Also liebe Leute, als Beweis, dass man nicht immer Monate bei mir warten muss bis ich ein neues Kapitel hochlade, gibts gleich das nächste!
Kissimouse: Danke für dein promptes Review. Du bist wirklich eine treue Seele, ich rechnete nicht einmal mehr damit, dass jemand die Story liest. Nach sooo einer langen Pause...
Viel Spaß beim Lesen, wünsche ich.
19. „Wahre Freundschaft wirst du auch in Slytherin finden…"
Noch nie in seinem Leben hatte Harry so viel Mitleid mit Draco gehabt, wie jetzt. Der Junge hatte das Bewusstsein verloren und wimmerte leise.
„Wird er wieder?", fragte er seinen Vater äußerst besorgt.
„Ich weiß es nicht Seraph, ich hoffe es. Wenn nicht, wüsste ich nicht, wie wir das geheimhalten können…"
Er ließ die Folgen unausgesprochen. Harry aber wusste, dass sein Vater im Moment nicht gut auf den Direktor zu sprechen war. Irgendwie fühlte er sich dafür verantwortlich, er wusste, dass sein Vater viel von dem Mann hielt, aber wenn sie jetzt von ihm erwischt wurden, die Folgen waren nicht auszudenken.
Eine Woge des Hasses überkam Harry. Er hasste den Lord, mit aller Inbrunst. Zuerst seine Eltern, dann Sirius, dann Severus und jetzt auch noch Draco. Er hatte die Schnauze voll, sich in den Arsch treten zu lassen. Er wollte nicht mehr, er würde etwas tun.
Selbst wenn du deinen Vater verlierst?
Fragte ihn eine böse Stimme im Gedanken. Aber Harry wusste, dass selbst wenn er seinen Vater verlieren würde, er würde nicht mehr zulassen, dass noch mehr Leute verletzt würden.
Harry hielt Draco fest, als Severus ihm einen weiteren Trank einflößte. Der junge Mann hustete und spukte und starrte etwas verwirrt in Harrys Gesicht.
„Seraph!", murmelte er verwirrt. „Scheiße!", fluchte er dann.
„Die Frage ist bescheuert, ich weiß, aber wie geht es dir?"
Draco starrte ihn kurz an.
„Du bist Todesser."
„Seraph, bring Draco in den Gemeinschaftsraum und lass dich bei allen Kesseln nicht erwischen. Wir reden ein andermal."
Die feste befehlsgewohnte Stimme des Lehrers holte Draco endlich in die Wirklichkeit zurück. Dennoch wünschte sich dieser in seine Traumwelt fast wieder zurück.
„Ich hab's verbockt", murrte er verbittert.
„Nicht jeder ist dazu geschaffen, andere zu foltern. Mr. Malfoy, Ihre Talente liegen wohl auf einen anderen Gebiet."
„Scheiße!"
„Komm Draco, ich hab kein großes Interesse dem Direktor Rede und Antwort zu stehen."
Harry schleifte den jungen Slytherin mit sich mit.
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Severus machte sich auf den Weg in seine Quartiere, als er sich sicher wahr, dass Harry und Draco ungesehen im Gemeinschaftsraum der Slytherins ankamen.
Er wollte nichts mehr als seine Ruhe. Er hatte gewusst, dass Draco dieses Schicksal nicht erspart werden würde, aber er hatte doch gehofft, dass dem jungen Mann noch etwas Zeit bliebe.
Eigentlich wollte er nichts anderes, als sich etwas ausruhen, als ihm ein schwaches Licht auffiel, das aus seinem Labor schien.
Er betrat den Raum und hinter einem der Kessel saß der Direktor. Er wirkte so unendlich alt.
Er sprach kein Wort, er saß einfach nur da und starrte den Tränkemeister an.
„Du hast heute das Schulgelände verlassen", stellte er fest.
Severus sah keinen Sinn darin zu leugnen und nickte bestätigend.
Albus nickte ebenfalls und seine Augen wurden kalt.
„Du hast dich also entschieden."
„Meine Meinung hat sich nicht geändert", flüsterte Severus, dem es schwerfiel, auch nur ein Wort heraus zu bringen.
„Dann war alles eine Lüge?"
Der Direktor musterte ihn kalt seine Augen wirkten wie vereiste Seen, kein Funken Wärme.
„Nun gut, du wirst uns verlassen! Dein Sohn wird wieder er selbst werden und Draco Lucien Malfoy wird der Schule verwiesen. Ich dulde keine Todesser an dieser Schule!"
„Das…das kannst du nicht tun, Albus!", schrie Severus erschrocken auf.
„Was schlägst du vor?"
Mit keiner Miene verriet der Direktor was er dachte.
