SiriusShnuffelBlack: Sorry, hat diesmal nicht ganz so schnell geklappt!

ReSeSi: Klar doch, ich liiiieeebe Happy-Ends!

Lewanna: Okay, keine Spoilererwähnunhen mehr für meine Lewanna, ich will dir ja nichr die Spannung verderben...

Andi: Nette Idee, aber ist das auf Dauer nicht etwas beschwerlich, wenn man den Schwebezauber nicht beherrscht? °Grins°

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4. Animositäten

Als Jade am nächsten Morgen zur Frühstückszeit die große Halle betrat, waren bereits alle Lehrer und sonstige Bewohner um eine üppig gedeckte Tafel versammelt. „Guten Morgen!", grüßte sie fröhlich und setzte sich auf den einzigen freien Stuhl, der – rein zufällig natürlich – genau neben dem des einzigen Mannes im ganzen Schloss stand, dem sie als Letztem begegnen wollte.

„Guten Morgen, Jade", begrüßte Severus Snape sie mit seinem öligen Lächeln, das er heute mal wieder passend zu seiner Haarpracht trug. „Du siehst wie immer ganz bezaubernd aus!"

„Severus." Sie nahm mit einem innerlichen Seufzen Platz und beschloss auf sein Kompliment nicht einzugehen. Es war schließlich viel besser, überhaupt nichts zu sagen, wenn jeder mögliche Kommentar nur entweder unhöflich oder eine glatte Lüge gewesen wäre. Außerdem – wenn sie ihn einfach ignorierte, würde er sie sicher irgendwann in Ruhe lassen, hoffte sie zumindest.

Stattdessen wandte sie ihre Aufmerksamkeit lieber ihrem anderen Tischnachbarn zu, der ihr gerade höflich den Brötchenkorb reichte. „Danke, Remus." Sie nahm sich etwas von dem frischen, duftenden Gebäck und lächelte ihn an.

Er nickte zwar nur, erwiderte aber andeutungsweise das Lächeln. Immerhin etwas. Was hatten große, starke, ernste und schweigsame Männer nur an sich, das sie so attraktiv machte? Nun, nahm sie sich fest vor, sie würde ihn schon dazu bringen, mit ihr zu reden...

„Hast du gut geschlafen, Jade?", erkundigte sich Dumbledore von seinem Platz an der Stirnseite des Tisches aus?"

„Wie ein Stein, Gramps. Danke der Nachfrage." Sie warf ihm einen liebevollen Blick zu und verschwieg ihm wohlweislich, dass sie die halbe Nacht lang von dunklen, grauen Männeraugen in einem ernsten Gesicht geräumt hatte. „Und du?"

„In meinem Alter schläft man nicht mehr viel, Kind. Zuviel zu tun und zuwenig Zeit..."

„Ha! Du bist doch nicht alt, Gramps! Und du hast noch sehr viel Zeit. Ich bestehe nämlich darauf, dass du hier immer noch der Schulleiter bist, wenn deine Urenkel Hogwarts besuchen!" Jade zwinkerte ihm zu. „Aber keine Extrawürste für die Racker, verstanden?"

„Großes Professorenehrenwort!" Dumbledore hob zwinkernd die Hand, um den Luftkuss aufzufangen, den sie ihm zuwarf. „Für dich habe ich schließlich auch keine gebraten, nicht wahr?"

„Urenkel?" Snape starrte sie fragend an und beugte sich dann mit einen anzüglichen Lächeln zu ihr hinüber. „Solltest du dir dazu nicht erst einmal einen passenden Ehemann zulegen, meine Liebe?"

Oh Gott, nicht das schon wieder, bitte! Sie hatte gedacht, sie hätte ihm schon vor fünf Jahren unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass er ganz gewiss nicht dieser Mann sein würde... „Ich weiß zwar nicht, wo du dich während Professor Williams' Aufklärungsunterricht aufgehalten hast, Severus, aber ich versichere dir, dass ein Ehemann nicht zwingend erforderlich ist, um schwanger zu werden!"

Auf der anderen Seite des Tisches prusteten Harry und Sirius unisono los, während Sarah errötend auf ihren Teller hinunterblickte. Jade ignorierte beides und auch das vernehmliche Luftholen von Professor McGonagall brachte sie nicht im Geringsten aus dem Konzept. „Wir leben im dritten Jahrtausend. Inzwischen braucht frau im Grunde genommen nur noch einem Termin bei einer Samenbank, um sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen."

