Hah – ich hab rausgefunden, warum mir keiner mehr reviews schreibt. Ich wollte nämlich eine abschicken, aber der Server spinnert zurzeit wohl ein wenig rum. Das versöhnt mich wieder ein wenig, aber versucht es weiter!

Lord Slytherin: Das mit der peitschenden Weide ist mir bewusst, aber mit Absicht so geschrieben. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Dumbledore solche Kinkerlitzchen anstellt, wie mit einem Stock nach diesem Knoten zu tasten. Dass es auf diese Weise funktioniert, werden die Rumtreiber wohl später durch Zufall entdeckt haben (werde ich zumindest so einbauen). Ich lasse normalerweise kein gutes Haar an der verbrecherisch schlechten Verfilmung des dritten Teils, aber dass Snape den Baum mit einem Zauberspruch zum Erstarren bringt, halte ich für durchaus logisch.

Und jetzt viel Spaß mit dem aktuellen Kapitel!

Disclaimer: Nichts von dieser Geschichte gehört mir, außer einigen unbedeutenden Nebencharakteren. Alle Rechte bei J.K.Rowling.

Chronik der Rumtreiber II

Das Geheimnis des Mondes

Kapitel 20

Aufbruchsstimmung

Lily konnte sich nur zu gut daran erinnern, wie es letztes Jahr um diese Zeit im Schloss zugegangen war. Im Unterricht passte niemand mehr wirklich auf und in jeder freien Minute standen die Schüler in Gruppen beieinander und erzählten sich gegenseitig, was sie in den Ferien tun würden. Lily erinnerte sich, weil sie es genauso getan hatte. Sie war seit vier Monaten von ihrer Familie getrennt gewesen und hatte sie inzwischen so vermisst, dass sie nicht einmal der Gedanke daran, Petunia wieder zu sehen sonderlich störte. Im letzten Jahr hatte sie sogar regelrecht Heimweh gehabt. Inzwischen hatte sie sich in Hogwarts so gut eingelebt, dass ihr das nicht mehr so schnell passieren würde.

Wie üblich kurz vor den Weihnachtsferien sah Peeves der Poltergeist seine Zeit für gekommen. Er trieb seine Scherze und Albernheiten, die selbstverständlich niemand außer ihm selbst für komisch hielten, auf die Spitze. Von überall segelten Tintenfässchen, nasse Schwämme, Farbbeutelchen und was sonst noch in seinen Augen geeignet war auf die Schüler hinab, stets begleitet von seinem gackernden Lachen. Und umso doller er es trieb, desto aufgescheuchter hastete Mr Filch durch die Flure des Schlosses und versuchte seiner habhaft zu werden. Nachdem sich Peeves einmal sogar an Professor McGonagall herangetraut hatte, blieb er allerdings für zwei komplette Tage verschwunden, und nachdem er wieder aufgetaucht war, beschrieb er stets große Bögen, sobald ein Lehrer in Sichtweite kam.

Alles in allem war dieses Jahr exakt wie das vorangegangene und doch war es auch wieder völlig anders im Schloss. Aber das lag natürlich nur an Lilys veränderten Perspektive. Die anderen Schüler benahmen sich wie damals, aber Lily fühlte sich davon ausgeschlossen. Zwar vermieden ihre Freundinnen in ihrer Gegenwart das Thema Weihnachten tunlichst, aber natürlich konnten sie nicht völlig verbergen, wie sehr sie sich auf das Wiedersehen mit ihren Familien freuten.

Es würde ganz schön einsam werden im Schloss. Glücklicherweise würde sie nicht die einzige sein, die auf Hogwarts blieb. Sie hatte herausgefunden, dass auch Severus in den Ferien nicht nach Hause fahren würde. Sein Vater war wieder einmal auf einer Geschäftsreise und hatte sein Mutter mitgenommen. Severus hatte nur mit den Schultern gezuckt, als er ihr das erzählt hatte, aber irgendwie glaubte sie nicht, dass er das so vollkommen kalt aufnahm.

