10. Kapitel – Die Marauder sind wieder da

Oben im Schlafsaal angekommen sahen alle Remus erwartungsvoll an.

„Bevor ich überhaupt irgendetwas sage müsst ihr mir was erklären. Was zum Teufel war das eben da unten? Wer ist jetzt wie mit Lily zusammen?"

„Wir wechseln uns ab."

„Hä? Wie jetzt?", fragte Remus und man sah ihm an, wie verdattert er war. James und Sirius grinsten bei dem Gesicht ihres Freundes, aber erklärten ihm weiter nichts.

„So nun aber raus mit der Sprache, Moony!", forderte Sirius.

„Also ich hab mir das so gedacht: Wir könnten die Tische und Stühle der Slytherins in der großen Halle verhexen."

„Wie langweilig.", murrte James.

„Prongs, du hast mir noch gar nicht zu Ende zugehört. Also ich war in der Bibliothek und habe da in der verbotenen Abteilung etwas gefunden. Ein Zauber, der die Stühle dazu bringt jedem, der sich versucht auf sie zu setzten, beißt im in den Hintern."

James, Sirius und Peter fingen nun an zu grinsen.

„Nur damit nicht genug. Wenn die Slytherins nun aufspringen sollten, werden sie sich am Tisch festhalten, tja, aber sie werden nicht mehr davon loskommen. Sie werden daran kleben bleiben und ich habe mich gründlich erkundigt: Es gibt keinen Gegenzauber, weder für die Stühle noch für den Kleber, also dürfte selbst unser guter alter Dumbledore es nicht rückgängig machen können. Nach drei Stunden lässt die Wirkung nach, nur so lange dürfen unsere lieben Freunde da hängen bleiben."

Nachdem Remus geendet hatte war es einen Moment still.

„Moony, du bist genial!"

Und wie aufs Stichwort fingen alle vier lauthals an zu lachen. Als sie sich beruhigt hatten, sprangen sie auf und stürmten aus dem Schlafsaal in Richtung Bibliothek. Die Schüler, die im Gemeinschaftsraum waren fingen alle an zu grinsen, denn allen war klar: Die Marauder waren wieder da.

Am Abend in der großen Halle. Normalerweise nervte es die Marauder, dass sie immer aufstehen mussten, wenn Dumbledore die Halle betrat, aber heute kam es ihnen mehr als gelegen. Als nun endlich auch der letzte Slytherin sich erhoben hatte, zog Remus seinen Zauberstab und murmelte die Zaubersprüche, die zeigen würden, dass die Marauder wieder lebten.

Als Dumbledore die Schüler aufforderte sich wieder zu setzen hörte man nur noch panische Schreie. Alle drehten sich verwundert um und sahen was passiert war. Die Slytherins versuchten panisch ihre Hände vom Tisch loszukriegen und sie mussten dabei höllisch aufpassen, dass die wild gewordenen Stühle nicht nach ihnen schnappten.

Dumbledore konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und zwinkerte den Maraudern zu, die versuchten möglichst unschuldig auszusehen. Der große alte Mann bat um Ruhe und zog seinen Zauberstab. Er sprach einen Spruch, aber es passierte nichts. Die ganze Halle war erstaunt, auch Dumbledore sah etwas verdutzt auf seinen Zauberstab. Er probierte mehrere Gegenflüche aus, doch keiner nützte etwas. Nun war selbst Dumbledore ratlos und somit hatten sich die Marauder mal wieder selber übertroffen. Hilfe suchend sah er zu den Maraudern die schauten ihn sehr unschuldig an und lächelten dabei.

Am Montagnachmittag im Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Lily, Luna und Bianca sitzen zusammen in ihren Lieblingssesseln. Auf einmal betrat Remus den Raum und ging auf die drei Mädchen zu.

„Hallo ihr drei.", begrüßte er sie und gab Luna einen Kuss. „Darf ich dich kurz mal sprechen, Schatz?"

„Ja sicher."

„Hast du heute Abend vielleicht Zeit für mich? Ich habe eine kleine Überraschung für dich."

