Vielen dank an alle Reviewer!:
LillyAmalia: Na dann wird dir dieses erst recht gefallen...
Kissymouse: Tja er bekommt ein neues Leben mit der Rechnung des alten und ob er wirkich damit leben kann wird die Zeit zeigen...
koryu: fast ständig, tja was in eine Richtung geht? Dachte mir, dass wenn Voldilein wieder bei Kräften ist, sowas für ihn ein Kinderspiel ist...und denke nicht, dass Harry solange er nicht weiß wie er Voldilein wieder aus seinem Kopf kriegt an Sex dekt...
Eeus: ich versuche es, und danke für das Kompliment (fg)
Cuschi11: danke!!
Joli2: also ein echter Todesser? Nicht ganz so wirklich aber in der Geschichte werden die Feinheiten noch rausgearbeitet. Wie Ron reagiert auf Seraph? Mal es dir aus
mellin: er wird nicht böse! Er macht das doch nur, weil er ohne zu wissen wieso seinen Vater so gern hat, daher hat der schwarze Lord keine wirkliche Macht über ihn, er ist nur zu arrogant es einzusehen und das ist etwas, dass ihm das Genick auf lange Sicht brechen wird.
Mackie-Messer: freut mich, mir hat er auch gefallen und mir gehen die Kapitel mittlerweile leichter von der Hand, ich wahr mit einigen Stellen nämlich nicht wirklich zufrieden.
cardie: Ja sooooo lang wie diese Woche, ich warte schon auf Kohlen sitzend auf Freitag, wenn ich ins Kino gehe...
Rena: dachte ich mir, habe selbst nicht mit dieser Wendung gerechnet aber mir gefällt, dass düstere sehr gut...
Wünsche allen viel Spaß bei diesem Kapitel!!!
12. Alles nur eine Frage des Standpunktes
Harry erwachte am nächsten Morgen auf einem gemütlichen Sofa, jemanden hatte ihn
zugedeckt und dieser jemand schnarchte leise in einem alten Lehnstuhl. Das Feuer im
Kamin war mittlerweile erloschen, aber trotzdem war es angenehm warm.
Ein leises Klopfen störte die Idylle.
Harry seufzte, eigentlich hätte es ihn nicht gestört, wenn er jetzt einige Augenblicke für
sich gehabt hätte, aber was nicht sein sollte, sollte eben nicht sein. Er schritt zur Tür und
öffnete diese langsam.
„Harry, es tut mir leid, dich schon in aller Frühe zu stören", begann der Direktor, aber
seine Augen sahen ihn sehr ernst an.
„Direktor", grüßte Harry den Gast knapp. Er war noch immer sehr müde und hatte eigentlich kein großes Interesse, derart unvorbereitet mit dem Mann zu sprechen, aber
genaugenommen hatte er eine Menge nicht gewollt. Kopfweh stellte sich ein, dasselbe
Kopfweh, dass ihn seit diesem verfluchten Traum verfolgte. Es schien ihn nicht mehr los-
lassen zu wollen. Aber wer konnte es ihm verübeln? War das der Grund für die
immerwährende schlechte Laune des Tränkemeisters?
Harry lächelte über sein eigenes Gedankenspiel.
Albus blickte ihn kurz verwirrt an, beließ es allerdings dabei.
„Wie geht es Severus?", fragte er besorgt.
„Er schläft", kam es rüde von Harry.
Die Augen des Direktors wurden leicht traurig, diese wenigen Worten des Jungen zeigten,
dass er ihm immer noch nicht verziehen hatte. Wer konnte es ihm übelnehmen?
„Verzeihen Sie, Direktor, aber ich bin noch etwas verschlafen. Severus und ich haben
gestern noch sehr lange geredet, und wie Sie sehen, schläft er noch und ich möchte ihn
nicht wecken", stellte Harry etwas freundlicher klar.
„Zu spät", knurrte eine Stimme hinter ihm und Harry fuhr zusammen. Der Mann stand
plötzlich hinter ihm. „Was kann ich für Sie tun, Albus?", fragte er monoton und man
hörte ihm an, dass die einzige Antwort aus einem kurzen nichts´ bestehen konnte.
Albus aber musterte ihn kurz. „Was ist geschehen?"
Die Art und Weise, wie er fragte machte klar, dass beide keine Zeit mehr schinden
konnten. Der Direktor musterte den Zaubertränkemeister intensiv, was auch immer
zwischen den beiden Zauberern geschah, Harry vermochte es nicht zu sagen. Er
unterbrach einfach dieses Duell des Blickens und Deutens.
