Hurra ich lebe noch! Es tut mir furchtbar leid, dass ich euch so lange habe warten lassen und blöderweise fällt mir nicht einmal eine bessere Ausrede als Schreibblockade ein. Aber es war wirklich hart. Ich habe große Teile des dritten Jahres fertig, aber ich konnte mich einfach nicht dazu entschließen, hier weiter zu schreiben.
Genug entschuldigend am Boden gekrochen? Gut! Dann kann ich mich ja in dieses neue Kapitel stürzen - Viel Spaß
Disclaimer: Nichts von dieser Geschichte gehört mir, außer einigen unbedeutenden Nebencharakteren. Alle Rechte bei J.K.Rowling.
Chronik der Rumtreiber II
Das Geheimnis des Mondes
Kapitel 8
Alltag
Als sie den Klassenraum für Verteidigung gegen die dunklen Künste verließen stöhnte Agatha auf. Der Lehrplan sah für das erste halbe Jahr reine Theorie vor. Sie würden die Gesetze lernen und eingewiesen werden in die Strukturen der magischen Gesetzeshüter. Das einzige, was daran spannend klang war, dass gegen Ende des Halbjahres ein Auror zu Besuch kommen würde, um ihnen ein wenig über den beruf und den Kampf gegen das Böse zu erzählen. Ansonsten befürchteten sie alle, würde dieser Unterricht genauso langweilig werden, wie Geschichte der Magie.
Als nächstes stand Zauberkunst auf dem Programm. Das würde nicht so schlimm werden. Professor Flitwick war nach allgemeiner Meinung der beliebteste Lehrer der ganzen Schule. Und außerdem lernte man hier viele nützliche Zauber für den täglichen Bedarf. Und um das Ganze noch zu toppen, hatten sie diese Stunden zusammen mit den Hufflepuffs, was zwei Vorteile beinhaltete: Unterricht mit Alex und die Tatsache, dass die Leistungen der Gryffindors gegen denen der Hufflepuffs immer sehr gut aussahen.
Also marschierte Lily, von Philippa und Agatha begleitete, mehr oder wenig fröhlich vor sich hinplappernd durch die langen Gänge und Korridore Hogwarts zum Klassenraum für Zauberkunst, der dummerweise in einem anderen Flügel des Schlosses lag, als der für Verteidigung gegen die dunklen Künste.
„Ist euch aufgefallen, wie still Sirius in Verteidigung war?"Der Frischbestrafte war nur wenige schritte vor den drei Mädchen um eine Ecke gebogen und bei seinem Anblick kam Agatha unweigerlich zurück auf das momentane Lieblingsthema aller Schüler.
Philippa schnaubte. „Soll er etwas jubelnd durch die Gänge hüpfen?"
„Natürlich nicht. Aber es ist ja nicht gerade die erste Strafe, die er sich eingefangen hat, oder? Und bisher hat er immer alles mit Fassung getragen."
Lily musste ihrer Freundin innerlich rechtgeben. Normalerweise störte es Sirius nicht sonderlich bestraft zu werden. Das tat es eigentlich keinen der vier Unruhestifter Gryffindors. „Vielleicht liegt es daran, dass es ihn endlich mal getroffen hat? Mal ehrlich – was für Strafen haben sie bekommen? Fußboden scheuern ohne Magie unter Aufsicht von Filch? Das bedeutet für die doch nur eine Gelegenheit, ihn zu ärgern."Das stimmte. Den Hausmeister hatte die vier scheinbar besonders auf dem Kieker. Es war bestimmt kein Zuckerschlecken, wenn man auf diese Weise die Aufmerksamkeit der Bande genoss.
Philippa nickte. „Nicht, dass Filch irgendjemandem hier leid täte. Ist alles ein Geben und Nehmen. Aber trotzdem finde ich die Angelegenheit nicht sonderlich fair. Sirius hat doch niemanden verflucht."
„Hast du Terfinis auch nur eine Sekunde lang zugehört?"Überraschenderweise kam dieser Einwurf nicht von Lily, sondern von hinten. Drei Köpfe wirbelten herum. Direkt hinter ihnen her schritt Remus, immer noch ein wenig unsicher auf den Beinen, mit Peter im Schlepptau. Potter war nirgends zu sehen. Warscheinlich kümmerte er sich um Black. „Du wirst bestimmt nicht erleben, dass ich großartige reden zugunsten von Severus Snape halte."Von Lily war ein schnippisches Pfft´ zu hören, „aber"sagte Remus, der sich sichtlich Mühe gab, Lily zu überhören, „ich bin auch weit davon entfernt alles nur in schwarzweiß zu sehen."
