Oh meine treuen reviewer. Es ist doch wirklich schön, am Morgen aufzustehen und Outlook sagt einem, dass man eine neue Nachricht hat. Ich will nur hoffen, dass die anderen auch ihren Weg zurück zu meiner Geschichte finden :-)
Aber machen wir erstmal weiter im Text - Viel Spaß
Disclaimer: Nichts von dieser Geschichte gehört mir, außer einigen unbedeutenden Nebencharakteren. Alle Rechte bei J.K.Rowling.
Chronik der Rumtreiber II
Das Geheimnis des Mondes
Kapitel 9
Unruhe vor dem Sturm
Schnell lebte sich Lily wieder in den gewohnten Alltag in Hogwarts ein. Es unterschied sich eigentlich nicht vom vergangenen Jahr, wenn man einmal davon absah, dass es ruhiger um Black und seinen Mannen geworden war. Aber natürlich war allen nur allzu klar, das es unter der stillen Oberfläche gärte und ein Ausbruch jeden Moment zu erwarten war. Besonders, wenn man bedachte, dass die Auswahlspiele für die Quidditchmannschaften immer näher rückten. In einem Anflug von selbstlosem Wahn hatte James öffentlich verkündet, wenn sein Freund Sirius nicht teilnehmen würde, müsse das Team auch auf ihn verzichten. Wie gesagt – es handelte sich nur um einen Anflug und es war nicht zuletzt Black gewesen, der Potter ziemlich deutlich gesagt hatte (sein Freund befand sich bei dieser Gelegenheit im Schwitzkasten), was er von dieser Idee hielt, und so hatte James den Gedanken wohl oder übel fallen gelassen.
Die Spiele sollten in der dritten Woche des Jahres stattfinden. Früh genug, um die neuen Spieler in das Team integrieren zu können. Im Gegensatz zu den meisten anderen Häusern brauchte Gryffindor zwar keine neuen aktiven Spieler, sie spielten noch in der gleichen Besetzung wie in der letzten Saison, aber Simon Jones, der Kapitän der Mannschaft, wollte Veränderungen bei den Reservespielern vornehmen. Seit ewigen Zeiten war kein Erstklässler mehr in die Hausmannschaften gekommen und so mahlten sich diese auch keine Chancen aus, doch vom zweiten Jahr aufwärts fieberten alle Quidditchbegeisterten dem großen tag entgegen. Gerade die Zweitklässler der verschiedenen Häuser waren besonders aufgeregt, denn schließlich bewarben sie sich zum ersten Mal.
Lily wusste, dass sowohl Alex für Hufflepuff als auch Sarah für das Team aus Ravenclaw an den Start gehen würden. Für sie selbst kam das natürlich nicht in Frage. Zwar konnte sie sich inzwischen auf einem Besen halten, aber alles was höher als zwei Meter war, ließ ihr regelmäßig den Magen rotieren. Agatha hatte es einmal sehr treffend ausgedrückt: flugtechnisch ungeeignet.
Aber glücklicher Weise war sie nicht allein auf weiter Flur. Nach dem unfreiwilligen Ausscheiden Sirius' war James der einzige aus ihrem Jahrgang in Gryffindor, der an den Ausscheidungen teilnahm. Lilys Zimmerkolleginnen trauten sich das Ganze nicht wirklich zu, obwohl sie keine schlechten Fliegerinnen waren, und bei den Jungs sah es ähnlich aus. Peter hatte nicht das nötige Selbstvertrauen und Remus fehlte das fliegerische Können. Zwar bewegte er sich am Boden mit geradezu unheimlicher Agilität, doch schien er nicht wirklich ein Geschöpf der Lüfte zu sein.
Die Mitglieder der Mannschaft waren in diesen Tagen besonders belagert, besonders Teamkapitän Jones und sein Freund und Stadionsprecher Sam Sold, der immer besonders gut informiert war. Beide befanden sich jetzt im siebten und letzten Jahr in Hogwarts und in der nächsten Saison würde es wichtige Umstrukturierungen geben. Alle fragten sich, wer wohl Jones' Nachfolge antreten würde. Wer die Lücke füllen würde, die Sam Sold hinterlassen würde, wurde ebenso heiß diskutiert. Die Stadionsprecher kamen schon seit Ewigkeiten traditionell aus dem Haus Gryffindor. Irgendwie hatte sich das eingebürgert und man brauchte das besondere OK von Professor McGonagall, um diesen Posten anzutreten. Wenn man bedachte, mit welchem Elan die Hauslehrerin von Gryffindor Sam zur Fairness ermahnte, fragte man sich, warum sie ausgerechnet ihn ausgewählt hatte. Aber warscheinlich war das genauso eine Tradition, denn bei Solds Vorgänger, daran konnten sich nicht wenige erinnern, war es ebenso gewesen.