Severus war eindeutig ein Pluspunkt auf ihrer diesjährigen Weihnachtsliste. Dummerweise hatte diese Liste auch Nachteile. Lily hatte gehört, wie sich James und Sirius im Zaubertränke-Unterricht lebhaft darüber unterhalten hatten, dass auch Sirius auf dem Schloss bleiben wollte. Spätestens nach dem Zusammenstoß mit seiner Cousine wusste Lily, dass er sich mit seiner Familie nicht sonderlich gut verstand. James hatte vorgeschlagen, dass Sirius mit ihm zu seiner Familie kommen könnte; seine Eltern hätten bestimmt nichts dagegen. Aber Sirius hatte abgelehnt. Er war auch entschieden dagegen gewesen, dass James aus Solidarität ebenfalls sein Weihnachten in Hogwarts verbrachte. Was auf Lilys Liste wieder auf der Plusseite verbucht wurde. Und Sirius würde ja die Gesellschaft von Peter haben, der wohl auch dableiben würde. An dieser Stelle des Gesprächs waren sie von Professor Farragut beim Reden erwischt worden, was ihnen eine Stunde Nachsitzen am folgenden Tag und Gryffindor einen zwanzig Punkteabzug einbrachte.

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Der nächste Tag war gleichzeitig der letzte Tag vor den Ferien, an dem Unterricht abgehalten wurde. Die meisten Lehrer hatten bereits aufgegeben und versuchten nicht mehr den Schülern irgendwelchen Stoff zu vermitteln. Professor Terfinis ließ sich von Kleinigkeiten wie Weihnachten natürlich nicht abhalten und so erließ er sich in ellenlangen Erklärungen über die Funktionsweise der magischen Gerichtsbarkeit, und war dabei so langweilig, dass sich so mancher im Raum die Frage stellte, ob der Verteidigungslehrer vielleicht um einige Ecken herum mit Professor Binns verwandt war.

Selbst Lily, die dem Unterricht normalerweise recht gut folgen konnte, wusste nach der Stunde nicht genau, wie die einzelnen Gerichtshöfe gestaffelt waren. Sie konnte noch sagen, dass es ein internationales Gericht gab, dem alle anderen Instanzen untergeordnet waren, aber danach war Schluss. Mit rauchenden Schädeln wanderten die Schüler aus Gryffindor nach der Stunde hinauf in ihren Turm. Der Unterricht war geschafft und bis auf James und Sirius, die direkt in Richtung Kerker abgedampft waren hatten sie frei. Jetzt machten sich alle daran, ihre Taschen für die morgige Abreise zu packen, damit sie den Abend für sich hatten. Der Zug würde nach dem Frühstück vom Bahnhof in Hogsmeade abfahren, wo sie wie üblich mit den Schulschlitten hingebracht werden würden.

Lily saß missgelaunt auf ihrem Bett und sah zu, wie Agatha und Philippa Kleidung, Bücher und anderen Zubehör in ihre Koffer einräumten.

„So schlimm wird es schon nicht werden."

Lily sah Agatha mit einem vernichtenden Blick an. „Oh nein, bestimmt nicht. Ich werde mir einfach mit Black ein paar schöne Tage machen. Und wenn mir das zu langweilig wird, kann ich mir ja mit Peter die Zeit vertreiben. Ich bin wirklich zu beneiden."

„Du bist doch sonst nicht so zickig."

„Ich bin nicht zickig. Ich habe ein Recht darauf, schlecht gelaunt zu sein. Und wenn du nicht augenblicklich aufhörst zu grinsen, dann fliegst du aus dem Fenster. Hast du mal nachgemessen, wie hoch der Gryffindorturm ist?"

Tatsächlich verschwand das Grinsen sofort aus Philippas Gesicht. Sie litt ein wenig unter Höhenangst – solange kein Besen unter ihr war. „Dann sei halt zickig." Sagte sie und ging schnell hinter ihrem Bett in Deckung, als einer von Lilys Büchern in ihre Richtung gesegelt kam. Sie angelte mit der Hand danach und richtete sich dann entrüstet auf. „Du bewirfst mich mit Zaubertränke, Lily Evans? Das schreit nach Rache. Warte nur ab. Eines schönen Tages wirst du das vergessen haben und dann folgt blutige Vergeltung." Damit warf sie das Buch zurück auf Lilys Bett.

Agatha machte ein nachdenkliches Gesicht. „Da hattest da gerade eine Wunderbare Idee, Lily."

„Was? Philippa aus dem Fenster werfen? Es freut mich, dass du es auch so siehst."

Agatha ignorierte das Protestschnauben von Philippa. „Ach Quatsch. Ich meine die Idee, deine Zeit mit Peter zu verbringen."

„Hat dich ein Klatscher geknutscht?"