„Von mir aus, jag mich nach Azkaban. Es ist mir gleich, aber du kannst den Jungen nicht fortschicken, dass wäre sein Tod!"
„Draco?"
Severus nickte einfach nur.
„Nun gut, ich habe schon einmal Gnade vor Recht gelten lassen. Du aber wirst uns verlassen."
Der Zaubertränkemeister nickte und wandte sich zum gehen.
„Wo willst du hin?", fragte der Direktor und seine Stimme war schneidend kalt.
„Mich von meinem Sohn verabschieden", knurrte der Mann ungehalten.
Aber Albus schüttelte den Kopf.
„Das kann ich nicht zulassen. Du verschwindest sofort, ich gebe dir eine Stunde, dir ist klar, dass du deine letzte Chance verspielt hast. Wenn ich dich jemals wieder auf dem Gelände oder an anderen Orten an denen du nichts zu suchen hast finden solltest, werde ich mich gezwungen sehen, dass Ministerium zu benachrichtigen und wenn du es wagen solltest, jemals mit Harry Potter in Kontakt zu treten…"
Severus Gesicht versteinerte nur noch mehr. Alle Emotionen waren aus ihm gewichen, seinen Sohn niemals wieder zu sehen, hatte der Direktor eine Ahnung, was er da forderte? Er konnte, er würde niemals seinen Sohn im Stich lassen.
„Was erwartest du! Du willst meinen Sohn in diesem Krieg verheizen, wie du es mit Lily gemacht hast! Immer habe ich gemacht, was du verlangt hast, immer stand ich in deiner Schuld, weil ich ein Todesser war, der nur aufgrund deiner Gnade lebte. Aber ich pfeif auf deine Gnade, wenn du willst, töte mich hier und jetzt, aber du kannst mich nicht zwingen, mich von meinem Sohn fern zu halten!"
„Nein Severus du irrst dich, dass ist exakt das, was ich tun werde, du hast einen schlechten Einfluss auf den Jungen und ich werde nicht weiter zusehen. Du wirst uns jetzt verlassen, Severus Snape, und ich hoffe, dass wir uns nicht wieder sehen werden."
Mit diesen Worten verließ der Direktor den Raum und ließ den Tränkemeister einfach stehen.
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„Seraph?", murmelte Draco verzweifelt.
Harry schlüpfte aus seinem Bett und setzte sich zu Draco. Er hielt ihn einfach fest. Stumme lautlose Tränen rannten über das Gesicht des blonden Slytherin.
Der Junge wusste genau, wie sich der junge Malfoy fühlte und hatte ein Gespür für dessen Nöte.
„Du wirst mich doch nicht verraten?", fragte Draco nervös.
„Nein, das werde ich nicht. Jeder braucht einen Freund und ich bin deiner", sagte er bestimmt.
Er wunderte sich selbst über seine Worte, aber er meinte sie so wie er sie sagte. „Für immer und ewig."
„Für immer und ewig?"
„Klar, hast du geglaubt ich ließe dich im Stich!"
„Bist du freiwillig…"
„Nein, aber ich kann dir nichts Näheres erzählen, nicht weil ich dir nicht vertraue, aber du hättest keine ruhige Minute mehr, wenn du die Wahrheit wüsstest. Du kannst mir und Severus vertrauen, wir sind auf deiner Seite."
Draco nickte erleichtert.
Harry schlief diese Nacht mit Slytherin gemeinsam.
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Schon beim Frühstück vermisste Harry seinen Vater und auch den Slytherins fiel die Abwesenheit des Lehrers auf. Wo war sein Vater?
Die anderen Lehrkräfte wirkten angespannt, es fanden kaum Gespräche statt und immer wieder wandte sich der Blick auf den leeren Platz des Tränkemeisters und die Blicke waren nicht gerade freundlich.
Während des Tages verhärtete sich das Gerücht, dass der Lehrer verschwunden sei. Seine Stunden entfielen oder wurden von dem Direktor selbst unterrichtet. Die Gryffindors machten sich über die Slytherins lustig und waren heilfroh, dass der Lehrer nicht da war.
Harry saß die ganze Zeit wie auf Kohlen.
Er hatte schon nach dem Frühstück versucht, in die Quartiere seines Vaters zu gelangen. Aber sie waren versiegelt.
Beim Abendessen hatte sich alle Schüler zu versammeln, da der Direktor eine Ansprache zu halten gedachte.
Die Slytherin wirkten starr vor Sorge und Harry erging nicht besser, das war sein Vater, um den es da ging, da war er sich sicher. Hatte der Lord ihn zu sich gerufen?... aber er spürte nichts mehr, dieses Dunkel, dass ihn immer umgab, war verschwunden. Er fand auch keine Erklärung dafür.
Der Direktor erhob sich.
