„James hätte dich sicherlich auch noch gefragt!" erklärte Sirius.

Lily sah ihn an und schüttelte den Kopf. „Nein, das glaube ich nicht! Er hätte mich schon lange fragen können und hat es nicht getan!" sagte Lily traurig.

„Lil, ich glaube schon, dass er dich liebt, sonst hätte er dir auf deinem Geburtstag, als ihr miteinander getanzt habt, nicht mit einem solchen Ausdruck in den Augen in deine Augen gesehen!" entgegnete Sirius.

„Er sieht andere Mädchen auch mit einem solchen Ausdruck in den Augen an, ich habe, wenn ich in seine Augen sah, nie Liebe darin gesehen, wenn er mich ansah Sirius, nur die Wärme und Freundschaft, die ich immer in seinen Augen gesehen habe, wenn ich ihn ansah!" erklärte Lily traurig.

Sirius nahm Lily liebevoll in den Arm. „Lil, er wird schon irgendwann merken, dass er in dich verliebt ist! Wie sagst du immer, dass sieht ein blinder mit nem Krückstock! Ich kenne ihn besser als du und ich habe noch in den Sommerferien bemerkt, dass er sich verändert hat und ich meine nicht, als er mit Talina zusammen kam!" erwiderte Sirius.

„Hey ihr beiden!" hörten sie James Stimme, der auf sie zukam.

„Selber hey!" erwiderte Sirius grinsend.

„Ich werde wieder zurück in Schloss gehen, ihr wisst ja, wir Mädchen brauchen länger um uns fertig zu machen, stimmts?" fragte Lily, wobei sie versuchte zu lächeln, wandte sich von James und Sirius ab, ging zu Susi und gemeinsam mit ihr zurück zum Schloss.

„Was ist mit Lil?" fragte James und sah Sirius ernst dabei an.

„Liebeskummer!" antwortete Sirius nur.

„Liebeskummer?" fragte James verwundert.

„Na, wie würdest du es nennen, wenn derjenige den sie liebt, einfach nicht bemerkt oder bemerken will, dass sie ihn liebt, hm?" fragte Sirius.

„Sag mir wer es ist und ich werde ihm mal einen Tipp geben!" sagte James, woraufhin Sirius anfing laut zulachen und sich nach kurzer Zeit die Tränen aus den Augen wischen musste.

James sah ihn verständnislos an und schüttelte nur den Kopf.

„Komm James. Lass uns auch wieder zurück zum Schloss gehen!" erklärte Sirius, nachdem er sich wieder beruhigt hatte.

Nach zwei Stunden kamen die Mädchen endlich die Treppe von ihrem Schlafsaal herunter und den Maraudern verschlug es die Sprache, als sie Susi und Lily sahen. Lily trug ein zart grünes bis zu den Knöcheln reichendes langes Kleid, welches eng an ihrem Körper anlag, der Rock, welcher vom Saum aufwärts mit zierlichen Ornamentstickereinen schlicht bestickt war, fiel vom eng anliegenden Schulterfreien Oberteil, von den Hüften an abwärts und war etwas weiter geschnitten. Die Riemchensandalen die Lily dazu trug, waren farblich auf das Kleid abgestimmt und um den Hals trug sie die Kette, die sie von ihren Freunden zum Geburtstag geschenkt bekam, auch der Umhang, den sie sich über die Schultern gelegt hatte, passte durch seine etwas dunkler gehaltene Farbe perfekt zu ihrem Kleid. Die Haare trug sie offen, jedoch waren in diese weiße Perlen eingearbeitet, was Lily im Ganzen eine schlichte Eleganz verlieh. Susi trug ein am Körper eng anliegendes dunkelblaues Kleid, dessen Oberteil auch eng anlag, jedoch mit Spagettiträgern gehalten wurde, der Roch war etwas weiter geschwungen, als der von Lily, die Pumps hatten dieselbe Farbe des Kleides und der Umhang, den sie zu diesem trug hatte eine Azurblaue Farbe. Um ihren Hals trug sie eine Perlenkette, die aus kleinen Perlen gefertigt war. Ihre schwarzen, bis zu den Schulterblättern reichenden Haare trug sie hochgesteckt, doch hatte sie jeweils eine Strähne, die ihr zart wirkendes schmales Gesicht einrahmte herausgezupft, so dass diese ihr Gesicht umspielten.

