I.
Ein älterer Auror führte den leicht benommenen Severus Snape in ein großes Büro, in dem bereits eine Handvoll offiziell aussehender Hexen und Zauberer versammelt waren.
Grob schubste der Mann Severus auf einen Stuhl und mit einem Wink seines Zauberstabs und einem leise gemurmelten Spruch wanden sich Fesseln um Severus Hände und Füße. Deutlich spürte Severus wie sich der dunkle Cord mit dem die Armlehnen des Stuhles bezogen waren in seine Haut drückte.
Der Auror trat zur Seite und machte einem Medi-Zauberer Platz, der wortlos eine kleine Ampulle nahm, Severus Mund aufzwang und ihm 5 Tropfen einflößte.
„ Verita Serum", dachte Severus. „ Aber das ist zu viel gewesen. Mehr als drei Tropfen sind gefährlich!"
Panik machte sich in ihm breit und er versuchte, sich aus seinen Fesseln zu lösen. Es war vergeblich. Geschlagen sackte Severus in seinem Stuhl zusammen und überließ sich der wachsenden Verwirrung, die zu viel Verita Serum immer auslöste.
Er bekam kaum mit, wie eine grauhaarige Hexe vor ihn hin trat und ihm Fragen zu stellen begann. Erst bei der zweiten Nachfrage und einem drohenden Stoß des Aurors konnte er Name, Alter und Wohnort nennen. Diese Fragen waren leicht gewesen, doch die nächste machte ihm mehr Kopfzerbrechen.
„ Sind Sie ein Deatheater?"
Severus überlegte. War er noch einer? Er hatte sich doch innerlich schon von Voldemort und seinen Deatheatern los gesagt. Aber sein Arm trug immer noch das dunkle Mal. Also war er wohl doch einer. Severus war verwirrt.
Der anwesende Auror legte Severus Schweigen als Verstocktheit aus und verpaßte dem Gefangenen eine schallende Ohrfeige.
Im selben Augenblick schlug krachend die Bürotüre auf und Albus Dumbledore eilte herein. Mit einem einzigen Blick hatte er die Situation erfaßt und sein Gesicht nahm eine furchterregende Grimmigkeit an.
„ Broderick", herrschte er den Auror an. „ Folter gehört wohl kaum zu den zulässigen Verhörmethoden!"
Der Auror wurde rot und stammelte eine Entschuldigung, bevor er sich in einer Ecke des Büros auf einen Stuhl setzte.
Derweil war die Hexe, die das Verhör vorgenommen hatte zu Dumbledore getreten und sprach ihn an: „ Albus, wie... überraschend dich hier zu sehen. Was führt dich her?"
„ Ich will wissen, was gegen diesen Jungen vorliegt."
„ Warum?", fragte einer der Zauberer. „Was geht es dich an?"
„ Das werdet ihr dann schon erfahren, aber zuerst will ich hören, wie es kommt, daß er festgenommen wurde." Mit diesen Worten setzte Dumbledore sich auf einen der Stühle und verschloß mit einem Wink seiner Hand die offen stehende Bürotüre.
Fragend sahen sich die Hexen und Zauberer an und einer zuckte dann mit den Achseln. Er griff nach einer Akte, wandte sich Dumbledore zu und berichtete.
„ Vor einigen Tagen bekamen wir einen anonymen Tip, daß das Haus eines muggelstämmigen Aurors von Deatheatern angegriffen werden sollte. Wir waren rechtzeitig zur Stelle und konnten einen Angriff vereiteln. Von den fünf Deatheatern starben vier und dieser hier wurde gefangen genommen."Der Zauberer lachte leise auf. „ Interessant ist, daß er sich anscheinend gar nicht gewehrt hat, so, als wolle er erwischt werden. Jedenfalls reichte seine Anwesenheit dort, ihn festzuhalten und wir werden sehen, was er unter Verita Serum gesteht."
Dumbledore sah den jungen Snape überlegend an. Ein Tip also, und er hatte sich seiner Verhaftung nicht widersetzt. Die äußeren Zeichen von Mißhandlung mußten wohl nachher entstanden sein, als übereifrige Auroren ihr Mütchen an ihm kühlten.
Eine Idee keimte in ihm auf. Vielleicht wäre es so möglich, den Jungen frei zu bekommen und das Ministerium schlecht aussehen zu lassen. Wenn es ihm gelang, die Seele dieses Jungen auf seine Seite zu ziehen, so hatte er viel gewonnen. Wenn nicht, so gab es einen Deatheater mehr, der frei herum lief. Einer mehr oder weniger, welchen Unterschied machte das schon?
Entschlossen fixierte Dumbledore die Anwesenden und fragte: „ Hat sich irgend jemand vielleicht einmal gefragt, von wem der Tip kam und warum Severus sich nicht gewehrt hat?"