Die Spiele rückten immer näher und noch immer war nichts von dem Unglückskleeblatt, wie die vier manchmal genannt wurden, gekommen. Gryffindor würde am Dienstagnachmittag an der Reihe sein, nach Slytherin am Montag und gefolgt von Ravenclaw und Hufflepuff am Mittwoch und Donnerstag. Doch der Montag verstrich und Slytherin absolvierte ihr Programm ohne Störungen von außen. Dies war der Moment, an dem einige anfingen zu zweifeln. Hatte McGonagall es geschafft Sirius zu brechen? Eigentlich erschien es nichts so, denn obgleich er die ersten Schultage ein wenig geknickt gewirkt hatte, normalisierte sich seine Laune doch innerhalb kurzer Zeit wieder.
Nur die Streiche waren weniger geworden. Doch eigentlich war niemand, weder Schüler noch Lehrer so blauäugig, daran zu glauben, dass Sirius die Schule vielleicht ein wenig ernster nehmen könnte.
Und tatsächlich kam es natürlich so, wie es kommen musste. Im Nachhinein war allen klar, dass sie nur auf den richtigen Moment gewartet hatten. Und da alle etwas erwartet hatten, war es wohl nicht leicht gewesen, etwas zu finden, dass den Rest der Schule überraschen würde. Die einzige Möglichkeit war wohl etwas am Ausscheidungstag der Gryffindors zu unternehmen, da alle natürlich damit rechneten, dass sie ihr eigenen Haus unterstützen würden.
Der Dienstag war ein sonniger Spätsommertag. Da die Erstklässler aus Gryffindor die erste Stunde frei hatten, schliefen sie zumeist etwas länger und gingen dann später zum Frühstück hinunter in die große Halle. Auch Lily hielt das so, obwohl sie normalerweise keine Probleme mit dem Aufstehen hatte. Aber man musste sich ja auch nicht mehr Stress machen als unbedingt nötig war. Ganz im Gegensatz zu Agatha und Philippa. Die beiden schienen so eine Art innere Uhr zu haben und standen jeden morgen um dieselbe Zeit auf. An den Wochenenden konnte das ganz schön auf die Nerven gehen. Aber während sie sich im letzten Jahr die eine oder andere Abfuhr eingefangen hatten, wenn sie bei diesen Gelegenheiten Lily weckten, schienen sie in diesem Jahr dazugelernt zu haben. Zumeist schlichen sie sich leise aus dem Schlafsaal und begnügten sich damit, Lily zwei Minuten vor dem Wecker aus dem Schlaf zu reißen.
Doch heute war es anders.
„Lily! Das musst du gesehen haben!"Agathas laute Stimme paarte sich mit dem plötzlichen Einfall hellen Tageslichts, als die Vorhänge um Lilys Himmelbett zur Seite gerissen wurden und dem Gefühl von etwas Schweren, dass neben ihr auf das Bett plumpste und sie knapp verfehlte. Ungläubig öffnete Lily ein Auge, nur um es im nächsten Moment entsetzt wieder zu schließen. Ein großer Teil ihres Gehirns tat das unsanfte Wecken einfach als besonders geschmacklosen Alptraum ab, doch die unangenehme Stimme ihres Kleinhirns drängte sich unaufhaltsam in den Vordergrund und merkte an, dass einem Alpträume im Normalfall nicht die Bettdecke wegrissen. In einem letzten verzweifelten Anlauf versuchte der restliche Verstand einzuwerfen, dass das durchaus zum Traum dazugehören konnte, aber eigentlich war es nur noch eine Schutzbehauptung – Lily war wach.
„Was ist denn los?"Lily entschied sich, Agatha später zur Schnecke zu machen, wenn sie etwas ihre Kräfte gesammelt hatte. In der Zwischenzeit gestand sie ihrer Freundin ihr Recht auf Verteidigung zu. Eine Gnade, die diese aber völlig missverstand und sie mit breitem Grinsen weiter bearbeitete.
„Aus den Federn, Miss Evans. Du hast nicht mehr viel Zeit, wenn du vor dem Unterricht noch was essen willst."
Lilys Blick glitt zum Zifferblatt ihrer Weckers, dann runzelte sie die Stirn. „Ich hätte noch ne halbe Stunde friedlich schlummern können!"
„Nicht, wenn du vor dem Essen noch eine Stippvisite auf den Astronomieturm machen willst."Lily drehte sich zur anderen Seite. Natürlich war auch Philippa da. Wenn sie glaubten zu zweit gegen den gerechten Zorn einer Lilian Sophie Evans anzukommen, dann hatten sie sich aber geschnitten!
