Reviewer:

Lego-chan (jenniferhelingonlinehome.de): Wirklich? Ich bin gemein? Soll ich mich jetzt geehrt fühlen, oder beleidigt sein? (evilgrins) Nein danke für dein Review und ich hoffe sehr, dass du mich nicht wirklich hasst, dafür schreibe ich auch ganz schnell weiter....

Mackie-Messer: Ja es wird mit jeden Chapter interessanter, habe eine Menge Reibungsfläche und Konflikte an denen sich die Charaktere austoben dürfen.... (He, He)

Tolotos: HIIIIIIIIIIILLLFFFFFFEEEEEEE!!! Also nein, also wirklich so was würdest du tun? Wie ekelhaft, wie niederträchtig...her damit will mir die Instrumente mal näher anschauen. Mag so was und das mit dem töten, könnten wir darüber handeln, sagen wir mit einem neuen Kapitel oder so?

Carika: Und es kommt sofort

Kissymouse: Weil es einfach passt, es ist gut bei so Situationen zu stoppen es wäre sonst zu lang geworden, es ist für mich wirklich leichter und nein es ist nicht mit Absicht

9. Verwandschaften

Doch dann sammelte sich Severus, riss sich zusammen und nannte das Passwort.

Noch nie in seinem Leben war der Tränkemeister so nervös gewesen, wie jetzt. Er wollte das nur noch hinter sich bringen.

Albus saß hinter seinen Schreibtisch und war leicht überrascht, den Tränkemeister schon jetzt bei sich zu sehen, normalerweise erholte sich Severus immer einige Tage, bevor er wieder zu seiner täglichen Routine zurückkehrte.

„Severus, mein Junge, setz dich doch bitte", begann der Direktor. „Etwas Tee, vielleicht?"

Der Mann nickte dankbar, nahm eine Tasse und ließ sich schwer auf den Sessel fallen. Immer wieder wollte er anfangen zu reden, schwieg dann aber doch.

Albus betrachtete seinen Lehrer intensiv. „Severus, was auch immer es ist, raus damit."

„Direktor, Sie wissen, dass ich mit Lilly Potter so etwas wie eine Freundschaft hatte."

Albus nickte. „Ich habe es immer begrüßt, daß Du auch mit anderen befreundet warst, als mit Malfoys Clique. Das hat dir gut getan."

„Ja, das hat es. In vielerlei Richtungen. Direktor, wir waren nicht nur Freunde. Aber ausgegeben Gründen mussten wir das geheim halten."

Die Augen des Direktors nahmen ein eisiges Blau an. „Fahr fort, fahr fort", bat er den Mann gepresst.

„Sie hat das Heiratsangebot von James angenommen, weil ich sie darum gebeten habe. Harry… James ist nicht der Vater von Harry. Direktor, Harry ist nicht James Potters Sohn, er ist mein Sohn!"

„Und seit wann weißt du DAS?", fragte Albus den Mann mit kaum beherrschter Stimme.

„Erst seit wenigen Tagen. Albus, ich habe mir damals das Gedächtnis gelöscht, um Harry zu schützen und um den Schmerz zu vergessen, dass er nicht bei mir sein konnte."

Albus sah den verzweifelten Lehrer traurig an. „Nach all den Jahren, nach all dem was damals zwischen uns geschehen ist, konntest du mir immer noch nicht vertrauen", seufzte er.

„Nein, das ist nicht wahr. Ich vertraue Ihnen. Albus, ich vertraue Ihnen, ich wusste nur nicht, was ich tun sollte. Du hast mir Harry weggenommen und ich konnte dir nicht sagen warum ich ihn bei mir haben wollte. Für alle war er Potters Sohn!"

Albus nickte: „Sein Aussehen, ich nehme an, es ist nicht natürlich."

„James muss es gemacht haben, du weißt, ich bin nie so wirklich besonders in Verwandlungen gewesen", murrte Severus vor sich hin.

„Harry Potter – Wie ist sein richtiger Name, ich nehme an, dass du ihm einen anderen Namen gegeben hast", knurrte Albus verhalten.

„Eigentlich ist es Lily gewesen. Harry Seraph Snape, oder nur Seraph Snape, wir sind nie dazu gekommen, dass näher auszudiskutieren."

„Das nächste Mal, wenn du so etwas erfährst, komme sofort zu mir, verstanden! So und jetzt…"  er – seufzte schwer – „Wirst du Harry Potter holen und herbringen und ihm das ganze erklären, er wird sicher eine Menge Fragen haben. Ich auch, nebenbei bemerkt. Was hast du dir nur dabei gedacht. Severus?"