„Es war meine Schuld", begann er einfach und starrte den Direktor fest in die Augen.
Der ihn etwas verwundert ansah, und so auch Severus, der beim besten Willen nicht
sagen konnte, woran Harry jetzt schon wieder schuld sein sollte.
„Ich habe versucht, den schwarzen Lord zu töten, ich meine Voldemort, und es ist schief
gegangen", erzählte er einfach. Albus wurde mit jedem Wort blasser, unterbrach Harry
aber nicht. Der allerdings war nicht geneigt, auch nur ein weiteres Wort zu sagen.
„Und weiter, wie kam es dazu, dass Severus und du schon wieder in der Krankenstation
gelandet seid und vor allem du, Harry, fast tot warst und der Zustand von die Severus
ausgesprochen bedenklicht?"
Erst jetzt ließ er ein wenig durchsickern, wie besorgt er eigentlich war.
Harry blickte zuerst Severus an und dann den Direktor, dem entging der Blick nicht, aber
er wusste nicht, wie er ihn zu deuten hatte.
„Sagte ich bereits, ich versuchte IHN zu ermorden, hat nicht geklappt. Tut mir leid, beim
nächsten Mal wird es besser und das ist alles, was Sie zu wissen haben, Herr Direktor,
und noch etwas: Harry James Potter kehrt nicht nach Hogwarts zurück. Ich bleibe Seraph
Snape."
Mit diesen Worten drehte er sich um und stapfte in ein anderes Zimmer, wie er mit
Vergnügen feststellte, in die private Bibliothek des Tränkemeisters. Es war ihm sichtlich
schwer gefallen, so rüde zu seinem Direktor zu sein, aber er hatte die ganze Zeit die
drohende Präsenz des schwarzen Lords gespürt. Er hatte es nicht gewagt, sich davor zu
verschließen, was sollte er nur tun? Würde er jemals wieder so etwas wie Privatsphäre
haben?
Sobald ich von deiner Loyalität überzeugt bin, junger Freund. Du wirst sehen, ich bin kein so schlechter Herr, wie es den Anschein hat.
Harry spürte die sichtliche Freude, die der schwarze Lord empfand und seufzte schwer.
Er hörte wie Severus und Albus immer lauter sprachen, dann begannen, einander
anzuschreien, so kam er nicht umhin, ein Gespräch zu hören, auf das er lieber verzichtet
hätte und das ihm gleichzeitig zeigte, wie wenig man anderen trauen konnte, nicht mal,
oder schon gar nicht, dem Direktor.
„Wo ist deine Loyalität Severus!"
„Bei meinem Sohn, dort wo sie sein sollte. Als Lehrer und als Spion gehöre ich dir!"
Eine kurze Pause entstand. „Aber nicht als Vater. Ja, ich kenne Seraph Snape nicht, aber
es ist das Recht des Jungen, mein Sohn sein zu wollen, und was, verdammt, ist schlecht
an dem Wunsch!"
„Er ist Harry Potter und nichts kann etwas daran ändern, ich lasse es nicht zu. HÖRST
DU!"
„Oh, ich verstehe, der eherne Direktor Albus Dumbledore hat Angst, seinen goldenen
Gryffindor an das bösartige Haus der Schlangen zu verlieren!", knurrte Severus ebenso
laut zurück.
„Wenn du es so sehen willst… Der Junge bleibt in Gryffindor, da sind seine Freunde."
„Teufel auch eins! Er wird neue Freunde finden und wenn du einmal deine Augen
aufmachen würdest, nicht alle schlechten Zauberer stammen aus Slytherin."
„Severus, du kannst nicht leugnen, dass dein Haus einfach die Tendenz dazu hat."
„So? Davon habe ich nichts bemerkt…Weißt du was, mach dir deinen Kram selber, ich
habe es so satt, immer dein Vorzeigeslytherin zu sein. Ich bin es nicht! Mal sehen, was
geschieht, wenn ich ‚meine Slytherins' nicht mehr zurückhalte, wie war es denn, bevor
du mich in deiner Gnade, als Lehrer aufgenommen hast?"
Harry glaubte, das bösartige Funkeln in Severus Augen regelrecht zu hören. Er schlich
sich zur Tür, um einfach besser dem Gespräch folgen zu können.
„Severus, der Junge ist kein Slytherin."
Nun hörte Harry das schwere Seufzen des Tränkemeisters.