„Ein paar mehr Informationen wären vielleicht nicht schlecht, was meint ihr?"
Agatha grinste. „Du wirst uns vertrauen müssen. Und jetzt raus da – wir wollen mal keine Unmenschen sein. Was meinst du Philippa? Geben wir ihr zehn Minuten, oder zerren wir sie so wie sie ist mit uns?"Sie zwinkerte ihrer Freundin zu.
„Auch fünfzehn, wenn es sein muss. Aber dann werden wir drastischere Maßnahmen einleiten müssen. Wir warten im Gemeinschaftsraum auf dich."Damit drehte sie sich um und verließ gefolgt von Agatha, die Lily noch ein letztes gemeines Grinsen zuwarf, den Schlafsaal.
Lily stöhnte und zog sich die Bettdecke wieder heran, um sich bis über das Kinn darin einzukuscheln. Da gab es Kriege, Seuchen und Hungersnöte in der Welt. Warum war sie ausgerechnet mit diesen zwei Quälgeistern geschlagen? Es war bestimmt leichter einen ganzen Sack Flöhe (oder wahlweise auch Schwarzmagier) zu hüten, als diese beiden. Nach ein paar erholsamen Augenblicken kroch sie mühsam aus dem Bett. Sie würde es nicht besser machen, wenn sie nicht pünktlich im Gemeinschaftsraum erscheinen würde. Mit einem letzten sehnsüchtigen Blick auf ihr Himmelbett verzog sie sich in Richtung Bad.
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Als sie fünfzehn Minuten und zwanzig Sekunden später im Steinbogen auftauchte, der den Gemeinschaftsraum von den Treppen zu den Mädchenschlafsälen trennte, fand sie Agatha und Philippa ungeduldig mit den Füßen wippend in zweien der bequemen Sessel. Ansonsten war der Raum wie ausgestorben, was Lily verwunderte. Normalerweise hielten sich um diese Uhrzeit immer einige Schüler auf, die zu spät dran waren, oder auf das frühstück verzichteten. Doch heute war nicht ein einziger zusehen. Lily zuckte mit den Schultern und wandte sich ihren Freundinnen zu, bereit ihnen noch eine kurze Galgenfrist zu gewähren, bevor sie ein heiliges Donnerwetter über sie loslassen würde. Kurz dachte sie darüber nach, dies wortwörtlich zu nehmen, schließlich hatten sie inzwischen eine Menge über Regenzauber gelernt. Allerdings rauchten sie noch immer ihren Zauberstab dafür. Professor Flitwicks Freund, ein richtiger indianischer Medizinmann, wie sich herausgestellt hatte, konnte das Wetter noch auf ganz andere Art und Weise beeinflussen. Dummerweise war das nicht erlernbar. Die Gabe musste angeboren sein und in Europa war sie so gut wie gar nicht vorhanden. Nur die Zauberer der alten Naturvölker konnten auf diesen alten Zweig der Magie noch zurückgreifen. Tana'tei hatte versprochen noch das ein oder andere Mal im Unterricht zu erscheinen, wenn es um andere Wetterzauber gehen würde.
Als sie merkte, wie ihre Gedanken langsam abdrifteten, riss sie sich zusammen und folgte Agatha, die bereits aufgesprungen war und in Richtung Portraitloch eilte. Auch auf dem Gang vor dem Portrait waren keine Schüler zu sehen. Was war allerdings verständlich, denn ich diese Region des Schlosses geriet man nur, wenn man ins Gryffindorhaus wollte – oder wenn man sich verirrt hatte.
Der Astronomieturm lag im Südflügel von Hogwarts. Er war der höchste Turm und hatte knapp unterhalb der Spitze einen breiten Balkon, der rund um den gesamten Turm verlief. Innen lag der Klassenraum für Astronomie. Auf dem Balkon fanden nachts die praktischen Übungen und Prüfungen statt. Dann waren hier die Schulteleskope installiert. Aber da der Turm wie gesagt der höchste punkt des Schlosses war, hatte er noch einen weiteren Vorteil, wenn man einmal davon absah, dass es schrecklich anstrengend war, die vielen Treppen hinaufzusteigen (nichts selten dachte Lily – so wie alle Muggelgeborenen Schüler – Dass in Hogwarts der ein oder andere Aufzug installiert werden müsste. Die Schüler aus Zaubererfamilien wussten zumeist gar nicht, was das war) und das war die Tatsache, dass man von hier aus das gesamte Gelände überblicken konnte. Bei allen anderen Aussichtspunkten lag zumindest in einer Richtung immer das Schloss im Wege.