Die grauhaarige Hexe schüttelte irritiert den Kopf. „ Nein, wir sind für jeden Tip dankbar, auch die Anonymen. Welche Bedeutung sollte es auch haben?"
Dumbledore seufzte theatralisch auf. „ Es hat die Bedeutung, Veronica, daß Severus Snape bereits seit geraumer Zeit mein Spion bei Voldemort ist. Er wollte natürlich niemanden verletzen."
„ Dein Spion?"fragte eine andere Hexe ungläubig. „ Das kann ich mir nur schwer vorstellen. Wozu solltest du einen Spion brauchen?"
Einer der Zauberer legte der Hexe eine Hand auf den Arm und sagte betreten: „ Bitte, Fiona, denk an Grindelwald!"
Dumbledore winkte ab und erklärte: „ Ich habe die Kinder beider Seiten an meiner Schule. Weder will ich, daß meine muggelstämmigen Schüler in Gefahr geraten, noch will ich die anderen, deren Eltern bereits Voldemort dienen auch noch an ihn verlieren. Mal ganz davon abgesehen, daß Hogwarts mit Sicherheit ein Hauptangriffsziel für Voldemort darstellt. Ich muß unterrichtet sein, was Voldemort plant, und wie ginge das besser als durch einen Spion in seinen eigenen Reihen?"
„ Na gut", lenkte die Hexe ein. „ Das sehe ich ein, aber trotzdem, warum hat er dann nichts davon gesagt? Weder bei seiner Verhaftung, noch später oder jetzt unter Verita Serum."
„ Natürlich hat er nichts gesagt", antwortete Dumbledore ironisch. „ Er ist ein Spion, das erzählt man nicht jedem Hinz und Kunz!"
Entrüstetes murmeln erklang, doch Dumbledore sprach sofort weiter: „ Habt ihr ihn beim Verhör denn gefragt, ob er ein Spion ist? Ihr wißt doch, daß er unter dem Einfluß des Serums nur auf direkte Fragen antworten kann."
„ Ich habe ihn gefragt, ob er ein Deatheater ist, aber dann kamst du auch schon herein."
„ Und auf diese Frage hätte er natürlich mit ja geantwortet. Denn er ist einer, er trägt das Mal. Wie auch immer, ich verbürge mich für den Jungen und werde ihn mit nach Hogwarts nehmen. Ich werde versuchen, ihn dazu zu überreden, euch nicht wegen Mißhandlung anzuzeigen."
„ Wie bitte?", rief der Auror empört. „ Dieses Stück Dreck hat Widerstand geleistet, da haben die Jungs ihn nur etwas rauher angefaßt!"
„ Dieser Spion, mein Spion, trägt Spuren von Schlägen im Gesicht, die nicht älter als ein bis zwei Tage sein können. Da er sich bei seiner Verhaftung nicht gewehrt hat und er sie sich bestimmt nicht selbst zugefügt hat, haben Ihre Jungs ihn nach allen regeln der Kunst verprügelt. Das ist strafbar, Broderick, das sollten Sie wissen!"
„ Nun gut", sagte die grauhaarige Hexe. „ Wenn du für ihn bürgst, dann reicht uns das. Nimm ihn mit."
Dumbledore nickte leicht und trat dann zu Severus. Mit einer leichten Handbewegung verschwanden die Fesseln und er zog den Jungen Mann hoch.
Severus sah ihn verwirrt an. „ Professor?"
Dumbledore zog den Jungen an sich und hielt ihn mit einem Arm fest an sich gedrückt. „ Es wird alles gut, mein Junge, ich bringe dich nach Hause, nach Hogwarts."
Dann nickte er den an anwesenden Hexen und Zauberern zu und sagte: „ Übrigens erwarte ich morgen eine Eule mit seinem Zauberstab und seinen sonstigen privaten Dingen die konfisziert wurden.Und sollte je ein Wort über Severus Tätigkeit nach außen dringen, so weiß ich, wen ich zur Verantwortung zu ziehen habe. Ladies, Gentlemen, ihr entschuldigt uns, dieser Junge braucht dringend ärztliche Hilfe."
Dann aktivierte er den Notfall Portschlüssel, den er immer bei sich trug und die beiden Männer wurden direkt in seine Räume in Hogwarts gebracht.
Anmerkungen: Als ich den dunklen Kord gg entfernte hat mir ff. net natürlich wieder mein Layout des Prologs versaubeutelt und Änderungen dauern bis zu 24 Std. seufz Deshalb fehlt ihm zur Zeit die Struktur. Ich hoffe, daß sich das bald gibt.
Loony: Paß mal auf, ob du den Gag in diesem Kapitel findest! Gg
Mory: Licht wird eher in das WIE des Übergangs zur Seite des Lichts gebracht! Wirst schon noch sehen. Wahrscheinlich im nächsten Kapitel.
Danke fürs lesen und reviewen, laßt euch nicht davon abhalten, es auch weiterhin zu tun!
