Möglich, dass die Fortsetzungen jetzt nicht mehr so regelmäßig kommen. Mein Leben wurde inzwischen auf den Kopf gestellt, da ich ein Baby erwarte. Weiß noct nicht ob sich das auf die Schreiberei positiv oder negativ auswirkt. Aber keine Sorge bis Oktober dauert er noch ein bisschen. Ich werde jedenfalls schreiben so oft ich kann. )
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Am nächsten morgen wurde Harry von einer Eule geweckt. Sie saß am Fensterbrett und pickte hartnäckig gegen die Scheibe. „Wasn das?" fragte Ron verschlafen und drehte sich auf die andere Seite, um ungehindert weiter schlafen zu können. Harry hingegen stand auf und ließ die Eule herein. Diese flog einen Bogen im Zimmer und ließ sich dann auf Harrys Bett nieder. Harry sah der Eule nach und nahm ihr den Brief ab. Anstatt sofort wieder abzufliegen blieb die Eule sitzen und wartete. Verwundert öffnete Harry den Umschlag und zog die Nachricht heraus.
Du hast Regel 1 vergessen! Ich habe gestern Abend vergeblich auf eine Nachricht von dir gewartet. Sollte sich das wiederholen, dann musst du, so Leid es mir tut, wieder her. Dad.
Harry ärgerte sich. Wobei er nicht genau wusste, ob er sich über seine Vergesslichkeit ärgerte, oder über Severus strenge Wortwahl. Kein ‚Guten Morgen' oder ‚Lieber Harry' War Severus etwa sauer? Doch bevor Harry lange darüber nachdenken konnte, wurde er von der noch immer wartenden Eule gepiekt. „Ist ja gut. Ich schreib ja schon!" beschwerte sich Harry und holte Feder und Papier.
Es tut mir Leid, dass ich es vergessen habe. Gestern wurde es sehr spät. Wir haben noch Quidditsch gespielt und als es finster wurde noch lange geredet. Aber es fällt mir nicht leicht, gar nichts über dich erzählen zu dürfen. Den Trank hab ich Dank deiner Notiz nicht vergessen!
Harry
Harry rollte das Pergament zusammen und Band es der Eule ans Bein. Mit einem gewaltigen Satz hob diese ab und verschwand wieder aus dem Fenster. Harry sah ihr nach bis er sie am Himmel nicht mehr ausmachen konnte.
Beim Frühstück fragte dann Ron, „Du hast deine neuen Bücher wahrscheinlich schon gekauft, kommst du trotzdem mit in die Winkelgasse?" Harry dachte nicht lange nach, „Ja klar! Was soll ich denn hier alleine?" – „Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist" mischte sich nun Mrs. Weasley ein. Sie war als Mitglied des Ordens gut informiert über Harrys letzten Ausflug in die Winkelgasse. Harrys Miene verfinstere sich, während Ron seine Mutter nur entgeistert ansah. „Wieso, was soll in der Winkelgasse schon groß passieren?" – „Ron, hast du gestern nicht zugehört, was Harry uns erzählt hat?" fragte Hermine mit vorwurfsvollem Ton. „Na, und. Malfoy hat bekommen, was er verdient hat. Außerdem ist Harry diesmal nicht alleine!" Mrs. Weasley seufzte. Sie war die letzte, die Harry Vorschriften machen wollte, aber sie wusste, sollte irgendetwas mit Harry passieren, würde Severus ihr den Kopf abreisen. Harry schien die Gedanken der Frau zu erraten „Mrs. Weasley. Ich verspreche, ich werde nichts anstellen. Außerdem glaub ich nicht, dass Malfoy heute dort sein wird, denn er hat seine Schulsachen ja schon gekauft." – „Och bitte Mum." setzte Ron noch einen drauf. Molly seufzte erneut. „Also gut. Meinetwegen. Aber erst wenn Arthur kommt. Heute arbeitet er nur bis Mittag. Wenn er zustimmt, könnt ihr gehen.
Also warteten die Drei bis Mittag. Doch auch Rons Vater hatte gewisse Bedenken und ließ sich erst nach langem hin und her überreden. „Harry ich vertraue Dir. Also werde ich euch gehen lassen!"
