Kapitel - Die Ungewissheit die jeden plagt
„James, das war wirklich ein schöner Abend, bis auf das mit Remus.", sagte Lily.
„Ach vergiss Remus doch. Ich bin froh, dass es dir gefallen hat."
„Aber warum bist du so zu mir? Du warst immer so machohaft, nur heute ein perfekter Gentleman. Machst du das nur, weil du das gesagt hast und morgen bin ich ein Strich an deinem Bettpfosten?"
„Ich mache es natürlich, weil ich es dir gesagt habe, aber du wirst kein Strich an meinem Bettpfosten sein, dafür mag ich dich viel zu sehr.", erwiderte James und er sog Lily an sich ran, um sie zärtlich zu küssen. Lily erwiderte den Kuss ohne groß darüber nachzudenken.
Sie setzten sich an den See und fingen sich an wie wild zu küssen, wobei sie sich immer näher kamen.
Oben auf dem Astronomieturm lief es etwas ruhiger zu. Sirius und Bianca setzten sich hin und guckten in den Himmel zum Mond. Sirius streckte sich ganz unauffällig und legte dabei seinen Arm um Biancas Taille, sie legte ihren Kopf auf seine Schultern und genoss seine Nähe.
„Es war ein wunderschöner Tag, Danke. Und ich hätte nichts da gegen ihn zu wiederholen.", sagte sie verträumt.
Sirius lächelte und gab ihr einen Kuss auf den Mund, als sie hoch guckte. Sie erwiderte ihn und kuschelte sich noch näher an ihn ran. Sie überlegte sich was wohl passieren würde, wenn er weiter gehen würde, ob sie es zu lassen würde oder ob sie flüchtet. Aber es sah nicht so aus, als wollte er mehr, das war auch gut so. Sie küssten sich noch mehrmals bis Mr. Filch zu hören war. Beide schreckten auf und liefen zurück in den Gemeinschaftsraum. Wo sie sich noch vor den Kamin setzten und weiter kuschelten.
Irgendwann kamen auch Lily und James zu ihnen und setzten sich.
„Wo wart ihr denn, ihr seht aus wie zwei Vogelscheuchen.", fragte Sirius.
„Wir haben uns unten am See vergnügt, und ihr?", strahlte James nur.
„Wir waren auf dem Turm, bis Filch kam.", erwiderte Sirius.
„Was ist eigentlich mit Remus und Luna?", wollte Lily wissen.
„Sie ist weinend nach oben gelaufen nachdem sie mir eine Ohrfeige gegeben hat, ich weiß aber nicht warum?", antwortete Remus der aus dem Schlafsaal kam.
„Ist ja auch kein Wunder bei dem was du alles getrunken hattest, du warst richtig blau.", meinte Bianca.
„Sie mag dich weil du nicht so bist wie Black und Potter, leider hast du sie vom Gegenteil überzeugt. Jetzt muss ein Wunder geschehen, dass sie eine andere Meinung von dir bekommt.", sagte Lily beiläufig.
„Was heißt hier Black und Potter? Eben noch hast du dich mit mir vergnügt und jetzt bin ich nur wieder Potter oder wie?", schmollte James.
„Ach Quatsch, man hat sich so daran gewöhnt.", witzelte Lily, „Aber nun bist du James und du Sirius."
Die Gesichter der beiden Angesprochenen erhellten sich wieder.
„Und was mache ich jetzt mit Luna?", fragte Remus.
Man merkte aber, dass er immer noch nicht ganz nüchtern war.
„Ich denke für heute lassen wir das, Moony. Werd erst mal wieder klar und dann können wir darüber reden.", kam es von James.
„Dafür bin ich auch", meinte Lily, „lasst uns alle erst mal darüber schlafen."
Alle stimmten ihr durch Kopfnicken zu. Lily und Bianca gaben ihren Jungs noch einen Kuss und Remus klopften sie aufmunternd auf die Schulter. Damit verabschiedeten sie sich und gingen jeweils in ihre Schlafsäle.
„Hey, Luna, alles klar bei dir?", fragte Lily vorsichtig.
Als die Mädchen ihren Schlafsaal betraten, hörten sie vom letzten Bett ein leises Schluchzen her. Luna.
„Bitte lasst mich in Ruhe, okay? Es ist nicht böse gemeint, nur ich möchte bitte alleine sein. Ich bin heute enttäuscht worden."
„Sicher, dass du nicht reden möchtest? Das hilft sonst immer."
„Nein, hab ich gesagt."
Lily wollte noch weiter auf Luna eingehen, nur Bianca berührte sie an der Schulter, um ihr zu zeigen, dass sie es lassen soll. Lily blickte zu Bianca und nickte. Dann gingen sie auch schlafen. Diesen Abend gab es kein fröhliches Gequatsche, sondern man hörte nur ein leises Schluchzen bis spät in die Nacht.
Die nächste Woche lief es für Remus gar nicht gut. Luna ging ihm so gut wie möglich aus dem Weg und hörte sich nicht mal seine Entschuldigungen an. Alles was Remus zu hören bekam war:
„Ich wusste es doch, du bist nichts als ein Rumtreiber! Ich hatte dich anders eingeschätzt, aber das war wohl falsch."
Jedes Mal wenn das passierte wurde Remus traurig. Er war so glücklich gewesen, vorher hat er nie ein Mädchen gehabt, welches er so gemocht hat. Oder liebte er sie etwa schon. Diese Gedanken machte er sich am See. Das war sein Lieblingsort. Da hatte er seine Ruhe und es war schön das Wasser des Sees zu beobachten, in das dann am Abend die Sonne versank.
Das einzige was Remus irgendwo aufheiterte, waren die Marauder-Streiche. Sie ließen Toiletten in die Luft fliegen, quälten Snape und seine Bande und brachten Mr. Filch, der grimmige Hausmeister mit Stinkbomben und Feuerwerk im Schloss zur Weißglut.
Für Lily, James, Sirius und Bianca lief es ganz anders. Sie waren glücklich und verbrachten viel Zeit miteinander. Sie unternahmen heimliche Ausflüge nach Hogsmeade, gingen am See spazieren und machten das, was man nun mal halt so zu zweit macht.
Remus tat es weh, wenn er seine Freunde mit ihren Freundinnen sah, denn das brachte immer wieder den Schmerz in ihm nach oben. Er wünschte sich so sehr, dass es so sein konnte, wie es am Anfang des Hogsmeade-Besuchs war. Warum hatte er sich nur so benommen?
