Tamira – Das mit dem Namen ist etwas, das mich selber stört. Ich habe ihn
inzwischen geändert, auch, damit er zur zweiten Geschichte passt.
LordSlytherin – Schade, das es dir nicht gefallen hat, ich hoffe du liest trotzdem weiter. Deine Kritik ist zum Teil berechtigt. Dass Remus ein Halbblut ist, war mir tatsächlich nicht mehr bewusst (schäm). Es ist ziemlich lange her, dass ich fünf war. Ich kann mich leider wohl nicht mehr so gut hineinversetzten, obwohl auch schon andere Meinungen kamen. Über die wahren Intentionen des Jägers erfahren wir nichts (vielleicht war er auch nur hinter diesem speziellen Werwolf her). Das Ganze ist ein Traum von Remus – da kann schon mal was etwas undeutlich sein.
Viel Spaß
Disclaimer: Nichts von dieser Geschichte gehört mir, außer einigen unbedeutenden Nebencharakteren. Alle Rechte bei J.K.Rowling.
Chronik der Rumtreiber II
Das Geheimnis des Mondes
Kapitel 2
Nächtliche Gedanken
Dreihundert Kilometer entfernt konnte noch ein weiters zwölfjähriges Kind nicht schlafen. Lily Evans wälzte sich jetzt bereits seit Stunden von einer Seite auf die andere. Heute war es endlich soweit. Ja, es war heute. Gerade hatte sie auf den Wecker auf ihrem Nachttisch geschaut. Die Leuchtzeiger hatten ihr mitgeteilt, dass es fünf Minuten nach Mitternacht war. Seit fünf Minuten war es der erste September. Der Tag, an dem sie mit ihrer Mutter nach London fahren würde, um dort den Hogwarts-Express nehmen würde, der sie in ihre Schule bringen würde. Nach Hogwarts, der britischen Schule für Hexerei und Zauberei, wo sie, Lilian Sophie Evans jetzt das zweite Jahr besuchen würde.
Lily war eine Hexe. Tatsächlich war ihr während des letzten Schuljahres beigebracht worden, wie man zauberte. Sie hatte einen Zauberstab und jede Menge Bücher, in denen Zaubersprüche standen. Jetzt hatte sie sogar noch mehr davon. Vor vier Wochen hatte sie einen Brief aus Hogwarts bekommen. Neben dem üblichen Schreiben von Professor McGonagall, der stellvertretenden Schulleiterin und Lehrerin im Fach Verwandlung (sie war obendrein noch die Hauslehrerin von Gryffindor, dem Haus, in dem Lily war), hatte der Umschlag eine Bücherliste enthalten. Und außerdem einen Terminvorschlag, wann Lily mit ihrer Mutter in die Winkelgasse kommen könnte, um die Schulsachen zu besorgen. Die Winkelgasse war eine verborgene Straße mitten im Herzen Londons, in der es alles zu kaufen gab, was eine Hexe oder ein Zauberer benötigte. Hier befand sich auch Gringotts, die Zaubererbank. Bei Gringotts konnte man gewöhnliches Geld in die magische Währung umtauschen. In goldene Galleonen, silberne Sickel und kupferne Knuts. Lily fand es toll wieder hier zu sein. Vor einem Jahr war sie zusammen mit drei weiteren Muggelgeborenen hier gewesen, um einen Zauberstab und allerlei Zaubereiutensilien zu besorgen. Muggel waren nichtmagische Menschen und Muggelgeborene waren Hexen und Zauberer, die von ihnen abstammten.
Sie hatte ihre Zutaten für den Zaubertränkeunterricht aufgefüllt und sich die neuen Bücher besorgt. Vor dem Laden ‚Qualität für Quidditch' stand eine Traube von Kindern, die die neusten Rennbesen bestaunten. Lily fand das nicht so spannend. Quidditch, eine Sportart, die auf fliegenden Besen gespielt wurde, war zwar sehr rasant und interessant zu beobachten, aber Lily fühlte sich auf einem Besen nicht wohl und deshalb würde sie bestimmt nicht in die Verlegenheit kommen, sich einen zu kaufen.