„WAS ICH MIR GEDACHT HABE! Du willst es wissen, gut! Mein Vater war ein Todesser, er hätte Lily ermordet! WAS ICH MIR GEDACHT HABE! Ich wollte Leben schützen, das von Lily und das von Harry. Ich habe getan, was möglich war und das, was notwenig war. Komme mir jetzt nicht mit deiner Gryffindor Ehre, du hast nach all den Jahren noch immer keine Ahnung!", schrie der Tränkemeister den Direktor erbost an.

Dann wandte er sich um und stürmte aus dem Raum.

Kaum war er unten, lehnte er sich an die nächstbeste Mauer und seufzte. Sein Temperament, er hatte es einfach nicht unter Kontrolle. Nicht einmal nach all den Jahren. Er hätte sich selbst dafür verfluchen können. Dann machte er sich langsam zu den Räumen von Harry auf. Er überlegte sich auf dem ganzen Weg, was er dem jungen Mann sagen sollte, kam aber dann zu dem Schluss, daß etwas Anderes als die Wahrheit Lily entehren würde und das war das letzte, was der Mann wollte.

Er klopfte dreimal kräftig gegen die unsichtbare Tür.

Ein überaus bleicher Harry öffnete ihm und hatte bereits eine weitere Entschuldigung auf den Lippen, aber der Lehrer ließ ihn gar nicht zu Wort kommen.

„Der Direktor wünscht Sie zu sehen, Potter", sagte er einfach und rauschte davon.

Harry folgte ihm unsicher, verfolgt von seinen eigenen Ängsten und Sorgen. Hatte er wieder etwas angestellt, war wieder jemanden etwas zugestoßen? Mit einem Mal kamen ihm Ron und Hermine ins Gedächtnis, er hatte gar nicht mehr an die beiden gedacht, seit er hier war.

Severus seinerseits hatte ganz andere Sorgen, wie würde Harry reagieren, wenn er erfuhr, dass er, der ekelhaft Snape sein Vater war… Er konnte sich seine Reaktion ausmalen, er würde einfach aufstehen und gehen und nichts mit ihm zu tun haben wollen.

Snivellus

Mussten ihn die Demütigungen der Vergangenheit bis heute verfolgen? - aber er konnte Blacks höhnisches Gesicht nicht aus seinem Gedächtnis verbannen, noch die Arroganz von Potter. Harry würde ihn auslachen, ihn in die Einsamkeit jagen, ihn verdammen, ihn ein Monster nennen. Den Mann, der ihm die Familie geraubt hätte. Einen Todesser.

Severus fand tausend Dinge, die ihm Harry an den Kopf werfen konnte und ihm wären noch mehr eingefallen, wenn sie nicht schon beim Wasserspeier angekommen wären.

„Marzipantrüffel."

Der Wasserspeier öffnete sich und Severus betrat die Treppe, Harry folgte ihm etwas langsamer, sein Gesicht war düster. Der Direktor nickte Severus zu und lächelte Harry freundlich an.

„Gut, wie ich sehe, hat dich Professor Snape gefunden", fing er an.

„Muss ja auch schwer sein, mich zu finden, wenn ich mich in meinem Zimmer aufzuhalten habe", knurrte Harry leicht verärgert, dem die Fröhlichkeit des Direktor etwas sauer aufstieß.

Albus ignorierte die spitze Bemerkung und maß den Schüler mit einem ernsten Blick.

„Harry, ich muss mit dir reden, aber bevor wir das tun können, ist noch eine Kleinigkeit zu erledigen, keine Angst. Es wird nicht wehtun, bleib einfach ruhig."

Er zog seinen Zauberstab und sprach einen mächtigen Spruch, einen der alle Zauber oder Flüche aufhob, wenn sich Harry richtig an den Vortrag von Hermine erinnerte. Das verwirrte Harry, seines Wissen war er weder verflucht noch verzaubert worden. Vielleicht wegen der Sache von vorhin, wobei er bis jetzt nicht genau wusste, was passiert war, aber fragen wollte er nicht. Wenn man es ihm erzählen wollte, dann würde man das ohnehin tun.

Severus zog scharf die Luft ein. Potter war nun gut einen halben Kopf größer als vorhin und dünn war er, viel dünner als er sein sollte. Der Tränkemeister erinnerte sich, dass er in seiner Kindheit auch immer viel zu dünn gewesen war.