Ungewollt war Lily beeindruckt. Wenn jemand das Recht hatte, sauer zu sein, dann war es ja wohl Remus. Sirius hatte nur seine gerechte Strafe erhalten und Potter und Pettigrew waren gar nicht an der Sache beteiligt, aber Remus hatte die Nacht im Krankenflügel verbringen müssen. Aber ihrer Ansicht nach war ja Remus eh der einzige von den Vieren, der ein wenig Format hatte.
Peter sah seinen Freund an, sagte aber nichts. In seinen Augen konnte man aber seine Meinung zu dem Thema ziemlich klar erkennen. Zwar hing er an allen seiner drei Freunde, doch hatte er klare Prioritäten und Sirius lag da ein weites stück vor Remus. Doch natürlich würde er niemals in der Öffentlichkeit etwas gegen ihn sagen. Wie auch die anderen der Gruppe nicht schlecht das nicht tun würden. Doch während das bei ihnen in gewisser Weise als Charakterstärke auszulegen war, war es bei Peter doch mehr die furcht vor den Reaktionen seiner Freunde. Die meisten Schüler des Schlosses verstanden nicht so recht, wie er es geschafft hatte, die Freundschaft von James, Sirius und Remus zu erlangen.
„Aber er hat dich angegriffen."Sagte Philippa. Die Mädchen hatten die zwei Jungs zu sich aufschließen lassen. „Er hat einen Fluch auf dich losgelassen. Und mal ganz abgesehen davon, dass es Magie war, die er nach einem Schuljahr noch gar nicht beherrschen sollte, ist es doch nicht entschuldbar, oder?"Wahre Entrüstung war in ihrer Stimme zu erkennen.
„Also erstens hat er nicht mich, sondern Sirius angegriffen. Und dass er solche Flüche beherrscht finde ich eher beeindruckend, als verwerflich. Außerdem"er senkte die Stimme und zwinkerte mit dem linke Auge, „Ist er da auch nicht wirklich der einzige in unserem Jahrgang."
Peter grinste, doch Lily war sich ziemlich sicher, dass Remus nicht ihn gemeint hatte. „Was meinst du – vielleicht sollten wir James ja doch mit Snape dem alten Schleimbeutel für eine Stunde in einen Raum sperren."Schlug er seinem Freund vor und schien von seiner Idee sehr angetan zu sein. Remus hingegen schaute ihn nur müde an. Derlei fand er anscheinend zu kindisch.
„Ich weiß nicht, wer da übler zugerichtet wieder raus kriechen würde."War Lilys Erwiderung. Sie sah sich genötigt mal wieder Severus' Interessen zu wahren.
„Kann es sein, dass du leichte Loyalitätsprobleme hast, Lily?"Ihre Freundin schmunzelte und stieß ihr neckend in die Seite
„Ganz sicher nicht, Agatha. Ich halte nur zu meinen Freunden. Das jeweilige Haus geht mir da vorbei, wo ich für gewöhnlich sitze."Lily sagte das mit einer Überzeugung, die die anderen davon abhielt das Thema weiter zu verfolgen.
Sie waren im Korridor vor dem Zauberkunstraum angekommen und sahen jetzt die Hufflepuffs, die aus der anderen Richtung herankamen und sich mit den Gryffindors, die sich bereits vor der Tür versammelten, vermischten. Alex sah Lily und kam winkend mit einem Freund, von dem sich Lily ziemlich sicher war, dass er Thomas hieß, im Schlepptau auf sie zu.
„Ich hab dich gestern gar nicht mehr gesehen. Wo hast du denn gesteckt?"
Lily winkte ab. Sie hatte keine Lust, die Geschichte noch ein zwanzigstes Mal zu erzählen. „Nichts Wildes. Ich bin nur früh ins Bett gegangen."Aber an den gerollten Augen ihrer Freundinnen konnten die zwei Hufflepuffs mehr als deutlich erkennen, dass das längst nicht alles war, was es hierzu zu sagen gab.
Alex wollte gerade wieder anheben zu sprechen, fing dann aber einen warnenden Blick von Agatha auf, der ihn direkt den Mund wieder schließen ließ.
Remus und Peter hatten James und Sirius erspäht, die ein wenig abseits der menge standen und schlenderten zu ihnen hinüber. Als sie sie erreicht hatten, verzogen sich die vier in den Klassenraum, um sich ihre üblichen Plätze schön weit hinten zu sichern. Professor Flitwick war zwar sehr aufmerksam, aber er hatte auch ein viel zu gutes herz und so konnten die vier in seinen stunden nach Lust und Laune ihren anderweitigen Tätigkeiten nachgehen, solange sie nicht zu sehr den Unterricht störten und die erwarteten Leistungen erbrachten.