„WWWOOOWWW!" entfuhr es den Maraudern, als sie Lily und Susi die Treppe vom Mädchendschlafsaal herunter kommen sahen.

„Hey, du gehst mit mir zum Ball Sirius!" beschwerte sich Camila und sah Lily, sowie Susi mit einem fiesen Blick an.

„Du siehst wunderschön und bezaubernd aus Lily!" sagte Remus, woraufhin James und Peter zustimmend nickten.

„Danke Remus!" flüsterte diese verlegen und ihre Wangen nahmen eine rote Farbe an.

„Auch du siehst hinreisend aus Susi!" sagte Sirius, woraufhin diese leicht errötete.

„Danke Sirius!" erwiderte diese.

„Dann lasst uns mal gehen oder?" fragte Sirius grinsend.

Alle nickten und verließen gemeinsam den Gemeinschaftsraum und gingen in Richtung Große Halle.

An der Tür zur Großen Halle, trafen sie auf Daniel, der Lily mit großen Augen ansah.

„Du siehst sehr schön aus Lily!" sagte er, woraufhin die Marauder die Augen verdrehten, da sie fanden, dass Susi und Lily mehr als nur sehr schön aussahen.

Als Professort McGonagall die Tür der Großen Halle öffnete, gingen alle ruhig und gemütlich in diese. Lily und James sahen sich schmunzelnd an, als sie die vielen OOOOOOOHHHHHHHS und AAAAAAAHHHHHHS hörten.

„WOW!" entfuhr es Sirius, wobei er sich in der Großen Halle umsah.

Die Haustische waren durch viele kleine Tische ersetzt worden, doch was ihn faszinierte war, das der Boden, sowie auch die Tanzfläche durchsichtig waren, nur dass man durch die Fläche, auf der man tanzen konnte, lauter Fische unter der Fläche, wie in einem Schwimmbecken schwimmen sah. Die Decke der Großen Halle war so verzaubert, dass von dieser Schnee herunter fiel, welcher jedoch einen Meter über den Tischen schmolz, so dass niemand Schnee in seinem Essen hatte. An den Wänden hingen Geister, Kürbisse und Fledermäuse, welche aus Seidenpapier gefertigt waren auch flogen über ihren Köpfen kleine Elfen die auf Seepferdchen aus Seidenpapier saßen.

„Schlicht aber wunderschön!" sagte Susi begeistert.

„Ich komme gleich wieder!" flüsterte Sirius James ins Ohr, woraufhin dieser schmunzelnd nickte.

Als Dumbledore sich erhob, wurde es schlagartig in der Großen Halle still.

„Zuerst möchte ich die beiden Schulsprecher zu mir Bitten!" sagte Dumbledore.

Lily sah James entsetzt an, doch dieser hob nur die Schultern, da er es auch nicht gewusst hatte. Beide standen von ihrem Platz auf und gingen zu den Tischen, an denen die Lehrer saßen und stellten sich links und rechts neben den Schulleiter.

„Ich möchte euch beiden für die wundervolle Dekoration der Großen Halle danken, auch für euren unermüdlichen Einsatz, den ihr trotz der kurzen Zeit gezeigt habt!" erklärte er.

Plötzlich wandte sich Lily Dumbledore zu und flüsterte diesem etwas ins Ohr. (Wobei sie all ihren Mut zusammennehmen musste) Dieser nickte und deutete ihr an, dass sie sprechen sollte.