Harrys Haut war nun ebenso bleich wie die von Severus und das markante Kinn hatte er auch geerbt, aber diese Augen! Die Augen waren die Stechensten, die der Tränkemeister gesehen hatte, das Grün hatte einen sehr dunklen Ton, es wirkte wie Moos.

„Professor?!", fragte Harry den Direktor verwirrt. Warum wurde er von den beiden Männern angestarrt, als wäre ihm ein zweiter Kopf gewachsen?

„Nun, ich schätze, es gibt eine Menge zu klären", sagte der Direktor mit bemerkbar aufgesetzter Fröhlichkeit.

Der Tränkemeister nickte leicht.

„Setz dich Harry", befahl er sanft.

Jetzt war der junge Mann wirklich nervös. Wenn Severus einmal freundlich war, dann musste etwas wirklich Schlimmes passiert sein. Unvorstellbar Schlimmes.

„Ich schätze, ich sollte mit einer Entschuldigung anfangen. Wenngleich ich nicht weiß, wo ich anfangen soll. Du hast heute bemerkt, dass ich deine Mutter gemocht haben könnte und einen Traum erwähnt, vielleicht fangen wir da an. Was hast du geträumt Harry?"

Harry wurde rot und schüttelte seinen Kopf, er wollte es nicht sagen, er wollte nicht sagen, wovon er geträumt hatte. Es war ihm peinlich.

„Professor, es war wirklich nur ein Traum. Nicht mehr", stammelte er.

„Harry, was hast du geträumt hast, es scheint dich zu belasten-", begann der Direktor und wurde von Severus unterbrochen.

„Wenn du willst, dass ich gehe, gehe ich", warf der Tränkemeister verzweifelt ein.

„Das ist es nicht. Verdammt, ich habe geträumt, dass Mum und Sie…Dass Sie mein Vater sind", erzählte Harry den beiden und wurde noch röter. „Es war ein komisches Gefühl, Sie hassen mich doch und ich träume davon, dass Sie mein Vater sind."

Harry zwang sich in das Gesicht des Tränkemeisters zu blicken, der ihn mit einem ganz merkwürdigen Blick ansah.

„Wie gesagt, Harry, ich schätze eine Entschuldigung meinerseits ist angebracht. Du hast recht, ich mochte deine Mutter sehr gerne. Da du ja mittlerweile weißt, dass es einige Familien gibt, die sehr auf – sagen wir, die Herkunft bedacht sind – mussten deine Mutter und ich unsere Freundschaft geheim halten."

Severus seufzte, deutete Harry sich zu setzen und fuhr fort.

„Ich bin ein Snape, mein Vater war ein mächtiger und gefährlicher Zauberer, ich habe ihn gehasst, konnte mich aber nicht gegen ihn wehren."

Er starrte auf seine Hände und dann blickte er hilfesuchend den Direktor an, aber dieser schien nicht geneigt sein, dem Mann helfen zu wollen, denn er saß schweigend hinter seinem Schreibtisch und tat, als ginge ihn das alles nichts an.

Harry allerdings ließ den Tränkemeister nicht aus den Augen. „Was war zwischen Ihnen und meiner Mutter?", fragte er nervös, aber begierig, endlich dahinter zu kommen, worum es hier eigentlich ging.

„Ich habe deine Mutter geliebt, Harry."

Harry wusste nicht, ob er lachen, weinen, toben oder schreien sollte. Da saß er, der Mann der ihn nach Voldemort am meisten hasste und erklärte ihm, dass er seine Mutter geliebt hätte, das war doch ein Witz. Ein schlechter Witz.

„Sicher und ich bin der Busenkumpel von Malfoy!", knurrte er den Lehrer an. „Sie hassen mich, Sie hassen mich, weil ich ein Potter bin! Schon von der ersten Stunde an haben Sie mir das Leben zur Hölle gemacht und wenn Sie nicht damals eingegriffen hätten, wäre Sirius heute FREI und am LEBEN. Es ist Ihre Schuld, dass ich keine Familie mehr habe, Professor! Ihre Schuld!", schrie Harry den Lehrer an.

Der jedes Wort still schluckte und keine patzige Antwort zurückgab, sondern wartete, bis Harry fertig war. „In einem Punkt irrst du dich, du hast noch Familie", stellte er fest.

„Sicher, ich weiß, dass Remus Lupin wieder kommt, aber auch wenn ich ihn recht schätze, er ist nicht meine Familie", maulte Harry unwillig zurück.

