Kapitel – Die Rettung
Man hörte lachen. Lautes lachen aus dem Schlafsaal der Jungen, der 6. Klasse aus Gryffindor. In diesem Schlafsaal saßen 4 Jungen im Kreis auf dem Boden und hatten die Köpfe zusammengesteckt. Es waren die Marauder, die 4 größten Unruhestifter, die Hogwarts je gesehen hatte. Sie bestanden aus James Potter, Sirius Black, Remus Lupin und Peter Pettigrew. James war ein großer, schlanker Junge mit schwarzen wild abstehenden Haaren und haselnussbraunen Augen. Sirius hatte viel Ähnlichkeit mit James. Er war auch groß, nur etwas muskulöser als James mit dunkelbraunen, schon fast schwarzen Augen. Seine Haare waren so schwarz, wie James' nur, dass sie immer perfekt saßen, sodass alle Mädchen bei seinem Anblick dahin schmolzen. Remus war ein etwas schmächtigerer Junge mit blond-grauen Haaren und blauen Augen. Peter war ein kleiner, runder, hässlicher Junge, der eigentlich nur als Mitläufer galt.
„Das wird das Beste was die Schule bisher gesehen hat!", sagte Remus.
Und sie fingen wieder an zu lachen, bei dem Gedanken an den Streich, den sie gerade ausgeheckt hatten.
„Dann lass uns jetzt schlafen gehen, damit wir morgen auch alle fit für den großen Coup sind.", bestimmte James und alle erhoben sich und schlüpften in ihre Betten. Alle wünschten sich eine gute Nacht und nun sah man 4 Jungs in dem verrücktesten Schlafsaal aller Zeiten friedlich schlummern.
Am nächsten Morgen wachte James schon früh auf, da er viel zu hibbelig war, um lange zu schlafen. Er versuchte die anderen zu wecken, was nicht so ganz gelang, sodass James zu härteren Mitteln greifen musste. Flüche! Er jagte seinen Freunden die all möglichsten Flüche auf den Hals nur damit sie endlich aufstanden. Remus und Peter resignierten und standen auf, nur Sirius der reagierte kein Stück, weder auf die Flüche noch auf Wasser, laute Musik oder auf das Erdbeben, dass sie über sein Bett hereinbrechen ließen. Sirius wachte nur auf wenn man was ganz bestimmtes sagte, aber das wusste nur James. Nur das war ihm in dem Moment egal, dass er so das Vertrauen seines Freundes brach, er wollte ihn um jeden Preis wach kriegen.
„Sirius, da ist BIANCA!", sagte James, wobei die Betonung ziemlich deutlich auf dem letzten Wort lag. Sirius schreckte sofort hoch und blickte wild um sich. Die anderen drei Jungs fingen lauthals an zulachen und das so heftig, dass sie vom Bett kippten.
Nachdem sie sich wieder beruhigt hatten und Sirius James mit einem bösen Blick gestraft hatte, fingen sie wieder an sich ihrem Streich zu widmen.
„Also", begann James. „Moony, du und Wormtail versucht euch so unauffällig wie möglich zu verhalten, und Padfoot und ich machen uns auf den Weg Richtung Kerker."
„Okay, dann los jetzt!", sagte Sirius und alle erhoben sich und gingen los.
Peter machte sich auf den Weg in die Küche, um schon vor dem Frühstück etwas zu essen zu ergattern und Remus hatte sich ein Buch mitgenommen, um sich an den See zu setzten und in Ruhe zu lesen.
Am See:
Remus ging den Hang hinab und setzte sich an seine Lieblingsstelle unter der Trauerweide, die in der Nähe des Sees stand. Er schlug sein Buch auf und begann zu lesen, bis er ein ungewohntes Geräusch vernahm. Er blickte von seinem Buch auf und sah Richtung See. Dort schwamm ein Mädchen, das Remus sofort verzauberte. Er konnte sein Blick nicht mehr von ihr nehmen und schielte so über seinen Buchrand, um sie so unauffällig zu beobachten. Nach langem hin und her überlegen, wer dieses hübsche Mädchen war, fiel es ihm ein. Es war Luna Rose, aus Gryffindor. Sie ging mit ihm in die 6.Klasse, nur ihm war vorher nicht aufgefallen, dass sie so hübsch ist.