„Lass doch den Unsinn. Nee, im Ernst. Du könntest aus Peter herauskitzeln, wo sich Remus nachts allein draußen auf den Schlossgründen herumtreibt. Wenn das jemand weiß, dann sicher er, James und Sirius. Und da ich vermute, dass du Sirius nicht fragen willst," Schnauben von Lily „Und James ja nicht zur Verfügung steht, bleibt wohl nur noch der gute Peter übrig."

Lily sah aus dem Fenster. Sie konnte die Ecke sehen, um die Remus zusammen mit Madame Pomfrey verschwunden war. Sie hätte nur zu gerne gewusst, was er um die Zeit draußen gemacht hatte. Und Agatha hatte Recht. Aus Peter würde sie sehr viel mehr herauskriegen, als aus Black, er ein Geheimnis für sich behalten konnte. Dazu kam, dass Peter zwar den Ruf weg hatte, nur ein Anhängsel von Potter und Black zu sein, aber dabei eigentlich gar kein schlechter Kerl war. Es gab immer Kinder, die sich gern in den Schatten Stärkerer stellten. Sie persönlich schätzte Peter jedenfalls als sehr viel sympathischer als Black, oder gar Potter ein. Lily nickte. „Das könnte ich versuchen. Aber besser gelaunt bin ich deshalb noch lange nicht."

Philippa lachte trocken. „Du bist einfach zu perfekt in allem. Und wenn du dir vorgenommen hast zu schmollen, dann ziehst du das durch, was?"

Jetzt musste Lily doch grinsen, sagte aber nichts. Ihre Freundinnen kannten sie inzwischen zu gut, was nicht ausblieb, wenn man den größten teil des Jahres zusammen Schule und Freizeit verbrachte.

„Ich hab gehört, Dumbledore lässt sich immer was für die Schüler, die über Weihnachten hier bleiben, was einfallen." Sagte Agatha, während sie damit beschäftigt war, ihre Koffer zu schließen. Wie Lily sie kannte, würde sie ihn vor Morgen noch mindestens zehnmal wieder geöffnet und erneut geschlossen haben. Agatha schaffte es einfach nicht, ihre Sachen beim ersten Mal komplett zu verstauen. Sie hatte noch nie jemanden erlebt, der so vergesslich war. Komischerweise passierte ihr das im Unterricht nie. Den Stoff den sie einmal gelernt hatte behielt sie. Sie musste auch vor den Prüfungen weniger wiederholen als Philippa oder Lily.

„Das hoffe ich aber auch." Ließ Lily jetzt hören. „Ich habe nicht vor, die ganze Zeit hier im Schlafsaal zu hocken und die Zeit totzuschlagen. Da kann ich mir echt spannenderes vorstellen." Sie schaute auf die Uhr auf ihren Nachttischchen. „Ach du meine Güte. Wisst ihr wie spät es ist? Wenn wir das Abendessen nicht verpassen wollen, dann sollten wir uns schnellstes in die große Halle aufmachen.

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Der folgende Tag war der Tag der Abreise. Auch an diesem Tag war alles wie im vorigen Jahr. Das Frühstück war lauter al gewöhnlich. Die Schüler nutzten die letzte Gelegenheit, ausführlich mit allen Freunden zu quatschen.

Lily war noch immer so schlecht gelaunt wie am Vorabend, doch sie ließ es sich nicht mehr so anmerken. Sie war zu dem Entschluss gekommen, dass sie nicht auch noch die Ferien von Agatha und Philippa verderben musste. Die beiden konnten ja nun wirklich nichts für ihre Misere. Lily hatte noch einen zweiten Brief von ihren Eltern bekommen, in dem allerdings nur gestanden hatte, dass sie bis Weihnachten nicht wieder zuhause sein würden, und dass es ihrer Großmutter sogar noch schlechter ging. Sie würde das neue Jahr wohl nicht mehr erleben. Lily hatte einen Antwortbrief verfasst, ihn aber nicht losgeschickt. Sie würde erst zu Weihnachten Grüße an ihre Familie senden; bis dahin gedachte sie noch zu schmollen, wie Philippa es ausgedrückt hatte.