Auch Lily betrat jetzt mit den anderen den Klassenraum. Er war anders eingerichtet als die der meisten anderen Fächer. Zumeist gab es in den Klassenräumen in Hogwarts Tische, an denen man zu zweit oder dritt arbeiten konnte. Zumindest in den Fächern, in denen praktisch gearbeitet wurde. In Professor Flitwicks Klassenraum hingegen gab es Bänke und einen freien Raum vor dem Pult, wo die Schüler genug Platz hatten, um gerade gelernt Sprüche zu erproben. Aufgrund dieser Bänke kam es in diesem Fach vor, dass die Schüler der verschiedenen Häuser auch gemischt saßen. Bei Gryffindor und Hufflepuff war das auch kein Problem. Die Häuser hatten nur selten etwas gegeneinander und diese seltenen Gelegenheiten hatten zumeist mit Quidditch zu tun.
Wild durcheinander redend suchten sich alle ihre Plätze. Es gab etwas, das in Hogwarts genauso war, wie in jeder anderen Schule auf der Welt, egal ob magisch oder nicht. Die ersten Stunden nach den Ferien waren nicht sonderlich gut dazu geeignet Unterrichtsstoff zu vermitteln, und so war es nicht allein die sehr geringe Höhe Professor Flitwicks, die das Erscheinen des Lehrers vollkommen untergehen ließ. Erst als der Zauberer hinter seinem Pult auf einen hohen Bücherstapel geklettert war und mit dem Zauberstab einem Dirigenten gleich auf die Holzplatte vor ihm geklopft hatte, was zur Folge hatte, dass goldene Funken aus der Spitze des Stabes hervortraten, wandten sich ihm die Gesichter der Zweitklässler zu und langsam trat Ruhe ein.
„Ich freue mich zu sehen – und zu hören – dass es euch allen gut geht und ihr den Weg zurück in meine Klasse gefunden habt."Sagte Professor Flitwick mit seiner hohen Piepsstimme und zwinkerte seinen Schülern dabei freundlich zu. Mit einem leichten Wink seines Zauberstabes schloss sich die Tür. „Holen sie bitte alle ihr Lehrbuch der Zaubersprüche Band zwei hervor. Im letzten Jahr haben wir uns größtenteils mit kinetischen Zaubern beschäftigt. Wer kann noch einmal ganz kurz zusammenfassen was wir darunter verstehen? Ja Mr Taireen?"
Alex' Freund, Thomas räusperte sich. „Das sind Zauber, die in irgendeiner Form mit Bewegung zu tun haben. In den meisten Fällen wird magisch eine Bewegung erzeugt, beendet oder verhindert."
„Sehr richtig. Der andere große Bereich im letzten Jahr waren die Thermalzauber. Können sie auch dazu etwas sagen?"
„Wie der Name bereit sagt, versteht man darunter Zauber, die die Temperatur verändern. Ebenso Feuer- oder Eiszauber."Thomas schien erleichtert zu sein, dass er die fragen so kurz beantworten konnte und als Professor Flitwick nickte, gelang ihm sogar ein leichtes Lächeln.
„Ebenfalls völlig richtig. Fünf Punkte für Hufflepuff."Sagte der Lehrer, legte seinen Zauberstab vor sich auf dem Pult ab und strahlte vergnügt in die Runde seiner Schüler. „Bis Weihnachten beschäftigen wir und in diesem Jahr mit einem Thema, das ein wenig mit den Thermalzaubern verwandt ist. Vielleicht erinnert ihr euch, an die letzte Stund vor den Ferien, als ich es hier im Klassenraum habe regnen lassen? Nun, genau das werden wir näher behandeln. Nämlich Wetterzauber und was damit zusammenhängt."
Unter den Schülern entstand aufgeregtes Getuschel. Das würde spannend werden. Und man konnte bestimmt eine Menge Verwirrung damit stiften. Professor Flitwick erzeugte erneut goldene Funken, indem er mit seinem Zauberstab auf sein Pult klopfte. „In diesem Zusammenhang habe ich eine Überraschung für euch. Nächste Woche wird ein guter Freund von mir hier zum Unterricht erscheinen. Sein Name ist Tana'tei, was grauer Bär in der Sprache seines Volkes bedeutet. Er stammt aus Amerika. Die dort lebenden Ureinwohner verfügen über eine ganz eigene Art der Magie, die zumeist sehr naturbezogen ist. Genaueres wird er aber selbst dazu erzählen. Ich möchte, dass ihr ein wenig Forschungsarbeit leistet und die Unterschiede zwischen meinem einfachen Regenzauber des letzten Jahres und den Naturzaubern herausfindet. Die Bibliothek bietet das enorme Auswahl."