Denn sie war ein schüchternes Mädchen, welches sich immer versuchte klein zu machen, um möglichst nicht aufzufallen. Remus beobachtete sie noch eine Weile, bis sie auf einmal stockte. Sie schrie auf. Es war ein schmerzerfüllter Schrei. Sie fing an zu paddeln und es sah sehr danach aus, als ob sie ertrinken würde. Remus überlegte nicht lange, sondern warf seine Robe zu Boden und lief in den See. Ab jetzt musste er schwimmen, obwohl er es nicht so gut konnte war es ihm egal. Er ruderte mit den Armen so schnell er konnte und endlich erreichte er sie. Sie klammerte sich so an ihm fest, dass er aufpassen musste, dass er nicht selber ertrank. Er schloss seine Arme um ihren Brustkorb und zog sie Richtung Ufer. Am Ufer angekommen legte Remus sie zu Boden, sie blickte noch einmal in seine Augen, dann fielen sie zu und sie lag ohnmächtig auf dem Boden. Remus erschrak. Er überlegte was er nun machen sollte. Nach kurzem Überlegen, hatte er sich dazu entschlossen sie in den Krankenflügel zu bringen. Ohne zu bedenken, dass er sie hätte schweben lassen können, nahm er sie auf den Arm und rannte hoch zum Schloss.
Völlig außer Atem erreichte er den Krankenflügel und stieß die Tür auf. Madame Pomfrey kam aus ihrem kleinen Zimmer gerannt und wies Remus an sie auf ein freies Bett zu legen.
„Was ist passiert Mr. Lupin?", fragte sei ganz aufgebracht.
Remus schilderte ihr die Geschichte, die sich am See zugetragen hat. Madame Pomfrey eilt in den Raum mit den Medikamenten, um etwas für Luna zu holen.
Währenddessen hat sich Remus neben sie gesetzt und ihre Hand genommen und flüstert ihr ins Ohr: „Ich bleibe die ganze Zeit bei dir. Keine Angst."
„Ha, das ist doch super gelaufen!", freute sich Sirius und James nickte zustimmend.
Die beiden hatten gerade ihren Streich gegen die Slytherins mit Erfolg ausgeführt und waren nun auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum, als sie Lily Evans und Bianca Summer über den Weg liefen.
„Hallo, ihr zwei hübschen.", flirtete Sirius.
„Potter, Black, was wollt ihr und wo ist euer Rest?", fragte Bianca mit deutlicher Abneigung in der Stimme.
„Na, na, nicht so mürrisch.", sagte James.
„Genau. Moony und Wormtail geistern hier irgendwo rum. Aber das ist ja auch egal, denn wir ziehen eure Gegenwart vor. Aber nun ja, wenn wir uns schon so nett unterhalten, könnten wir das doch am kommenden Hogsmeade-Wochenende weiterführen. Oder habt ihr da was gegen?", kam es von Sirius.
„Waaaas? Seid ihr noch ganz dicht. Das ist wohl nicht euer ernst! Ganz bestimmt gehen wir nicht mit euch aus. Auf so was wie euch lassen wir uns nicht ein. Komm Lily, wir gehen.", murrte Bianca.
Die beiden Mädchen drehten sich um und gingen. Sie murmelten dabei irgendwas von „Die zwei sind so was von arrogant, es ist nicht zu glauben...". Dann verstarben ihre Stimmen in den Gängen. James sah zu Sirius und beide zuckten mit den Schultern und gingen weiter Richtung Gemeinschaftsraum.
Im Gemeinschaftsraum trafen sie auf Peter.
„Hey Wormtail, wo ist Moony?", fragte James etwas verwundert.
„Ist er nicht bei euch? Ich hab ihn heute Morgen das letzte Mal gesehen.", antwortete Peter etwas verwirrt.
„Hmm, ist ja auch egal der wird schon wieder auftauchen, wahrscheinlich ist er so in sein Buch vertieft, dass er gar nicht merkt, wie die Zeit vergeht.", meinte James.