Sie hatte viele Schüler in der Winkelgasse getroffen, die sie aus Hogwarts kannte. Agatha Kallahan, die mit Lily im gleichen Schlafsaal schlief und Alex Adams, der zwar genau wie sie muggelgeboren war, aber in ein anderes Haus, nach Hufflepuff gekommen war. Sie hatten zu dritt ein Eis bei Fortescues Eissalon gegessen und auch sonst war es ein sehr vergnüglicher Nachmittag gewesen.
Im tropfenden Kessel, dem Pub, hinter dem der Eingang zur Winkelgasse lag, war sie Professor Flitwick über den Weg gelaufen. Der kleine Zauberer, er war höchstens einen Meter groß, unterrichtete in Hogwarts Zauberkunst. Es war eins von Lilys liebsten Fächern, was nicht zuletzt auch an dem Lehrer lag. Professor Flitwick war eigentlich immer guter Laune. Und sah mit Vergnügen zu, wenn einer seiner Schüler etwas gut machte. Doch auch Misserfolge nahm er gelassen hin und ermutigte sie immer zu einem weiteren Versuch.
Lily war wieder nach Haus gefahren und hatte sich die nächsten Tage und Wochen eigentlich ausschließlich mit ihren Büchern beschäftigt. Sie war eine gute Schülerin, aber sie musste auch etwas dafür tun. Ihr flog nicht alles so zu, wie es bei anderen der Fall zu sein schien. Sirius Black und James Potter waren so Beispiele. Sie waren die größten Unruhestifter, die die Schule hatte, und doch waren ihre Noten vortrefflich. Lily hatte James eigentlich nur ein einziges Mal wirklich lernen sehen. Ansonsten schien er einfach alles zu wissen. Und was er einmal hörte, vergaß er nie wieder. Sirius war da genauso. Die beiden waren auch sonst wie Pech und Schwefel. Zusammen mit Remus Lupin und Peter Pettigrew bildeten sie ein Vierergespann, das unzertrennlich war und den anderen Schülern und auch den Lehrern unheimlich Nerven kostete.
Aber sie wollte jetzt nicht über die vier nachdenken. Das würde sie bestimmt nicht besser schlafen lassen. Lily drehte sich auf die andere Seite und schloss die Augen. Doch das half nicht wirklich, denn ihr inneres Auge hatte beschlossen weit geöffnet zu bleiben. Sie sah ihre anderen Freunde vor sich. Philippa, die dritte in Lilys Schlafsaal und Severus, der im Haus Slytherin war. Severus – das letzte Mal hatte sie ihn auf der Zugfahrt von Hogwarts nach London am Ende des letzten Schuljahres gesehen. Er hatte sich fürchterlich mit Sirius in der wolle gehabt, wollte aber nicht sagen, worum es in dem Streit gegangen war. Er hatte völlig auf stur gestellt und Lily hatte auch während der Ferien nicht einen einzigen Brief von ihm erhalten. Sie wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte, nahm sich aber vor, sobald sie ihn sah, ihn sich mal so richtig vorzuknöpfen.
So viel war im letzten Jahr geschehen und so viel würde auch in diesem wieder passieren. Wie sollte da ein Mädchen von gerade einmal zwölf Jahren ruhig schlafen können. Ein Blick zur Uhr sagte ihr, dass mal gerade zehn Minuten vergangen waren, seit sie das letzte Mal hingeschaut hatte. Aber sie konnte ja auch nichts machen. Ihre Bücher waren fertig verpackt in ihrem Koffer, denn es sollte am nächsten Morgen recht zeitig losgehen. Der Zug fuhr wie üblich um elf Uhr vormittags ab Gleis neun dreiviertel des Bahnhofs Kings Cross in London ab. Wer ihn verpasste, der würde ein Problem haben. Sie wusste nicht einmal genau, wo Hogwarts eigentlich lag. Nur, dass es ziemlich weit im Norden sein würde, denn die Zugfahrt dauerte ziemlich lange.