Severus aber schüttelte seinen Kopf. „Den Werwolf meinte ich damit nicht, wenn du mich weiter erzählen lassen würdest. Harry, James Potter ist nicht dein Vater. Es stimmt, als deine Mutter schwanger war, war sie bereits mit Potter verheiratet, aber…"

„SIE!!"

Der Lehrer nickte. „Ja ich, deine Mutter war von mir schwanger. Also im Grunde hast du Recht, im Grunde bin ich für alles verantwortlich. Dein Vater traute deswegen niemandem mehr über den Weg. Deiner Mutter war es eigentlich verboten, mich zu sehen, aber sie tat es trotzdem."

Doch Harry hörte nicht mehr zu. Er hatte seinen Zauberstab gepackt und richtete ihn auf Snape, sein Gesicht eine verzerrte Maske aus Schmerz und Zorn.

„Wenn Sie mein Vater sein wollen, warum verdammt noch mal, haben Sie mich nicht zu sich geholt. So ungefähr zu dem Zeitpunkt, an dem Voldemort meine Eltern ermordet hat!", schrie er tobend vor Zorn. "Warum hassen Sie mich dann, wenn ich Ihr Sohn sein soll! Wieso nannten Sie mich immer einen großköpfigen Potter, wenn ich doch gar keiner sein soll und wieso sehe ich wie James Potter aus, wenn ich es nicht bin."

Nun erhob sich der Direktor langsam und lenkte die Aufmerksamkeit beider auf sich. Er nahm einen Spiegel und hielt ihn Harry hin.

„Nun muss ich sagen, du siehst nicht James ähnlich, sondern eher wie eine verjüngte Version von Severus aus."

Harry griff nach dem Spiegel und schnappte nach Luft. „EIN WITZ, ein Albtraum, dass kann nicht wahr sein! Es darf nicht wahr sein", murmelte Harry und sank, noch immer auf sein Spiegelbild starrend, in den Sessel zurück.

„Wie du siehst, Harry, eine Entschuldigung meinerseits ist angebracht. Ich hätte dich zu mir genommen, wenn das möglich gewesen wäre, aber die erste Zeit nach dem Fall des schwarzen Lords, habe ich in Azkaban zugebracht und als der Direktor für meine Freilassung sorgte, löschte ich alle meine Erinnerungen an dich und deine Mutter, das war ein Fehler, wie ich jetzt sehe, aber damals erschien es mir als einziger Ausweg."

Harry starrte ihn an und ließ den Spiegel sinken. Tränen rannten über sein Gesicht.

Severus war überzeugt, dass er  jetzt wegrennen würde. Aber Harry tat nichts dergleichen.

„Hassen Sie mich immer noch?", fragte er stattdessen und der Tränkemeister hörte das Zittern in seiner Stimme.

„Nein Harry das tue ich nicht, nicht mehr. Es tut mir leid, es tut mir einfach leid, ich weiß damit ist es nicht getan. Ich habe dich sehr verletzt und das wollte ich nicht."

„Lassen Sie sich einfach nicht von Voldemort töten. Versprechen Sie es!"

Die verzweifelten Worte des Jungen schreckten Direktor ungemein, erst jetzt erkannte er wie sehr er den jungen Mann hatte allein gelassen und wie schlimm ihn der Tod von Sirius hatte treffen müssen.

Severus kniete sich vor Harry hin. „Das kann ich nicht, aber ich verspreche, es zu versuchen. Mein Leben ist nicht ungefährlich."

Harry nickte verstehend. Dann nahm er noch einmal den Spiegel und suchte seine Stirn ab, aber die Narbe konnte er nicht finden. Er spürte, dass sie da war, aber sehen konnte er sie nicht. Er strich die Haare zur Seite.

„Meine Narbe, man kann sie nicht sehen", sagte er verwirrt.

„Das haben wir erwartet", erklärte der Direktor. „Das liegt daran, dass die Narbe Harry Potter verpasst wurde-"

„Aber nicht Seraph Snape."

Harry lachte, er lachte. Plötzlich umarmte er den Tränkemeister und dann rannte er aus dem Büro.

Albus und Severus blickten ihm nach.

„Das lief besser, als erwartet", meinte Albus glucksend. „Etwas Gutes hat das Ganze, Harry – Seraph mag einen Paten verloren haben, aber er hat einen Vater gewonnen."

Severus nickte und lächelte. Er fand den Gedanken einen Sohn zu haben beruhigend, außerordentlich beruhigend.

Na, seid stolz auf, mich sieben Seiten, dass ist für mich ein ziemlich langes Kapitel gewesen