Snape starrte sie an, als hätte sie den Verstand verloren. Sein Mund klappte mehrfach auf und zu, bevor es ihm gelang sich zu artikulieren. „Eine Samenbank? Und wie willst du da sicherstellen..."

„...dass der Spender ein Zauberer ist?" Jade zuckte gleichgültig die Achseln. „Ich halte diesen ganzen Reinblütigkeits-Unsinn sowieso für ausgesprochen idiotisch. Wenn Zauberer und nichtmagische Menschen nicht der gleichen Spezies angehören würden, könnten sie miteinander keine fruchtbaren Nachkommen hervorbringen; das ist Biomagie für Anfänger, Severus. Unterrichtsstoff im ersten Jahr. Wozu also dieser ganze Schwachsinn über die Reinerhaltung der Blutlinien? Auch reinblütige Beziehungen bringen jede Menge Squibs hervor, wie du sehr genau weißt. Und Muggeleltern bekommen immer mehr magisch begabte Kinder. Am Ende ist das alles nur eine Lotterie! Genau wie die Frage, ob ein ungeborenes Kind letztlich blaue oder braune Augen haben wird." Oder wunderbare dunkelgraue, die aussahen wie tiefe, geheimnisvolle Seen...

Snape presste die Lippen so fest zusammen, dass sie einen schmalen, weißlichen Strich bildeten. „Aber du ziehst doch nicht etwa wirklich in Erwägung..."

„... mich künstlich befruchten zu lassen?" Jade verdrehte die Augen. „Natürlich nicht! Ich bin gerade mal vierundzwanzig, Severus, habe also noch jede Menge Zeit, den richtigen Mann fürs Leben zu finden. Und außerdem", sie zuckte die Achseln, „wo bliebe denn da der Spaß? Sex ist angeblich doch die schönste Nebensache, die es überhaupt gibt..."

Neben ihr verschluckte sich Remus an einem Brötchenbissen, eine Reaktion, die Jade insgeheim äußerst vielversprechend fand. Lachend klopfte sie ihm auf den Rücken, bis er wieder Luft bekam und schob ihm dann fürsorglich seine Teetasse zu. „Was ist los? Habe ich dich etwa schockiert?"

Er zog es vor, ihr nicht zu antworten. Wie hätte er auch erklären sollen, was ihre Worte in ihm ausgelöst hatten. Welche Bilder er plötzlich vor seinem inneren Auge gesehen hatte... Jade, nackt in seinem Bett, die kastanienbraunen Haare auf seinem Kopfkissen ausgebreitet, der Blick der silbriggrauen Augen verschleiert vor Lust und ihre Lippen, voll, rot und angeschwollen von seinen leidenschaftlichen Küssen...

Und jetzt berührte sie ihn auch noch! Zwar war ihre Hand nur auf seinem Rücken, aber sie war ihm so nah! Ihr Duft stieg ihm in die Nase, dieses einzigartige, wundervoll sinnliche Aroma, das ihn schon in der letzten Nacht vom Schlafen abgehalten hatte... Verdammt, Lupin, zieh deine Gedanken aus der Gosse und krieg dich wieder ein, wenn du dich nachher beim Aufstehen nicht blamieren willst...

Er sah auf und bemerkte natürlich als erstes Sirius' wissendes Lächeln. Oh verdammt, war es für seinen Freund etwa so offensichtlich, wie er auf Jade McCormick reagierte?

Snapes schnarrende Stimme riss ihn aus seinen Befürchtungen. „Du solltest Nachhilfe in Sachen Nahrungsaufnahme bekommen, Lupin!", zischte er schadenfroh. „Das ist jetzt schon das zweite Mal innerhalb weniger Wochen, dass du beim Essen beinahe erstickst!"

„Du bist doch bloß neidisch, Snape, dass ihm jedes Mal, wenn ihm so etwas passiert, eine hübsche junge Frau auf den Rücken klopft!", grinste Sirius und zwinkerte Jade verschwörerisch zu.

Sarah kicherte ebenfalls und setzte mit einem belustigten Blick auf den errötenden Remus hinzu: „Außerdem, wie sollen wir Frauen einen schüchternen Kerl wie ihn denn sonst in die Finger bekommen? Man muss eben jede Gelegenheit nutzen..."