„Wir Schulsprecher möchten uns in erster Linie bei den Vertrauensschülern bedanken, ohne deren Hilfe wir die Große Halle niemals so schnell hätten dekorieren und schmücken können, WIR DANKEN EUCH!" sagte sie mit magisch verstärkter Stimme und sah danach verlegen ihre Mitschüler an.

Diese standen alle von ihren Plätzen auf und klatschten begeistert in die Hände. Dann hob Dumbledore kurz die Hände, woraufhin sofort wieder Ruhe einkehrte.

„Miss Evans und Mr. Potter haben mich gebeten, euch mitzuteilen, das wenn ihr etwas zu essen möchten, die Karten vor euch auf dem Tisch zu öffnen und das Menü, welches ihr essen möchtet, nur mit dem Zeigefinger der rechten Hand anzutippen und dieses wird dann sogleich vor euch auf dem Tisch erscheinen!" teilte Dumbledore seinen Schülern mit.

Lily und James gingen zurück zu ihren Freunden an den Tisch und als Lily sich gerade hingesetzt hatte, spürte sie einen leichten Luftzug an ihrer rechten Seite.

„Lil, du siehst wunderschön in deinem Kleid aus und ich bin stolz darauf deine Schwester zu sein!" hörte sie Chyntias Stimme, doch Lilys Blick war an James, der ihr gegenüber saß vorbei gerichtet.

Plötzlich zuckte Lily leicht zusammen, erhob sich von ihrem Stuhl, verließ die Große Halle und lief auf die Treppen, die zum Gryffindor Turm führte zu.

„Lil warte, wo willst du hin?" fragte James, der ihr gefolgt war und stellte sich ihr in den Weg, damit sie nicht die Treppe hinaufsteigen konnte und hielt sie an den Armen fest.

„James, bitte lass mich los!" sagte sie und Tränen liefen ihre Wangen herunter.

„Nein, komm!" sagte er und führte sie den Gang entlang, der zum Aufenthaltsraum der Schulsprecher führte. Als er dort mit ihr ankam, flüsterte er das Passwort, betrat mit ihr den Raum und schloss die Tür wieder hinter sich. Dann ging er mit Lily zur Couch hinüber und setzte sich mit ihr zusammen darauf hinunter. „Lil, was ist los?"

Diese Schüttelte den Kopf und verbarg ihr Gesicht in den Händen.

„Lil, bitte sag mir, warum du so plötzlich aus der Großen Halle herausgelaufen bist!" forderte James sie mit ruhiger Stimme auf und nahm langsam ihre Hände von ihrem Gesicht. „Bitte Lil!"

„Als… als Chyntia zu mir sagte, dass sie stolz wäre meine Schwester zu sein, sah ich hinter dir, wie Bellatrix ihren Zauberstab auf mich richtete und etwas murmelte, plötzlich spürte ich einen schmerzhaften Stich in meinem rechten Brustkorb und bekam kurz keine Luft mehr. Ich verspürte plötzlich den Drang, die Große Halle zu verlassen und bin einfach raus gerannt!" erzählte Lily leise.

„Zeigst du mir die Stelle, wo du den Stich gespürt hast Lil?" fragte James unsicher, ob sie es tun würde.

Lily lehnte sich mit dem Rücken gegen die Rückenlehne der Couch und deutete auf den unteren Teil ihres rechten Brustkorbs. James sah dort einen kleinen Blutfleck und sah danach Lily besorgt an.

„Ich bring dich zu Madame Pomfrey, doch ich werde ihr gleich mitteilen, dass du als Schulsprecherin auf dem Ball sein musst, da deine Anwesenheit unerlässlich ist Okay?" fragte James.

Lily sah ihn traurig an, nickte aber. „Okay!" stimmte sie zu.