Lily seufzte. Agatha schwörte ja auf Eulen zählen. Die Zauberervariante von Schäfchen zählen. Aber das brachte Lily gar nichts. Sie hatte es einmal versucht, aber das einzige, was dabei rausgekommen war, war dass ihr eingefallen war, dass sie noch dringend einen Brief an ihre Eltern schreiben musste. Lily lauschte in die stille. Nichts war zu hören. Orion, ihre Katze war unterwegs und würde erst am frühen Morgen wiederkommen. Wenn Lily Pech hatte mit einer toten Maus, die sie ihr dann stolz vermachte.
Die erste Zeit, nachdem sie nach Hause gekommen war, hatte sie Orion in ihrem Zimmer gehalten, aber irgendwann hatte sie Rabatz gemacht und Lily hatte ihr Revier zunächst auf das Haus erweitert und inzwischen machte die Katze auch die Nachbarschaft unsicher. Natürlich war das etwas, was Petunia ebenfalls nicht besonders toll fand. Sie hasste Tier solange sie lebendig und ungegart waren. Vor allem hatten sie ihrer Meinung nach nichts im Haus zu suchen. Ein Goldfisch war da das höchste der Gefühle. Lily seufzte. Vom Regen in die Traufe. Da dachte sie nicht mehr an Black, schon fiel ihr ihre Schwester ein. Sie wusste, dass es nicht sonderlich nett war so etwas zu denken, aber sie war froh, Petunia ab morgen erst einmal für längere Zeit los zu sein.
Es hatte so gut begonnen. Natürlich war Petunia nicht dabei gewesen, als ihre Eltern sie am Ende des letzten Schuljahres vom Zug geholt hatten und es war eine tolle Autofahrt geworden. Lily hatte ihren Eltern soviel zu berichten. Vom Ergebnis der Quidditchsaison, dass ihr Haus den Hauspokal gewonnen hatte. Davon, dass das ganze Haus Gryffindor die Schule mit einem schottischen Abend überrascht hatte, als Retourkutsche für eine Strafe, die Black von Professor McGonagall aufgebrummt bekommen hatte. Und so vieles mehr. Sie war aus dem Reden gar nicht mehr herausgekommen und viel zu schnell waren sie in Little Whinging angekommen. Und ab da war es bergab gegangen. Im Winter war es wohl das Weihnachtsfest gewesen, das Petunia davon abgehalten hatte ihrer kleinen Schwester zu zeigen, was sie von ihr hielt, aber jetzt bekam Lily es voll zu spüren. Solange Mr und Mrs Evans anwesend waren, beschränkte sich Petunia darauf, Lily einfach nicht zu beachten, aber sobald sie aus dem Raum waren, wurden aus den spitzen Bemerkungen regelrecht beleidigende Äußerungen. Ihre Namen benutze sie schon gar nicht mehr. Sie war nur noch der Freak. Lily konnte es einfach nicht verstehen. Sie hatte ihrer Schwester niemals etwas getan. Gut, sie hatte sie nicht gemocht, aber wirklich getan hatte sie ihr nichts. Sie war die jüngere Tochter, aber man konnte auch nicht sagen, dass ihre Eltern sie stets vorgezogen hätten.
Und es war nicht wirklich besser geworden. Aber es gab auch Dinge, auf die Lily sich freuen konnte. Die Winkelgasse natürlich. Außerdem hatten ihre Eltern in einem Brief angekündigt, dass sie in diesen Ferien verreisen wollten. Doch dann kam es wieder einmal ganz anders. Lily hatte nur noch die Großeltern väterlicherseits. Die Eltern ihrer Mutter waren bereits gestorben. Und jetzt kam die Nachricht, dass Mr Evans Mutter schwer erkrankt sei. Es musste wohl sehr schlimm sein, so dass der Familienurlaub erst einmal ins Wasser fiel. Natürlich wollte Mr Evans für seine Mutter da sein, er war der einzige Sohn seiner Eltern. Um Lilys Großmutter nicht so viele Umstände zu machen, reiste Lilys Vater allein zu ihr, seine Eltern lebten in Wales, und Mrs Evans blieb mit den Töchtern zuhause. Natürlich besserte das nicht gerade Petunias Laune. Doch andererseits, traf sie sich so häufig mit ihrem Freund Vernon und war nicht in Lilys Nähe. Im Urlaub, hätten sie die gesamte Zeit zusammen verbringen müssen.