Jade konnte sich nicht helfen und lachte laut heraus, während Remus Ohren jetzt mit aller Kraft daraufhin arbeiteten, genauso rot zu werden, wie die Tomate auf seinem Teller.

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Als Remus einige Stunden später von seinem Büro zu seinem Zimmer ging, hörte er Snapes ungeduldig schnarrende Stimme im Gang und verhielt instinktiv im Schritt. „Ich warte noch immer auf eine Antwort, Jade!"

„Nein, das tust du nicht, Severus", seufzte diese, offenbar ziemlich genervt. „Weil du sie bereits vor fünf Jahren bekommen hast. Ich bin nicht interessiert."

„Fünf Jahre sind eine sehr lange Zeit. Ich dachte, du wärest dir inzwischen über einige Dinge klar geworden..."

„Das bin ich auch, aber nicht in dem Sinne, den du dir erhoffst. Ich werde zwar hier unterrichten, weil mein Großvater mich darum gebeten hat. Aber das bedeutet nicht, dass ich darüber hinaus bereit bin, eine Beziehung mit dir einzugehen..."

Snape? Snape und Jade? Remus spürte einen schmerzhaften Stich bei diesem Gedanken. Glücklicherweise schien sie diese Idee ebenso furchtbar zu finden, wie er es tat...

Dann wurde ihm bewusst, dass er gerade dabei war, eine äußerst private Unterhaltung zu belauschen. Oh verdammt, er sollte hier schleunigst verschwinden!

Aber bevor er diesen Vorsatz in die Tat umsetzen konnte, sprach Snape bereits wieder. Und diesmal hatte seine Stimme einen eindeutig drohenden Unterton angenommen. „Du kennst mich, Jade. Ich gebe nicht so schnell auf, wenn mir etwas wirklich wichtig ist!"

„Sei doch mal ehrlich, Severus! Im Grunde bin doch gar nicht ich es, die du willst. Du willst die Verbindung zur Blutslinie der Dumbledores, weil du dir davon für deine Nachkommen noch mehr magische Fähigkeiten versprichst. Siehst du denn nicht, worauf das hinausläuft? Um was es dir in Wirklichkeit geht? Du stehst noch immer in Konkurrenz zu James Potter, obwohl der seit fünfzehn Jahren nicht mehr lebt! Sein Sohn ist außergewöhnlich begabt; der einzige, der Voldemort besiegen kann, wie man sagt. Und jetzt willst du Kinder, die ihn an magischen Kräften noch übertreffen... Ich spiele solche Spiele nicht, Severus! Mir ist es nämlich vollkommen egal, ob mein zukünftiger Ehemann Zauberer oder Muggel ist! Ich werde einen Mann finden, den ich lieben kann. Einen Mann, der mich als das liebt, was ich bin. Jade McCormick, die Frau, die rein zufällig eine Hexe ist. Nicht Jade McCormick, die zukünftige Mutter irgendwelcher magischer Genies!"

„Und woher willst du wissen, dass ich das nicht tue?", fragte Snape leise.

„Weil du ein so unsicheres Gefühl wie Liebe überhaupt nicht zulassen würdest, Severus. Ich kenne Dich! Du bist jemand der kontrolliert, manipuliert und versucht, jedem seinen Stempel aufzudrücken. Du liebst die Macht um der Macht willen, nicht um des Guten willen, das sie bewirken könnte..."

„Ich bin nicht wie Voldemort!", stieß er aufgebracht hervor.

„Nein", stimmte sie ihm ruhig zu. „Das bist du nicht. Aber du bist auch nicht wie..."

„Wie wer? Wer ist es, gegen den ich hier in deinen Augen konkurriere?" Snape packte sie hart am Arm und zog sie zu sich herum, so dass er ihr ins Gesicht sehen konnte.

Graue, tiefe Augen in einem ernsten Gesicht... Jade wandte den Blick nicht ab. Sie gab durch keine Regung zu erkennen, wie sehr sein fast brutaler Griff an ihren Oberarm schmerzte. „Du brauchst die Konkurrenz eines anderen Mannes doch überhaupt nicht, Severus. Du selbst bist nämlich dein schlimmster Feind!"

Wütend starrte er auf sie herunter; seine Brust hob sich in harten, schnellen Atemzügen, seine schwarzen Augen waren zornig zusammengekniffen und starrten angestrengt in ihre...