„Aber er braucht es, um zu überleben. Albus, er braucht es. Er muss lernen, wie die
Slytherins denken und wie sie handeln und warum sie so handeln. Du hast ihm von so
vielem ferngehalten, das geht jetzt einfach nicht mehr. Wenn du einen Kämpfer willst,
dann musst du ihm die Gelegenheit geben, zu lernen, einer zu werden und mit meinen
Methoden, ohne kann man vielleicht Leben retten, aber schlichtweg keinen Krieg
gewinnen."
Tja, da hat er einen Punkt, nicht wahr, unser guter Severus ist doch nicht so dumm. Weißt du, Harry, schön langsam gefällt mir diese Verbindung immer besser.
„Raus aus meinem Kopf!", knurrte Harry leise und sehr ungehalten.
Aber, aber, wer wird da gleich wütend werden? Vergiss nicht, wem du gehörst, kleiner Löwe.
Harry wusste nicht, was er mehr hasste, einen Lord mit schlechter Laune oder einen mit
guter?
„Wenn du meinst. Dann trennen sich hier unsere Wege, Severus", sagte der Direktor mit
einem ungewöhnlichem Ernst in seiner Stimme. Das gefiel Harry noch weniger, aber sie
konnten dem Direktor nicht die Wahrheit sagen, es war unmöglich.
„Ich werde weder dich, noch Harry zu etwas zwingen, aber sei gewarnt, ein weiteres Mal
vermag ich dich nicht zu schützen."
„Sein Name ist Seraph, Direktor", erwiderte der Zaubertränkemeister kalt.
Das Geräusch von Schritten und das Schließen einer Türe war die Folge.
Harry öffnete die Türe und trat wieder in das gemütliche Wohnzimmer, der Lehrer
beobachtete ihn misstrauisch und war wohl nicht besonders gut gelaunt.
„Nun, Seraph, ich nehme an, du hast jedes Wort gehört?", stellte er mehr fest, als er
fragte.
Harry nickte nur.
„Dann wollen wir mal mit deiner Ausbildung beginnen, in einer Stunde in meinem
Labor."
Wieder nickte Harry.
„Du kannst gehen", knurrte Severus ihn einfach nur an.
Das veranlasste den Jungen, ihn kurz verwirrt anzusehen, aber der Tränkemeister hatte
sich einfach von ihm abgewandt.
Harry blieb nichts anderes übrig, als in seine eigenen Räumlichkeiten zurück zu kehren.
Zwei Eulen warteten da auf ihn. Sie waren von Ron und von Hermine. In beiden stand
ähnliches drinnen, wie es ihm denn ginge und ob er denn bald in den Fuchsbau käme,
Hermine schien bereits dort zu sein.
Harry antwortete beiden, dass dies unmöglich sei und dass er sogar das Jahr nicht nach
Hogwarts gehen könne, aus gegebenem Anlass, aber er könne nicht mehr darüber
schreiben und auch sie sollten darüber Stillschweigen bewahren, weil sonst seine
Sicherheit gefährdet sei. Aber sobald die Möglichkeit bestünde, wolle er sich wieder
melden.
Er schickte beide Eulen los und machte sich dann alsbald wieder auf den Weg.
Schließlich hatte sein Vater ihm gesagt, dass er sich im Labor einzufinden hatte.
Severus stand da ihn seiner üblichen Lehrerpose und blickte Harry verächtlich an.
„Knie nieder!", knurrte er leise.
Harry starrte ihn verwirrt an.
„Verdammt, Junge, mach schon, wenn du beim schwarzen Lord solange brauchst, wirst
du nicht mal alt genug, um deinen Abschluss zu erleben."
Harry kniete sich hin und starrte seinen Vater vor Zorn funkelnd an.
„Neige deinen Kopf und wage es ja nicht, ihn zu erheben. Es sei denn, man spricht dich
an. Wann immer man dich etwas fragt. Antworte auf die Frage und ende immer mit
einem ‚mein Lord'. Vergiss das ja nicht und wenn er dich anspricht, kniest du vor ihm
und küsst ihm dem Saum."
„Ist das immer so?", fragte Harry etwas verwirrt, der sich fragte, wie jemand freiwillig ein Todesser werden konnte.
„Dummes Kind!"
Hör auf Severus, mein Kleiner, aber ihn brauchst du nicht so zu nennen, nur MICH.
Denn ich bin dein Lord und eines Tages wirst du es verstehen…
Die Stimme wurde schwächer und Harry spürte wie die Präsenz des Lords endlich schwächer wurde. Er seufzte dankbar.