Blick zur Uhr – halb eins. Es konnte doch nicht so schwer sein zu schlafen. Sie würde doch nur zurück in die Schule fahren. Da war gar nichts Besonderes dran. Eigentlich war es doch sogar etwas Bedauerliches, wenn man die Familie für vier Monate verließ. Lily versuchte es mit Logik, aber natürlich brachte das nicht das Geringste.
Sie würde morgen wieder von ihrer Mutter nach London gebracht werden. Ihr Vater war zwar inzwischen wieder da, Seiner Mutter ging es etwas besser, aber sie musste noch immer im Bett bleiben, aber da morgen Dienstag war, musste er natürlich arbeiten. Nun ja, wenn sie gar nicht einschlafen konnte, dann würde sie sich zumindest noch einmal von ihm verabschieden können. Das hatte sie zwar schon gestern Abend getan, Mr Evans verließ das Haus immer sehr früh, aber einmal zuviel konnte ja nichts schaden. Wenn sie doch nur ihre Bücher hätte. Wenn sie jetzt Geschichte der Zauberei lesen würde, dann würde sie das bestimmt einschläfern. Der Stoff war zwar eigentlich ganz interessant, aber er würde sie zu sehr an Professor Binns erinnern, den Lehrer, der dieses Fach in Hogwarts unterrichtete. Er war der langweiligste Mensch, den Lily jemals erlebt hatte. Binns bemerkte nicht einmal, wenn die Hälfte der Klasse nicht zum Unterricht erschien und wenn er sprach, dann geschah das mit einer Energie, die nicht einmal einen Geist beeindruckt hätte.
Sie dachte an die anderen Fächer, die sie mochte. Verwandlung war toll und Verteidigung gegen die dunklen Künste war sehr spannend. Der Lehrer, Professor Terfinis war früher einmal ein Auror gewesen. Ein Zauberer, der im Auftrag des Ministeriums Schwarzmagier jagte. Er hatte im Unterricht einige Geschichte erzählt, die den meisten in der Klasse die Haare zu Berge stehen lassen. Auch Pflanzenkunde und Pflege magischer Geschöpfe mochte sie. Hier befand man sich außerhalb des Schlosses auf den Ländereien, beziehungsweise in den Gewächshäusern. So etwas lockerte den Unterricht stets ein wenig auf.
Ob sie morgen alle ihre Freunde sehen würde? Was wohl Agatha und Philippa in den Ferien erlebt hatten. Die beiden kamen aus Zaubererfamilien und da musste das Leben sehr viel spannender sein, als unter Muggeln. Ironischerweise fand gerade Philippa Muggel sehr spannend. Was es da wohl besonders dran gab. Lily zuckte in Gedanken mit den Schultern. Spannend war immer das Unbekannte.
Lily gähnte. Ha – erster Erfolg. Sie wurde müde. Aber bringen würde das auch nichts. Dann war sie halt müde, währen sie sich von einer auf die andere Seite warf. Doch vielleicht war dieser Gähner eine art Auslöser gewesen. Noch während sie daran dachte, bestimmt auch den Rest der Nacht nicht schlafen zu können, fiel sie auch schon in einen leichten Schlummer und noch ehe die Uhr neben ihrem Bett viertel von eins zeigte, schlief sie tief und fest und träumte eine Mischung aus Quidditch, umherfliegenden, magischen Pflanzen und einen ganzen Hogwarts-Express voller Kilttragender Gryffindors.
.
.
.Es geht also wieder los. Das etwas langweilige Kapitel tut mir leid, aber es ist nur als Einleitung gedacht, für alle, die vielleicht meine erste Geschichte nicht gelesen haben (Das kann ich aber nur empfehlen – diese baut direkt darauf auf).
Bevor jetzt alle aufschreien. Mir ist klar, dass JKR Pflege magischer Geschöpfe erst im dritten buch erwähnt, aber sie sagt nicht, dass dieses Fach erst jetzt gegeben wird, nur dass es einen Neuen Lehrer, Hagrid, gibt. Also können die Schüler das Fach auch schon früher haben.
Aber wie immer gilt natürlich auch hier – schreibt mir was nettes, kritisierendes, lobendes, antreibendes oder was immer euch einfällt.