Oh nein, das würde er nicht mit ihr machen! Es dauerte nur Sekundenbruchteile, bis Jade die geistige Mauer gegen seine Okklumentik-Attacke aufgerichtet hatte. Nicht genug Zeit für ihn, in ihre Gedanken einzudringen...

„Das, Severus Snape, ist genau der Grund, warum ich dich nie als Lebenspartner in Betracht ziehen würde!", teilte sie ihm mit eisiger Stimme mit und entriss ihm zornig ihren Arm. „Du bist egoistisch, kaltherzig und vollkommen rücksichtslos, wenn es um die Durchsetzung deiner Ziele geht. Und wenn du noch einmal versuchen solltest, unaufgefordert in meine Gedanken einzudringen, werde ich...

Er bewegte sich blitzschnell. Plötzlich fand sie sich mit dem Rücken an der Wand lehnend, während er sich an sie drängte und sie mit seinem ganzen Körpergewicht dort festhielt. „Schon vergessen, dass Anti-Okklumentik die körperlichen Reaktionen verlangsamt, meine Liebe?"

Eine harte Hand packte ihn plötzlich an der Schulter und zerrte ihn mit einem harten Ruck von seinem Opfer weg. „Schon vergessen, dass man sich Frauen nicht aufdrängt, Snape?", fragte Remus kalt und stieß ihn ein Stück zurück.

„Misch dich, verdammt noch mal, nicht in meine Angelegenheiten, Lupin!", zischte der Tränkemeister wütend und zappelte vergeblich in seinem festen Griff. „Das hier geht dich nichts an! Was machst du überhaupt hier, he? Solltest du dich nicht in deiner Höhle verkriechen und auf den nächsten Vollmond warten, Werwolf?"

Remus' Blick zuckte zu Jade hinüber, die ihn und Snape erschrocken ansah. Sie war plötzlich kreidebleich und ihre Augen waren weit aufgerissen vor Entsetzen. Er sah in ihr blasses, schockiertes Gesicht und spürte, wie etwas in ihm starb, ein leiser, kleiner Hoffnungsfunke, von dem er bisher überhaupt nicht gewusst hatte, dass er in ihm aufkeimte. Warum sollte sie anders auf Snapes Enthüllung reagieren? Er war nun einmal das, was er war. Ein Werwolf. Ein Monster...

Snape grinste ihn hämisch an und er verspürte plötzlich den Wunsch in dieses schadenfrohe Gesicht zu schlagen... ihn zu verletzen, so, wie er ihn, Remus, verletzt hatte... Aber er tat es nicht. Er stand lediglich da, wie erstarrt, und umklammerte die Robe seines Gegners mit einer Faust, die so fest zusammengeballt war, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten...

Dann, ganz langsam, löste Jade sich aus ihrer Erstarrung. Ihr Blick suchte den von Remus, aber er vermied es, ihr in die Augen zu sehen. Sein Mund war nur ein schmaler, harter Strich in einem bleichen Gesicht, dessen Konturen vor Anspannung wie aus Stein gehauen wirkten. Und seine Augen, dunkel und so voller Qual und Selbsthass...

Sie trat auf die beiden Männer zu und legte sanft ihre Hand über die seine, die noch immer Snapes Umhang umklammerte. „Lass ihn los", bat sie leise.

Er gehorchte sofort. Seine verkrampften Finger lösten sich und er trat steif einen Schritt zurück.

Snape grinste ihn noch immer höhnisch an, ordnete seine Kleidung, wandte sich zum Gehen und warf Jade dabei einen auffordernden Blick zu. „Was ist, kommst du mit?"

„Nein." Sie sah ihn nicht einmal an, ihr Blick war noch immer auf Remus' starres, bleiches Gesicht gerichtet. Er sah aus, als erwarte er einen äußerst schmerzhaften Schlag. Und zwar von ihr. „Nein, Severus. Ich komme nicht mit. Nicht heute und auch zu keinem anderen Zeitpunkt. Und ich wäre dir dankbar, wenn du mich zukünftig in Ruhe lassen könntest. Im Moment schäme ich mich nämlich ganz entsetzlich dafür, dich überhaupt zu kennen!"

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So, dann streichelt doch bitte alle brav das Review-Knöpfchen, damit ich weiß, dass überhaupt jemand daran interessiert ist, dass ich mir weiter die Nächte um die Ohren schlage...