Eine Flohpulverreise später standen Hermine, Ron, Harry, Ginny, Mr. und Mrs. Weasley im Tropfenden Kessel. „Ok. Molly und ich werden hier auf euch warten. Sollte irgendetwas sein. Egal was, kommt ihr ebenfalls wieder her, verstanden?" fragte Arthur mit selten ernster Miene. Die vier nickten und wurden schließlich in die Freiheit entlassen. Harry fragte sich gerade, was Severus wohl davon halten würde, dass er nun ganz ohne erwachsenen Begleiter in der Winkelgasse herum lief. Aber andererseits war er froh, dass die Wealeys ihm so vertrauten. Denn vor einer Woche hätte Harry sich selber nicht vertraut.
„Was meinst du Harry?", drang die Frage an Harrys Ohr. „Häh?" fragte der Angesprochene und sah zwischen Ron und Hermine hin und her. „Ich habe gefragt, ob wir zuerst unsere Schulbücher besorgen gehen sollen, oder zu dem Quidditschladen schaun sollen." wiederholte Ron seine Frage. „Wieso besuchen wir nicht Fred und George?" fragte Ginny dazwischen. „Haben die etwa schon ihr Geschäft aufgemacht?" fragte Harry perplex. „Ja, schon seit Anfang Juli!" rief Ginny mit leuchtenden Augen. „Ich finde wir sollten zuerst die Bücher kaufen!" meinte Hermine. „Ach Mine. Du und deine Bücher!" rief Ron mit Kopfschütteln. „Die Bücher sind nun mal der Grund warum wir hier sind!" schnappte Hermine beleidigt zurück. Bevor der Streit richtig in Gang gehen konnte, mischte sich Harry ein. „Wieso lassen wir nicht das Schicksal entscheiden? Werfen wir eine Münze!" – „Aber eine Münze hat nur zwei Seiten und es stehen drei Sachen zur Auswahl!" meine nun Ginny mit runzelnder Stirn. „Zuerst werfen wir, ob wir die Bücher oder was anderes zuerst besorgen und dann können wir noch mal zwischen Quidditsch und Zauberscherzladen Münzewerfen. Ok?" fragte Harry. Alle nickten. Harry holte eine Münze aus der Hosentasche. „Ok. Der Kopf steht für die Bücher!" stellte er klar und warf die Münze in die Luft.
Das Schicksal entschied sich für die Bücher. Während Ron und Ginny enttäuschte Gesichter machten, grinste Hermine triumphierend von einem Ohr zum anderen. Also machte sich der Trupp auf zum ‚Florish and Blotts'. Harry stellte fest, dass diesmal wesentlich mehr Menschen unterwegs waren, als noch vor ein paar Tagen. Nach dem Buchladen ging es zum Quidditschladen. Da erinnerte sich Harry plötzlich wieder an seine Updatebox, die er letztes Mal gekauft hatte. Sie war ihm hinunter gefallen, als er mit Malfoy zusammenstieß und danach hatte er sie einfach vergessen. Ob Malfoy die Box an sich genommen hat? „Hey sieh mal Harry, wäre das nichts für dich?" rief Ron auf einmal begeistert. Auch er hatte nun die Updatebox für den Firebolt entdeckt. „Ja, vielleicht." meinte Harry nur abwesend. „Oh... ist es bisschen teuer!" bemerkte nun Ron und dachte, dass dies der Grund war, warum Harry sich so wenig dafür zu interessieren schien. Er konnte ja nicht wissen, dass Harry sich die Box schon einmal geleistet hatte. „Gehen wir jetzt endlich zu Fred und George?" fragte Ginny ungeduldig. Die Meute verließ den Quidditschladen und bog in eine Seitengasse ab. Harry sah nun aufmerksamer umher. Er wunderte sich, dass er den Zauberscherzartikeladen der Weasley nicht schon vor ein paar Tagen entdeckt hatte. Doch nun konnte er schon von fernen die Leuchtreklame sehen die in bunten Farben blinkte. „Weasleys Zauberhafte Zauberscherze"
„Da bin ich jetzt aber gespannt!" meinte Harry und folgte Ron und Ginny und Hermine ins Geschäft. Schon bei der Tür empfing sie die erste Überraschung. Ein bunter Farbtopf, der sich über die Köpfe der Hereinkommenden entleerte. Nur Ron und Ginny, die den Scherz schon kannten, hielten sich dicht bei der Eingangstür, sodass sie von der Farbe verschont blieben. „iiii" raunzte Hermine, die nun grüne Haare hatte. Harry, über und über mit blau begossen wurde, musste sich die Brille abnehmen, um wieder etwas sehen zu können. Ginny und Ron bogen sich bereit vor lachen. „Das klingt nach Kundschaft" ertönte Freds fröhliche Stimme. „Was ist das?" fragte Hermine Fred vorwurfsvoll. „Grüne Farbe, würde ich sagen!" meinte nun George der gleich hinter seinem Bruder erschien. Hermine verzog das Gesicht. Und als Harry sich die provisorisch gereinigte Brille wieder aufsetzte, musste auch er über Hermines Gesicht lachen. „Keine Sorge Mine, das verschwindet nach einer halben Stunde wieder!" meinte Ron lachend. „Eine halbe Stunde?" nun war Hermine endgültig entsetzt. „Also das ist die mindest Zeit die ihr hier verbringen müsst!" meinte nun George. „Aber die meisten bleiben sowie so länger. Es gibt einfach zuviel zu sehen!" Hermine ließ ihren Blick schweifen. „Ähh... also so viel ist es auch wieder nicht." stellte sie fest. Die paar Regale die sie entdeckte, waren zwar randvoll mit verschiedenen Scherzartikeln, aber nichts dergleichen konnte sie für eine halbe Stunde begeistern. „Hermine, du stehst doch erst in der Eingangshalle! Du musst weiter gehen!" meinte nun Ginny und lief voraus in den nächsten Raum.