LordSlytherin – Schade, das es dir nicht gefallen hat, ich hoffe du liest trotzdem weiter. Deine Kritik ist zum Teil berechtigt. Dass Remus ein Halbblut ist, war mir tatsächlich nicht mehr bewusst (schäm). Es ist ziemlich lange her, dass ich fünf war. Ich kann mich leider wohl nicht mehr so gut hineinversetzten, obwohl auch schon andere Meinungen kamen. Über die wahren Intentionen des Jägers erfahren wir nichts (vielleicht war er auch nur hinter diesem speziellen Werwolf her). Das Ganze ist ein Traum von Remus – da kann schon mal was etwas undeutlich sein.
Viel Spaß
Disclaimer: Nichts von dieser Geschichte gehört mir, außer einigen unbedeutenden Nebencharakteren. Alle Rechte bei J.K.Rowling.
Chronik der Rumtreiber II
Das Geheimnis des Mondes
Kapitel 2
Nächtliche Gedanken
Dreihundert Kilometer entfernt konnte noch ein weiters zwölfjähriges Kind nicht schlafen. Lily Evans wälzte sich jetzt bereits seit Stunden von einer Seite auf die andere. Heute war es endlich soweit. Ja, es war heute. Gerade hatte sie auf den Wecker auf ihrem Nachttisch geschaut. Die Leuchtzeiger hatten ihr mitgeteilt, dass es fünf Minuten nach Mitternacht war. Seit fünf Minuten war es der erste September. Der Tag, an dem sie mit ihrer Mutter nach London fahren würde, um dort den Hogwarts-Express nehmen würde, der sie in ihre Schule bringen würde. Nach Hogwarts, der britischen Schule für Hexerei und Zauberei, wo sie, Lilian Sophie Evans jetzt das zweite Jahr besuchen würde.
Lily war eine Hexe. Tatsächlich war ihr während des letzten Schuljahres beigebracht worden, wie man zauberte. Sie hatte einen Zauberstab und jede Menge Bücher, in denen Zaubersprüche standen. Jetzt hatte sie sogar noch mehr davon. Vor vier Wochen hatte sie einen Brief aus Hogwarts bekommen. Neben dem üblichen Schreiben von Professor McGonagall, der stellvertretenden Schulleiterin und Lehrerin im Fach Verwandlung (sie war obendrein noch die Hauslehrerin von Gryffindor, dem Haus, in dem Lily war), hatte der Umschlag eine Bücherliste enthalten. Und außerdem einen Terminvorschlag, wann Lily mit ihrer Mutter in die Winkelgasse kommen könnte, um die Schulsachen zu besorgen. Die Winkelgasse war eine verborgene Straße mitten im Herzen Londons, in der es alles zu kaufen gab, was eine Hexe oder ein Zauberer benötigte. Hier befand sich auch Gringotts, die Zaubererbank. Bei Gringotts konnte man gewöhnliches Geld in die magische Währung umtauschen. In goldene Galleonen, silberne Sickel und kupferne Knuts. Lily fand es toll wieder hier zu sein. Vor einem Jahr war sie zusammen mit drei weiteren Muggelgeborenen hier gewesen, um einen Zauberstab und allerlei Zaubereiutensilien zu besorgen. Muggel waren nichtmagische Menschen und Muggelgeborene waren Hexen und Zauberer, die von ihnen abstammten.
Sie hatte ihre Zutaten für den Zaubertränkeunterricht aufgefüllt und sich die neuen Bücher besorgt. Vor dem Laden ‚Qualität für Quidditch' stand eine Traube von Kindern, die die neusten Rennbesen bestaunten. Lily fand das nicht so spannend. Quidditch, eine Sportart, die auf fliegenden Besen gespielt wurde, war zwar sehr rasant und interessant zu beobachten, aber Lily fühlte sich auf einem Besen nicht wohl und deshalb würde sie bestimmt nicht in die Verlegenheit kommen, sich einen zu kaufen.