„Professor Severus Snape hat sich zu unserem Leidwesen dazu entschlossen, uns zu verlassen", begann er aber wurde von einem sehr wütenden Harry unterbrochen.
„Das ist nicht wahr! Er würde niemals gehen, ohne mir etwas zu sagen!", schrie er und war aufgesprungen.
„Mr. Snape, wir werden uns nachher in meinem Büro unterhalten", bestimmte der Direktor und machte unmissverständlich klar, dass Harry jetzt zu schweigen hatte.
Etwas in den Augen des Direktors gefiel Harry gar nicht. Seine Augen waren so kalt gewesen, wie damals, als er den falschen Moody hatte entlarvt, nur waren sie dieses Mal auf ihn gerichtet. Harry nahm wieder Platz und funkelte den Direktor wütend an. Hier war etwas Oberfaul.
Draco murmelte ihm aufmunternd zu.
Bis wir einen Ersatz gefunden haben, übernehme ich den Unterricht und Professor Lupin die Verantwortung für das Haus Slytherin. Solange bis wir eine adäquatere Lösung finden. Vielen Dank."
Damit stand er auf und rauschte aus der Halle. Remus starrte ihn überrascht nach.
„Das kann doch nicht sein Ernst sein!", hörte man ihn lautstark Minerva fragen. „Ich soll Severus Job übernehmen!"
Doch die stellvertretende Direktorin war ebenso überrascht, wie der Werwolf.
Dann raffte sie sich und kam auf die Slytherins zu.
„Mr. Snape, Sie haben gehört was der Direktor befohlen hat", sagte sie bestimmt.
Harry nickte mit unbewegter Miene und jetzt sah man mehr denn je, welche Ähnlichkeit er mit dem Lehrer hatte.
Minerva brachte den jungen Mann in das Büro des Direktors und verließ es gleich wieder.
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Harry starrte den Mann wütend an.
„Setz dich Harry", forderte der dieser ihn auf.
„Mein Name ist Seraph", fauchte Harry erbost.
„Nein, du bist Harry Potter und nichts kann daran etwas ändern. Auch nicht dein Vater, gleichwohl hat er es versucht. Du bist unter schlechten Einfluss geraten und wir müssen nun sehen, was wir daran ändern können."
„Sie wollen sagen, dass mein Vater schlechter Einfluss für mich war?"
„Ja, manchmal geschieht so etwas. Setz dich doch endlich Harry."
Harry schüttelte den Kopf und blieb trotzig stehen. Der Direktor bot ihm ein Zitronenbonbon an, aber der junge Mann lehnte ab. Er hatte jetzt wirklich keinen Kopf für Süßes.
„Dein Vater hat uns verlassen und ich halte es für das Beste, wenn du wieder in dein altes Haus zurückkehrst."
„Nein, verdammt noch mal, was soll das alles. Wo ist Severus, wo ist mein Vater!"
„Fort und er wird nicht wiederkehren. Es tut mir leid, aber das war der einzige Weg."
„Sie! Sie haben ihn fortgeschickt, weil ich nicht mehr Ihr goldener Junge gewesen bin und wissen Sie was, ich bin es nie gewesen. Der Hut, Sie wissen es, wollte mich ursprünglich nach Slytherin schicken! Nicht wegen dem schwarzen Lord, sondern wegen meinem Vater, weil ich dahin gehöre!"
„Voldemort und nein da gehörst du nicht hin."
Harry machte eine sehr eindeutige Geste und wollte das Büro verlassen, aber die Türe ließ sich nicht öffnen.
„Wo willst du hin, Harry?"
„Seraph! Meinen Vater suchen, was denn sonst! Jetzt lassen Sie mich gehen, Sie sind nicht verantwortlich für mich!"
Albus seufzte schwer, er hörte zu viel von Severus in der Stimme des Jungen.
„Ich fürchte, das geht nicht und ja, ich bin für dich verantwortlich."
„Was.. was soll das heißen?", fragte Harry und ein dumpfer Verdacht regte sich in ihm. War sein Vater tot? Aber wie hätte das geschehen können, er hatte ihn doch erst gesehen und das Todessertreffen hatten sie doch alle überlebt.
„Du weißt, dass dein Vater ein Todesser ist. Er hat sich entschlossen, ihm wieder treu zu dienen."
„Klar und ich bin Zaubereiminister", lachte Harry verbittert, der mit grausamer Präzision zu verstehen begann. Resigniert nahm er Platz. „Also was wollen Sie jetzt von mir, Herr Direktor?", fragte er förmlich.
„Dass du wieder du selbst wirst. Harry, du bist Harry Potter und so leid es mir tut, die Welt braucht dich. Du bist wichtig! Ist dir eigentlich klar, wie sehr dich deine Freunde vermisst haben, hast du auch nur einen Gedanken an sie verschwendet?"