Harry und seine Freunde folgten ihr. Der nächste Raum übertraf jedenfalls all seine Vorstellung. Er war magisch vergrößert und enthielt unzählige Regale, die nicht alle von Boden aus erreichbar waren. Einige schwebten in gut fünf Meter Höhe. Im hinteren Teil des Raumes jedoch waren überhaupt keine Regale sondern ein weich ausgelegter Boden. Und genau darüber an der Decke schwebten… Harry musste zweimal hinschauen… da schwebten Kinder und lachten. „Was machen die denn?", fragte Harry verwundert. „Die probieren unsere Poppinsdrops." – „Sind sie jetzt schon serienreif?", fragte Ginny mit leuchtenden Augen. „Jep", kam Fred Antwort. „Seit letzter Woche im Angebot." – „Oh… ich will auch eines probieren!" rief sie aufgeregt. „Wieso heissen sie Poppinsdrops?", fragte Ron ein wenig verwundert, er hatte sich das bei seinen letzten Besuch auch schon gefragt. „Kennst du nicht Mary Poppins?" fragte Hermine. „Nö, wer ist das?" kam Rons verdutze Gegenfrage. „Das ist ein Muggelkinderbuch. Es geht um ein Kindermädchen, das allerlei schräge Sachen macht. In einem Kapitel besucht sie jemanden, der so viel lacht, dass er an der Decke schwebte und nicht mehr runter konnte." erklärte nun Harry an Hermines Stelle, dem die Geschichte durchaus bekannt war. „Genau!", schaltete sich nun auch George ein. „Und diese Drops funktionieren genau so. Wenn du sie schluckst und dann zum lachen anfängt, fängst du an zu schweben." – „Wir haben natürlich noch etwas hineingemischt was einem in eine recht fröhliche Stimmung versetzt." ergänzte Fred. Nun begannen auch Harrys Augen an zu leuchten. „Und die kann man ausprobieren, bevor man sie kauft?" – „Klar, Mann. Du kannst hier alles ausprobieren was du kaufen willst. Außerdem gibt es jeden Samstag eine kleine Vorführung. Die Leute müssen schon wissen, was sie da kaufen." sagte Fred grinsend. George hatte bereits eine kleine Dose geholt in der er die Poppinsdrops aufbewahrte und teilte nun jedem eines aus. Hermine besah sich das knallrote runde Bonbon in ihrer Hand skeptisch. „Und wie kommt man wieder runter?" fragte sie schließlich. „Wenn du nicht von selber aufhören kannst zu lachen, dann gibt es das so genannte ‚Antipoppinsdrops' sagte Fred und holte eine weitere Dose heraus mit grünen Drops. Zur Sicherheit gab er auch diese der Reihe nach herum. „War gar nicht so einfach die Gegenformel zu finden!" gestand George. „Ja, deswegen musste wir so lange warten, bis wir sie in Serie geben konnten." – „Also… wollen wir dann fliegen?", fragte Ginny ungeduldig. Harry, Ron, Hermine und Ginny begaben sich nun auch in den gepolsterten hinteren Teil des Raums und schluckten nach einander die roten Drops.