James zog sie vorsichtig von der Couch hoch, sah sie fragend an und als sie nickte, legte er einen Arm schützend um ihre Hüfte, dann verließ er mit ihr den Aufenthaltsraum und ging mit ihr in Richtung Krankenflügel. Dort angekommen, klopfte er an die Tür und Madame Pomfrey öffnete diese verwundert.

„Mr. Potter, was ist passiert?" fragte Madame Pomfrey ihn und sah danach besorgt zu Lily.

James erzählte ihr, was in der Großen Halle passiert war, woraufhin Madame Pomfrey Lily zu einem Bett führet, einige Sichtschutzwände heraufbeschwor und diese dann untersuchte. Nach ungefähr 10 Minuten, ließ Madame Pomfrey die Wände wieder verschwinden und verschwand kurz in ihrem Büro.

„Hier miss Evans trinken sie das!" forderte sie Lily auf und reichte ihr einen Becher mit einer gelblichen Flüssigkeit.

Lily nickte und trank den Becher in einem Zug leer.

„Mr. Potter, wenn sie mit Miss Evans wieder in die Große Halle gehen, richten sie bitte Professor Dumbledore aus, dass er kurz zu mir kommen möchte!" bat Madame Pomfrey ihn, woraufhin James nickte. „Sie können nun wieder in die Große Halle gehen Miss Evans!"

„Danke Madame Pomfrey!" erwiderte Lily, stand von dem Bett auf, verließ gemeinsam mit James den Krankenflügel und ging mit ihm in Richtung Große Halle, auf dem Weg dort hin kamen ihnen Sirius, Remus und Susi entgegen.

„Was ist passiert?" fragte Sirius besorgt.

James erzählte ihm und den anderen, was Lily ihm erzählt hatte, woraufhin Sirius Gesicht einen wütenden Ausdruck annahm.

„Das wird sie bereuen!" flüsterte er, jedoch so leise dass es nur James hören konnte.

„Na dann lasst uns mal wieder in die Große Halle gehen!" sagte Susi.

Als sie wieder in die Große Halle zurückkamen, kündigte Dumbledore gerade an, dass die Schulsprecher den Tanz eröffnen sollten. James führte Lily auf die Tanzfläche und stellte sich mit ihr in Position. Die Band der klappernden Skelette, begann einen Walzer zu spielen, woraufhin James eine Hand um Lily legte und sie die ihre auf seinen rechten Oberarm, dann nahm James Lilys rechte in seine linke Hand und begann sie im Walzertakt zu führen. James stellte fest, dass Lily sich seiner Führung sehr gut einfügte und sie sich im Takt leicht bewegte, so dass der Tanz bei ihnen beiden sehr harmonisch aussah. Auch als die Band einen schnelleren Rumba und auch einige flottere Tanze zu spielen begann, tanzen Lily und James als wenn sie schon immer miteinander getanzt hätten, so harmonisch im Takt tanzten sie miteinander, wobei sie sich immer wieder in die Augen sahen, doch wenn James wieder versuchte, etwas in Lilys Augen zu erkennen, sah sie in eine andere Richtung.

„Wollen wir etwas trinken?" fragte James.

Lily nickte und James führte sie zur Bar, die in einer Ecke neben dem Büffet aufgebaut war. Er reichte Lily ein Glas Butterbier, welches sie dankend annahm.

„Man Lily, du tanzt echt gut!" hörte sie Chyntias Stimme plötzlich neben sich.

Lily sah zu der Stelle, wo sie ihre Schwester vermutete, sah sich kurz um und sagte leise. „Komm mal mit!" Dann stellte sie ihr Glas auf einen Tisch und wandte sich dem Ausgang der Großen Halle zu.

In der Eingangshalle, drehte sie sich um. „Nimm den Tarnumhang von euch herunter Sirius!" forderte sie diesen auf.

Sirius tat, was sie von ihm verlangte und sah sie verschmitzt an.

„Sirius, es war nur abgemacht, dass Chyntia mich in meinem Kleid sehen durfte, doch von dem, dass sie länger auf dem Ball bleiben darf, war nicht di Rede!" sagte Lily ernst und sah diesen vorwurfsvoll an.