Jetzt saß sie vor ihrem Müsli und gab vor mit sich selbst ins Reine gekommen zu sein. Hin und wieder linste sie aus den Augenwinkeln zu Peter und Sirius hinüber. Der kleine Peter machte einen etwas bedrückten Eindruck, aber Black schien bestens gelaunt zu sein. Er musste ein wirklich gespaltenes Verhältnis zu seiner Familie haben, wenn er lieber allein in Hogwarts blieb, als sie zu Weihnachten zu besuchen. Lily konnte sich das nicht so recht vorstellen. Und wenn sie noch so sauer auf ihre Eltern gewesen war, zu weihnachten wollte sie einfach zuhause sein. Um diese Jahreszeit begann sie sogar regelmäßig Petunia zu vermissen. OK, das war meist nur ein kleiner Anflug, der spätestens dreißig Sekunden nachdem sie ihre Schwester dann wieder gesehen hatte verflogen war, aber immerhin war er da. Sirius jedenfalls saß da, redete auf Potter ein und benahm sich vollkommen normal. Jedenfalls normal nach Black-Standart. Er versuchte sogar noch Peter aufzuheitern, was ihm aber nicht so ganz gelingen wollte.

Lily seufzte. Wenn doch wenigstens eine ihrer Freundinnen auch in Hogwarts bleiben würde. Dann hätte sie auch ein wenig Aufmunterung. Der einzige Lichtblick war Severus und abgesehen von ihrem gemeinsamen Nachmittag in der Bibliothek und nachher auf dem See hatten sie in letzter Zeit kaum noch Kontakt. Lustlos stocherte sie in ihrer fast lehren Müslischale herum und verpasste wieder einmal fast die Ankunft der Posteulen. Heut war nichts für sie dabei. Sowieso kamen heute sehr wenige Eulen. Warum auch, die meisten Eltern würden ihre Kinder ja heute Abend sehen.

Nach dem Essen stand der Aufbruch auf dem Programm. Das Gepäck hatten die Schüler bereits in großen stapeln in der Eingangshalle verstaut und nach und nach leerte sich jetzt die große Halle und alles strebte dem Ausgang entgegen.

„Du siehst ja auch nicht sonderlich lebhaft aus." Lily wandte den Kopf zur Seite. Neben ihr stand Peter und schaute zu, wie Remus und James sich auf ihr Gepäck stürzten. Sirius half James dabei, seine Tasche unter einen großen Stapel hervorzuziehen.

Lily zuckte mit den Schultern. „Was erwartest du. Und du strahlst ja auch nicht gerade. Warum bleibst du eigentlich hier?"

„Meine Mutter muss über Weihnachten arbeiten und hat gar keine Zeit für mich. Ich war auch schon letztes Jahr in den Ferien hier."

„Und dein Vater?"

Peter sah sie an und plötzlich waren seine Augen feucht. „Ist tot; vor drei Jahren gestorben. Er war Quidditchspieler und hatte einen Unfall."

Lily schwieg. Peter war eindeutig schlimmer dran als sie. Sie hatte zumindest ihre Eltern noch. Agatha und Philippa hatten jetzt ihre Taschen gefunden und schlurften zu ihr herüber um sich zu verabschieden. Das große Eingangsportal stand offen und vor den wenigen stufen konnte man bereits die Schlitten warten sehen, die gleich den weg nach Hogsmead hinunter zum Bahnhof fahren würden.

„Jetzt lass den Kopf nicht hängen." Sagte Agatha, nachdem sie Peter zugenickt hatte. „Die Ferien sind ruck zuck vorbei und dann sind wir wieder da." Sie boxte Lily freundschaftlich an die Schulter, währen James, der jetzt auch herübergekommen war, sich Peter geschnappt hatte und ihn lachend im Schwitzkasten hielt und seine Frisur verwuselte, bis sie beinahe so aussah wie seine eigene. Remus musste die beiden schließlich trennen.

Wenige Minuten später war die Verabschiedung vorbei und die Schlitten setzten sich glockenschellend in Bewegung. Lily wollte sich zu Peter umwenden, doch der war schon aus der Eingangshalle verschwunden. Achselzuckend machte sich auch Lily auf den Weg in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors.

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Nach dem langen vorangegangenen jetzt wieder ein kurzes. Ich hoffe mal, das Reviewverschickproblem hat sich in Rauch aufgelöst (Ich für meinen teil konnte zumindest wieder ein Review abschicken), und ihr schreibt mir. Ich fühle mich so schrecklich vernachlässigt, außerdem gehe ich doch so gern auf Fragen und Anregungen ein grins. Also – ihr wisst ja wie.

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