„Und was jetzt?", fragte Hermine zweifelnd. Doch sowohl Ron als auch Ginny fingen bereits an zu kichern. „Was?" fragte Hermine und löste damit ungewollt die Barriere. Ron und Ginny pusteten lautstark los und begannen sich langsam in die Lüfte zu erheben. Nun musste Harry auch grinsen. Das Lachen war mehr als ansteckend und es dauerte nicht lange da folgten Harry und Hermine den beiden ebenfalls lachend an die Decke. „Also… ich finde… hihi… dass das… eine der besten… Erfindungen ist." brachte Ron gerade noch so raus. Eher er erneut losbrüllte. „Ich gebe zu…(kicher) dass es wirklich … etwas ungewöhnlich… Lustiges ist." selbst Hermine konnte kaum ein Wort heraus bringen. Da sie so lachen musste. Harry konnte sich nicht erinnern sie je so fröhlich gesehen zu haben. Nach einer halbe Stunde fragte George, ob sie nicht langsam herunter kommen wollten, doch als wenn das der größte Witz aller Zeiten gewesen wäre, begannen die vier nur noch mehr zu lachen.
Wahrscheinlich hätten sie noch ewig an der Decke geschwebt, wenn Harry nicht plötzlich einen brennenden Schmerz in seiner Narbe gespürt hätte, der ihn augenblicklich ernüchtern ließ. Wie ein wenn der Schwebezauber plötzlich aufgehoben worden wäre, plumpste er wie ein Stein von der Decke und landete unsanft, aber zum Glück unverletzt am Boden. Während Ron dies für einen weiteren Witz hielt und noch mehr zu lachen anfing, wurde Hermine ernst und gleitete langsam, von den plötzlich aufkommenden Sorgen getragen, wieder zu Boden.
Harry wälzte sich hin und her und hatte seine Hände auf die Narbe gepresst. Der Schmerz trieb ihm Tränen in die Augen und durch die geschlossenen Lider konnte er einen dunklen Schatten sehen, der vor seinen Füßen kniete. Der dunkle Lord schien über die Neuigkeit erfreut zu sein, die er eben erfahren hatte. Und ein Gefühl von Freude und Rache breitete sich in Harry Brust aus. Mordlust… das war es was Voldemort gerade empfand und Harry wusste nicht, gegen wen sie gerichtet war. Schließlich spürte er ein Rütteln an seiner Schulter und er schlug die Augen auf. Seine Narbe ziepte immer noch, aber der größte Schmerz war wieder verschwunden. „Verdammt!" fluchte Harry und setzte sich langsam wieder auf. „Ist alles ok?" fragte Hermine besorgt. „Ja, klar. Bestens. Ich freu mich immer, wenn ich weiß, dass es Voldemort gut geht und er sich wie ein Kleinkind freut!" sagte Harry sarkastisch. Hermine sagte drauf nichts, aber es war eindeutig zu sehen, dass sie die Aussage kränkte. Harry kämpfte gegen die plötzlich aufgekommene Wut und meinte dann bedrückt: „Entschuldige, war nicht so gemeint." – „Schon gut Harry, war eine blöde Frage." gestand nun Hermine und reichte ihm schließlich die Hand, damit er aufstehen konnte. Ginny und Ron waren nun ebenfalls herunten. Und selbst Fred und George machten betrübte Gesichter. „Ihr seit die ersten die ohne Einsatz der grünen Drops wieder herunter gekommen seid" meinte Fred und versuchte die bedrückende Stimmung zu lockern. „Ich hoffe, ich hab euch nicht die Kundschaft vertrieben," meinte Harry niedergeschlagen, als er feststellte, dass niemand mehr lachend an der Decke schwebte. „Oh nein… die anderen sind vorher schon gegangen. Die haben gar nichts davon mitbekommen." erklärte George und gab Harry einen freundschaftlichen Schubs. Er erwiderte schwach das Lächeln, aber er fühlte sich dennoch schuldig, die gute Stimmung verdorben zu haben.
Nachdenklich gingen die vier zurück zum den tropfenden Kessel. Harry bat die anderen darüber zu schweigen und so zu tun, als wenn nichts gewesen wäre. Er wollte nicht, dass sich auch noch Mr. und Mrs. Weasley Sorgen machten seinetwegen. Mit gekünstelter Heiterkeit berichteten Ron und Ginny von Weasleys Zauberscherzladen. „Und eure Schulbücher habt ihr auch gekauft?", fragte Mr. Weasley mit Augenzwinkern. „Jaaa… Hermine hat uns gezwungen sie gleich als erstes zu kaufen", meinte Ron maulend. „Tja… unsere liebe Hermine weiß halt … zuerst die Pflicht dann das Vergnügen." damit lächelte Mrs. Weasley dem Mädchen zu.