Auf dem Weg zum Turm begegneten den Mädchen nur sehr wenige andere Schüler. Und wenn sie es taten, dann waren sie meist in kleinen Grüppchen, die leise tuschelnd die Köpfe zusammengesteckt hatten. Aber immer, wenn Lily versuchte etwas von den Gesprächen zu verstehen, wurde sie von Agatha oder Philippa in eine andere Richtung gezerrt.
„Könnt ihr mir nicht vielleicht mal sagen, was eigentlich los ist?"Allmählich stieg in Lily doch wieder der Ärger hoch. Nicht mehr, weil sie geweckt worden war. Nun war sie nun mal wach – daran war nichts mehr zu ändern, warum also aufregen. Aber Agatha und Philippa hatten sich anscheinend vorgenommen sie wie ein kleines Kind zu behandeln und das mochte sie noch weniger als alles andere.
Philippa grinste nur – wie üblich. Agatha rollte mit den Augen. „Wir sind aber ungeduldig heute Morgen. Du wirst es die paar Minuten noch aushalten."Sie waren am Fuß des Turmes angekommen und machten sich daran die vielen Stufen zu erklimmen. Ob sie wohl schon mal jemand gezählt hatte? Lily nahm es sich häufig vor, hatte es bis heute aber noch nie geschafft. Meist gab man irgendwo auf halbem Wege auf. Trotzdem wusste überraschender weise alle Schüler genau, wo die insgesamt vierzehn Trickstufen verteilt waren. Nur die Schüler des ersten Jahres vielen manchmal noch auf sie herein. Wenn man damit nicht möglichst schnell lernte umzugehen, dann war man in Hogwarts hoffnungslos verloren.
Lily hätte gern noch ein wenig weiter diskutiert, aber jetzt wurde ihr der Atem von der Anstrengung geraubt. Sie würde morgen Abend Astronomie haben. Eigentlich war es die totale Verschwendung jetzt schon hier heraufzusteigen. Sie hoffte für ihre Freundinnen, dass sie einen guten Grund hierfür hatten. Doch innerlich spürte sie bereits wie ihr Zorn, der ja sowieso größtenteils nur künstlich gewesen war, langsam verrauchte. Wenn Agatha und Philippa ihr einfach nur morgendliches Frühgymnastik verpassten, dann würde ihr eine entsprechende Antwort einfallen. Außerdem mussten sich die beiden genauso anstrengen wie sie, und zumindest das tat ziemlich gut.
Schon lange, bevor sie den Aussichtsbalkon erreicht hatten, den man nicht nur vom Klassenraum, sondern auch direkt von der Treppe aus betreten konnte, hörte Lily, das sie drei wohl nicht die einzigen waren, die zu so früher Morgenstunde hier heraufgestiegen waren. Sie hatten noch einige Turmumrundungen vor sich als zuerst ein dumpfes Gemurmel und dann immer deutlicher eine Vielzahl an aufgeregt durcheinander sprechende Stimmen an ihre Ohren drangen. So wie es klang, musste der ganze Balkon voller Schüler stehen.
Lily schnaufte. Sie waren ziemlich schnell gegangen. Zum Unterricht hatten sie es meist nicht ganz so eilig. Endlich traten sie auf die oberste Treppenplattform. Vor ihnen lag die Tür zum Astronomieklassenraum. Auf der linken Seite jedoch befand sich eine schmale Holztür, die jetzt sperrangelweit offen vor ihnen lag und den Blick in den wunderbar blauen Himmel freigab. Seltsamerweise sahen sie keine Schüler. Sie mussten alle auf der anderen Seite des Umlaufs stehen. Lily und ihre Freundinnen traten ins Freie. Noch andere Schüler, die ihnen die Treppen hinauf gefolgt waren und die sie bisher gar nicht bemerkt hatte drängten ihnen nach. Sie gingen um den Turm herum und tatsächlich hatten sich hier gut drei duzend Jungen und Mädchen versammelt. Sie alle starten auf einen bestimmten Punkt auf den Schlossgründen und diskutierten heftig miteinander. Lily konnte nur kurze Gesprächsfetzen verstehen und immer wieder riefen irgendwelche Schüler ein „Wahnsinn"dazwischen oder ließen ein ungläubiges Keuchen hören.
Lily folgte ihren Blicken mit den Augen – und für einen kurzen Moment stockte ihr der Atem. Sie schloss die Lieder, sicher einer Sinnestäuschung zum Opfer gefallen zu sein, doch als sie sie wieder öffnete, hatte sich an dem Bild nichts geändert.
Das Quidditchfeld – war verschwunden.
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Ach herrje – wieder eins am Ende. Ich hoffe es hat gefallen. Und ihr wisst ja, wie das mit den Reviews funktioniert. Also – Knopf drücken und alle sind glücklich :-)
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