„Alles in Ordnung?", fragte Severus besorgt.
„Ja, jetzt ist es wieder besser."
„Was war?"
Aber der Junge schüttelte einfach nur seinen Kopf, er konnte Severus diese Frage nicht
beantworten, aber der nickte nur.
In den nächsten paar Stunden fragte sich Harry immer wieder, warum sich ein Mensch so
etwas freiwillig antun konnte. Er war nur froh, wenigstens für ein paar Stunden von der
Präsenz des schwarzen Lords befreit zu sein.
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So ging es einige Tage. Severus war, wenn er seinen Sohn lehrte ganz und gar der strenge
Lehrer. Harry aber bekam mit der Zeit ein Gespür für die Dinge, die Severus von ihm
erwartete. Neben einigen nützlichen Heilzaubern zeigte ihm der Tränkemeister, wie er
sich mit ein paar Zutaten und einen Kessel aus brenzligen Situationen retten konnte.
„Seraph, komm her", befahl er bestimmt.
Harry nickte und folgte seinem Vater. Normalerweise übten sie im Labor oder in den
privaten Räumlichkeiten des Tränkemeisters, aber dieses Mal schienen sie irgendwohin
zu gehen.
Der Keller war wirklich weitläufig, man konnte sich hier noch mehr verirren als im
restlichen Schloss.
Sie gelangten an einen kleinen Eingang, der noch tiefer zu gehen schien. Harry folgte
dem raschen Schritt seinen Vaters mit der immerwährenden Frage, wo es eigentlich hin
ging.
Die Umgebung wandelte sich langsam und aus dem Mauerwerk des Schlosses wurde
immer mehr nur grobbehauener Stein. Hie und da spendete eine altertümliche Fackel
spärliches Licht.
„Wohin gehen wir?", fragte Harry.
„Ich zeige dir, was du wissen musst", knurrte Severus ungehalten. „Still jetzt!"
Nach einer guten Viertelstunde gelangten sie in einen kleinen Raum, der voll gestopft
war mit Kisten, die Regale waren beladen mit Pergamenten voller Notizen und
einigernTränke. Gegengifte, Heiltränke und einige andere Sachen, von den Harry nicht
wusste, wofür sie sein könnten.
„Was ist das hier für ein Ort?"
Severus beantwortete seine Frage nicht, sondern schritt auf eine Kiste zu und sprach
einen mächtigen Zauberspruch. Es sirrte und summte und neben der Kiste war plötzlich
dieselbe noch einmal. Der Lehrer murmelte ein Wort und beide Kisten sprangen mit
einem lauten ‚Klack' auf.
Er fasste nach einem schwarzen Ding, begutachtete es und hielt es Harry hin. Der griff
nach dem Stück Stoff etwas zögerlich und hielt es verwirrt in der Hand.
„Na los, streif es schon über!"
Severus musterte ihn intensiv und zupfte an ihm herum.
„Die Größe passt halbwegs...", murmelte er leise dann drehte er sich um und fasste noch
einmal in die Kiste und holte eine weiße Maske hervor.
Harry zuckte zusammen, als er sie sah. Das war eine Todessermaske. Er schluckte schwer
und hasste dieses Ding mit einer unglaublichen Inbrunst.
Zögerlich nahm er die Maske aus Severus Hand.
„Hast du wirklich die Kraft dafür, Harry?", fragte der Lehrer leise.
Aber der Junge schüttelte sich am ganzen Körper. Er war dabei, sich selbst an den
Mörder seiner Mutter und dessen Ehemann zu verraten, an dem Mörder von Sirius. Ein
leises Schluchzen entwich seiner Kehle.
Severus zog ihn zu sich. „Vergiss dieses Gefühl nicht, es erhält dir deine Seele", flüsterte
er leise, während er behutsam über den Rücken des Jungen strich.
So freundlich war er schon seit Tagen nicht mehr gewesen. Harry seufzte schwer und
probierte die Maske an.
„Du weißt, dass ich lieber sterben würde, als dich auf eines dieser Treffen mitzunehmen",
sprach Severus mehr zu sich, als zu dem Jungen, der nickte.
„Ich...es ist notwendig. Es ist ein Handel und ich muss meinen Teil davon einhalten..."
Seine Stimme verlor sich.
Severus zuckte leicht zusammen, es wurde Zeit.
„Dann komm!"
Er nahm die Hand des Jungen und die Umgebung verschwamm.