Sie hatte viele Schüler in der Winkelgasse getroffen, die sie aus Hogwarts kannte. Agatha Kallahan, die mit Lily im gleichen Schlafsaal schlief und Alex Adams, der zwar genau wie sie muggelgeboren war, aber in ein anderes Haus, nach Hufflepuff gekommen war. Sie hatten zu dritt ein Eis bei Fortescues Eissalon gegessen und auch sonst war es ein sehr vergnüglicher Nachmittag gewesen.
Im tropfenden Kessel, dem Pub, hinter dem der Eingang zur Winkelgasse lag, war sie Professor Flitwick über den Weg gelaufen. Der kleine Zauberer, er war höchstens einen Meter groß, unterrichtete in Hogwarts Zauberkunst. Es war eins von Lilys liebsten Fächern, was nicht zuletzt auch an dem Lehrer lag. Professor Flitwick war eigentlich immer guter Laune. Und sah mit Vergnügen zu, wenn einer seiner Schüler etwas gut machte. Doch auch Misserfolge nahm er gelassen hin und ermutigte sie immer zu einem weiteren Versuch.
Lily war wieder nach Haus gefahren und hatte sich die nächsten Tage und Wochen eigentlich ausschließlich mit ihren Büchern beschäftigt. Sie war eine gute Schülerin, aber sie musste auch etwas dafür tun. Ihr flog nicht alles so zu, wie es bei anderen der Fall zu sein schien. Sirius Black und James Potter waren so Beispiele. Sie waren die größten Unruhestifter, die die Schule hatte, und doch waren ihre Noten vortrefflich. Lily hatte James eigentlich nur ein einziges Mal wirklich lernen sehen. Ansonsten schien er einfach alles zu wissen. Und was er einmal hörte, vergaß er nie wieder. Sirius war da genauso. Die beiden waren auch sonst wie Pech und Schwefel. Zusammen mit Remus Lupin und Peter Pettigrew bildeten sie ein Vierergespann, das unzertrennlich war und den anderen Schülern und auch den Lehrern unheimlich Nerven kostete.
Aber sie wollte jetzt nicht über die vier nachdenken. Das würde sie bestimmt nicht besser schlafen lassen. Lily drehte sich auf die andere Seite und schloss die Augen. Doch das half nicht wirklich, denn ihr inneres Auge hatte beschlossen weit geöffnet zu bleiben. Sie sah ihre anderen Freunde vor sich. Philippa, die dritte in Lilys Schlafsaal und Severus, der im Haus Slytherin war. Severus – das letzte Mal hatte sie ihn auf der Zugfahrt von Hogwarts nach London am Ende des letzten Schuljahres gesehen. Er hatte sich fürchterlich mit Sirius in der wolle gehabt, wollte aber nicht sagen, worum es in dem Streit gegangen war. Er hatte völlig auf stur gestellt und Lily hatte auch während der Ferien nicht einen einzigen Brief von ihm erhalten. Sie wusste nicht so recht, was sie davon halten sollte, nahm sich aber vor, sobald sie ihn sah, ihn sich mal so richtig vorzuknöpfen.
So viel war im letzten Jahr geschehen und so viel würde auch in diesem wieder passieren. Wie sollte da ein Mädchen von gerade einmal zwölf Jahren ruhig schlafen können. Ein Blick zur Uhr sagte ihr, dass mal gerade zehn Minuten vergangen waren, seit sie das letzte Mal hingeschaut hatte. Aber sie konnte ja auch nichts machen. Ihre Bücher waren fertig verpackt in ihrem Koffer, denn es sollte am nächsten Morgen recht zeitig losgehen. Der Zug fuhr wie üblich um elf Uhr vormittags ab Gleis neun dreiviertel des Bahnhofs Kings Cross in London ab. Wer ihn verpasste, der würde ein Problem haben. Sie wusste nicht einmal genau, wo Hogwarts eigentlich lag. Nur, dass es ziemlich weit im Norden sein würde, denn die Zugfahrt dauerte ziemlich lange.
Lily seufzte. Agatha schwörte ja auf Eulen zählen. Die Zauberervariante von Schäfchen zählen. Aber das brachte Lily gar nichts. Sie hatte es einmal versucht, aber das einzige, was dabei rausgekommen war, war dass ihr eingefallen war, dass sie noch dringend einen Brief an ihre Eltern schreiben musste. Lily lauschte in die stille. Nichts war zu hören. Orion, ihre Katze war unterwegs und würde erst am frühen Morgen wiederkommen. Wenn Lily Pech hatte mit einer toten Maus, die sie ihr dann stolz vermachte.