„Nun erzählt aber wie es gelaufen ist.", sagte Peter wissbegierig.
James und Sirius fingen an zu grinsen und fingen an zu erzählen.
Die drei Jungs saßen beim Abendessen und Remus war immer noch nicht wieder da.
Sie unterhielten sich angeregt, als plötzlich Remus sich neben sie setze.
„Moony, da bist du ja endlich wo warst du? Wir haben dich gesucht.", sagte James etwas beleidigt.
„Ähm, also ich hab gelesen und die Zeit vergessen.", antwortete Remus etwas unsicher, sonst log er seine Freunde nie an.
„Hab ich es nicht gesagt.", kam es von James.
„Aber ist ja auch egal. Wie lief es mit eurem Auftrag?", wechselte Remus schnell das Thema.
„Es lief bestens. Die Gesichter der Slytherins hättest du sehen müssen.", begann Sirius zu erzählen. „Also nachdem wir das Passwort raus hatten, was ja nicht schwer war: „Salazar", haben wir uns während des Frühstücks in den Gemeinschaftsraum geschlichen und ihn ein bisschen verändert. Als sie dann zurück kamen und ihren Gemeinschaftsraum in komplett rosa vorgefunden haben..." Sirius brach ab, weil zu sehr lachen musste und rückwärts vom Stuhl fiel. James fuhr für ihn fort.
„Es war so zum brüllen, vor allem über das Sofa, das nun in rosa-plüsch strahlte haben die sich so aufgeregt. Und da wir das ja mit einem Spruch belegt haben, dass sie es erst mal nicht rückgängig machen können, haben sie besonders geschimpft."
Sirius war inzwischen wieder aufgestanden, dafür lag Remus nun sich den Bauch haltend auf dem Boden. Nun brachen alle Marauder und die anderen Gryffindors die zugehört hatten in schallendes Gelächter aus. Da dieses nun durch die ganze Halle schallte, ernteten sie böse Blicke von den Slytherins, die nun eine kleine Ahnung hatten, wer das mit ihrem Gemeinschaftsraum angestellt hatte. Nur da sie keine Beweise hatten, da niemand außer den Slytherins das Passwort kannte, konnten sie niemanden aus einem anderen Haus beschuldigen.
Nachdem sie noch ein paar böse Blicke vom Lehrertisch geerntet haben und sie sich wieder eingekriegt haben, fingen auch sie an zu essen.
Nach dem Abendessen, wobei sich die Große Halle leerte und ein Getümmel in der Eingangshalle entstand ist Remus wieder unauffällig verschwunden.
Als sie wieder im Gemeinschaftsraum waren und sich setzten, fiel ihnen auf, dass Remus schon wieder weg war. Im gleichen Moment kamen Lily und Bianca die Treppe vom Mädchenschlafsaal, beladen mit Büchern, herunter und setzten sich an einen freien Tisch, um zu lernen. James' und Sirius' Blicke fielen auf die Mädchen und gingen zu ihnen rüber.
„Wisst ihr wo Remus ist?", fragte James schamlos.
„Potter, woher sollen wir das wissen? Sind wir etwa seine Babysitter? Geht ihn doch suchen und lasst uns in Ruhe.", antwortete Bianca genervt.
„Übrigens wisst ihr wo Luna ist? Sie ist schon den ganzen Tag weg?", fragte Lily die Jungs.
„Woher sollen wir das wissen? Sind wir etwa IHRE Babysitter? Aber ich wäre gerne dein Babysitter, Evans!", antwortete James mit einem frechen Grinsen.
„Ich sage es euch, wenn ihr mit uns ausgeht.", meinte Sirius.
In dem Moment sah man nur ein Buch in Richtung Sirius fliegen, dieser duckte sich aber geschickt.
Sirius erhob resigniert die Hände.
„Habt ihr es nicht mitgekriegt? Sie liegt seit heute Morgen auf der Krankenstation, da sie fast ertrunken wäre und irgendwer hat sie aus dem See gezogen.", beantwortet Sirius die fragenden Gesichter.