„Denken Sie, ich bin blind! Aber Sie verstehen nicht, Harry Potter ist eine Lüge. Eine Lüge! Ich soll eine Lüge leben und so tun, als würde es Seraph Snape nicht geben, aber es gibt ihn, ich bin Seraph Snape!", schrie Harry und sprang auf.
„Nein du bist Harry Potter und es wird Zeit, dass du erkennst, wer du bist und deine Freunde werden dir helfen", sprach Albus mit bestimmter Stimme und holte einen Kelch aus dem Schreibtisch hervor.
„Das wird dein Aussehen, so wie es war, wieder herstellen. Deine Sachen, die die Harry Potter gehören, werden gerade in den Gryffindorturm gebracht. Es ist das Beste, vertrau mir."
Harry lachte leise verbittert.
„Alles, so wie es war? Das ist unmöglich, man kann die Zeit nicht zurückdrehen, nicht einmal mit einem Zeitumkehrer."
„Möglich, aber das ist das einzige was du tun kannst."
„Ich habe also keine Wahl?", stellte Harry fest.
„Nein, es tut mir leid."
Harrys harte Augen trafen den Direktor tief, aber der junge Mann ignorierte den verletzten Blick des Direktors. Er nahm den Kelch und trank ihn aus.
„Das vergesse ich Ihnen niemals", knurrte er noch, dann verließ er das Büro.
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Wütend rannte er die Gänge entlang. Er war so wütend und so verletzt, er hasste sich, er hasste die Welt und er hasste den schwarzen Lord und den Direktor. Er hatte es so satt, von allen nur herumgeschubst zu werden. Jetzt hatte er sogar seinen Vater verloren, alles war seine Schuld.
Er war wieder drauf und dran in Selbstmitleid abzudriften, aber er konnte nichts dafür. Der Direktor war Schuld. Er würde den schwarzen Lord vernichten und er würde seinen Vater zurückholen.
Soviel stand für ihn fest.
Vor dem Portrait angekommen, fiel ihm ein, dass er gar nicht das Passwort kannte.
Er fluchte leise und spielte kurz mit dem Gedanken, ganz abzuhauen. Aber so gnädig war das Schicksal nicht mit ihm. Minerva kam auf ihn zu.
„Mr. Potter, wie schön, Sie gesund und wohl auf zu sehen. Der Direktor teilte mir eben mit, dass Sie wieder da seien. Das Passwort lautet: rex leonis."
Harry nickte und betrat den Gemeinschaftsraum, ein unglaublicher Tumult entstand. Alle wollten wissen, was er getan hatte und wo er gewesen war, aber Harry winkte die Fragen ab.
Ron und Hermine umarmten ihn stürmisch.
„Er ist wieder da!" hallte es durch den Raum.
Die anderen feierten ausgelassen seine Rückkehr. Harry zog sich, mit der Ausrede, die Anreise hätte ihn ermüdet, zurück. Er schnappte sich sein Zaubertränkebuch und vergrub sich darin. Leise Tränen rannen ihm über das Gesicht.
Hermine kam rein und setzte sich zu ihm hin.
„Harry…", begann sie und blickte nach Worten suchend auf das Buch. „Du musst dich nicht auf Zaubertränke vorbereiten, Professor Snape ist fort."
„Ich weiß", murmelte Harry düster.
„Also, was ist wirklich geschehen, ich meine, du kommst einfach nicht zum Schulanfang und in dem Moment, wo der Lehrer verschwindet, tauchst du wieder auf. Professor Snape hat damit doch nichts zu tun, ich meine er hat dir doch nichts getan, oder!"
„Nein, Hermine, er hat mir nichts getan und nein, ich kann dir nicht erzählen, wo ich war und was ich gemacht habe. Es spielt doch auch keine Rolle, Hauptsache ich bin wieder da", murrte er.
Nicht einmal Hermine entging die Verbitterung in seiner Stimme.
„Harry was ist los?", fragte sie besorgt.
„Nichts, kapiert! Ich will nur meine Ruhe, ich bin müde und nicht einmal das kann ich hier kriegen!", keifte er.
„Harry!"
„Lass mich verdammt noch mal zufrieden!"
Hermine wischte sich Tränen aus den Augen und rannte hinaus.
Keine Stunde später, kam Ron herein, er wirkte verwirrt. Harry starrte ihn kurz hasserfüllt an.
„Ich weiß nicht, was passiert ist und nein, ich will's auch gar nicht wissen, aber Herm hat sich Sorgen gemacht und ich auch. Wollt' dir das nur sagen. Wir sind immer noch deine Freunde, nur dass du das nicht vergisst."
Dann war er wieder verschwunden. Harry seufzte auf und ließ den Tränen der Wut, Verzweiflung und der Angst freien Lauf.