Die erste Zeit, nachdem sie nach Hause gekommen war, hatte sie Orion in ihrem Zimmer gehalten, aber irgendwann hatte sie Rabatz gemacht und Lily hatte ihr Revier zunächst auf das Haus erweitert und inzwischen machte die Katze auch die Nachbarschaft unsicher. Natürlich war das etwas, was Petunia ebenfalls nicht besonders toll fand. Sie hasste Tier solange sie lebendig und ungegart waren. Vor allem hatten sie ihrer Meinung nach nichts im Haus zu suchen. Ein Goldfisch war da das höchste der Gefühle. Lily seufzte. Vom Regen in die Traufe. Da dachte sie nicht mehr an Black, schon fiel ihr ihre Schwester ein. Sie wusste, dass es nicht sonderlich nett war so etwas zu denken, aber sie war froh, Petunia ab morgen erst einmal für längere Zeit los zu sein.
Es hatte so gut begonnen. Natürlich war Petunia nicht dabei gewesen, als ihre Eltern sie am Ende des letzten Schuljahres vom Zug geholt hatten und es war eine tolle Autofahrt geworden. Lily hatte ihren Eltern soviel zu berichten. Vom Ergebnis der Quidditchsaison, dass ihr Haus den Hauspokal gewonnen hatte. Davon, dass das ganze Haus Gryffindor die Schule mit einem schottischen Abend überrascht hatte, als Retourkutsche für eine Strafe, die Black von Professor McGonagall aufgebrummt bekommen hatte. Und so vieles mehr. Sie war aus dem Reden gar nicht mehr herausgekommen und viel zu schnell waren sie in Little Whinging angekommen. Und ab da war es bergab gegangen. Im Winter war es wohl das Weihnachtsfest gewesen, das Petunia davon abgehalten hatte ihrer kleinen Schwester zu zeigen, was sie von ihr hielt, aber jetzt bekam Lily es voll zu spüren. Solange Mr und Mrs Evans anwesend waren, beschränkte sich Petunia darauf, Lily einfach nicht zu beachten, aber sobald sie aus dem Raum waren, wurden aus den spitzen Bemerkungen regelrecht beleidigende Äußerungen. Ihre Namen benutze sie schon gar nicht mehr. Sie war nur noch der Freak. Lily konnte es einfach nicht verstehen. Sie hatte ihrer Schwester niemals etwas getan. Gut, sie hatte sie nicht gemocht, aber wirklich getan hatte sie ihr nichts. Sie war die jüngere Tochter, aber man konnte auch nicht sagen, dass ihre Eltern sie stets vorgezogen hätten.
Und es war nicht wirklich besser geworden. Aber es gab auch Dinge, auf die Lily sich freuen konnte. Die Winkelgasse natürlich. Außerdem hatten ihre Eltern in einem Brief angekündigt, dass sie in diesen Ferien verreisen wollten. Doch dann kam es wieder einmal ganz anders. Lily hatte nur noch die Großeltern väterlicherseits. Die Eltern ihrer Mutter waren bereits gestorben. Und jetzt kam die Nachricht, dass Mr Evans Mutter schwer erkrankt sei. Es musste wohl sehr schlimm sein, so dass der Familienurlaub erst einmal ins Wasser fiel. Natürlich wollte Mr Evans für seine Mutter da sein, er war der einzige Sohn seiner Eltern. Um Lilys Großmutter nicht so viele Umstände zu machen, reiste Lilys Vater allein zu ihr, seine Eltern lebten in Wales, und Mrs Evans blieb mit den Töchtern zuhause. Natürlich besserte das nicht gerade Petunias Laune. Doch andererseits, traf sie sich so häufig mit ihrem Freund Vernon und war nicht in Lilys Nähe. Im Urlaub, hätten sie die gesamte Zeit zusammen verbringen müssen.