Die gute Laune war erstmal wieder verflogen. Das bedeutete Arbeit. Und das direkt am ersten Tag des Jahres. Immerhin hörte es sich nicht sonderlich schwer an und da Professor Flitwick auch keine Mindestlänge für die Arbeit angegeben hatte, war es wohl mehr als Einführungslektüre zu werten.
„Ich werde ihnen den Zauber noch einmal vorführen. Keine Sorge, sie werden nicht durchnässt."Der Lehrer kicherte, als ob er gerade den gelungensten Witz aller Zeiten gemacht hatte. Dann hob er seinen Zauberstab, vollführte eine zur Decke gerichtete, kreisförmige Bewegung und piepste: „Imberia." Augenblicklich begann es im Klassenraum zu regnen. Nicht stark, aber doch genug, dass sich langsam Pützen am Boden bildeten. Erneut machte Professor Flitwick seine Zauberstabbewegung und sagte: „Imberia fortis."Und sofort wurde aus dem seichten nieseln ein ausgewachsener Platzregen. Einige der Schüler kreischten, da jetzt doch das Wasser in alle Richtungen spritze. Mit einem lässigen „Finite."Beendete er das Schauspiel und indem er den Zauberstab auf den Boden richtete beseitigte er mit einem „assiccare"die inzwischen doch sehr beträchtlichen Pfützen, die sich zu einem kleinen See vereinigt hatten.
„Wir wollen jetzt alle gemeinsam die Bewegung einmal üben. Nehmt alle die Zauberstäbe zur Hand. Aber ich möchte noch keine Formeln hören!"
Während nun alle die Stäbe erhoben wurde das Gemurmel wieder lauter. Die meisten malten in den buntesten Farben aus, wie man einen solchen Guss über einer Gruppe Slytherins hervorbrechen lassen könnte. Wenn man es geschickt anstellte, dann könnte man damit sogar Unterrichtsstunden sabotieren. Die Gruppe um Potter und Black beteiligte sich komischerweise nicht an solcherlei Vorschlägen. Etwas einzusetzen, das man gerade gelernt hatte, wäre auch nicht ihr Stil gewesen. So etwas könnte ja auf sie zurückzuführen sein. Aber man konnte es trotzdem beinahe hinter ihren Stirnen arbeiten sehen, während sie brav mit den anderen ihre Zauberstabbewegung übten. Wenn man Potters Miene richtig deutete, dann reifte ein Plan in ihnen heran. Lily nahm sich vor in der nächsten Zeit grundsätzlich etwas dabeizuhaben, das man sich im Notfall über den Kopf halten konnte.
Nachdem sie auch die Zauberformel gemeinsam geübt hatten, rief Professor Flitwick einige nach vorn an das Pult treten, um sie den Zauber selbst ausprobieren zu lassen; mit unterschiedlichem Erfolg und dem Ergebnis, dass nun doch alle Anwesenden mehr oder weniger durchnässt waren. Dem Lehrer schien das nicht im Mindesten zu stören. Bester Laune kicherte er und trocknete sie gegen Ende der Stunde alle wieder mit dem Kommentar, dass die Krankenschwester ihm gehörig aufs Dach steigen würde, wenn im Sommer plötzlich zwanzig Schnupfenpatienten vor ihrer Tür auftauchen würden.
Remus' Kommentar, dass sie da ja nicht hoch zu steigen hätte, überging er mit einem Augenzwinkern. Er erinnerte sie abschließend noch einmal an ihrer Hausarbeiten, dann entließ er die Klasse, die in guter Laune mit üblichem Radau die Unterrichtsmaterialien zusammenpackte und sich wild durcheinander redend auf den Korridor ergoss.
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Habe ich es also endlich wieder geschafft ein Kapitel zu Ende zu schreiben. Ich will mal lieber nicht großspurig versprechen, dass sie jetzt wieder Schlag auf Schlag kommen, aber ich gebe mir wirklich wirklich Mühe, etwas schneller zu sein.
Dann musst Ihr nur noch da unten links das kleine fliederfarbene Knöpfchen anklicken und mir was Nettes schreiben (von mir aus auch was konstruktiv Unnettes).
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