„Och Lily, ich habe Sirius gebeten, dass ich noch länger auf dem Ball bleiben darf, James und du saht echt schön aus, als ihr miteinander getanzt habt!" verteidigte Chyntia Sirius.

„Chyntia, es hat nichts damit zu tun, dass du Sirius dazu überredet hast, er hätte wissen müssen, dass wenn sie euch beiden erwischen, entweder eine saftige Strafarbeit, Nachsitzen oder wer weiß was zur Folge hat!" sagte Lily aufgebracht. „Ich bin enttäuscht von euch, von euch beiden!" Danach drehte sich Lily von ihnen weg und ging aus dem Eingangstor, hinaus auf die Ländereien von Hogwarts.

„Man Sirius!" entfuhr es Susi.

Danach lief diese in die Große Halle zurück zum Tisch, an dem sie und die anderen saßen, schnappte sich Lilys Umhang und ging wieder hinaus und nach draußen auf die Ländereien. Sie sah sich suchend um und fand Lily unter der dicken Eiche am See, wo sie mit um sich geschlungenen Armen frierend gegen den Stamm der Eiche lehnte und auf den See hinaussah.

„Hier Süße!" sagte Susi und legte ihr den Umhang über die Schultern.

„Wie kann man nur so unvernünftig sein?" fragte Lily und sah immer noch über den See.

„Du kennst Sirius und weißt was für ein Kind er manchmal sein kann, auch kann er Kindern ohnehin schwer wieder stehen, wenn sie ihn mit ihren großen Kinderaugen um etwas bitten!" erwiderte Susi lächelnd.

„Ja, aber ich will doch nur nicht, dass sie Ärger bekommen!" sagte Lily und sah Susi dabei direkt an.

„Sirius ist alt genug Lily, er weiß schon was er tut, außerdem hat sie keiner gesehen, da sie unter dem Tarnumhang von James waren!" versuchte Susi Lily zu überzeugen.

„Du hast schon recht Susi, aber… ach ich weiß auch nicht!" sagte Lily resigniert.

„Komm, wir gehen wieder rein, sonst erkälten wir uns noch und damit ist keinem geholfen oder Süße?" fragte Susi und lächelte Lily auffordernd an.

Diese nickte und gemeinsam gingen Susi und sie wieder zum Schloss hoch und in die Große Halle, wo Daniel auf Lily zukam und sie zum tanzen aufforderte.

Der Halloweenball ging weit bis nach 2:00 Uhr Nachts und Lily konnte nachdem sie mit Remus und Sirius getanzt hatte auch wieder lachen, da Sirius immer einen Scherz auf den Lippen hatte und sich auch mit einem Hundeblick bei ihr für sein unüberlegtes Handeln entschuldigte. Lily und Susi gingen gegen 2:15 Uhr ins Bett, da Lily kaum noch die Augen offen halten konnte, so dass Susi sich ihr anschloss. Gemeinsam gingen sie die Treppen, die zum Gryffindor Gemeinschaftsraum führten hoch und von dort in ihren Schlafsaal.

„Lily sah wirklich wunderschön aus, findet ihr nicht auch?" fragte Peter gähnend.

„Ähmm.. Pete, dass hat Remus Lily schon vorm Ball gesagt und wenn du es erst erwähnst, wenn sie schon längst im Bett liegt, hört sie es ohnehin nicht mehr!" sagte Sirius und verdrehte die Augen.

„Hab gar nicht mitgekriegt, dass Lily nicht mehr hier ist!" gab er zu.

Remus, Sirius und James sahen sich an, verdrehten die Augen und machten sich gemeinsam mit Peter auf den Weg in ihren Gemeinschaftsraum und von diesem stiegen sie die Treppe zu ihrem Schlafsaal hoch und gingen auch ins Bett.