Blick zur Uhr – halb eins. Es konnte doch nicht so schwer sein zu schlafen. Sie würde doch nur zurück in die Schule fahren. Da war gar nichts Besonderes dran. Eigentlich war es doch sogar etwas Bedauerliches, wenn man die Familie für vier Monate verließ. Lily versuchte es mit Logik, aber natürlich brachte das nicht das Geringste.
Sie würde morgen wieder von ihrer Mutter nach London gebracht werden. Ihr Vater war zwar inzwischen wieder da, Seiner Mutter ging es etwas besser, aber sie musste noch immer im Bett bleiben, aber da morgen Dienstag war, musste er natürlich arbeiten. Nun ja, wenn sie gar nicht einschlafen konnte, dann würde sie sich zumindest noch einmal von ihm verabschieden können. Das hatte sie zwar schon gestern Abend getan, Mr Evans verließ das Haus immer sehr früh, aber einmal zuviel konnte ja nichts schaden. Wenn sie doch nur ihre Bücher hätte. Wenn sie jetzt Geschichte der Zauberei lesen würde, dann würde sie das bestimmt einschläfern. Der Stoff war zwar eigentlich ganz interessant, aber er würde sie zu sehr an Professor Binns erinnern, den Lehrer, der dieses Fach in Hogwarts unterrichtete. Er war der langweiligste Mensch, den Lily jemals erlebt hatte. Binns bemerkte nicht einmal, wenn die Hälfte der Klasse nicht zum Unterricht erschien und wenn er sprach, dann geschah das mit einer Energie, die nicht einmal einen Geist beeindruckt hätte.
Sie dachte an die anderen Fächer, die sie mochte. Verwandlung war toll und Verteidigung gegen die dunklen Künste war sehr spannend. Der Lehrer, Professor Terfinis war früher einmal ein Auror gewesen. Ein Zauberer, der im Auftrag des Ministeriums Schwarzmagier jagte. Er hatte im Unterricht einige Geschichte erzählt, die den meisten in der Klasse die Haare zu Berge stehen lassen. Auch Pflanzenkunde und Pflege magischer Geschöpfe mochte sie. Hier befand man sich außerhalb des Schlosses auf den Ländereien, beziehungsweise in den Gewächshäusern. So etwas lockerte den Unterricht stets ein wenig auf.
Ob sie morgen alle ihre Freunde sehen würde? Was wohl Agatha und Philippa in den Ferien erlebt hatten. Die beiden kamen aus Zaubererfamilien und da musste das Leben sehr viel spannender sein, als unter Muggeln. Ironischerweise fand gerade Philippa Muggel sehr spannend. Was es da wohl besonders dran gab. Lily zuckte in Gedanken mit den Schultern. Spannend war immer das Unbekannte.
Lily gähnte. Ha – erster Erfolg. Sie wurde müde. Aber bringen würde das auch nichts. Dann war sie halt müde, währen sie sich von einer auf die andere Seite warf. Doch vielleicht war dieser Gähner eine art Auslöser gewesen. Noch während sie daran dachte, bestimmt auch den Rest der Nacht nicht schlafen zu können, fiel sie auch schon in einen leichten Schlummer und noch ehe die Uhr neben ihrem Bett viertel von eins zeigte, schlief sie tief und fest und träumte eine Mischung aus Quidditch, umherfliegenden, magischen Pflanzen und einen ganzen Hogwarts-Express voller Kilttragender Gryffindors.
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.Es geht also wieder los. Das etwas langweilige Kapitel tut mir leid, aber es ist nur als Einleitung gedacht, für alle, die vielleicht meine erste Geschichte nicht gelesen haben (Das kann ich aber nur empfehlen – diese baut direkt darauf auf).
Bevor jetzt alle aufschreien. Mir ist klar, dass JKR Pflege magischer Geschöpfe erst im dritten buch erwähnt, aber sie sagt nicht, dass dieses Fach erst jetzt gegeben wird, nur dass es einen Neuen Lehrer, Hagrid, gibt. Also können die Schüler das Fach auch schon früher haben.
Aber wie immer gilt natürlich auch hier – schreibt mir was nettes, kritisierendes, lobendes, antreibendes oder was immer euch einfällt.