„Eine Überraschung? Ja natürlich habe ich Zeit."

„Okay, dann treffen wir uns nachher gegen 18 Uhr hier im Gemeinschaftsraum."

Mit diesen Worten gab er ihr noch einen Kuss und verschwand.

Um 18 Uhr holte Remus Luna ab und führte sie zu der Statue der buckligen Hexe und öffnete ihn mit seinem Zauberstab. Er half Luna in ihn hineinzuklettern und stieg selbst hinterher.

„Remus, wohin gehen wir?"

„Wirst du gleich sehen."

„Ach bitte sag es mir doch jetzt. Was ist das hier für ein Gang? Kennt den jemand?"

„Nein, ich sag es dir nicht und auch nein, diesen Gang kennen nur die Marauder und jetzt du."

„Und wo führt er hin?"

„Wie gesagt, das wirst du gleich sehen."

Sie gingen noch eine Weile, bis der Gang langsam anstieg. Er endete an einer kleinen Luke. Remus drückte sie hoch und kletterte hinauf, dann half er Luna hinaus. Sie waren im Keller vom Honigtopf.

„Wo sind wir denn hier gelandet?"

„Komm, wir gehen nach oben."

Sie gingen die Treppe nach oben und schlichen durch eine Tür in den Honigtopf.

„Wir sind im Honigtopf!", stellte Luna fest.

„Hier wollte ich aber nicht mit dir essen. Ich habe im „Veneziano" einen Tisch für uns reserviert."

„Bist du irre? Das ist doch sauteuer da."

„Nein verliebt und ich würde dir die Welt kaufen, wenn ich könnte."

„Ich bin dafür ja total falsch gekleidet."

„Du siehst immer wunderhübsch aus, egal was du trägst."

„Du bist so süß! Wollen wir gehen?"

„Okay. Darf ich bitten?"

Er bot ihr den Arm an und sie nahm lachend an.

Als die an dem kleinen Restaurant ankamen, öffnete er die Tür und führte sie hinein. Der Kellner begrüßte sie und führte sie zu einem Tisch in einer kleinen Nische, der durch zwei Kerzen erleuchtet war und mit Silberbesteck gedeckt war.

„Remus, das ist wunderschön."

„Alles nur für dich, weil du es mir wert bist."

Luna beugte sich vor und küsste ihn und er half ihr sich zu setzen. In diesem Moment kam der Kellner mit einer exquisiten Vorspeise.

„Ich hoffe es schmeckt dir."

Es gab eine kleine Portion Zucchini im Tomatenbett. Es folgte als Hauptgang Bollito misto und grüne Sauce. Zum Nachtisch gab es Tiramisu.

„Es war wirklich köstlich. Vielen Dank für diesen schönen Abend."

„Er ist noch nicht zu Ende, ich habe noch eine Nachspeise für dich.

„Was denn noch?"

Remus erhob sich und zog Luna mit sich.

„Komm mit!"

Er verband ihr die Augen und führte sie durchs Dorf. Er öffnete eine Tür und es ging Treppen nach oben. Nachdem er sie durch eine weitere Tür schob, nahm er ihr die Augenbinde ab. Sie blickte auf ein weiß bezogenes Himmelbett und unendlich vielen Kerzen im ganzen Raum verteilt.

„Was zum…? Es ist wunderschön!"

„Nur für dich, die schönste Frau der Welt."

„Ich bin… sprachlos!"

Remus nahm Luna in den Arm und küsste sie zärtlich. Er hob sie hoch und trug sie rüber zum Bett und legte sie sachte darauf. Luna sah etwas verängstigt aus.

„Alles klar bei dir?"

„Ja!", flüsterte sie zärtlich.

„Wenn dir etwas zu weit geht, sag bescheid."

„Okay, ich liebe dich!"

„Ich liebe dich auch."

Mit diesen Worten küsste sie ihn und gab sich ihm hin.

Sie verbrachten eine wundervolle Nacht miteinander und schliefen gemeinsam ein.